Zahlreiche junge Teilnehmer nehmen an der Klimademonstration Fridays for Future in Aachen in Nordrhein-Westfalen teil.

Ihre Meinung zu 14- bis 29-Jährige: Jugend nicht so grün wie gedacht

Die größte Sorge bereitet den meisten 14- bis 25-Jährigen in Deutschland zwar der Klimawandel. Doch laut einer Jugendstudie sind die meisten von ihnen nicht zu einem nachhaltigen Lebenswandel bereit. Das Fazit lautet: Die Politik muss handeln.

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172 Kommentare

Kommentare

Pessimist001
Rahmenbedingungen, weil freiwillig ist zu schwer

Wir dürfen gar nicht mehr die Wahl haben, mal eben kurz nach Mallorca zu fliegen...
Wenn das Klima noch zu retten ist, dann nicht mit freiwilligem Verzicht!
Die Billigfleischberge sollten gar nicht im Supermarkt vorhanden sein. Der Staat sollte eigentlich ein klare Ansage machen: "Jetzt müssen wir ... um unser Klimaziel zu erreichen. Wir haben keine Alternative."
Basta.
Dann ist das eben so. Besser als weiterhin unseren Planeten zu zerstören.
An einer autofreien Straße entlang laufen kann besser sein als im Stau zu explodieren, weil man nicht vorwärts kommt.

harpdart
Nachdenken

Einige Kommentatoren sollten sich vielleicht einmal die Frage stellen, in welche bestehende Welt Kinder geboren werden.
Und ob die Kinder nicht so erzogen werden, dass sie diese Welt genau so akzeptieren werden.
Erst im Jugendalter wird hinterfragt, ob alles gut und richtig ist.
Das war schon immer so, aber längst nicht alle einer Generation wollen Veränderungen, es ist immer nur ein Teil.
Auch nicht alle um 1950 Geborenen wurden "68er".

MRomTRom
Billigkäufer möchten die eigenen Löhne nicht bezahlen

Das Paradoxon, das Herr Hurlemann hier beschreibt, findet sich quer durch die Gesellschaft.

Das gilt für Umweltthemen genauso wie für Bereiche von Wirtschaft, Arbeit und Konsum.

Beispiel Arbeit und Konsum:
jeder möchte im Hochlohnland Deutschland eine Bezahlung (Lohn oder Gehalt) haben, die deutlich über dem globalen Durchschnitt liegt. Bei der Auswahl der Waren wird aber ('Geiz ist geil') beim billigsten Import-Angebot zugegriffen. Mit anderen Worten: die Leute sind nicht bereit, ihre eigenen (in die Produkte eingepreisten) Löhne zu finanzieren.

Das Thema ließe sich verlängern: personalintensive Beratung beim Kauf vom Flachbild-TV im Fachgeschäft. Danach Bestellung im Internet, weil es 'billiger' ist.

Also diese Erzählung über Inkonsistenz im Verhalten lässt sich über a l l e Generationen feststellen.

nostradamus 2015
Anmaßend

"Rund 60 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sind demnach nach wie vor regelmäßig privat mit einem Auto unterwegs. Mehr als 80 Prozent können sich ein Leben ohne Auto nicht vorstellen. Nur 19 Prozent der Befragten zeigten sich bereit, dauerhaft auf ein eigenes Auto verzichten zu wollen. Rund ein Viertel (27 Prozent) will nicht mehr fliegen."
Na und?
Die jungen Leute haben das Recht, so viel mit ihrem Auto zu fahren und zu reisen, wie sie wollen.
Zumindest so lange, wie sie in einer parlamentarischen Demokratie leben.
Niemand hat das Recht, ihnen dazu Vorschriften zu machen oder sie deswegen runterzumachen.
Die Forderung Hurrelmanns nach "klaren Regeln und Vorgaben durch die Politik" finde ich einschränkend und anmaßend.
Wir leben doch nicht in einem Erziehungsstaat.

Zuckerzucht

Gesellschaftliche Standards müssen einfach neu gedacht werden. Es kann nicht sein dass denen die drauf aufmerksam machen der mangelnde Verzicht vorgeworfen wird.
Gesamtgesellschaftlich müssen wir begreifen dass der endlose Wachstum und der hemmungslose Konsum uns in Zukunft den Boden unter den Füßen wegziehen wird.
Auch hier in Deutschland.
Konkret bedeutet das den vorhandenen Leistungsdruck abzubauen, Erholungsphasen hier in Deutschland zu schaffen, damit man zum Beispiel nicht mehr auf einen drei Tages Trip nach Barcelona zum „ausspannen“ angewiesen ist.
Werbung und Medien müssen vormachen dass es nicht diese endlose Flut an neuen Produkten braucht um Glück zu finden.
Und die Politik muss uns zeigen, dass wir wieder mehr zuhören müssen und nicht auf den eigenen Vorteil berufend uns permanent gegenseitig manipulieren.
Wir müssen begreifen dass wir alle im selben Boot sitzen und wir alle früher oder später dieselben Konsequenzen zu tragen haben.

Denkerist
grüne Waffenlieferungen

Habeck will Waffen in die Ukraine - einem Kriegsgebiet liefern. Und das soll grün sein???
Da bin ich aber froh, das die Jugendlichen nicht grün sind!

Georges Bizarre
Zum Ausfransen!

Die Jugendlichen in der Mehrzahl scheinen nicht anders zu ticken als der Rest der Bevölkerung. Sie verlangen, dass die Politik was macht, aber selbst sind sie nicht bereit Opfer zu bringen! ... Was denn nun? Erstaunlich, dass ein Viertel zum Beispiel bereit ist auf Fleisch essen zu verzichten. Ich befürchte allerdings, dass es in Wirklichkeit viel weniger sind. Und nachhaltig wird es dann schon gar nicht sein.

Kritikunerwünscht
Was sagt man dazu?

Die junge Generation könnte sich vorstellen, etwas zu tun...
Wie wird es aussehen, wenn diese junge Generation selbst Geld verdient, selbst eine Familie ernähren will, selbst zur Arbeitsstelle gelangen muss?
Solange ich im gutsituierten Elternhaus leben kann, mit den Eltern auf große Reise gehe oder die Eltern coole Reisen bezahlen, Auslandssemester usw. solange ist das toll mit dem Klimaschutz. Da werden bei den Demos die Transparente geschwenkt.
Wenn man selbst sehen muss, wie man eine Familie ernährt, einen guten Arbeitsplatz erhält, zur Arbeit kommen muss ohne ÖPNV dann werden aus fff-kids, mit tollen, aber völlig unrealistischen Ideen und Forderungen, plötzlich realistische junge Menschen, die wissen, was machbar ist und was ein Traum ist. Wer möchte schon gern sofort in einer Wohnhöhle leben und sich von Wurzeln und Gras ernähren. Die Einsicht kommt immer, manchmal früher, manchmal später. Wenn diese Kids aber wählen dürfen - ohne Realitätsbezug - dann sehe ich dunkle Zeiten.

Account gelöscht
Jugend nicht so grün wie gedacht,

Eigentlich sind die Jugendlichen in DL und in Teilen Europas, was das anbelangt sehr verwöhnt. Sie haben noch nie gehungert, sie haben noch nie auf etwas verzichten müssen, sie haben nicht in eine Badewanne samstags dürfen, wo schon 3 vorher drin waren, sie machen kein Holz im Wald um den Ofen warm zu bekommen, sie teilen sich nicht 1 Fahrrad mit 3 Kindern, sie ziehen sich nicht die gebrauchten Kleider von den Geschwistern an u.s.w. So bin ich aufgewachsen und das war wirklich umweltfreundlich, weil niemand was mit Plastik und Wegwerf Gesellschaft zu tun hatte, um es kurz zu machen der Wohlstand und Reichtum macht die Welt kaputt!

Der Lenz
Interview vs TS-Text

Im Interview klang ja an das es nicht nur ja/Nein in der Befragung gab sondern mehr Differenzierung.

Kaut seiner Aussage sind nur ein kleiner Teil gar nicht zu Verzicht bereit, und eben ein Größerer voll dabei während die Große Mehrheit irgendwie dazwischen liegt.
Das im Text, zwecks Effekt nur die "schon voll dabei"" als "bereit" dargestellt werden und der Rest (Beim über Auto 80%) ins "Dagegen" Lager verschoben wird...

naja

OlliH
Man muss ja überhaupt nicht verzichten.

Man muss nur einen oder zwei Gänge zurückschalten.
Kleinwagen statt Minivan, Fahrgemeinschaften zur Arbeit statt Einzelfahrten, mal zu Fuss gehen statt jeden Weg mit dem Auto zurückzulegen. Energie sparen muss belohnt und nicht bestraft werden, d. h. Je mehr Strom ich pro Person verbrauche um so teurer muss es werden.
Das Resourcen sparen wird ja bestraft mit dem Mengenrabatt.

Klärungsbedarf
um 15:55 von eine_anmerkung

>>
Daraus kann man doch schließen das die Grünen mit Ihrem Programm und Politiker scheinbar nicht so die jungen Generationen ansprechen wie immer suggeriert wird?
<<

Ihr Verhältnis zu den Grünen erweckt schon den Anschein einer gewissen Irrationalität. Wer hat Ihnen denn etwas suggeriert ? Ihre Frau ? Ihr Bäcker ? Ich kenne nur die Aussage von der letzten BT-Wahl, dass die Grünen und die FDP den höchsten Stimmenanteil der jungen Generation hatten. Wenn der Kern des grünen Anspruchs ist, eine lebenswerte Zukunft zu sichern, dann kann das so übel ja nun doch nicht sein. Und Wandel muss keine Ursache für Panikreaktionen sein. Wovor fürchten Sie sich ? (Anm.: meine Partei sind die Grünen nicht bisher)

Phinnonymous
Traurig...

Beim Auto kann ich es irgendwie nachvollziehen, weil unsere Gesellschaft/Politik einfach aktuell auf das Auto ausgerichtet ist. Ne Alternative ist aktuell problematisch und/oder kostspielig, deshalb muss man natürlich politisch Druck ausüben, damit der öffentliche Nah-und Fernverkehr besser wird.

Aber bei Tierprodukten kann ich es einfach null nachvollziehen. Es ist klar, dass für eine klimaneutrale Zukunft unser Konsum solcher Produkte deutlich reduziert werden muss und es ist in der heutigen Gesellschaft überhaupt kein Problem, sich vegan zu ernähren. Es ist einfach nur eine Genuss-/Bequemlichkeitsfrage.

das ding
15:38 von weingasi1

"Ein Klischée entsteht nur, wenn etwas (sehr)häufig so ist/war, man dieses Verhalten so kennt und so auch erwartet.
Meistens beinhaltet ein Klischée die sehr grosse Wahrscheinlichkeit."

Falsch. Ein Klischee ist das Abbild dessen, was Menschen glauben wollen und diesbezueglich NUR das sehen (und suchen), was ihrem Glauben entspricht. Korrekter gesagt: Ein Abklatsch, ein schlechtes Abbild- und das kommt aus dem eigenen Geist. Im Grunde ist ein Klischee ein Glaube, als Abklatsch also ein Irrglaube. In Abwandlung eines Spruches: "Zeig mir deine Klischees und ich sag dir, wie du denkst." .. bzw. die Realitaet zurecht biegst. Klischee ist wie ein Vorurteil.

morph63
Jeder denkt nur an sich ...

... nur nicht ich, ich denk an mich.

Fast in jedem 2ten Beitrag hier wird entweder die eigene persönliche Situation geschildert und Vorwände vorgeschoben, warum er/sie nichts zur Bewältigung der Klimakrise beitragen kann, oder es wird auf andere gezeigt, die auch am Status Quo nichts ändern wollen.

Aber es ist nunmal so, dass die Klimakrise uns alle angeht. Nur gemeinsam und solidarisch ist sie zu bewältigen. Und jeder kann einen Beitrag leisten, der eine mehr, der andere weniger. Wer das nicht versteht, hat es nicht verstanden.

Ist die Menschheit bereits falsch abgebogen und wird sie sich selbst abschaffen?

fathaland slim
16:03, Hirschauer

>>@Sausewind um 14:42
Na, wie denken Sie, daß 2 14-jährige vom Land nach Nürnberg (80 km) zur Demo kommen?<<

Beispielsweise mit Regionalbahnen. Die sind oft voll mit Jugendlichen.

Marta Pfahl 01

Wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen ...

Francis Ricardo
Es geht für viele schon beruflich

Nicht auf die eigene Mobilität zu verzichten, es wird auch nie gehen.

Klärungsbedarf
um 16:05 von Anna-Elisabeth

>>
Bei vielen FfF-Anhängern und nicht wenigen Politikern der Grünen muss ich immer an einen Spruch von Charlie Chaplin denken:

"Ideale sind das Schönste und Größte und Wertvollste im Leben - außer wir versuchen danach zu leben.
<<

Wer im leben keine Ziele hat verläuft sich
(Abraham Lincoln)

harry_up
Wie gut es doch einigen zu tun scheint,...

...mit dem Finger auf die anscheinend nicht ganz so grüne Jugend zu zeigen.

Was habt ihr euch eigentlich vorgestellt?
So wie nicht jeder Jugendliche demonstriert (hat), so viele oder wenige interessieren sich ernsthaft für eigene Maßnahmen oder Einschränkungen.

Das ist bei uns Erwachsenen keinen Deut besser, also bitte mal die Flinte gesenkt halten.

Und wenn ich mir das Impftheater ansehe, erst recht, denn da machen allzu viele Erwachsene Zauber.

Klärungsbedarf
um 16:11 von Vis

>>
ist das ein schlechter Witz? Für den Großteil der Menschen ist die Benutzung eines Autos schlichtweg unabdingbar. Wer kann schon von sich behaupten ohne auto problemfrei zur Arbeitsstelle, dem Supermarkt, Arzt oder Freunden zu kommen?
<<

Das war nicht immer so. In meiner Kindheit/Jugend in Hamburg kam man ohne Auto prima klar (auch meine Eltern). Die "Tante-Emma-Läden" gab es an fast jeder Ecke. Den täglichen Bedarf konnte man zu Fuß erledigen. Auch ein Briefkasten stand alle 200 m. Schule war zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar. Bus hätte man auch nehmen können. Andere Käufe konnte man im Stadtteilzentrum oder in der City erledigen mit Bus, S-Bahn, U-Bahn.

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