Börsenhändler in New York

Ihre Meinung zu Italien besteuert Hochfrequenzhandel

Hochfrequenzhandel - das ist, wenn Computer in Bruchteilen von Sekunden milliardenschwere Börsengeschäfte ausführen. Als erstes Land überhaupt führt Italien nun eine Steuer auf die umstrittenen Transaktionen ein. Die Höhe: 0,02 Prozent.

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27 Kommentare

Kommentare

dummschwaetzer
Hut ab....

die machen sich nicht in die Hosen bei der Realisierung einer solchen Steuer wie unserer lobbyhöriger Kanzlerwahlverein aus CDU und FDP.

Gast
0,02 Prozent

Wahnsinn, ich bin zutiefst beeindruckt. Ich würde 99.98% abgreifen, um diesen verbrecherischen Unfug ein Ende zu setzen. Aber wahrscheinlich wäre das nicht einmal nötig, denn dank derlei "Geschäftsgebaren" zerlegt sich dieses unmenschliche System hoffentlich umso schneller...

Gast

Weg mit dem Drecksspekulantentum!
.
Ich würde 500% Steuern auf einen Aktienverkauf innerhalb eines Jahres nach Erwerb der Aktie, 400% innerhalb von zwei Jahren, 300% innerhalb von drei Jahren usw bis hin zu 0% nach fünf Jahren legen. Damit wären wir die Spekulanten und die extremen Kursschwankungen los, die uns Schröder mit seinen Heuschrecken im Jahr 2000 eingebrockt hat. Man braucht sich nur einmal einen Aktienkurs von 1980 bis heute anzusehen und erkennt den Unterschied. Bei Siemens ist das eindeutig.

meinungsquirl
Nicht mit Gewinnsteuer verwechseln

@18:28 von electrohippie :

Hier mit Steuersätzen jenseits der 50% zu fantasieren geht völlig an der Realität vorbei, da es sich um eine Transaktionssteuer handelt.

Der Hochfrequenzhandel lebt davon, kleine Betragsdifferenzen in extrem kurzer Zeit in Gewinne umzuwandeln. Wenn man selbigen Abschaffen will sollte man lieber Mindesthaltefristen einführen, ansonsten ist so eine Steuer schon recht sinnvoll.

Angenommen eine Aktie wird für 41,96€ gekauft und 500ms später für 41,97€ verkauft. Steigerung 0,0238% in einer halben Sekunde, wenn man sowas also den ganzen lieben Tag lang macht kommt man auf 2,8599% pro Minute, 171,592% pro Stunde etc.

Fallen jetzt auf die 41,96€ aber 0.02% Steuer an, dann sind das ja 0,8392ct, also gemessen an dem 1ct geplanten Gewinn bereits 83,92% - also zwar noch nicht ganz die geforderten 99.98% aber garnicht soo weit weg davon.

Natürlich - wenn der Preissprung 2ct statt 1ct ist wird der Gewinn schon viel größer und bei 0,5ct statt 1ct ist man im Verlust.

Gast
Geld mit Geld verdienen

Da soll noch jemand sagen, "Arbeit muss sich wieder lohnen" oder "Wer viel arbeitet, bekommt auch einen guten Verdienst" - wer noch immer glaubt, zwischen Leistung und Auskommen würde ein Zusammenhang bestehen, hat gehört einen auf den Kopf bekommen: der Finanzhandel zeigt ja, dass die einfachste Möglichkeit zu Vermögen zu kommen darin besteht, bereits Vermögen zu haben, eben aus Geld noch mehr Geld zu machen, ohne dabei irgendeinen Wert zu schöpfen oder gar keine Leistung zu erbringen.

Ob es nun 0,02% oder 0,2% oder gar 2% Besteuerung seien - man muss sich wirklich mal die Frage gefallen lassen, wofür es überhaupt eine Börse gibt und in welchen Verhältnis diese zur Realwirtschaft steht, welche 'tatsächlich' Werte schafft. Sollte man die Börse naiverweise als Möglichkeit verstehen an Kapital zu kommen, so zeigt die Realität ja, dass sie primär mit sich selber beschäftigt ist. Wenn sie weder Realwirtschaft noch dem Menschen dient, weshalb wird dieser Kasperleverein überhaupt geduldet?

Gast
Ein Anfang ist gemacht

Glückwunsch an Italien.
Nicht hinter Uneinigkeit in der EU verstecken, sondern einfach mal machen.
.
Hier könnten Angela und Peer und Co etwas lernen.
Abschreiben ist bei Politikern doch sonst so beliebt.

Varana
Es ist ein Anfang

Klein anzufangen ist klug, weil man sich sonst selbst aus dem Spiel kickt und die eigenen Börsenplätze ruiniert.

Wenn dann Rest-Europa mitzieht, kann man auf 1 Promille erhöhen. Das würde den normalen Anleger gar nicht jucken, aber diese Gauner-Computer-Tricks würden spürbar ausgebremst.

Und wenn dann noch die G20 mitmachen, können es vielleicht auch 5 Promille werden. Man darf ja noch hoffen und träumen...

tipltopl
Renditeverbot

Meiner Meinung nach sollte eigentlich alles verboten werden, was "Rendite" bringt, also alles womit man durch "Nichtstun" Geld verdienen kann.

ladycat
Bravo Italien

Solche Neuigkeiten liest man gerne.

Gast
Gestaltungs-Wille

Italien ist zu beneiden.
Mag sein, dass deren Politfiguren auch oft dubios sind.

Aber sie haben wenigstens den Mumm, eine Entscheidung zu treffen. Von Merkel erwarte ich sowas ja gar nicht, und von Steinbrück .. eher das Gegenteil = noch mehr Deregulierung.

Residue
@ tipltopl

Warum? Dann wuerden wir bald hungern, aber wenns weiter nichts ist.
Vielleicht sollten Sie mal ein bisschen Geschichte lernen bevor sie solch einen Unsinn raushauen.

Gast
@ 19:44 von tipltopl

"Meiner Meinung nach sollte eigentlich alles verboten werden, was "Rendite" bringt, also alles womit man durch "Nichtstun" Geld verdienen kann."

Also: der Sparzins, Renten und Pensionen, Arbeitslosengeld, Berufsunfähigkeitsrente, die Gewinne aus dem Verkauf vom trauten Heim u. ä. gehören verboten.

Spekulationsgewinne dagegen gehören weiterhin erlaubt, weil: Die Nerven, die einen das kostet, das ist Arbeit auf höchstem Niveau, zudem mit überdurchschnittlicher Herzinferktgefahr.

Der Unterschied zwischen den meisten, die auf Spekulanten schimpfen und z. B. einem Karl Marx sind zwei: 1. Der Karl, der hat die Chose analysiert, statt seine Meinung auf oberflächlichem Zeitungswissen zu gründen; 2. er hat überdies an der Börse spekuliert und - wie die meisten Spekulanten - alles verloren (was auch nicht weiter verwundert: bezieht man die Börsen- und Maklergebühren mit ein, dann ist die Börse ein negatives Spiel; aber das wissen die wenigsten...).

Gast
@ 19:54 von Ra-Ta-Zonk

... oder die italienische Regierung steht kurz vor dem Aus und versucht nun mit solchen Entscheidungen sich zu halten. (Ich tippe auf zweiteres, schließlich habe ich dort lange gelebt und noch zu vielen Freunden kontakt.)

klarobello

Endlich mal was positives aus Italien.
Das kann wie der Beginn eines Dammbruchs sein. Einkommenssteuerhöhe wäre doch das mindeste Ergebnis als Ende der Entwicklung.

Gast
Den Börsenspielhallen sollte mittels Glücksspielsteuern Einhalt

Sicherlich müssen die Börsen tüchtig zur Ader gelassen werden, um endlich ihren höchst verderblichen Würgegriff über die Wirtschaft zu brechen; denn deren Schuld an den gegenwärtigen Wirren ist groß: Durch die anonyme und undurchsichtigen Eigentumsformen wie die Aktiengesellschaft kam in den Unternehmen jene verhängnisvolle Kurzsichtigkeit auf, durch die man die Gewinne den Unternehmen entzog und das laufende Geschäft mit Bankdarlehen bestritt; was nur solange gut ging wie die Banken immer fleißig Geld verliehen haben; da die Banken, über ihre eigene Verworrenheit, ins Verderben gestürzt sind, ziehen sie die übrige Wirtschaft mit sich in den Abgrund; allerdings gilt hier, wie bei allen schweren über lange Zeit gewachsenen Übeln, daß man dagegen nicht einfach Abhilfe schaffen kann; dennoch muß gehandelt werden, da sonst der Schaden noch größer und unheilbarer wird; viel hilft es hier die Ersparnisse fortan wieder in Gold und Silber anhäufen zu lassen, da man mit diesen ungern spielt...

Gast

Hört sich gut an. Jetzt müsste die EU insgesamt nur noch nachziehen.

Danke an 'Meinungsquirl' für das Berechnungsbeispiel, das die Konsequenzen schön deutlich macht.

Wissen Sie oder jemand anderes hier auch, wie eine Besteuerung/ ein Einkommensnachweis bei Hochfrequenzhandel überhaupt möglich ist? Muss sozusagen eine 'Tageskasse' der Millionen Transaktionen vorgelegt werden? Und wer kann so etwas prüfen? Sind die Finanzbehörden bei uns im Hinblick auf technische und personelle Ausrüstung dazu in der Lage? (Das BZST-OnlinePortal kann einen z. B. das Fürchten lehren, und man kommt nicht drauf, dass IT die große Stärke der Finanzverwaltung sein könnte.)

Gast
@electrohippie

"Tatsächlich? Dann hat man wohl nur vergessen, auch mich zu fragen..."

Sie sind nicht die Mehrheit. Das scheinen sie zu vergessen.

Gast
@ DeutschEuropäer

"Sie sind nicht die Mehrheit. Das scheinen sie zu vergessen."

Kann mich nicht erinnern, das behauptet zu haben.

Gast
0,02% ist nicht viel,aber

Ein Anfang,es muss weiter gehen

am besten waere es diesen Hochgeschwindigkeitshandel ganz abzuschaffen

Ueberhaupt,geld mit geld zuverdienen ist eigentlich nicht der Sinn des Geldes auch ist der Begriff,Geld arbeitet falsch,oder hat schon mal jemand Hunderterscheine Steine schleppen sehen oder im Bergwerk schuften usw.....................?

Werner40

eigentlich wird durch diese Art Handel nur zusätzliche Liquidität geschaffen und das ist gut so, da jederzeit Kurse mit geringem Spread gestellt werden. Das schädliche Extrem reiner Geld- oder Briefkurse wird damit vermieden.

meinungsquirl
@22:01 von Werner40

"eigentlich wird durch diese Art Handel nur zusätzliche Liquidität geschaffen und das ist gut so, da jederzeit Kurse mit geringem Spread gestellt werden. Das schädliche Extrem reiner Geld- oder Briefkurse wird damit vermieden"

Können Sie diese gewagte These vielleicht begründen? Soweit ich das sehe ist es doch eher so, dass ein Spread zwischen Geld- und Briefkurs dem Hochfrequenzhandel entgegen steht, da eine größere Kurshürde bis in den Gewinnbereich zu nehmen ist. Ich wäre entsprechend davon ausgegangen, dass dieser Handel sich auf Papiere mit geringem Spread konzentriert und nicht davon, dass der Handel an sich den Spread verringert.

Ver.sace

Börsianer und Politiker sind die größten Lügner und Verbrecher auf dieser Welt!!!

Gast
besteuerung?

Sowas gehort abgeschafft!
Katastrophal das ein staat bei soetwas mitverdienen mochte!

Gast
endlich was vernünftiges aus italien........

und was macht unsere regierung ? schläft weiter bis zur nächsten finanzkrise !
die finanzzocker gehören an die leine.......

christerix
Nur noch krank ...

Ist das nicht witzig? Da entscheiden Software-Programmierer (indirekt) und Maschinen, die irgendwelche Zufälligkeiten bzw. irgendwelche Häufungen fehlinterpretieren, darüber, ob Unternehmen mit Menschen Verluste machen.
Das ist doch krank. Jeder, der diesen Schwachsinn unterstützt / genehmigt hat, kann doch nicht recht bei Trost sein ... wahrscheinlich ist es ein raffgieriger EEEEEgoist, dem Menschen letztlich absolut egal sind, Hauptsache die Kasse klingelt.
.
Einfach nur krank.
Nur krank.

Liane8151
Italien

Soll das jetzt der "Ersatz" für die erst geschaffene und dann sofort auf Berlusconis "Reklamation" hin abgeschaffene Immobiliensteuer sein ??? ;-D

Gast
Ein Tröpfchen auf den kapitalistischen Stein

Aber RICHTIG!
Ich wünschte nur, Deutschland hätte auch diesen Mut, der Finanzbranche zumindest etwas die Stirn zu bieten.
Aber nein - die Aufsichtsrat- und Vorstandsposten sind zu verlockend, als dass man den Lobbyisten zumindest etwas den Hahn zudreht.