Das Logo der Deutschen Bahn hängt am Gebäude des Hauptbahnhofs in Bremen.

Ihre Meinung zu Arbeitnehmer protestieren gegen mögliche Bahn-Aufspaltung

In der Debatte über eine mögliche Trennung von Netz und Betrieb bei der Bahn regt sich Protest. Arbeitnehmer demonstrieren gegen eine Aufspaltung. Betriebsräte und Gewerkschaft warnen vor Jobabbau.

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51 Kommentare

Kommentare

wenigfahrer
Was soll das bringen

alles was bis jetzt geteilt wurde, wurde am Ende teurer für Kunden, war das bei Strom nicht ähnlich?, Durchleitungsgebühr?.
Aber ich fahre nicht Bahn, muss auch nicht dort arbeiten, Auswirkungen hab ich keine, Bahnhof auch nicht mehr.
Vorteil sehe ich keinen.

bolligru
16:39 von wenigfahrer

Sie schreiben: "...ich fahre nicht Bahn"
Ich fahre niemals mit der Bahn, nicht mit dem Bus und auch nicht mit der Straßenbahn, auch nicht mit dem Fahrrad, außer ich fahre Auto.

gestört aber geil
Die Aufteilung ist sinnvoll

Ein schwerfälliger Konzert trennt sich in sinnvolle Geschäftsfelder, die sich dann auch richtig auf ihren Markenkern konzentrieren können. Das ist im Grunde richtig. Es kann nicht immer nur nach der Nase der Gewerkschaften gehen.

gestört aber geil
@ Giselbert

Vielleicht sollte man mal bei den Ländern schauen, wo die Bahn vorzügliche Leistungen bietet.

Das tut sie ja in Deutschland im Grunde ja auch.

gestört aber geil
@ wenigfahrer @ bolligru

Es wird seltsam, wenn Menschen über die Bahn sinnieren, die wenig oder nie selber Bahn fahren.

heribix

Ich selbst fahre gern Bahn wenn es möglich ist. Solange man von Großstadt zu Großstadt will funktioniert das oft auch. Sobald der Ort etwas unbekannter ist wird es zum Problem. Wenn ich zum Beispiel von meinem jetzigen Wohnort in meine Geburtsstadt will ( ca 400 km ) bin ich einen halben Tag unterwegs und die letzten 25 km komm ich mit der Bahn garnicht weiter. Dazu kommt leider noch die Unpünktlichkeit. Wenn ich zum Beispiel zum Flug muss fahr ich meist schon einen Tag vorher. An diesen Problemen wird auch eine Aufspaltung nichts ändern. Ein Blick in andere Länder würde sich da sicher lohnen.

gestört aber geil
Privatisieren

Das Netz kann man ja meinetwegen staatlich lassen (obwohl das ein Relikt aus der Feudalzeit ist). Aber den Bahn Betrieb würde ich schon privatisieren. Dem Staat fehlt das unternehmerische Talent.

Werner40

Aufspaltung kann nur der erste Schritt sein. Wichtiger wäre, dass der Bund seinen 100% Anteil verkauft. Es könnte sich eine win-win-Situation für alle Seiten wie bei der Aufspaltung/Privatisierung der Post einstellen. Man mag sich ja nicht vorstellen, wenn sich z.B. die Telekom 100% in Staatsbesitz befände.

Sisyphos3
17:27 von heribix

funktioniert das oft auch.
-------------

das haben sie wirklich schön formuliert
dass das mit der Bahn häufig auch klappt

Sisyphos3
17:23 von gestört aber geil @ Giselbert

im Vergleich mit der Schweiz oder Kambodscha ?

Denkerist
@ wenigfahrer

"Was soll das bringen?
alles was bis jetzt geteilt wurde, wurde am Ende teurer für Kunden, war das bei Strom nicht ähnlich?, Durchleitungsgebühr?."
Ganz einfach: Die Grünen können ganz Deutschland mit Bahnstrecken zubauen, ohne Hirn und Verstand - ohne auf Wirtschaftlichkeit zu achten. Der Steuerzahler (die Bürger also, nicht die Reichen) zahlen es ja.
Die FDP kann den Eignern der Bahngesellschaften gigantische Gewinne zukommen lassen.
Es ist wie immer: Die Bürger zahlen das Ganze, Wenige Reiche machen die Gewinne!
Ist doch super - nichts ändert sich!
Am billigsten sind dann die selbstfahrenden Züge - da explodieren die Gewinne!

Dr. Cat
@ heribix 17:27

Die DB könnte sich , was Pünktlichkeit angeht, mal ein Beispiel an Japan nehmen.

Rudolf238
um 16:45 von Giselbert

""schlimmer geht immer
Ich bezweifle, dass eine weitere Spaltung der Zuständigkeiten Verbesserungen bringt. Mit Sicherheit gibt es dadurch mehr Posten in der teuren Führungsebene""

Dafür muß man Verständnis haben.
Es sind jetzt 736 Abgeordnete die bezahlte Nebentätigkeiten suchen, oder ausüben.
Da reichen keine 53 Millionen mehr.

Die Bahn wurde kaputtgespart, Schienen und Bahnhöfe stillgelegt. Diese wieder aufrüsten wird wie die Stromtrasse, eine unendliche Geschichte.
Und für die Bevölkerung nur eines, teuer, egal wie viele Gesellschaften.

Nettie
Warum von vornherein "dagegen"?

Warum sofort Fundamentalprotest, "rote Linien" und das Schüren von Zukunftsangst, bevor überhaupt nähere Details über die geplante Neuausrichtung bekannt sind?
Da es bei der Bahn ganz offensichtlich nicht gerade gut läuft, und sich nicht nur in der "Unternehmenskultur" dringend etwas ändern muss, sondern vor allem auch die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen bzw. auf einen Stand gebracht werden müssen, der es ermöglicht, den Anforderungen an ein funktions- und damit zukunftsfähiges Transport- und Beförderungsunternehmen gerecht werden zu können, kann es doch eigentlich nur besser werden.

SirTaki
Verkehrsinfratsurktur und Schienennetz

Man kann eine Aufspaltung schlecht reden. Man kann einen Erhalt schön reden. Man kann eine Holding als missratene Organisationsform ablehnen. Man kann Zeitgründe vorschieben. Jeder wird sein Pro und Kontra dazu packen, um etwas zu erreichen. Man kann auch das ganze System anpacken und auf den Prüfstand stellen. Sich fragen, wo sinnbringender Ausbau von Schienen Straßen entlasten, Verkehrswege verknüpfen, neue schaffen und den Klimaschutz vorantreiben kann. Wo Serviceleistungen und auskömmliche Unterhaltung verbessert werden müssen. Das umfangreiche Paket enthält auch hoffentlich an der Realität gemessene Preise für Tickets, die nicht neue Finanzlöcher in andere wichtige Kernbereiche unseres Landes reißen. Bahn kostet. Bahn muss Einnahmen kreieren. Und Bahn braucht politische Entscheidungsträger, die das auch fachlich und sachlich bestimmen und überwachen. Wo Gelder in Investitionen genkausert wird oder Ausgaben davon rennen, überlebt kein Schienenverkehr und sein System.

bolligru
17:26 von gestört aber geil

Sie haben Recht!
"Gesegnet seien jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem den Mund halten!"- Karl Valentin

SirTaki
Neue Jobs oder Jobabbau

Neue Technologie, neue Versorgung, Ausbau, was auch immer, kann Arbeitsplätze killen oder schaffen. Was aber völlig in die Irre führt, sind Doppelstrukturen, die einen ganzen Apparat aufblähen und Gelder in doppelten Arbeitsfeldern versenken. Wer an der Spitze solcher Verwaltungseinheiten und Unternehmen in staatlicher Hand steht, muss schon Wissen und Fachkenntnisse mitbringen, die auch bezahlbare Visionen und Perspektiven schaffen. Was nützt die Litanei, man muss kostenlose Bahnnutzung fördern, wenn niemand sagt, wie Instandhaltung, Innovation und ausgeglichener Haushalt mit Einnahmen erreicht werden sollen? Bahnfachleute sagen, dass die Preise für Tickets nie das bezahlen, was die Kosten bringen. Und andere erklären, nur am Fördertopf zu hängen, macht eine solche, unausgegorene Verkehrspolitik zu einer Fata Morgana. Bahnbusse müssen wie die IC und neuen Modelle bezahlt und unterhalten werden. Inklusive der Mitarbeiter, die hier adäquate Löhne brauchen für Stellenbesetzungen.

MartinBlank
Ist klar, worum es geht?

Es gibt ja bereits andere Unternehmen, die das Schienennetz der Bahn nutzen. Dafür zahlen die dann Nutzungsgebühren. Nun ist es so, dass die Bahn an Ausbau und Instandsetzung dieser Streckenabschnitte nicht soviel Interesse zeigt wie bei den Abschnitten, die sie nur selbst nutzt, z.B. ICE-Trassen.

Würde nun das Netz von der Bahn abgetrennt, dann wären alle Transportunternehmen, ob nun Die Bahn, Metronom, Nordwestbahn, wer auch immer, gleichgestellte Nutzer des Netzes und würden gleich behandelt werden.

Dem stehen die genannten Nachteile gegenüber.
_

Schlaraffe since 1967
Zwischen Streik und Streik

Wegen mehr Geld und gegen Jobabbau ,zwischen Baustellen
Lärm und Stau nimmt der Passagier von Heute längst schon mal Flix Bus oder Train der eigenen Ökonomie zuliebe. Was durch Privatisierung eingespart fließt eh in Technik ,Fiskalen Prunk und Protzbau, der Wirtschaft zuliebe. Transibirische
zustände herrschen hier nirgendwo. Der Arbeitsplatz um die Eck kann ja auch mit der frische gebohrten U- bahn zum Spottpreise erreicht werden.

fathaland slim
17:29, gestört aber geil

>>Das Netz kann man ja meinetwegen staatlich lassen (obwohl das ein Relikt aus der Feudalzeit ist).<<

Zu Zeiten des Feudalismus gab es keine Eisenbahn. Sie ist ein Kind der Industrialisierung, also des Kapitalismus.

>>Aber den Bahn Betrieb würde ich schon privatisieren.<<

Ich nicht.

>>Dem Staat fehlt das unternehmerische Talent.<<

Steht im FDP-Parteiprogramm. Zumindest zwischen den Zeilen.

Ich kann mich allerdings noch gut an eine bestens funktionierende Bundesbahn erinnern.

Sisyphos3
17:45 von Rudolf238 um 16:45 von Giselbert

wird wie die Stromtrasse, eine unendliche Geschichte.
--------------

auch da muß ich sagen
wer blockiert denn den Ausbau
dass der Autobahnausbau torpediert wird - kann man ja noch verstehen.
Aber der umweltfreundliche Bahnausbau ebenso.
In Berlin sitzen Politiker und kämpfen für den ökologischen Ausbau,
dieselben Politiker sitzen in ihren Wahlkreisen in Bürgerinitiativen gegen Ausweisungen von Windanlagen,
ist doch verrückt !
Der Bürger selbst ist es doch der alles blockiert

gestört aber geil
@ Sisyphos3

im Vergleich mit der Schweiz oder Kambodscha ?

Im europäischen Vergleich steht die deutsche Bahn objektiv betrachtet gut da. In Deutschland selbst ist der Ruf der eigenen Bahn himmelweit schlechter als der Ruf der schweizerischen Bahn. In der Schweiz ist es übrigens umgekehrt.

Sisyphos3
17:48 von Nettie

haben sie Vorschläge dazu ?

In unserem Land dauert es doch 30 Jahre um 5 km neue Schienen genehmigen zu lassen

Blitzgescheit
@Am 16. November 2021 um 17:29 von gestört aber geil

Zitat: "Privatisieren
Das Netz kann man ja meinetwegen staatlich lassen (obwohl das ein Relikt aus der Feudalzeit ist). Aber den Bahn Betrieb würde ich schon privatisieren. Dem Staat fehlt das unternehmerische Talent."

Dass dem Staat das unternehmerische Talent bzw. eher Einstellung fehlt, da haben Sie zu großen Teilen recht. Das wird umso offenkundiger, wenn grünlinke Dilettanten und Sozialisten das Sagen haben. In "konservativen" Bundesländern wie Bayern gibt es durchaus fruchtbare Allianzen zwischen dem Staat und der Wirtschaft.

Die Privatisierung der Bahn sehe ich als Liberaler indes ebenso kritisch, da wir es hier mit einer sog. netzgebundenen Ökonomie haben, die zu einem natürlichen Monopol führt und ein echter Wettbewerb durch den Markt gar nicht zum Tragen kommt.

gestört aber geil
@ Rudolf238

Die Bahn wurde kaputtgespart, Schienen und Bahnhöfe stillgelegt.

Die Bahn ist keineswegs kaputt gespart, nur weil nicht mehr wie früher mit offenen Händen das Geld verteilt wird.
Und unrentabele Bahnhöfe müssen natürlich stillgelegt werden. Was sonst?

Dr. Cat
@ SirTaki 17:55

Bei Ausgaben davon rennen, meinten Sie Stuttgart 21 ?

Poliós
16:45 von Giselbert

"die Bahn ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen"

In welcher Hinsicht?

"Auch im Vergleich mit anderen Ländern schneidet die Bahn erbärmlich ab."

Mit welchen Ländern? Wo bietet die Bahn vorzügliche Leistungen an?

"hat man quasi alles versäumt was möglich ist"

Was ist denn möglich?

"Bin jetzt auch nicht der Bahnstratege"

Da könnten Sie Recht haben.

Nachfragerin
Was wurde in Japan richtig gemacht?

Bevor man irgendwelche Experimente startet, sollte man sich in der Welt umsehen.

Das blinde Vertrauen in Markt und Wettbewerb haben schon genug Schäden in der staatlichen Infrastruktur angerichtet.

Shantuma
@fathaland slim um 18:1

"Ich kann mich allerdings noch gut an eine bestens funktionierende Bundesbahn erinnern."

Seit dem die Bahn versucht ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu sein und somit nicht nur in Deutschland investiert, sondern auch im Ausland (warum auch immer), geht es mit der Qualität bergab.

Aber die TOTALE Privatisierung soll ja alles retten ... *GB winkt von der anderen Seite des Kanals*

Sisyphos3
18:22 von gestört aber geil

Und unrentabele Bahnhöfe müssen natürlich stillgelegt werden. Was sonst?
-----------------

oder eben rentabel gemacht werden !

es hilft nichts zu jammern der Ort XY hat keinen Bahnhof
der muss über die Straße versorgt werden
wenn man 2 Jahre zuvor Bahnhof und Gleise stillegte

gestört aber geil
@ Nachfragerin

Was wurde in Japan richtig gemacht?

Das wäre mal interessant.


Das blinde Vertrauen in Markt und Wettbewerb haben schon genug Schäden in der staatlichen Infrastruktur angerichtet.

Japan hat meines Wissens konsequent den Markt und den Wettbewerb gefördert. Schade, dass das jetzt mit unseren geliebten Vorurteilen nicht richtig zusammen passt.

gestört aber geil
@ Sparpaket

Verstehe ich nicht.
Welchen Wettbewerb denn?
Wer konkurriert denn "auf der Schiene"?

Der Staat behält die Schienen und ist neutral. Und auf den Schienen dürfen verschiedene Firmen fahren und gegeneinander konkurrieren. Macht doch Sinn.

haggis63
@18:45 von Sparpaket

"Welchen Wettbewerb denn?
Wer konkurriert denn "auf der Schiene"?"
Zumindest im Güterverkehr gibt es eine ganze Menge Wettbewerb.
Ein Großteil der Wagen und die meisten Lokomotiven sind nicht von der DB, sondern von Privatunternehmen und auch ausländischen Bahnen.

werner1955
Bahn-Aufspaltung ?

So wie bei den Stromkonzeren haben sich besonders die COEs und Vorstandsposten vermehrt, die Arbeitsplätze verringert und die Kosten für die Nutzer sind immer weiter drastisch und kräftig gestiegen.

Hoffentlich müssen die Kosten dafür nur die bahnnutzer zahlen. Da ich nie wieder Bahn fahren werde, könnte ich dieses mal ohne hohe, sinnlose und unwirtschftliche Kosten davon kommen.

Pessimist001
Hauptsache es läuft

Systemrelevantes sollte zu mindestens 51 % in Staatshand sein. 100 % wäre besser.

Was würden tolle staatliche Schienennetze bringen, wenn die Züge trotzdem nicht fahren?

fathaland slim
18:22, gestört aber geil

>>@ Rudolf238
Die Bahn wurde kaputtgespart, Schienen und Bahnhöfe stillgelegt.

Die Bahn ist keineswegs kaputt gespart, nur weil nicht mehr wie früher mit offenen Händen das Geld verteilt wird.
Und unrentabele Bahnhöfe müssen natürlich stillgelegt werden. Was sonst?<<

Die Bahn ist ein Unternehmen der Daseinsvorsorge. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Rentabilitätsgesichtspunkte dürfen da, was das Angebot betrifft, keine Rolle spielen.

werner1955
100 % wäre besser

Pessimist001 @

Wir zahlen immer noch Soli und haben keine vernüftigen Renten mehr weil das letzte 100% "Systemrelevantes " Model teuer und komplet gescheiter ist.

werner1955
eine bestens funktionierende Bundesbahn erinnern.

fathaland slim @
Die war so gut das alle mit dem eigenen PKW gefahren sind.

Und an dem DDR System von 100% Staat zahlen wir noch heute mit dem Soli.
Die Renten und Sozialkassen haben große Teile der Einheit und die blühenden Landschaft so wie die Rentner in der DDR zwangsweise finaziert.

friedrich peter peeters
Keine Experimente mit der Bahn, das Wesentliche bitte

Die Aufspaltung der Bahn in einem Netz- und einem Zugbetrieb mit anschliessender Teilprivatisierung des Zugbetriebes hat man bereits in mehreren Ländern Europas versucht. Dies in Frankreich, der UK, die Niederlanden, in mehreren ehem. Ostblockstaaten. Das Ergebnis war in sämtliche Staaten desaströs. Die Einsparungen im "Netzbereich" führten nicht zu Einsparungen, wohl aber zu massive Streckenverkleinerungen, Streckenaufgaben, Fahrplanreduzierungen und damit zu massive Kundenverlusten und zu regionale Gebietsverarmungen im Bereich Handel und Wirtschaft.
Der teilweise privatisierter "Zugbereich" konnte die massive Kundenverluste und damit Umsatzverluste nicht auffangen mittels mehr Züge, höhere Geschwindigkeiten und längere Dienstzeiten.
Fazit, weniger Kunden weniger Umsatz, viel mehr Kosten. Privatunternehmen sprangen ab, in Osteuropa waren die Staatsunternehmen nicht mehr bereit die Risikos zu tragen.
Also konzentration auf Deutschland, Bahn und besseres Streckennetz .....kein Luxus.

Juergen
Warum müssen Fehler wiederholt werden?

Man muss doch nur in die Länder schauen, die eines der vorgeschlagenen Modelle umgesetzt haben. Für die Staatskassen hat es kaum Auswirkunegn gehabt. Norwegen z.B. gibt für die Instandhaltung nicht weniger Geld aus als vorher für die gesamte NSB zugeschossen werden musste. Zugegeben, die Bahnhöfe sind toll in Schuss, dienen aber sehr oft nicht mehr als Bahnhöfe, sondern sind vermietet. Die eigentlichen (Fahr-) Strecken sind nicht besser als vorher. Ähnliches gilt für Schweden und Dänemark. Die Gebäude, die noch als Bahnhof dienen, sind in der Regel unbesetzt. Da ja die Bahnbetreiber doppelte Kosten hätten - >Miete und Personalkosten.
Die Zugverbindungen sind auch nicht häufiger/besser geworden, ausser in den Ballungsgebieten.

weingasi1
Am 16. November 2021 um 17:38 von Denkerist

Ganz einfach: Die Grünen können ganz Deutschland mit Bahnstrecken zubauen, ohne Hirn und Verstand - ohne auf Wirtschaftlichkeit zu achten. Der Steuerzahler (die Bürger also, nicht die Reichen) zahlen es ja.
___
Sind "Reiche" keine Bürger ? Zahlen die keine Steuern ? Sie mögen ja der Meinung sein, dass sie mehr Steuern bezahlen müssten, das ist aber eine völlig andere Diskussion. Im übrigen war "der Staat" noch nie der bessere Unternehmer, Investor, Bauherr, Banker oder Logistiker. All diese Eigenschaften sind in der Privatwirtschaft besser vertreten. Es gibt wenige Bereiche, die beim Staat verbleiben müssen. Polizei, Feuerwehr, Justiz (obwohl natürlich unabhängig) Wasserversorgung usw.
Die Bahn gehört nicht unbedingt dazu.
___
Am billigsten sind dann die selbstfahrenden Züge.
___
Das wird ohnehin bald kommen. Zumindest im Güterbereich. Das wird dann die GDL schwer ärgern.

weingasi1
Am 16. November 2021 um 18:51 von gestört aber geil

Japan hat meines Wissens konsequent den Markt und den Wettbewerb gefördert. Schade, dass das jetzt mit unseren geliebten Vorurteilen nicht richtig zusammen passt.
___
Ich hätte da keine Vorurteile. Warum auch ?
Vllt kann der Forist @schabernack da noch etwas zu sagen ?

Anna-Elisabeth
@17:38 von Denkerist @ wenigfahrer

//Ganz einfach: Die Grünen können ganz Deutschland mit Bahnstrecken zubauen, ohne Hirn und Verstand - ohne auf Wirtschaftlichkeit zu achten. Der Steuerzahler (die Bürger also, nicht die Reichen) zahlen es ja.
Die FDP kann den Eignern der Bahngesellschaften gigantische Gewinne zukommen lassen.
Es ist wie immer: Die Bürger zahlen das Ganze, Wenige Reiche machen die Gewinne!//

Genau so ist es.

//Am billigsten sind dann die selbstfahrenden Züge - da explodieren die Gewinne!//

Bis es soweit ist, wird trotzdem reichlich Personal entlassen. Dann fährt man - wie bei FlixBus - mit völlig übermüdeten Lokführern. Unterbezahlt sind sie ja schon, aber da lässt sich sicher auch noch was abknapsen.
Reinigungspersonal kann man sicher auch noch einsparen und das verbliebene entsprechend drangsalieren.

fathaland slim
20:16, werner1955

>>eine bestens funktionierende Bundesbahn erinnern.
fathaland slim @
Die war so gut das alle mit dem eigenen PKW gefahren sind.<<

Damals gab es ganz erheblich weniger PKWs als heute. Und viele Menschen hatten nicht einmal einen Führerschein.

>>Und an dem DDR System von 100% Staat zahlen wir noch heute mit dem Soli.
Die Renten und Sozialkassen haben große Teile der Einheit und die blühenden Landschaft so wie die Rentner in der DDR zwangsweise finaziert<<

Was macht jetzt plötzlich die DDR hier in diesem Thread?

Sisyphos3
20:28 von Juergen

Die Gebäude, die noch als Bahnhof dienen, sind in der Regel unbesetzt.
---------------

muß das sein
in meiner Jugend war das Restaurant im Bahnhof das beste der Stadt
warum hat man das nicht beibehalten
stattdessen verkommen die Bahnhöfe
werden ein Treff für Obdachlose und Dealer

Juergen
20:16 von werner1955

Sie sind vielleicht da schon nur mit dem Auto gefahren und haben schon damals volle Autobahnen erlebt und geglaubt, dass alle Welt mit dem Auto unterwegs ist.
Aber es gab trotzdem sehr viele Bürger, die mit der Bundesbahn gefahren sind. Die D-Züge und ICs waren meist gut besetzt. Über die vollen Pendelerzügen zu den Stoßzeiten will ich nicht anfangen zu jammern.
PS: die Bundesbahn ist wirklich bei Wind und Wetter gefahren. Da bin ich oft von Mannheim nach Wuppertal gekommen, wo die Autofahrer nicht mehr weiterkamen.

schabernack
20:32 von weingasi1

«Japan hat meines Wissens konsequent den Markt und den Wettbewerb gefördert. Schade, dass das jetzt mit unseren geliebten Vorurteilen nicht richtig zusammen passt.»
___
«Ich hätte da keine Vorurteile. Warum auch ?
Vllt kann der Forist @schabernack da noch etwas zu sagen ?»

Japan hat zu Olympia Tokyo 1964 die 1. Trasse der Welt für High-Speed-Trains gebaut. Damals ca. 500 km Strecke, nur auf der Hauptinsel Honshū, die Bahn war zu 100% Staat.

Anfang der 1980-er war zu entscheiden, wie das mit Ausbau & Betrieb weiter gehen sollte. Man gründete die private Japan Rail. Die ist unterteilt in 5 Local Units + eine Unit für Fracht landesweit. Vor allem zu den vielen Häfen.

Der Staat bestimmt, wo Gleise sein sollen. Nicht nur für die Bullet Trains. Trassen werden mind. zu > 50% vom Staat bezahlt. Die 2 Tunnel nach Hokkaidō / Kyūshū hat der Staat gebaut. Am Unterhalt der Strecken beteiligt sich der Staat zu < 50%.

Betrieb ist privat. Neben JR gibt es ca. 160 andere Bahngesellschaften.

schabernack
18:51 von gestört aber geil

«Was wurde in Japan richtig gemacht?»

«Das wäre mal interessant.»

Eine einzige grundlegende wegweisende Entscheidung Ende der 1950-er Jahre. Die Bahn habe in ganz Japan (nach und nach) Priorität gegenüber dem Auto. Auslöser war die chronisch extrem überlastete Straßenstrecke Tokyo - Kyoto als Verbindung der 2 großen Ballungsräume, in denen zus. fast exakt 50% aller Japaner wohnen.

Landschaftlich eine "Traumstraße" am Meer entlang + durch grüne Berge.
Ein Japanischer Mythos, den es als Straße schon zu Zeiten der Samurai mit Kutschen gab. So was wie die Route 66 in den USA.

Wegen der Topographie konnte man die Straße nicht erweitern. Unmöglich, und auch eine wenig direkte Verbindung. Es musste eine neue Bahntrasse her. Die wurde dann in den 1960-ern. Immer weiter erweitert als inzw. eine Art "Lanze" von Nord nach Süd über 3 Inseln. Konsequent-unbeirrt seit nun 60 Jahren.

Nun 2.150 km / ab 2030 dann 2.350 km "Stammstrecke" + Abzweige.
Ein fast Magisches Vergnügen zu fahren …

schabernack
17:40 von Dr. Cat

«Die DB könnte sich, was Pünktlichkeit angeht, mal ein Beispiel an Japan nehmen.»

Irgendwie kann man sich daran kein Beispiel nehmen, weil das mit der Pünktlichkeit der Bahn in Japan (auf den großen Strecken) ein eben so großes Mysterium ist wie der Verbleib vom Heiligen Gral.

Es ist quasi magisch, wenn ein Zug nach dem anderen auf die Minute genau pünktlich ankommt + wieder abfährt. Bei den Bullet Trains mit ganz eigenen Trassen + separaten Bahnhöfen noch halbwegs zu verstehen. Aber da müssen sich die Lokführer auch der Inquisiton unterziehen, wenn sie mehr als 59 sec. Verspätung auf 1.000 km Strecke einfahren. Gar nicht schön für die Lokführer.

Bei den anderen Strecken ist das schon mal ganz unverständlich. Da sind die Züge nicht ganz so akkurat pünktlich. Aber zu Stoßzeiten kommt auch ca. alle 5 min. ein Zug der Richtung.

Beim Dauergewusel an "Shibuya Station" fragte mich meine Freundin immer: "Sag mal, wie machen die das ?!". Shibuya Crossing = DER Zebrastreifen der Welt.

schabernack
20:51 von Sisyphos3

«in meiner Jugend war das Restaurant im Bahnhof das beste der Stadt
warum hat man das nicht beibehalten
stattdessen verkommen die Bahnhöfe
werden ein Treff für Obdachlose und Dealer.»

Bahnhöfe, an denen kaum oder gar keine Züge mehr fahren, haben keine Attraktivität mehr, und sie verkommen. Es sei denn in wenigen Fällen gerät das Gebäude durch glückliche Fügung in den Besitz der Kommune, der es gelingt, den ehemaligen Bahnhof mit Restaurant als Ortszentrum mit anderer Nutzung zu erhalten.

Bahnhöfe waren schon immer auch Treffpunkte von Dealern, Scharlatanen, und Hütchenspielern. In der Rückschau auf die alten besseren Zeiten wird das aber immer verklärt.

Köln-Hbf ist heute auch anders als von 1993 bis 2001, als der die erste Haltestelle nach meinem Einsteigebahnhof Köln-Deutz auf dem Arbeitsweg nach Düsseldorf war. Innen ist der heute schöner als er damals war.

Draußen davor ist immer noch der Dom, und dahinter dieser hässliche Platz mit dem Busbahnhof und den Dealern & Co.

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