Eier auf der Sortiermaschine einer Hühnerfarm in Merksplas, Belgien.

Ihre Meinung zu Fipronil: Weitere Länder von Eierskandal betroffen

Wie lange haben Verbraucher unbewusst mit Insektengift belastete Eier gegessen? Und wer trägt die Verantwortung? Noch immer sind etliche Fragen zum Eier-Skandal unbeantwortet. Jetzt diskutieren erstmals die zuständigen EU-Minister. Mehr als 40 Länder sind mittlerweile betroffen.

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41 Kommentare

Kommentare

Ex-Türke

Wenn man schon bei Eiern nicht weiss, was da drin ist?
Was soll in sonstigen Dingen noch drin sein?
Und sind die ganzen BIO-Produkte wirklich besser?
Womit haben die Verursacher zu rechnen? Bestens falls gibt es Bewährungsstrafen, das ist so wie wenn man einem Kind mit "Dududu" kommt.
Solange der Gewinn größer ist als die zu befürchtende Strafe wird sich nicht ändern.
Solche Leute müssten komplett enteignet werden, incl. Familienmitglieder, sonst wird das Unternehmen nur innerhlab der Familie ungeschrieben.

Sonst heißt es wohl nur noch: "Augen zu und durch!"

Nachfragerin
Skandal um nichts.

"Wie lange haben Verbraucher unbewusst mit Insektengift belastete Eier gegessen?"
> Vermutlich seit dem ersten Aufkommen von Insektengiften. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern, wenn man seine Eier aus Massentierhaltung bezieht.

"Seit dem Bekanntwerden des Skandals wurden bereits riesige Mengen an Eiern vernichtet [...]"
> In unserer durchsubventionierten Nahrungsmittelindustrie kann man es sich leisten, gigantische Mengen an Lebensmitteln zu vernichten, von denen keine reale, aber eine auf Hysterie basierende gefühlte Gefahr ausgeht.

Es gäbe überhaupt keinen nennenswerten Skandal, wenn man sich der Thematik ausschließlich sachlich annehmen würde.

Koenigswasser
Verantwortung ?

Wir sind kurz vor den Wahlen, da gibts wichtigere Dinge und dann, nach den Wahlen ist wieder vor den Wahlen. Ausserdem Verantwortung wird jetzt befohlen, d.h. z.B. irgendein Pförtner vom Landwirtschaftsministerium, oder, wenns ganz hart auf hart kommt, der stellvertrende Fahrbereitschaftsleiter beim BKAmt, oder auch mal in Brüssel zuschlagen ... . .Verantwortung übernehmen... als deutsch-europäische-Tugend.

Hackonya2
Skandal

Ih möchte gar nicht wissen, was als nächstes kommt und wir noch alles zu erwarten haben in den Lebensmitteln. Die Lebensmittelkontrollen sollten nun sehr sorgfältig gehalten und durchgeführt werden. Ich vertraue den guten Männern und Frauen bei uns in den Branchen.

Hackonya2
Lösung

Hier ist die Lösung denkbar einfach: Belastete Eier zurück schicken und den Schaden, der enstanden ist einfordern Falls fahrlässig gehandelt wurde, dann auch noch eine Strafe oben drauf verhängen.

waldler
Fipronil-Skandal, was kommt danach?

NOx Skandal, Fibronil Skandal, Acryamid Skandal, Melamin Skandal, Zucker Skandal, Salmonellen Skandal, Feinstaub Skandal, Nitrat Skandal, ... .
Merken die Medien eigentlich, daß sie den Begriff Skandal sehr inflationär einsetzten um damit teilweise Nichtigkeiten (siehe effektive Belastung des Menschen mit Fipronil) als Mega Story verkaufen zu können?
So macht Ihr eure Glaubwürdigkeit kaputt.

Anderson
BILLIGend inkauf genommen

Menschen dauerhaft zu vergiften ist doch nach der Erkenntnis der Glyphosatvergiftung, gang und gäbe.

Wenn allgemein so wenig gegen Vergiftung des Menschen (siehe Stickoxid) getan wird brechen halt die Dämme.

Alles läuft super , fast wie geschmiert.
Bis jemand fragt oder kontrolliert.
Dann haben wir , wieder, auf einmal,
den nächsten Skandal.

Hackonya2
@um 07:52 von Nachfragerin

Wenn man es so angeht wie bei dem Glyphosat, dann vielleicht wirklich nicht. Allerdings sollte man dann genau angeben, was der GDA (Guideline Daily Amount) solcher Lebensmittel sein darf, das man auch sicher sein kann, das man keine gesundheitlichen Schäden davon nimmt, wenn man eine bestimmte vorgegebene Menge dieser Lebensmitte täglich zu sich nimmt. Ob das nun hier bei dem Friponil und auch bei anderen Angelegenheiten zutreffend ist, das müssen die Spezialisten feststellen und beurteilen. Mir kommt, dann folgendes in den Sinn: Auch wenn man ein Gift sehr wenig am Tag einnimmt, dann verursacht dieser aber erstmal einen sehr kleinen Schaden, der aber mit der Zeit nach und nach zunimmt, da irgendwas immer weiter beschädigt wird im Körper? Es sei den es betrifft eine Stelle, welcher sich regeneriert, wie das die Haare wachsen als Beispiel etc..

Anderson
Ja dann ist ja alles vom Tisch

@ um 07:52 von Nachfragerin
"Es gäbe überhaupt keinen nennenswerten Skandal, wenn man sich der Thematik ausschließlich sachlich annehmen würde."

Ja , wie soll das denn funktionieren ? Sie hatten ja auch schon eine dämpfende Einstellung als es um Glyphosat ging.

Na ja , wer Kinder hat , denkt halt anders als sie. Da sind Emotionen nicht ausgeschlossen.

Ritchi
Insektizide

Es gibt weit über 100 verschiedene Insektizide, da kann bei einer stichprobenartigen Kontrolle schnell eines übersehen werden. Entsprechend gibt es nur ein wirksames Mittel dagegen: sehr hohe Haft- und Geldstrafen, die dann auch durchgesetzt werden müssen.
Wenn es auch eine schuldunabhängige Vorstandshaftung mit Abschöpfung des Einkommens gäbe, würden auch Fälle wie der VW-Skandal nicht mehr auftauchen.
Aber vielleicht ist eine wirkliche Verhinderung solcher Machenschaften politisch gar nicht gewollt, ansonsten hätten bereits die Grünen bei ihren Regierungsbeteiligungen auf solche Maßnahmen gedrängt.

GenX
Vermisse einen Aspekt!

Ist ja schon viel geschrieben und philosophiert worden über Fipronil, aber eine für mich wesentliche Fragestellung wurde nicht nachgegangen: Wie kann es sein, dass ein Reinigungsmittelhersteller ein potentielles Tierarzneimittel offensichtlich tonnenweise im Bulk beziehen und auf Nimmerwiedersehen in irgendwelche Reinigungsmittel mischen kann. Da hat wohl offensichtlich niemand mal einen Mengenabgleich gemacht und nachgeprüft wieviel Tierarzneimittel/Insektizid der Reinigungsmittelhersteller aufgekauft hat und wohin diese Mengen gewandert sind. Das ist eigentlich ein normales Vorgehen bei Kontrollen und Audits, sofern diese in angemessener Tiefe stattfinden.
Wir haben ganz andere Probleme im Bereich Landwirtschaft und Lebensmittel. Das Fipronil in den Eiern ist da nur die Spitze des berühmten Eisbergs. Es ist nichts Neues, dass Pharmageld im Lebensmittelbereich investiert wird. Schöne neue Zukunft: Die (Beruhigungs-)Pillen gibt es gleich im täglich Brot - ob man will oder nicht.

Guter Geist der Küche
Hackonya2 Nachfragerin +++

An wen zurücksenden? An die "armen" Bauern? Welche darauf vertraut haben, dass sie ein Mittel verwenden, welches sie einsetzen dürfen? Oder an die Hersteller des Mittels, welches einen Stoff enthält, welcher gar nicht zulässig ist?
Ich vertraue auch den Kon­t­rol­leuren, doch wurde ich bisher noch niemals kontolliert! Es gibt einfach ZU WENIGE davon!

Ich erinnere gelesen zu haben, dass dieses Mittelchen bei ERWACHSENEN keinen Schaden anrichtet. Doch bei KINDER war dem nicht so.

Da meine Hühner nicht "behandelt" werden ist somit auch nichts drin, was nicht reingehört.

War das Mittel nicht für BIO-BETRIEBE gedacht??

GenX
etwas zynisch

Aber man muss auch mal positiv hervorheben, dass der Reinigungsmittelhersteller an die Bekämpfung von Ektoparasiten gedacht hat. Die können -wie Endoparasiten auch- für die Tiere ziemlich ekelig werden, was bei den Zurück-zur-Natur-Rufen ja gern verdrängt wird.

Nachfragerin
@Anderson - Vergiftungsparanoia & Panikmache

08:48 von Anderson:
"Menschen dauerhaft zu vergiften ist doch nach der Erkenntnis der Glyphosatvergiftung, gang und gäbe."

Sie sollten den Begriff "Vergiftung" gründlich überdenken, wenn einer real vorkommenden Dosis eines Wirkstoff trotz jahrzehntelangem Einsatz bis heute keine schädliche Auswirkungen nachgewiesen werden konnten. Alternativ können Sie natürlich auch eine Vergiftungsparanoia ausleben. (Wie wäre es als nächstes mit Chlorophyll?)

Unzählige Katzenbesitzer schmieren 1x monatlich Fipronil in den Nacken ihres Schmusetiers. Die dabei aufgenommene Dosis dürfte durch den Verzehr von "Skandal-Eiern" kaum zu realisieren sein.

waldler
@08:48 von Anderson

"Wenn allgemein so wenig gegen Vergiftung des Menschen (siehe Stickoxid) getan wird brechen halt die Dämme"

Ich bin der festen Überzeugung, daß wenn man alle Todesfälle, die uns aufgrund von Statistiken so mitgeteilt werden durch NOx, Feinstaub, Glyphosat, Zucker usw. die reelle Todesrate in Deutschland deutlich überschreitet.
Nur soviel zum Thema Vergiftung der Menschen.

Ritchi
@ um 07:44 von Ex-Türke

"Und sind die ganzen BIO-Produkte wirklich besser?"

Klare Antwort: meist nein.

Dieses Produkt hier durfte auch in Bioställen verwendet werden.

Auch für Biogemüse werden massiv Insektizide eingesetzt.

Biofleisch schmeckt durch die langsamere Aufzucht zwar besser, belastet aber die Umwelt dafür vielfach höher.

Tada
Wo gibt es kein Fipronil?

Das Zeug wird doch gegen Ackerschädlinge und Ungeziefer bei Haustieren ganz legal angewendet.

Hier nach Strafen für "Verursacher" zu schreien ist geradezu albern.

Das Zeug ist erlaubt, wird seit rund 25 Jahren täglich neu in der Umwelt verteilt und jetzt hat man welches in Eiern gefunden, weil einer mal nachgeschaut hat. Wow...

Die Zerstörung der Eier ist genau solche Überreaktion, wie damals, als bei 1 BSE-Fall alle Kühe im Betrieb getötet wurden.

Ritchi
@ um 08:48 von Anderson

"BILLIGend inkauf genommen
Menschen dauerhaft zu vergiften ist doch nach der Erkenntnis der Glyphosatvergiftung, gang und gäbe.

Wenn allgemein so wenig gegen Vergiftung des Menschen (siehe Stickoxid) getan wird brechen halt die Dämme.

Alles läuft super , fast wie geschmiert.
Bis jemand fragt oder kontrolliert.
Dann haben wir , wieder, auf einmal,
den nächsten Skandal."

Ich empfehle, den Kommentar von @nachfragerin zu lesen und daraus zu lernen.

Für hysterisch denkende und handelnde Menschen ist doch der größte Skandal, dass trotz dieser stetigen und allgegenwärtigen Vergiftungen so viele Menschen bei immer besserer Gesundheit immer älter werden.

Tada
@Guter Geist der...

"Da meine Hühner nicht "behandelt" werden ist somit auch nichts drin, was nicht reingehört." Am 05. September 2017 um 09:27 von Guter Geist der...

Falsch.
Da das Mittel auch gegen Ackerschädlinge verwendet wird und Ihre Hühne das Zeug fressen, das auf dem Acker wächst, nehmen auch Ihre Hühner Gifte auf, die sich in ihrem Körper verteilen. Auch in ihren Eiern.

Im Übrigen sind Parasiten kein Bischen gesünder, als die Gifte, die gegen sie eingesetzt werden. Bei beiden kommt es auf die Menge an, ob es noch zu ertragen ist oder nicht.

Nachfragerin
@Hackonya2 - Grenzwerte

08:52 von Hackonya2:
"Ob das nun hier bei dem Friponil und auch bei anderen Angelegenheiten zutreffend ist, das müssen die Spezialisten feststellen und beurteilen."

Das haben sie bereits: Fipronil wurde an Tieren getestet und so eine Dosis ermittelt, bei der sich erste Auswirkungen beobachten ließen. Als unbedenklich gilt eine Dosis, die ein Hundertstel (1/100) dieses Grenzwertes beträgt.

Um diesen Wert zu erreichen, hätte man sieben (7) der hochbelasteten Eier aus Belgien essen müssen und bei 700 dieser Eier wären - rein rechnerisch - die ersten Vergiftungserscheinungen (Kopfschmerzen, Übelkeit) zu erwarten gewesen.

"Auch wenn man ein Gift sehr wenig am Tag einnimmt, dann verursacht dieser aber erstmal einen sehr kleinen Schaden, der aber mit der Zeit nach und nach zunimmt, da irgendwas immer weiter beschädigt wird im Körper?"
> Die meisten Giftstoffe werden vom Körper abgebaut oder ausgeschieden, bevor sie irgendwelche Schäden anrichten können.

Wanderfalke
@waldler - 08:48

"Merken die Medien eigentlich, daß sie den Begriff Skandal sehr inflationär einsetzten um damit teilweise Nichtigkeiten (siehe effektive Belastung des Menschen mit Fipronil) als Mega Story verkaufen zu können?
So macht Ihr eure Glaubwürdigkeit kaputt."

Wenn Sie sich so über die Glaubwürdigkeit der Medien aufregen verkennen Sie offenbar, dass hier wiederholt die Glaubwürdigkeit in der Nahrungsmittelherstellung Anlass der Kritik ist.
Wer von der Harmlosigkeit der Fipronil-Eier überzeugt ist, kann sich ja gerne mit dem Zeug vor der Vernichtung noch eindecken - ein paar Chargen werden da bestimmt noch locker zu machen sein.

Ich stufe den gesamten Komplex der Massentierhaltung in seiner abartigen Entwicklung als Skandal ein. Durch die allgemeine Akzeptanz führt der Gewöhnungsprozess dazu, dies nicht mehr als Skandal zu betrachten. Solange dann auch kein "Agent Orange" verpanscht wird, sind nach dieser Logik belastete Lebensmittel demnächst die nächste Stufe der Normalität.

Hackonya2
@um 10:39 von Nachfragerin

Kommt wahrscheinlich drauf an, um welchen Gift bzw. Schadstoff es sich handelt? Alkohol wird vom Körper auch abgebaut, aber eine Fettleber und eine Abhängigkeit und vielleicht einige zerstörte Hirnzellen lässt es aber trotzdem im Körper hinter? Wie sich das nun genau bei allen anderen Stoffen auswirkt, das müssen die Spezialisten beurteilen und feststellen, wenn man aber bedenkt, das es da manchmal wieder welche wegen Profit oder sonstwas immer wieder andere Sichtweisen einem klar machen versuchen werden, dann sollte man sich auch nicht unbedingt auf jedes Wort verlassen, von jedem "Spezialisten".

Nachfragerin
@Anderson - systematische Kontrollen statt Hysterie

08:55 von Anderson:
"Ja , wie soll das denn funktionieren ? Sie hatten ja auch schon eine dämpfende Einstellung als es um Glyphosat ging."

Wenn es nach mir ginge, dürften Hühner nur in freilaufenden Kleingruppen gehalten, Glyphosat nicht zur Gewinnmaximierung eingesetzt und Gülle nur zur Düngung und nicht zur Entsorgung auf den Feldern verteilt werden. Aber das ist leider nur Wunschdenken.

Insofern muss durch systematische Kontrollen und entsprechende - sinnvolle! - Konsequenzen verhindert werden, dass Fipronil & Co in unsere Lebensmittel gelangen. Und wenn doch mal unbedenkliche Spuren nachgewiesen werden, ist die Ursache zu ergründen ohne gleich eine Massenhysterie loszutreten.

"Na ja , wer Kinder hat , denkt halt anders als sie. Da sind Emotionen nicht ausgeschlossen."
> Das mag sein und ist auch natürlich. Aber bei Thema wie Gesundheit und Ernährung führen Emotionen schnell zu unsinnigen und teilweise sogar kontraproduktiven Handlungen.

Tada
@Hackonya2

"Kommt wahrscheinlich drauf an, um welchen Gift bzw. Schadstoff es sich handelt?" Am 05. September 2017 um 11:01 von Hackonya2

Nein, es kommt immer nur auf die Menge an.
Sie können sich mit Salz, Zucker oder Trinkwasser akkut vergiften. Diese 3 Stoffe haben bereits zu Todesfällen geführt, die aber nicht zu beführchten sind, wenn man normal damit umgeht.
Meist waren es Mutproben.
Bei dem Salz hat eine Aufsichtsperson Salz mit Zucker verwechselt und dafür gesorgt, dass das Kleinkind den selbstgemachten Pudding aufisst... Tragisch, weil wirklich nicht gewollt.

Ritchi
@ um 09:52 von Tada

"Die Zerstörung der Eier ist genau solche Überreaktion, wie damals, als bei 1 BSE-Fall alle Kühe im Betrieb getötet wurden."

Die Zerstörung der Eier ist so lange in Ordnung, wie Grenzwerte überschritten sind. Man darf jedoch darüber nachdenken, die Grenzwerte höher festzusetzen.

Der Rinderwahn ist ein gutes Beispiel für Hysterie, die bis heute anhält. Da man nichts genaues weiß, wird die Übertragung durch Verzehr postuliert. Wenn man jedoch bedenkt, dass Großbritannien 100 mal mehr BSE-Rinder hatte (deren Fleisch oft dort auch noch verzehrt wurde) als Deutschland, die sehr geringe Zahl der an der nvCJD Erkrankten jedoch in GB nur fünfmal höher lag, zeigt, dass noch ganz andere Faktoren für eine Übertragung vorliegen müssen.

Nachfragerin
@Ritchi - Eine Frage der Haltung.

09:08 von Ritchi:
"Entsprechend gibt es nur ein wirksames Mittel dagegen: sehr hohe Haft- und Geldstrafen, die dann auch durchgesetzt werden müssen."

Wen wollen Sie denn verhaften: Den Hersteller von Fipronil, denjenigen, der das falsche Läusemittel gegriffen hat, den Eierindustriellen, den Lebensmittelkontrolleur oder doch das Huhn?

Apropos Huhn: Wenn es noch ein Ei legen kann, war es offensichtlich nicht vergiftet. (Die US-Armee nutzte Hühner als "Frühwarnsystem" gegen chemische Kampfstoffe, da diese empfindlicher als Menschen sind.)

Die Lösung der Problematik sind also nicht drakonische Strafen gegen peripher Beteiligte, sondern eine Hühnerhaltung, die den Einsatz von Entlausungsmitteln unnötig machen.

waldler
@11:00 von Wanderfalke

"Wer von der Harmlosigkeit der Fipronil-Eier überzeugt ist, kann sich ja gerne mit dem Zeug vor der Vernichtung noch eindecken - ein paar Chargen werden da bestimmt noch locker zu machen sein"

Bitte lesen Sie doch mal ohne Panik den Kommentar von @09:43 von Nachfragerin:

" Unzählige Katzenbesitzer schmieren 1x monatlich Fipronil in den Nacken ihres Schmusetiers. Die dabei aufgenommene Dosis dürfte durch den Verzehr von "Skandal-Eiern" kaum zu realisieren sein"
Das sagt alles

Nachfragerin
@Hackonya2 - Die Dosis macht's!

11:01 von Hackonya2:
"Kommt wahrscheinlich drauf an, um welchen Gift bzw. Schadstoff es sich handelt?"

Viel wichtiger ist die Dosis. Ihr Beispiel von Leberschäden durch Alkohol entstehen ja nicht durch eine Dauervergiftung mit homöopatischen Mengen. (Sonst hätte jeder eine Fettleber, da ja selbst Fruchtsäfte Spuren von Alkohol enthalten.)

fathaland slim
@Nachfragerin

Ich bin völlig begeistert von Ihren unaufgeregten, sachkundigen, vernunftgeleiteten Kommentaren.

Danke dafür.

Zu anderen Themen kenne ich Sie auch anders:=)

Wanderfalke
@waldler - 11:20

Bitte lesen Sie doch mal ohne Panik den Kommentar von @09:43 von Nachfragerin:

" Unzählige Katzenbesitzer schmieren 1x monatlich Fipronil in den Nacken ihres Schmusetiers. Die dabei aufgenommene Dosis dürfte durch den Verzehr von "Skandal-Eiern" kaum zu realisieren sein"
Das sagt alles

Mir sagt das gar nichts.
Ich weiß auch von unzähligen Hausfrauen, die ihr WC mit Domestos reinigen - trotzdem hat das Zeug nichts in Lebensmitteln verloren.

kba
@ ritchi

"Dieses Produkt hier durfte auch in Bioställen verwendet werden."

Quatsch! Natürlich DARF im Bioanbau kein chemisches Insektizid eingesetzt werden. Die Fipronil-Belastung bei Bioeiern geschah unbewusst, da der Hersteller heimlich und unerlaubterweise ein Reinigungsmittel auf Wirkstoffbasis von ätherischen Ölen mit Fipronil "aufgewertet" hat (natürlich ohne Deklaration) - Betrug kann man weder im konventionellen noch im Bioanbau verhindern.

"Auch für Biogemüse werden massiv Insektizide eingesetzt."

Wieder Quatsch! Sie müssen unterscheiden zwischen chemischen Insektiziden, die durchwegs im Bio-Anbau verboten sind, und soclehn wie Kupfer im Weinbau oder Pyrethrinhaltigen Substanzen, die alles andere als harmlos sind, aber naturidentisch bzw. Extrakte aus Naturstoffen und nur in Ausnahmefällen genehmigt.
Lesen sie doch einfach mal die Bioverordnungen, bevor sie solch populistischen und negativierenden Unsinn über Bioanbau verbreiten...

Ein ehemaliger Biobauer...

Ritchi
@ um 11:15 von Nachfragerin

"@Ritchi - Eine Frage der Haltung.
09:08 von Ritchi:
"Entsprechend gibt es nur ein wirksames Mittel dagegen: sehr hohe Haft- und Geldstrafen, die dann auch durchgesetzt werden müssen."

Wen wollen Sie denn verhaften: Den Hersteller von Fipronil,..."

Ja genau den.

Sie haben vollkommen Recht, wenn Sie feststellen, dass hier wohl keine Gefährdung von Menschen vorliegt. Das gilt auch für andere Umweltthemen, wie beispielsweise die Abgasmanipulation.

Das ändert nichts daran, dass das Skandale sind und Regeln einzuhalten sind. Wenn Regeln nicht eingehalten werden müssen, dann werden auch Skandale mit tatsächlicher oder gar ernster Gefährdung von Menschen häufiger.

Ritchi
@ um 11:52 von Wanderfalke

"@waldler - 11:20
Bitte lesen Sie doch mal ohne Panik den Kommentar von @09:43 von Nachfragerin:

" Unzählige Katzenbesitzer schmieren 1x monatlich Fipronil in den Nacken ihres Schmusetiers. Die dabei aufgenommene Dosis dürfte durch den Verzehr von "Skandal-Eiern" kaum zu realisieren sein"
Das sagt alles

Mir sagt das gar nichts.
Ich weiß auch von unzähligen Hausfrauen, die ihr WC mit Domestos reinigen - trotzdem hat das Zeug nichts in Lebensmitteln verloren."

Ein sehr merkwürdiger Vergleich. Nicht nur, weil vor einer Benutzung die Toilette wieder vom 'Domestos' befreit wird, Fibronil aber auf der Katze belassen wird, sondern auch weil ich viele Menschen, auch Kinder kenne, die mit Katzen schmusen und dabei sogar Küsschen geben. Ich kenne aber niemanden, der selbiges mit einer Toilette macht.

Anderson
@ Nachfragerin

"Vergiftungsparanoia & Panikmache"

Wer in solcher Weise mit Unterstellungen arbeitet hat einen schlechten Stil.

Den Skandal und die Bezeichnung Vergiftung gehen leider nicht auf meine Kappe.
Da scheinen sie etwas zu verwechseln.
Aber zumindest ist ihr Beißreflex noch gut entwickelt. Wenigstens etwas.

Und für Katzen gibt es auch ungiftige Alternativen. Nicht alle haben das Niveau aus dem sie ihre persönliche Meinung heraus ziehen.

Nachfragerin
@Wanderfalke

11:52 von Wanderfalke:
"Ich weiß auch von unzähligen Hausfrauen, die ihr WC mit Domestos reinigen - trotzdem hat das Zeug nichts in Lebensmitteln verloren."

Das ist völlig richtig. Aber wer regelmäßigen Hautkontakt zu einem Mittel hat, der hat es sowieso schon im Körper und braucht sich keine Vergiftung mehr einreden, wenn davon geringe Spuren in Lebensmitteln zu finden sind.

Ironischerweise werden geringste Spuren einer unbekannten Substanz für weitaus gefährlicher gehalten als große Mengen bekannter Schadstoffe wie beispielsweise Nikotin oder Alkohol.

fathaland slim
13:46, Nachfragerin

>>Ironischerweise werden geringste Spuren einer unbekannten Substanz für weitaus gefährlicher gehalten als große Mengen bekannter Schadstoffe wie beispielsweise Nikotin oder Alkohol.<<

Das Unbekannte wird immer als gefährlicher wahrgenommen als das Bekannte.

Und so kann es dann passieren, daß man vor einer nachweislich tödlichen Substanz, die man sich auch noch selbst freiwillig appliziert, überhaupt keine Angst hat, während ein einigermaßen harmloses Katzenentlausungsmittel zum Inbegriff der finster dräuenden Gefahr wird.

Marcus2
@Nachfragerin

"Die meisten Giftstoffe werden vom Körper abgebaut oder ausgeschieden, bevor sie irgendwelche Schäden anrichten können."

Die Statistik, die das belegen könnte ist schwer zu finden. Viele Giftstoffe enthalten Benzolringe unter anderem Fipronil. Es ist wasserunlöslich und enthält unter anderem Chlor und Fluor, die die Abbaubarkeit durch abbauende Enzyme der Körpergewebe und des Darms normalerweise erschweren. ( weil diese Halogene so gebunden natürlich nicht oft vorkommen). Diese Strukturklasse ist z.B. dem Dioxin oder DDT ähnlich. Solche Gifte haben die Tendenz sich im Körperfett anzureichern. Ob es nun mehr Fett- oder Wasserlösliche Gifte gibt, die leichter ausgeschieden und abgebaut werden, ist ohne belegende Statistik eher Spekulation.

Anderson
@ritchi

Was hat der Skandal denn mit längerer Lebenserwartung (für manche Bevölkerungsteile) zu tun ?
Das Thema Allergie und ihre zunehmende Ausbreitung wäre hier eher etwas als die allgemeine Lebenserwartung.
Mancher akzeptiert halt wenn Stoffe in seiner Nahrung schädlich sind. Andere möchten das nicht.
Es sind Kontrollen eingerichtet worden um diese Stoffe nicht in menschliche und tierische Körper gelangen zu lassen.
Die Kontrolle hat versagt. Zu verteidigen gibt es da nichts.

Nachfragerin
@Anderson

13:07 von Anderson:
"Den Skandal und die Bezeichnung Vergiftung gehen leider nicht auf meine Kappe."

In ihrem ersten Kommentar (08:48 Uhr) steht zweimal das Wort "Vergiftung", ohne dass es solche Vergiftungen je gegeben hätte und allgemein wirkt dieser Beitrag eher emotional als sachlich fundiert.

Wanderfalke
@Nachfragerin - 13:46

"Ironischerweise werden geringste Spuren einer unbekannten Substanz für weitaus gefährlicher gehalten als große Mengen bekannter Schadstoffe wie beispielsweise Nikotin oder Alkohol."

Nun, der Unterschied bei dieser Ironie ist, dass der bewusste Konsum von Nikotin oder Alkohol ein anderer Vorgang ist als wenn eine giftige Substanz überraschend im Frühstücks-Ei auftaucht.

Über den mutmaßlichen Anteil der Gifte lässt sich das Ganze auch gut zur Bagatelle erklären.
Dem Anspruch an ordentliche Lebensmittelhygiene ist mit solchen Verniedlichungen allerdings nicht gedient.

OrwellAG
Das Vertrauen in Nahrung: Droht komplett zu verschwinden

Da nicht klar ist und entsprechende Stellen, Landwirte usw. nicht aufklären (auch wenn sie sich dabei selbst belasten), bleibt mir nur, langfristig auf Eier komplett zu verzichten! Da achte ich nicht auf die "heile Welt"-Anweisung, es seien "ja nur geringe Mengen an Schadstoffen".

Ich bin am überlegen, meinen Garten zum Nahrungsmittelgarten umzufunktionieren. Da weiss man wenigstens, was drin ist. MACHT MIT!