Ein Pfleger arbeitet in einem Krankenhaus an einem Computer

Ihre Meinung zu Pflegebranche fordert höhere Löhne und Reformen

Auf dem Deutschen Pflegetag haben Vertreter der Branche nicht nur mehr Geld, sondern große und ideenreiche Reformen von der Politik gefordert. Gesundheitsminister Spahn betonte, dass er den Wunsch nach höheren Löhnen unterstütze.

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173 Kommentare

Kommentare

Nelke785
Peter Meffert, Magic.Fire

Das ist natürlich der falsche Weg und löst die Probleme nicht.
———————-
Es wird zu wenig geredet. Deshalb tut es hier in diesem Portal so gut ;))
Wenn es nicht so traurig wäre…..

Wanderfalke
@falsa demonstratio - 19:30

Sie an @nie wieder spd:
"Wie wäre es mit höherer Wahlbeteiligung und Abwahl? [Der Mitarbeitervertretung]"

Hier möchte ich noch auf ein besonderes Phänomen der kirchlichen Wohlfahrtsverbände (Caritas, Diakonie) hinweisen.

Die Gewerkschaftsarbeit in diesen Einrichtung wird dadurch erschwert, dass auf ihre Betriebe das Betriebsverfassungsgesetz keine Anwendung findet. Betriebsräte sind durch "Mitarbeitervertretungen" ersetzt, deren Wirkungsgrat und Aufgabenstellung nicht dem betriebsverfassungsrechtlichen Rahmen entspricht.
Grundlage dafür ist, dass der Gesetzgeber den Kirchen hier gestattet, dies nach eigenen Richtlinien - dem kirchlichen Arbeitsrecht - auszugestalten.

Damit zu tun hat auch die Weigerung als Arbeitgeberverband aufzutreten, um mit den Gewerkschaften Tarifverträge auszuhandeln. Dies wird über den sogenannten "3. Weg" herbeigeführt, was aber nicht annähernd dem Niveau von Tarifverhandlungen entspricht sondern stark pro Arbeitgeber geprägt ist.

Magic.fire
Am 13. Oktober 2021 um 19:24 von Peter Meffert

Ergänzend muss noch erwähnt werden, das gerade in Pflegeeinrichtungen die zweiklassengesellschaft schon voll zugeschlagen hat. Schauen sie sich mal in Brandenburg oder Mecklenburg um. Wo alte Herrenhäuser und Schlösser in Seniorenresidenzen umgebaut wurden, mit großen Park etc natürlich eingezäunt. Da gehen die Ärzte ein und aus in Mecklenburg kennt man halt die Autos von den Leuten.

falsa demonstratio
Am 13. Oktober 2021 um 20:00 von Wanderfalke

Das, was Sie über das kirchliche Arbeitsrecht schreiben, ist mir durchaus bekannt.

Es leuchtet mir aber trotzdem nicht ein, dass man Leute in die Mitarbeitervertretung wählt, die mit der Leitung kungeln oder erst gar nicht zur Wahl geht und es denen damit ermöglicht gewählt zu werden, wie hier berichtet wurde.

Magic.fire
Am 13. Oktober 2021 um 19:54 von weingasi1

Wer soll das bezahlen, weil keine Wertschöpfung?
Oh dann löst sich das Problem sehr schnell. Schauen sie sich den "Wasserkopf" in den Verwaltungen auf allen ebenen an. Keine Wertschöpfung aber immer mehr Personal. For etwas mehr als 30Jahren war eine der ersten Forderungen, weg mit den Wasserkopf, diese wurde sehr schnell abgebügelt , weil auf einmal sooo viel zu verwalten war.
Abbau , durchforsten aller Bereiche, Rückführung kommunaler Wirtschaftsbetriebe in die Kommunale Verwaltung.
Klar da würden halt nicht wenige ihren Job verlieren, aber sind ja genügend frei im Pflegewesen

nie wieder spd
@ um 20:08 von falsa demonstratio

Wie ich schon schrieb, liegt es auch daran, dass man durch die tägliche Arbeit so fertig und kaputt ist, dass man sich kaum zu Tätigkeiten für diese Belange hinreißen lassen kann. Sehr viele Kollegen haben auch noch Ehepartner und Kinder, manche sogar noch ein Nebenjob.
Da fehlt dann einfach die Kraft aufzumucken und man muss sich erst Monatelang einarbeiten in die Mitarbeitervertretungsarbeit.
Für schnelle Verbesserungen sind Gesetze von Nöten. Gehälter verdoppeln, Arbeitszeiten auf 30 Stunden pro Woche beschränken wäre ein Anfang. Die Bundeswehr zur vorübergehenden Unterstützung abordnen. Die haben Zeit und helfen noch nicht einmal mehr in den Flutgebieten.

Magic.fire
Am 13. Oktober 2021 um 20:15 von Jan Petersen

Tja wo sind all die Ärzte und Schwestern. Werden sie mal in Schweden oder Schweiz krank und müssen ins Krankenhaus. Sie werden überrascht sein welche Dialekte man dort alles hört. Und nein es ist nicht in erster Linie das Geld was zum Verlassen der Heimat führte, es waren bei so gut wie bei allen die mich pflegten das Arbeitsumfeld und Klima der ausschlaggebende Punkt

J.Hort
Betten abbauen

Wenn es Personaluntergrenzen gibt, aber kein Personal vorhanden ist, da einfach keins auch mit Geld nicht zu finden ist, bedeutet das am Ende des Tages, dass weniger Betten belegt werden können. Über diesen Weg sollte auch gesprochen werden. Gäbe es weniger Krankenhauseinweisungen, wäre der Personalmangel nicht so groß.

Wanderfalke
@falsa demonstratio - 20:08

"Es leuchtet mir aber trotzdem nicht ein, dass man Leute in die Mitarbeitervertretung wählt, die mit der Leitung kungeln oder erst gar nicht zur Wahl geht und es denen damit ermöglicht gewählt zu werden, wie hier berichtet wurde."

Das sollte auch keine Entschuldigung für dieses Wahlverhalten sein.
Es ist aber ein gewaltiger Hemmschuh, aufgrund dieser Strukturen von außen Einfluss darauf zu nehmen.

Die Sache ist eben, um den Laden arbeitsrechtlich und wertschätzend aufzumischen, sind Leute mit gutem Standing und entsprechendem Auftreten in solchen Positionen gefragt. Finden die sich nicht, dann läuft das wie bei den Stammwählern, "Opa hat immer XXX gewählt, ach, dann wähle ich die auch."

Soll heißen, mangels Eigeninitiativen bleiben solche "Kungelbrüder" durch Wiederwahl weiter im Amt - selbst wenn nur 8% zur Wahl gehen sollten.

Ist zur Haare raufen, aber da fehlt dann häufig das Bewusstsein diesen Muff selbstbewusst zu durchbrechen.

Magic.fire
Am 13. Oktober 2021 um 20:16 von weingasi1

Auch sie haben noch ein Punkt in der verwobenen Finanzwirtschaft über sehen, deshalb bitte nicht als Kritik verstehen nur als Ergänzung.
Das ist der nicht geringe Anteil der in Pflegeheimen bezahlt werden muss und ebenfalls stetig steigt

Nelke785
J.Hort

Gäbe es weniger Krankenhauseinweisungen, wäre der Personalmangel nicht so groß.
———————-
Und welche Alternative sehen Sie zur Krankenhauseinweisung? Todkranke nicht mehr operieren zu wollen, wäre ich dabei.

nie wieder spd
@ um 20:52 von saschamaus75

„ Sie haben die Erpressersituation der Arbeitgeber erkannt.“
Und die Hetzsituation, die die Blödzeitung daraus fabrizieren würde käme auch noch hinzu …
Dagegen wäre die Hetze gegen Weselsky nur ein laues Lüftchen.

Nelke785
Weingasi 1

Am 13. Oktober 2021 um 20:31 von Anna-Elisabeth
@20:21 von weingasi1
//Dass das immer noch so sein soll, fällt mir schwer zu glauben, da doch offenbar buchstäblich Hände ringend nach Pflegekräften gesucht wird. Ich lese auch ständig grossflächige Anzeigen, in denen Krankenschwestern und Pflegekräfte mit unbefristeten Verträgen gesucht werden. Oft genug wird auch übertarifliche Bezahlung geboten.
————————-
Unbefristete Verträge sind bei uns auch nicht das Problem. Und ehrlich gesagt auch nicht die Bezahlung. Ich bin damit zufrieden. Es sind die Arbeitsbedingungen.

weingasi1
Am 13. Oktober 2021 um 20:45 von Magic.fire

Am 13. Oktober 2021 um 20:16 von weingasi1

Auch sie haben noch ein Punkt in der verwobenen Finanzwirtschaft über sehen, deshalb bitte nicht als Kritik verstehen nur als Ergänzung.
Das ist der nicht geringe Anteil der in Pflegeheimen bezahlt werden muss und ebenfalls stetig steigt
__
Das ist mir bewusst. Es ging aber in dem Beitrag, auf den ich Bezug nahm, darum, dass wenn man die Einzahlungen in die Pflegekasse auf die Pflegenden verteilt, jedem ein ein Gehalt von € 3.600,00 gezahlt werden könnte. Das was Sie jetzt meinen mit "dem Anteil der in den Heimen bezahlt werden muss" verstehe ich jetzt nicht.

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Jan Petersen
@Am 13. Oktober 2021 um 20:25 von Magic.fire

ja wo sind all die Ärzte und Schwestern. Werden sie mal in Schweden oder Schweiz krank und müssen ins Krankenhaus. Sie werden überrascht sein welche Dialekte man dort alles hört. Und nein es ist nicht in erster Linie das Geld was zum Verlassen der Heimat führte, es waren bei so gut wie bei allen die mich pflegten das Arbeitsumfeld und Klima der ausschlaggebende Punkt
________

nicht nur medizinisches Personal.

Ich beobachte schon seit einiger Zeit die norwegischen Stellenanzeigen (warum wohl???) und sehe immer wieder Gesuche nach sykepleier und lege (dürfte auf Schwedisch ähnlich heißen)

Einen Berufsartwechsel habe ich schon hinter mir und wenn es sein muß, würde ich dort auch beim McDonalds den Hof fegen.

Magic.fire
@weingasi

Pflege und Altersheime bewohnen sie nicht auf Kosten des Staates, ich Drucke es mal so aus.

weingasi1
Am 13. Oktober 2021 um 20:59 von Nelke785

Unbefristete Verträge sind bei uns auch nicht das Problem. Und ehrlich gesagt auch nicht die Bezahlung. Ich bin damit zufrieden. Es sind die Arbeitsbedingungen.
___
Das glaube ich Ihnen gerne. Vermutlich wären aber diese besser, gäbe es mehr Personal.
Ich habe lediglich mein Erstaunen über die Äusserung der Foristin@Anna-Elisabeth, die meinte, ein grosses Problem seien die unsicheren Arbeitsverhältnisse, da diese häufig nur befristet seien, nicht umgewandelt würden und der "Aushilfe-Pool" dadurch immer weiter ausgedünnt würde.
Ich war innerhalb der letzten 2 Jahre 3x wg. OP's im KH. Ich war immer zufrieden, das Personal war sehr nett und kam mir dort(!) nicht sehr gestresst vor. Vllt hatte ich nur Glück. Ach ja, ich bin kein Privatpatient, sondern freiwillig in der GKV.

saschamaus75
@20:58 von nie wieder spd

>> Dagegen wäre die Hetze ["Blödzeitung"]
>> gegen Weselsky nur ein laues Lüftchen.

Sie schreiben mir (in diesem Fall: 'leider') aus dem Herzen. ;(

Nelke785
Weingasi 1

Ich war innerhalb der letzten 2 Jahre 3x wg. OP's im KH. Ich war immer zufrieden, das Personal war sehr nett und kam mir dort(!) nicht sehr gestresst vor. Vllt hatte ich nur Glück. Ach ja, ich bin kein Privatpatient, sondern freiwillig in der GKV.
————————-
Viele sind professionell genug, sich den Stress nicht anmerken zu lassen, aber vielleicht gibt es tatsächlich noch ruhigere Nischen.

weingasi1
Am 13. Oktober 2021 um 21:05 von Magic.fire

@weingasi

Pflege und Altersheime bewohnen sie nicht auf Kosten des Staates, ich Drucke es mal so aus.
__
Ich weiss immer noch nicht, was Sie meinen.
Es ist doch so :
Ein Platz im Pflegeheim kostet ca. € 6.000,00
der zu Pflegende erhält eine Rente 1.500,00
für den Rest kommen die P.-Vers. und sofern vorhanden, Gelder von unterhaltspflichtigen Angehörigen. Der Rest gegebenenfalls vom Sozialamt/Amt f. Senioren.
Die Beträge sind nur Beispiele !

Account gelöscht
Pflegebranche fordert höhere Löhne und Reformen...

Aber bei der Politik werden sie da auf taube Ohren stoßen. Denn die hält am bisherigen Kurs fest: Das Anfang der 2000er Jahre eingeführte Abrechnungssystem der Fallpauschalen begünstigt private Kliniken, die
mit kürzerer Patientenliegezeit und Lohndumping arbeiten. Während bestimmte sich lohnende Operationen stark zunahmen. Von 2007 bis 2015 die Zahl der Rückenoperationen um 71 Prozent, von 452.000 auf 472.000.......

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