Arbeiter in einer Piaggio-Fabrik in Pisa

Ihre Meinung zu Italiens Arbeitsmarkt muss dringend reformiert werden

Italien hat mit 10,5 Prozent die dritthöchste Arbeitslosenquote der EU - und das, obwohl es während der Pandemie einen Entlassungsstopp gab, der schätzungsweise 330.000 Arbeitsplätze rettete. Nun ist die Regierung gefordert. Von E. Pongratz.

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116 Kommentare

Kommentare

Klärungsbedarf
um 14:28 von Bernburger49

>>
Ja, so ist es. Im Kapitalismus muss der Arbeiter seine Arbeitskraft verkaufen, für seinen Lebensunterhalt.
<<

"Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein."
(Faust)

Die Verwendung des Begriffs "Kapitalismus" ist immer ungünstig, wenn er nicht mit Inhalt gefüllt ist. Sie verwenden ihn offenbar zur Beschreibung des Status quo in der "westlichen Wertegemeinschaft". Die Fragestellungen sind aber vielschichtiger: Wem gehört Produktivkapital und unabhängig davon, wer entscheidet über dessen Verwendung ? Wie stark ist der Einfluss der Wirtschaft (des Kapitals) auf die gesellschaftlichen Verhältnisse ? Wie demokratisch sind Staaten, in denen die Menschen nicht durch frühe Bildung in den Stand gesetzt werden, die Zustände zu verstehen und zu beurteilen ? Vorab: Das sind alles Fragen, die jenseits von Zentralkomitees und Führungskadern gestellt und beantwortet werden können.

frosthorn
@Bernburger49, 14:28

Im Kapitalismus muss der Arbeiter seine Arbeitskraft verkaufen, für seinen Lebensunterhalt. Was aber, wenn niemand diese Ware Arbeitskraft braucht, also auch nicht kaufen will ?

Danke, dass Sie so deutlich aussprechen, dass es für Sie keinen Unterschied zwischen einem Menschen und einem Sack Kartoffeln gibt.

Bernburger49

Es geht nicht darum, arbeiten zu dürfen, das können sie immer. Es geht darum, gegen Bezahlung arbeiten zu dürfen und da sieht die Sache schon anders aus. Da braucht man jemanden, der diese Arbeit braucht und dafür auch bezahlt.

nie wieder spd
@ um 14:20 von Bernburger49

Die Botschaft an das Kind könnte sein, dass es der Gesellschaft tatsächlich das Wichtigste ist und jede Unterstützung bekommt, die es benötigt. Völlig unabhängig davon, aus welcher sozialen Schicht es kommt und wieviel Geld zur Verfügung steht und mindestens 1 Elternteil ist immer für es da, um zu helfen, wenn Probleme auftreten.
Und es lernt, das es gar nicht nötig ist, soviel zu arbeiten, dass man keine Zeit mehr für seine Kinder hat.
Wenn Sie einen eigenen Haushalt führen und Kinder haben, wissen Sie, dass man da eigentlich keine Zeit hat, um auch noch zu arbeiten. Auch dann nicht, wenn das Kind in der Schule ist.
Wenn verantwortungsbewusste Eltern die Wahl hätten und mit 1 Einkommen genügend Geld, würde das Ideal genau so aussehen.

Nettie
Zum Thema „Worauf es ankommt“ oder „Verantwortliche Politik in

Theorie und Praxis“ läuft gerade eine (m.E. äußerst aufschlussreiche) Sendung: br.de/mediathek/live/ard-alpha/av:584f4be43b467900117bdad5

Nachfragerin
Liegt es am Arbeitsmarkt oder am Euro?

Das Armutsgefälle innerhalb Italiens war schon zu meinen Schulzeiten ein Thema und bestand sicherlich auch schon viel früher. Ich bezweifle, dass sich dieses grundlegende Problem mit einer mal eben aus dem Hut gezogenen Umstrukturierung des Arbeitsmarktes lösen könnte.

Meiner Meinung nach ist der Euro das Problem, da er wirtschaftlich schwache Euroländer in die Abhängigkeit der Exportnationen treibt.

État DE gauche
15:01 von fathaland slim

Das wollen Sie jetzt wirklich mit dem Industrieland Italien vergleichen?

Wie auch Italien, ist die Schweiz ein Industrieland.
Nur ist die technologische Innovationskraft in der Schweiz, pro-Kopf gerechnet, nicht nur weitaus höher als die in Italien, sondern weitaus höher als die im industrialisierten Norditalien.

Eine gute Verfassung und eine Kultur von Eigeninitiative und freier Marktwirtschaft, bringt auch Wohlstand.
Da könnte nicht nur Italien viel lernen.

fathaland slim
15:28, Klärungsbedarf @15:01 von fathaland slim

Die letzte Zeile Ihres Kommentars, die ein Zitat meines Kommentars ist, ist Ihnen aus Versehen da unten hingerutscht, oder?

Alles andere gäbe für mich keinen Sinn.

harry_up
Im Süden nichts Neues...

Dass die Pandemie auch in Italien so Manches auf eine harte Probe gestellt hat und noch stellt - wen könnte das verwundern, das ist schließlich weltweit nicht anders.

Aber dass der Leiter der nat. Sozialversicherungsanstalt Tridico glaubt, jahrzehntealte Tatsachen betonen zu müssen, wie das soziale und wirtschaftliche “Nord-Süd-Gefälle“ oder die Schwarzarbeit, die sich zuletzt naturgemäß verstärkt haben mögen... offene Geheimnisse, denke ich.

Und Herr Draghi mag gemerkt haben, dass die Führung eines Landes und die Präsidentschaft der EZB doch zwei Paar Schuhe sind.

Italien und seine Menschen sind liebenswert. [Passend dazu ist mir gerade heute noch ein Riesenpulk mit alten Vespas begegnet. :-) ]
Ich hoffe, dass sich die dortigen Verhältnisse bald wieder zum Besseren wenden, vor allem auch für die jungen Leute.

weingasi1
Am 15. August 2021 um 14:50 von frosthorn

@Bernburger49, 14:28

Im Kapitalismus muss der Arbeiter seine Arbeitskraft verkaufen, für seinen Lebensunterhalt. Was aber, wenn niemand diese Ware Arbeitskraft braucht, also auch nicht kaufen will ?

Danke, dass Sie so deutlich aussprechen, dass es für Sie keinen Unterschied zwischen einem Menschen und einem Sack Kartoffeln gibt.
__
Das Beispiel mit dem Sack Kartoffeln haben SIE benutzt. Der Forist "Bernburger" hat doch recht. Wenn man als Unternehmer nur 50 Mitarbeiter benötigt, um die anfallende Arbeit zu verrichten, wird man kaum 70 Mitarbeiter einstellen (können) auch wenn diese gerne eine dieser Arbeitsstellen gehabt hätten.
Sie sind, wie Sie schreiben im Betriebsrat tätig, also in einer grösseren Firma. Ich wünschte, Leute wie Sie würden öfter einmal hinter die Kulissen von z.B. familiengeführten, kleineren Unternehmen schauen und feststellen, dass der "Chef" öfter schlaflose Nächte hat. Ist uns schon so ergangen, das können Sie gerne glauben.

Kritikunerwünscht
Schöner Artikel

Nur was wird kommen? Es wird wie immer sein: Milliarden der EU sickern über viele Kanäle zuerst zur Mafia und ihren Helfern. Dann wird die marode Wirtschaft künstlich aufgehübscht, ohne dass sich etwas ändert. Und in einigen Jahren sind die Milliarden verbraucht, Italien hat viele MIllionäre mehr und auch viele Arme mehr. Und die lieben deutschen Steuerzahlen arbeiten, damit die Statistik in Italien hübscher aussieht.
Nebenbei bemerkt: EU-Unterstützung muss sein. Nur sollte man auch mal sehen, dass der persönliche Reichtum in Italien pro Kopf sehr viel höher ist als in Deutschland. Und dies nicht, weil es weniger Arme gibt oder alle Menschen gut leben können. Nein, weil es eine korrupte superreiche Oberschicht gibt, die von der EU profitiert und nichts für Italien tut. Warum hat man diese Menschen nicht zur Kasse gebeten? Weil sie eine Lobby haben?

Hans_Silberblick
Brain drain

Die Schweiz spart 8 Milliarden jährlich durch Zuwanderung gut ausgebildter Fachkräfte. Wieviel spart Deutschland? Wie groß ist der Schaden bei den Südländern? Produziert Deutschland schlecht ausgebildete arbeitslose Einheimische?

mispel
@15:01 von fathaland slim

"Die Schweiz lebt von der Finanzwirtschaft. Sie ist eine Steueroase."

Der Anteil des Finanzsektors an der Bruttowertschöpfung beträgt in der Schweiz etwa 10% und in Italien etwa 5%. Das kann also nicht den Unterschied machen. Vielmehr sind es die großen Unternehmen wie Nestle, Roche, ABB, Novartis, Glencore und noch viele weitere bei verglichen mit Italien deutlich weniger Einwohnern. Da kann Italien nicht mal ansatzweise mithalten.

Hirschauer
@rosthorn um 14:50

>dass es für Sie keinen Unterschied zwischen einem Menschen und einem Sack Kartoffeln gibt.<
.
Na ja, ich kaufe einen Sack Kartoffel und nicht den Ernter.

Klärungsbedarf
um 15:40 von fathaland slim

>>
15:28, Klärungsbedarf @15:01 von fathaland slim

Die letzte Zeile Ihres Kommentars, die ein Zitat meines Kommentars ist, ist Ihnen aus Versehen da unten hingerutscht, oder?

Alles andere gäbe für mich keinen Sinn.
<<

Stimmt. Kopierfehler. Sorry.

fathaland slim
15:37, État DE gauche usw. @15:01 von fathaland slim

>>Das wollen Sie jetzt wirklich mit dem Industrieland Italien vergleichen?

Wie auch Italien, ist die Schweiz ein Industrieland.
Nur ist die technologische Innovationskraft in der Schweiz, pro-Kopf gerechnet, nicht nur weitaus höher als die in Italien, sondern weitaus höher als die im industrialisierten Norditalien.

Eine gute Verfassung und eine Kultur von Eigeninitiative und freier Marktwirtschaft, bringt auch Wohlstand.
Da könnte nicht nur Italien viel lernen.<<

Der Löwenanteil der Schweizer Arbeitsplätze findet sich im Dienstleistungsbereich. Also vorwiegend Im Finanzsektor. Dann folgt der Tourismus, wo allerdings viele ausländische Saisonkräfte arbeiten. Die in der Schweiz Steuern zahlenden Industieunternehmen produzieren vorwiegend nicht dort.

Im Gegensatz dazu ist Italien ein klassischer Industrieproduktionsstandort.

Wenn Sie die beiden Volkswirtschaften vergleichen, dann vergleichen Sie Äpfel und Birnen.

Ich rate zu einer weniger ideologischen Betrachtungsweise.

fathaland slim
15:45, Sisyphos3

>>13:24 von Bernd Kevesligeti
Ein Text des konsequenten nach unten tretens.
-----------

kaum !

wollte nur rüberbringen, dass eine Schwarz Weißsicht eher unrealistisch ist
Letztlich nur schadet
ich vermiete nicht, wenn ich, sollte ich keine Miete erhalten, dem nicht kündigen kann
ebenso vermute ich ein Unternehmer stellt nur Leute ein, die im Zweifelsfall auch zu kündigen sind
übrigens in beiden Fällen kann ja auch ein Mieter/Arbeitnehmer kündigen, sollte ihm was nicht passen
von daher<<

Aha.

Weg mit dem Kündigungsschutz, gleiches Recht für alle, der Arbeitnehmer darf kündigen, der Arbeitgeber auch?

Manchmal wundere ich mich hier wirklich.

fathaland slim
15:36, Nachfragerin

>>Meiner Meinung nach ist der Euro das Problem, da er wirtschaftlich schwache Euroländer in die Abhängigkeit der Exportnationen treibt.<<

Oft gelesen, vor allem in rechten Publikationen.

Seltsam nur, daß all die wirtschaftlich schwachen Euroländer den Euro behalten wollen.

Italien ist übrigens kein wirtschaftlich schwaches Euroland. Es ist EU-Nettozahler und besitzt die viertstärke Volkswirtschaft der EU.

Sparer
Dass

Italien seit vielen Jahren versäumt hat, dringend notwendige Reformen auf den Weg zu bringen, ist altbekannt. Draghis Niedrigzinspolitik nebst seiner kaum kaschierten Staatsfinanzierung für die überschuldeten südeuropäischen Euro-Länder hat dieser Verzögerungstaktik kräftig Vorschub geleistet.
Daher kann ich kaum glauben, dass die (irren) Summen aus dem Recovery Fund jetzt tatsächlich für Reformen eingesetzt werden sollen. Wobei die angedachten Maßnahmen nicht unbedingt nach „Reform“ klingen, sondern eher nach Subventionierung des Arbeitsmarktes. Eigentlich sind die Gelder ja vornehmlich für Digitalisierung und Klimaschutz zweckgebunden.

fathaland slim
16:21, mispel

>>@15:01 von fathaland slim
"Die Schweiz lebt von der Finanzwirtschaft. Sie ist eine Steueroase."

Der Anteil des Finanzsektors an der Bruttowertschöpfung beträgt in der Schweiz etwa 10% und in Italien etwa 5%. Das kann also nicht den Unterschied machen. Vielmehr sind es die großen Unternehmen wie Nestle, Roche, ABB, Novartis, Glencore und noch viele weitere bei verglichen mit Italien deutlich weniger Einwohnern. Da kann Italien nicht mal ansatzweise mithalten.<<

All diese Unternehmen sind in der Schweiz steuerlich ansässig, produzieren dort aber nicht oder wenig.

Klärungsbedarf
um 16:21 von mispel

>>
Der Anteil des Finanzsektors an der Bruttowertschöpfung beträgt in der Schweiz etwa 10% und in Italien etwa 5%. Das kann also nicht den Unterschied machen. Vielmehr sind es die großen Unternehmen wie Nestle, Roche, ABB, Novartis, Glencore und noch viele weitere bei verglichen mit Italien deutlich weniger Einwohnern. Da kann Italien nicht mal ansatzweise mithalten.
<<

Ihr Denkfehler: Finanzwirtschaft findet nicht nur im Finanzsektor statt. Ihre Firmenbeispiele hätten Ihnen zu denken geben können.

fathaland slim
16:03, Kritikunerwünscht

>>Schöner Artikel
Nur was wird kommen? Es wird wie immer sein: Milliarden der EU sickern über viele Kanäle zuerst zur Mafia und ihren Helfern. Dann wird die marode Wirtschaft künstlich aufgehübscht, ohne dass sich etwas ändert. Und in einigen Jahren sind die Milliarden verbraucht, Italien hat viele MIllionäre mehr und auch viele Arme mehr. Und die lieben deutschen Steuerzahlen arbeiten, damit die Statistik in Italien hübscher aussieht.<<

Italien, das Mafialand, das den fleißigen deutschen Steuerzahler abzockt.

Das geballte Ressentiment.

Da versagt dann wohl jedes Argument.

weingasi1
Am 15. August 2021 um 16:03 von Kritikunerwünscht

Nur sollte man auch mal sehen, dass der persönliche Reichtum in Italien pro Kopf sehr viel höher ist als in Deutschland. Und dies nicht, weil es weniger Arme gibt oder alle Menschen gut leben können. Nein, weil es eine korrupte superreiche Oberschicht gibt, die von der EU profitiert und nichts für Italien tut. Warum hat man diese Menschen nicht zur Kasse gebeten? Weil sie eine Lobby haben?
__
Leben Sie in Italien ? Haben Sie dort gelebt ? Kennen Sie Italien sooo gut, dass Sie eine solche Aussage treffen und bitte auch belegen können, oder ist das alles angelesen bzw. Hörensagen ?
Ich bin z. Zt. in ITA, habe lange hier gelebt, habe Familie hier und würde eine solche Aussage 1. nie treffen und 2. nie beweisen können.
Oder kennen Sie nur die Familie Corleone ?

weingasi1
Am 15. August 2021 um 16:26 von Bernd Kevesligeti

Ein "Mieter/Arbeitnehmer" kann kündigen, wenn ihm etwas nicht passt ? Erst mal drohen dann Sanktionen vom Amt und dem Mieter eventuell Obdachlosigkeit. Ihre Betrachtungen sind also ziemlich formalistisch. Etwas aussuchen kann sich nur jemand mit viel Geld oder Besitz im Rücken.
__
Eine gutausgebildete Arbeitskraft, die vllt auch früher in der Schule aufgepasst hat, wird sich darum keine grossen Sorgen machen müssen.

Werner40

Italiener hatten 20 Jahre Berlusconi Stillstandspolitik gewählt. Jetzt gibt es Gelegenheit diesen Fehler zu korrigieren.

Gast
"Arbeitsmarktreform", so ziemlich das Schwierigste,

was eine Regierung gelegentlich machen muss, zumal da in diesem Fall das Wort ja nicht ergebnisoffen ist, sondern es geht dabei in diesem Fall um die Reduzierung von Arbeitnehmerrechten und Arbeitnehmerwohltaten. Herr Draghi versucht sich da in einem Gebiet, in dem er meines Wissens bisher nicht gearbeitet hat. Seine Rezepte in diesem Gebiet ähneln nach dem TS Bericht seinen Rezepten in der Finanzmarktkrise. In diesem Gebiet genügt aber nicht nur der Spruch: What ever it takes! um die Problemlage schlagartig zu bereinigen. Das ist eher eine Aufgabe für einen (im Gegensatz zur Sage) erfolgreichen unermüdlichen Sisyphus, dem der geschleppte, viel zu schwere Stein nicht mehr vor Erreichen des Ziels zurückrollt.

État DE gauche
@16:31 von fathaland slim

Der Löwenanteil der Schweizer Arbeitsplätze findet sich im Dienstleistungsbereich.

Ja eben, das macht es noch deutlicher.
Und trotzdem ist das Land (pro-Kopf gerechnet) technologisch innovativer und industriell produktiver als das industrialisierte Norditalien.

Wenn Sie die beiden Volkswirtschaften vergleichen, dann vergleichen Sie Äpfel und Birnen.

Ich vergleiche vor allem volkswirtschaftliche Ansätze in verschiedenen Volkswirtschaften. Auch große Volkswirtschaften werden mit frei-marktwirtschaftlicher Herangehensweise wohlhabender.

Ich rate zu einer weniger ideologischen Betrachtungsweise.

Weniger von welcher Ideologie? Italien könnte vom ganzheitlichen Erfolg des nördlichen Nachbarn einiges lernen. Zudem schaffen die Schweizer das alles, im Gegensatz zu Italien, ganz ohne Transferleistungen von außen.

fathaland slim
17:43, État DE gauche @16:31 von fathaland slim

>>Und trotzdem ist das Land (pro-Kopf gerechnet) technologisch innovativer und industriell produktiver als das industrialisierte Norditalien.<<

In der Schweiz findet sehr wenig industrielle Produktion statt.

>>Italien könnte vom ganzheitlichen Erfolg des nördlichen Nachbarn einiges lernen. Zudem schaffen die Schweizer das alles, im Gegensatz zu Italien, ganz ohne Transferleistungen von außen.<<

Sie meinen, Italien sollte ebenfalls Firmen ins Land locken, die dort zwar nicht produzieren, aber Steuern zahlen?

Außerdem, ich wiederhole es noch einmal, ist Italien EU-Nettozahler.

Wohlergehen
@ weingasi1 15.59

"Sie sind, wie Sie schreiben im Betriebsrat tätig, also in einer grösseren Firma. Ich wünschte, Leute wie Sie, würden öfter einmal hinter die Kulissen von z.B. familiengeführten, kleineren Unternehmen schauen und feststellen, dass der "Chef" öfter schlaflose Nächte hat. Ist uns schon so ergangen, das können Sie gerne glauben."

Ich glaube nicht nur, ich bin sicher, dass User @frosthorn umfassende Kenntnisse hat, wie seine vielen kompetenten Kommentare immer wieder zeigen. Ganz im Gegensatz also zu Ihren überwiegend einseitigen Kommentaren.
Was die schlaflosen Nächte angeht: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel schlaflose Nächte prekär Beschäftigte haben könnten? Viele davon sind in der Gastronomie tätig!
Das können Sie gerne glauben!

peter Schäfer
Nicht nur der Arbeitsmarkt,

sondern auch Finanzen, Justiz, Verwaltung, Ausbildung, Infrastruktur usw. Aber auch in Deutschland ist vieles im Argen. Wenn ein Verwaltungsproblem zu lösen ist, hat im Baltikum der Verantwortliche eine Softwarelösung, in Deutschland Bedenken und allenfalls ein vielseitiges Formular und Italien ist jemand anderer zuständig.

Klärungsbedarf
um 17:43 von État DE gauche

>>
Ich vergleiche vor allem volkswirtschaftliche Ansätze in verschiedenen Volkswirtschaften. Auch große Volkswirtschaften werden mit frei-marktwirtschaftlicher Herangehensweise wohlhabender.
<<

Ach ja: Wann ist eigentlich eine Volkswirtschaft wohlhabend (ich schrieb heute schon mal Worte statt Begriffe). Auch, wenn einer alles hat und der Rest nichts ? Was ist denn der Gegensatz zu frei-marktwirtschaftlich ? (Sie ahnen schon: Worte/Begriffe). Unfrei-marktwirtschaftlich ? Oder ist das alles nur Gedröhne ohne Substanz ?

État DE gauche
@17:54 von fathaland slim

Sie meinen, Italien sollte ebenfalls Firmen ins Land locken, die dort zwar nicht produzieren, aber Steuern zahlen?

Was heißt "nicht produzieren"?
Neue Technologien und die dafür notwendigen mechatronischen Geräte zu entwickeln, ist somit das produktivste überhaupt. Produktion bedeutet nicht nur die Endfertigung.

Außerdem, ich wiederhole es noch einmal, ist Italien EU-Nettozahler.

Aber ganz und gar nicht, wenn der für Italien reale Wert der Euro-Rettungsschirme, Corona-Hilfen, Anleiheankäufe, Target2-(dauer)Konten usw. alle berücksichtigt werden.

weingasi1
Am 15. August 2021 um 17:56 von Wohlergehen

Ich glaube nicht nur, ich bin sicher, dass User @frosthorn umfassende Kenntnisse hat, wie seine vielen kompetenten Kommentare immer wieder zeigen. Ganz im Gegensatz also zu Ihren überwiegend einseitigen Kommentaren.
Was die schlaflosen Nächte angeht: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel schlaflose Nächte prekär Beschäftigte haben könnten? Viele davon sind in der Gastronomie tätig!
Das können Sie gerne glauben!
__
Waren Sie schon einmal selbständig, oder sind es vllt ? Wenn nicht, können Sie sich garkein Urteil bilden, im Gegensatz zu mir. Wenn Sie glauben, dass man nur selbständig sein muss, damit einm die gebratenen Tauben in den Mund flattern, sind Sie ganz schön naiv. Ich rede nicht von grossen Konzernen, sondern von kleinen Betrieben, die jeden ihrer Mitarbeiter samt Familien kennen und alle Hebel in Bewegung setzen um diese halten und bezahlen zu können.

covid-strategie
Implizite Staatsverschuldung in Italien ist höher

Prof. Raffelhüschen rechnet das immer aus. Italien steht da deutlich besser da als Deutschland.

Die aktuellen Zahlen kann man im Internet nachlesen.

In Italien ist nicht alles so schlecht wie man das hier gerne darstellt.

Wir haben sehr viele versteckte und verdeckte Probleme in Deutschland.

Zumal in 16 Jahren Merkel keines davon richtig angegangen
worden ist.

Klärungsbedarf
um 17:43 von État DE gauche

>>
Ja eben, das macht es noch deutlicher.
Und trotzdem ist das Land (pro-Kopf gerechnet) technologisch innovativer und industriell produktiver als das industrialisierte Norditalien.
<<

Noch ein Versuch:

"Pro Kopf technologisch innovativer" ...

Wie misst man eigentlich Pro-Kopf-Innovation ?

Gast
15:36 von Nachfragerin schon richtig

"Meiner Meinung nach ist der Euro das Problem,"
Schon richtig, die Währung ist im Außenhandel ja ein relevanter Preisfaktor. Wenn man ohne Euro seine Währung abwerten kann, werden die eigenen Waren im Außenhandel billiger und können mehr verkauft werden.

Kambrium2

Nun ist die Regierung gefordert?
Aber wir wissen doch alle, wie diese nun geforderte Regierung reagieren wird. Wie immer wird sie sich an die EU-Kasse wenden,oder besser gesagt die Kasse gleich wenden und alles was heraus fällt gleich einsammeln um damit vielleicht auch ein paar Euro in die Arbeitslosensache zu stecken. Und wir dürfen stolz sein, wieder alle Kassen auffüllen zu müssen, äh zu dürfen. Aber für etwas anderes, als alle und für alles zu bezahlen, sind wir Deutschen auch auf der Welt… Paymaster of the World.

Kaneel
@weingasi1 @Wohlergehen

Mein Eindruck ist Sie tun sich jeweils beide schwer damit die Perspektive der jeweils anderen einzunehmen. Das finde ich schade. Sie haben doch im Grunde beide recht, m.M.n.

Gruß, Kaneel

fathaland slim
18:12, État DE gauche @17:54 von fathaland slim

>>“Sie meinen, Italien sollte ebenfalls Firmen ins Land locken, die dort zwar nicht produzieren, aber Steuern zahlen?“

Was heißt "nicht produzieren"?
Neue Technologien und die dafür notwendigen mechatronischen Geräte zu entwickeln, ist somit das produktivste überhaupt. Produktion bedeutet nicht nur die Endfertigung.<<

Sie reden also von neuen Technologien. Können Sie das anhand der in der Schweiz angemeldeten Patente untermauern?

>>“Außerdem, ich wiederhole es noch einmal, ist Italien EU-Nettozahler.“

Aber ganz und gar nicht, wenn der für Italien reale Wert der Euro-Rettungsschirme, Corona-Hilfen, Anleiheankäufe, Target2-(dauer)Konten usw. alle berücksichtigt werden.<<

Nettozahler ist Nettozahler. Sie können versuchen, diese Tatsache wegzurechnen, es wird Ihnen aber nicht gelingen.

Natürlich darf in einer solchen Diskussion das Schlagwort „Target2-Salden“ nicht fehlen. Auch wenn man den Begriff gar nicht versteht. Italien hat übrigens eine positive Handelsbilanz.

État DE gauche
@17:58 von Klärungsbedarf

Ach ja: Wann ist eigentlich eine Volkswirtschaft wohlhabend (ich schrieb heute schon mal Worte statt Begriffe). Auch, wenn einer alles hat und der Rest nichts ? Was ist denn der Gegensatz zu frei-marktwirtschaftlich ? (Sie ahnen schon: Worte/Begriffe). Unfrei-marktwirtschaftlich ? Oder ist das alles nur Gedröhne ohne Substanz ?

Mich interessiert der Inhalt, also das was hinter den Worten/Begriffen tatsächlich steckt.

Das Flexicurity-Modell zeigt inhaltlich wie ein flexibler Arbeitsmarkt (mit wenig Kündigungsschutz, aber mit einer starken Arbeitslosenversicherung) insgesamt und auch für Geringverdiener besser als ein stark regulierter Arbeitsmarkt ist. Besser für das Arbeitsklima in den Firmen, weil der Staat nicht dauernd vorschreibt, wer nicht entlassen werden darf. Daher auch besser für die Produktivität.
Da könnte Italien, und nicht nur Italien, von Dänemark sehr viel lernen.

Sisyphos3
16:34 von fathaland slim

Weg mit dem Kündigungsschutz, gleiches Recht für alle, der Arbeitnehmer darf kündigen, der Arbeitgeber auch?
-------

warum müssen sie eigentlich immer so maßlos übertreiben ?

kein Mensch verlangt den Kündigungsschutz entfallen zu lassen
auch sollte man den Arbeitnehmer, weil er in der schwächeren Position ist bevorzugen
fragt sich nur "unbegrenzt"