Demo gegen Apples Steuervermeidungsstrategie

Ihre Meinung zu EU-Entscheidung zu Apple-Steuern: Irland legt Einspruch ein

Dank eines Deals mit Irland hat Apple in der EU kaum Steuern bezahlt. Die EU verdonnerte den Konzern, 13 Milliarden Euro an Irland nachzuzahlen. Doch die irische Regierung will das Geld nicht. Sie machte jetzt ihre Drohung wahr und legte Beschwerde ein.

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73 Kommentare

Kommentare

Gast
warum...

setzt man Irland jetzt nicht unter Druck...es ist ein Beispiel wie Konzerne Staaten kaufen...warum rebellieren die Iren nicht?...ein solches Land darf keine EU-Gelder mehr bekommen...

harry_up
Problem?

Liebe Apples, zahlt das Geld an Deutschland aus.

Gast
Ausschluss aus Europa

Irland sollte bei einem festhalten an einer Steuerpolitik die allen Europäern finanziell schadet, aus der EU ausgeschlossen werden.

Dann kann Apple anstatt Steuern eben Zölle zahlen wenn sie ihre Telefone hier verkaufen möchten. Eine Währung darf es nur geben mit einer Steuerpolitik. Und wenn der reichste Konzern der Welt 0.01% Steuern zahlt, dann ist hier Kriminalität am Werk. Mit oder ohne Gesetz.

Ich würde aus lauter Wut über die US-EU Beziehung Apple erst mal mit einem Verkaufsverbot belegen bis der Steuerfall geklärt ist. Dann würde das ganze sehr, sehr, schnell geregelt werden, soviel ist sicher!

MaWo
Steuerzahlungsschlupfloch

In anderen EU Ländern kann ebenfalls Steuermindernd und zum Schaden des Ursprunglandes diese Steuerzahlungsverhinderung betrieben werden.
Warum wird NUR ein Konzern in Irland verklagt und nicht alternativ Konzerne in LUX, NL, D, usw?
Das schließen solcher Schlupflöcher wird zwar als notwendig von der Politik EU weit erklärt - aber es passiert nichts!

Nachfragerin
Besteuerung überdenken!

Warum werden die erwirtschafteten Gewinne nicht in dem Land versteuern, in dem sie erzielt werden? Mit einer egoistischen Lokalpolitik und dem gegenseitigen Konkurrenzkampf schaden sich letztendlich allen Ländern in Europa, während die Konzerne profitieren.

PS: Ich nehme die 13 Milliarden gern.

MaWo
q holyknights, 09:17 Uhr

"Eine Währung darf es nur geben mit einer Steuerpolitik."
Mit Einführung der Gemeinschaftswährung hätte sofort eine Wirtschafts- Finanz- und Sozialpolitik eingeführt werden müssen. Die weiteren Ressorts hätten später eingegliedert werden können.
Das ist bis heute nicht passiert.
Zudem ist ja noch nicht einmal geklärt sind die Länder der EU eine "Union von Europäischen Ländern" mit weiterhin eigener Souveränität, oder sind es die "Vereinigten Staaten von EUROPA" mit einer Zentralregierung und nachrangiger, Nationaler Souveränität?!

Monster916
In 2010 haben sie 85 Milliarden von der Eu erhalten

Einen guten Teil des Geldes haetten sie nicht gebraucht, wenn Apple schon damals gezahlt haette. Irland soll das Geld nehmen, oder mit zukünftigen eu Hilfen verrechnen, wenn sie nichts brauchen, bekommen sie auch nichts...
Unverschämt

moas

Ach, ist ja bald vorbei. Die USA wird abgeschottet und Großkonzerne, die die Globalisierung nötig haben, werden entweder sterben oder sich woanders aufbauen müssen, was Zeit, Geld und Kraft kostet. Daran können sich die armen Europäer dann ja laben und sich die Taschen füllen.

schaunwamal
Das muss ein Witz sein wo ist die versteckte Kamera?.

Alle reden über Europa friede freude eierkuchen.
Die realität ist das jeder nur seinen wirtschaftlichen vorteil sucht.

Das wäre ja auch nicht so schlimm wenn Europa nur eine wirtschafliche union wäre,aber so kann es nicht funktionieren.

Wenn irland das Geld nicht will solle es an die EU länder verteilt werden oder es gigt zig tausende projekte wo man es spenden kann zb Afrika,oder wiederaufbau syrien oder im medizinischen bereich.

Wenn Apple ein Gewissen hat spendet vielleicht apple das Geld und verkauft dadurch mehr Geräte.

madri02

Die irische Regierung sollte sich überlegen, wen sie hier vertritt: Ihre eigene Bevölkerung, oder die US-Großkonzerne.

Noch offensichtlicher kann man sich wohl kaum zur Marionette der Konzerne machen.

Wenn ich mir überlege, was man mit den 13 Milliarden alles machen könnte... die maroden Straßen Dublins reparieren... das öffentliche Verkehrssystem Dublins (das mehr ein Zustand ist, als ein "System") auf Vordermann bringen... sozialen Wohnungsbau betreiben, um endlich eine der schlimmsten Wohnungskrisen Europas anzupacken...

Viele Gute Dinge.
Aber die irische Regierung wirft die 13 Milliarden lieber Apple in den Rachen.

Und der Bevölkerung gefällt dies noch. Im Westen Irlands gehen Leute FÜR Apple auf die Straße! Das muss man sich mal vorstellen.

Gast
Einheit gibt es nicht

Es gibt eben nach wie vor in der EU im Umgang mit den vermeintlichen eigenen Vorteilen keine Einigung, jeder kämpft auf eigener Faust und das hat doch der Herr Juncker auch zig Jahre selbst gemacht.
Warum also dann diese Aufregung?
Ob Apple oder der Umgang mit anderen, vieles läuft immer im Konkurrenz gegen andere Länder, jeder möchte für sich die Vorteile sehen, ob es der Gemeinschaft nützt oder schadet.

Pflasterstein

Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Steueroasen. Ich hoffe die EU bleibt standhaft und brummt Irland dann eine entsprechende Strafe - sagen wir man 26 Milliarden - auf.

Die Party der Steuerumgehung muß endlich vorbei sein und alle müssen das mitbekommen. Nur dann kriegen wir das Problem mit der zunehmenden Armut in den Industrieländern in den Griff. Ich denke auch Donald Trump dürfte dies befürworten ...

Boris.1945
09:25 von Nachfragerin

Besteuerung überdenken!

Warum werden die erwirtschafteten Gewinne nicht in dem Land versteuern, in dem sie erzielt werden? Mit einer egoistischen Lokalpolitik und dem gegenseitigen Konkurrenzkampf schaden sich letztendlich allen Ländern in Europa, während die Konzerne profitieren.

PS: Ich nehme die 13 Milliarden gern.
////
*
*
Bei logischen Steuergesetzen hätte es seine Ordnung.
*
Beamte erstellen aber Verordnungen, ähnlich wie in der Medizin.
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Damit es auch teuerer und unübersichtlicher wird.
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Beamte begreifen nur nicht, das jede Ihrer Verbesserungen, wirklich klugen Steuerberatern, Scheunentore öffnet.
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Aber wer glaubt, das in dieser EU Beamte Vernunft annehmen dürfen, der irrt ,,das bleibt die letzte Vorteilsnahme die strikt verboten bleibt".
*
Ironie aus, Ohnmacht bis zur nächsten Wahl wieder ein.

Gnom
Irland will nicht?

Das ist zwar verständlich, aber da auch andere Staaten betroffen sind, wird es wohl einlenken müssen.

Andernfalls müssen die EU- Verträge modifiziert werden, so dass Agrarsubventionen und Strukturaufbauhilfen bis zum Erreichen der geforderten Summe eingefroren werden können. Auch könnte man die Steuerharmonisierung überdenken, damit die Steuer wieder in dem Staat abgeführt wird, in dem das Produkt gekauft wurde. Bei Apple würde das kaum auffallen, aber Amazon z.B. würde Herrn Schäuble strahlen lassen.

Gnom
@ 09:17 von holyknights

Ich würde aus lauter Wut über die US-EU Beziehung Apple erst mal mit einem Verkaufsverbot belegen bis der Steuerfall geklärt ist.

Das ist rechtlich nicht möglich und es wäre auch völlig falsch, da der Verbraucher überhaupt nichts für diesen Steuerstreit kann.

Einfach Unglaublich
Irlands Nationalisten

Irland offenbart sich als Land, das die EU nur als Melkkuh sieht und "Ireland first" ruft.

In der Finanzkrise konnte Irland nur dank der Rettungsmilliarden dee EU überleben.

Aber wenn man so sicher ist, dass die Milliarden aus der EU so großzügig fließen, dann lehnt man die Milliarden der Konzerne ab, um sich bei diesen lieb Kind zu machen und bei den Steuervermeidungs Konzernen keine schlechte Stimmung aufkommen zu lassen.

Auf Kosten der anderen Länder der EU.
"Ireland first"

pimpusch

Wo bleiben sie , die Steuergesetze ? Ein Europa , eine Steuergesetzgebung !
Ein Traum , solange jedes Land seine eigenen Vorteile sucht und findet . Es ist , wie im richtigen Leben oder besser , es ist das richtige Leben .

dermulla
Wenn irland das geld nicht braucht

sollten sie vielleicht auf eu Subventionen in derselben höhe verzichten.

Thomas Wohlzufrieden
Politik im Namen des Volkes?

In Irland sollte eine Volksbefragung darüber stattfinden, ob die Strafzahlung angenommen wird. Das Ergebnis würde garantiert genau andersherum ausfallen, wie die Entscheidung der irischen Regierung, und wieder einmal beweisen, das in der EU die Politik nicht im Sinne der Völker stattfindet, sondern im Sinne der Konzerne und der Banken.

kommentator_02
Was nützt es Irland

eigentlich, wenn dort registrierte Briefkastenfirmen so gut wie keine Steuern zahlen?

onob
eine EU

mit unterschiedlichen z.b. körperschaftssteuersätzen...ist super...wenn man als internationales unternehmen wenig steuern zahlen will...und genau diese EU haben wir...ja es hat auch vorteile für länder die unternehmen anziehen wollen und die dann arbeitsplätze schaffen...und genau da ist der ansatz, steuervorteile an arbeitsplätze binden und nicht an kleine büros die sich mit dem umschaufeln von gewinnen beschäftigen, nicht nur in Irland ;)

im übrigen ist die EU...hinsichtlich vieler bereiche... eine gute idee, aber praktische fehlkonstruktion... aus sicht des gemeinwohls

Nachfragerin
@Gnom - Verkaufsverbot

"Verkaufsverbot belegen bis der Steuerfall geklärt ist" (holyknights)

10:09 von Gnom:
"Das ist rechtlich nicht möglich und es wäre auch völlig falsch, da der Verbraucher überhaupt nichts für diesen Steuerstreit kann."

Der durchschnittliche Verbraucher überlebt auch mal ein paar Tage, ohne sich ein neues Smartphone kaufen zu können. Die Ausdauer eines Konzerns dürfte da weitaus geringer sein. Insofern wäre die Wahl zwischen keinen bzw. versteuerten Gewinnen sehr schnell entschieden.

Die dafür nötigen Gesetzesgrundlage könnte die EU selbst beschließen. Nur leider wird das in diesem lobbydurchseuchten System nie passieren.

Ohnebart

Krank, krank, krank....... soetwas soll EU technisch in Ordnung sein ?

Nachfragerin
@kommentator_02 - Wenig ist mehr als nichts.

10:21 von kommentator_02:
"Was nützt es Irland eigentlich, wenn dort registrierte Briefkastenfirmen so gut wie keine Steuern zahlen?"

Ganz einfach: "So gut wie keine Steuern" ist immer noch mehr als gar keine Steuern. Und eine handvoll Arbeitsplätze wird dadurch auch gesichert.

Irland könnte die Steuern anheben, aber dann würde der Briefkasten von Apple halt auf irgendeine Kanalinsel, nach Luxemburg oder zu uns nach Deutschland umziehen.

Solange die Mitglieder der EU miteinander konkurrieren, wird das auch so bleiben. Der europäische Gedanke geht verloren, aber der Konzern freut sich.

Quereinwerfer
Unsozial und nationalistisch

Mit dem Geist einer EU, bei der ein Mitglied für das andere einsteht, hat die Haltung Irlands (und weiterer Steueroasen in Europa) nichts mehr gemein. Bei den Steuerpraktiken geht es auschließlich ums eigene Wohl, sogar wenn dies anderen schadet. Das ist extrem anti-sozial!!! Konzerne und die irische (u.a.) Regierung machen gemeiname Sache und betrügen damit den europäischen Steuerzahler. Wo ist der vielbeschworene europäische Geist? Dieser scheint verschwunden. Die sog. "Werte" verkommen zum Witz, wenn wir in keinem wirklich wichtigen Punkt zusammenarbeiten. Das Motto scheint: Wir essen die Rosinen, die Rinde wollen wir nicht. Doch auch wir Verbraucher spielen mit: Billig soll es sein und gut. Und kaum jmd. verzichtet aufs I-Phone, Facebook und Google. Weil es bequemer ist. Auch das ist egoistisch! Wo bleibt der soziale eu-weite Fortschritt???

Gnom
@ 10:15 von pimpusch

Wo bleiben sie , die Steuergesetze ? Ein Europa , eine Steuergesetzgebung !

Steuergesetzgebung ist aus gutem Grund den Nationalstaaten überlassen, da auch die ökonomische Situation der EU- Mitglieder sehr unterschiedlich ist.
Es wäre also Unsinn, in jedem Staat die gleiche Einkommens- und Umsatzsteuer einziehen zu wollen. Man kann Rumänien nicht mit Frankreich und Malta nicht mit Luxemburg vergleichen.

Jedoch, da stimme ich Ihnen völlig zu, darf es nicht sein, dass der eine Konzern da nur 1% und der andere dort nur 0,005% Steuern abführt.

toto96

Also wenn Irland das Geld nicht will, ich nehme es gerne und verspreche hiermit hoch und heilig es ausschließlich für Naturschutz auszugeben.

teachers voice
re MaWo: Prinzip Hoffnung

"Mit Einführung der Gemeinschaftswährung hätte sofort eine Wirtschafts- Finanz- und Sozialpolitik eingeführt werden müssen. Die weiteren Ressorts hätten später eingegliedert werden können.
Das ist bis heute nicht passiert."

Und war auch nicht zu erwarten. Die EU war dazu weder reif noch bereit, was letztlich in der Ablehnung einer EU-Verfassung zum Ausdruck kam.

Danach siegte das Prinzip Hoffnung oder die Konvergenztheorie, nach der sich durch die Währungsverbindungen eine einheitliche Politik in den genannten Bereichen quasi als Folge entwickelt.

Die Klage und den Fall Irlands kann man auch als ein Zeichen betrachten, dass eine solche Konvergenztheorie nicht ohne einen ordungspolitischen Rahmen funktionieren kann.

nachtfelder
Irland!

1. Apple muss schon einen erklecklichen Betrag zahlen, wenn die Gewinne im gesamten EU-Binnenmarkt in Irland versteuert werden. Bei einer vergleichsweise kleinen Bevölkerung kommt pro Kopf ein erheblicher Betrag zustande.

2. Die großen Konzerne schaffen sehr viele Arbeitsplätze in Verwaltung, Vertrieb etc. Da Irland Operationsbasis für viele Nicht-EU-Firmen ist, summiert sich das ganz schön.

Fazit: Das ist eben Irlands Geschäftsmodell.

Kreuzberg1970
Die Dimension

Es wurde ja schon viel richtiges gesagt. Mir fällt auf, dass man sich schnell an Dimensionen gewöhnt bzw. die nicht greifen kann. 13 Mrd. das sind bei 4.5 Mio Iren fast 3000 € Pro Person.
Und wir sprechen hier nur über Apple ...
Wenn man die anderen Steuervermeidungsfirmen mit berücksichtigt, dann geht es hier nicht nur um einen üblen Trick sondern darum welches Wirtschafts- und Sozialsystem wir uns geschaffen haben.
Ja auch ich bin in der glücklichen Situation von diesem System eher zu profitieren, aber ich sehe auch in Europa die Gefahr der Spaltung der Gesellschaft. Und finde eine geregelte und gerechten Umverteilung der Lasten sehr viel erstrebenswerter als hohe Zäune und viel Polizei gegen die ungeregelte Umverteilung (Einbruch/Überfall).

toto96
@ Kommentator 2

" Was nützt es Irland
eigentlich, wenn dort registrierte Briefkastenfirmen so gut wie keine Steuern zahlen? "

5.500 Arbeitsplätze direkt bei Apple....

Didib57

Erst Milliarden Euro Wirtschaftshilfe für Irland, gehörte mal zu den Armenhäusern Europas, und dann großzügige Geschenke an Weltkonzerne. Das schlimme daran ist, das sich kaum ein EU Land daran hält, befürchtet man um so mehr die Nachteile die Unternehmen könnten abwandern.

No pasaran
"Küss mich, ich bin Ire!"

... Der Satz stammt zwar aus den "Simpsons", sitzt aber wie eingegossen. Wenn ein Land soviel Geld verweigert, dann ist noch mehr Geld hinter dem dran. So irre ist das eben nicht.

Buntekuh
Kleine Randnotiz aus der Finanzmarktkrise

Irland hatte die deutsche Depfa-Bank mit Steuersubventionen in die Dublin-Docks geholt (daher Depfa plc.). Nachdem die Refinanzierung dort nicht mehr möglich war, gings es ganz schnell nach Deutschland, weil Irland diese irische Bank nicht stützen konnte/wollte. Die teure Abwicklung erfolgt jetzt auf Kosten des deutschen Steuerzahlers (Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung vgl. https://www.fmsa.de/de/presse/pressemitteilungen/2014/20140513_pressemi…). Wie wäre es, wenn Irland mit diesem warem Geldregen einen Teil der Kosten dieser irischen Bank übernehmen würde?

DiePositiveBratwurst
... ansonsten...

.... geht es in den EU-Haushalt!

Gast
Staatliche Subvention?

Diese "Steuer-Erleichterung" ist doch de facto eine nach EU-Recht unzulässige Subvention.
Statt über Steuergesetze zu diskutieren, sollte diese Tatsache in den Vordergrund gestellt werden.

Nachfragerin
@nachtfelder - Nur 5500 Arbeitsplätze durch Apple

10:45 von nachtfelder:
"Die großen Konzerne schaffen sehr viele Arbeitsplätze in Verwaltung, Vertrieb etc. Da Irland Operationsbasis für viele Nicht-EU-Firmen ist, summiert sich das ganz schön."

Nein.
Apple bezeichnet sich als einer der größten privaten Arbeitgeber in Irland. Und das, obwohl durch die Wahl des Firmensitzes gerade einmal 5500 Stellen geschaffen wurden.

Irland lässt sich den Erhalt dieser 5500 Arbeitsplätzen 13 Milliarden Euro kosten. Mit diesem Geld könnte man ein Vielfaches an Stellen schaffen.

ararat
Steuerparadies Irland

Es lief ja lange ziemlich im Hintergrund ab, aber inzwischen wird immer klarer, dass den großen Konzernen überall Steueroasen zur Verfügung gestellt wurden - eben nicht nur auf ein paar exotischen Inseln, nein auch direkt in der EU und in den USA. Von wem ? Von gekauften Politikern. Zu wessen Schaden ? Zum Schaden aller Bürger in den Ländern denen diese Steuereinnahmen eigentlich zustehen würden und zum Schaden der kleineren Firmen, denen diese Möglichkeiten nicht zur Verfügung stehen. Es ist ein perverses System. Ich kann mich mit einer EU nicht identifizieren, die das zuläßt. Steueroasen innerhalb der EU müßten sich leicht unterbinden lassen, wenn man es will, denke ich.

IchUndDuMuellersKuh
Unfassbar

Das ist unfassbar! Da begibt sich Irland unter den Rettungsschirm und verzichtet auf 13.000.000.000 EUR. Bei rd. 4,7 Mio Einwohnern muß jeder Einwohner Irlands nun rd. 2.760 EUR mehr zahlen um diese offenkundige Ungerechtigkeit zu kompensieren. JEDER Kinder, Rentner.
Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig die wirkliche europäische Einigung ist. Nur durch eine einheitliche europäische Wirtschafts- und Steuerpolitik ist der Euro und die Union noch zu retten. Was bringt ein Binnenmarkt, wenn Länder wie Irland, Luxemburg und andere durch Steuertricks unfaire Bedingungen schaffen.
Mit den 13 MRD EUR können in Irland sicher Konjunktur- und Bildungsprogramme aufgelegt werden, die angebl. strukturelle Nachteile aufwiegen. Dann hätten alle was davon, selbst wir in D.
Aber statt nach der Politik zu rufen kann ja jeder selber entscheiden, ob er Produkte solcher Hersteller kauft. Ich jedenfalls achte mittlerweile genau darauf, was ich kaufe und bei wem.

friedrich peter peeters
9.39@Monster916- Verrechnung mit 85 Milliarden

Warum werden die 13 Milliarden nicht von Apple bezahlte Steuern verrechnet mit den Milliarden EU Beihilfen, u.a. die zurecht erwaehnte 85 Milliarden aus 2010. Dies sind auch unsere Steuergelder. Seit Jahren wird hier nur drueber gesprochen und nichts unternommen.

andreas0068
Absolut ärgerlich!

Genau das ist doch so ein Beispiel, das an der EU so stört. Irland bekommt Milliarden an Fördergeldern und leistet sich Niedrigststeuern für ausländische Firmen. In diesem Fall wehrt sich Irland auch noch, nachzuzahlende Gelder anzunehmen. Das ist absolut ärgerlich. Das stört mich auch an Polen, die die höchsten Fördergelder in der EU erhalten, aber ihre Flugzeuge bei Boing bestellen.
Hier muss Deutschland als größter Einzahler Druck machen, der Zweithöchste Einzahler, die Briten sind bald raus.

Gast
Irland hätte dann ein Riesenproblem

Wenn Irland die entgangenen Steuern von Apple annehmen würde, dann wäre damit ein Exempel statuiert. Irland müsste sich dann plötzlich auf Steuernachzahlungen durch Google, Facebook, Amazon, Paypal, Twitter, Dropbox, etc. einstellen. Was soll Irland mit diesen vielen Milliarden anfangen? Am Ende gelängen sie noch in die Hände der Bevölkerung bzw. der Infrastruktur, Gott behüte!

Gast
Wenn schon EU, dann aber richtig!

Warum gibt es in der Union keinen einheitlichen Unternehmenssteuersatz? Die Unternehmen müssten dann ihre Steuern direkt in Brüssel veranlagen und auch dorthin überweisen. Brüssel würde die Einnahmen nach Bedarf gerecht an die EU-Länder verteilen. Der Steuerwettbewerb hätte damit ein Ende. Wenn schon EU, dann aber richtig!

JanoschausLE
Einheitliches Steuersystem

...aber es zeigt schon die Krux,die selbst hier in Deutschland vorhanden ist:Man bewirbt Firmen,Handel ect. mit miedrigeren Grund-und anderen Steuern,um eine Ansiedlung attraktiv zu machen.IRL,eines der ärmsten Länder der EU,durch die EU gerettet,lehnt sich ganz schön weit aus dem Fenster,die sollten mit den 13 Mrd. ihre staatl. Hausaufgaben finanzieren,davon gibt es dort seeeehr viele,Armut, Infrastruktur ect.Ein EU-Staat lässt sich hier so offensichtlich von einem Konzern vorführen.

citizen13
Dies ist genau der Systemfehler...

den viele namhafte und unabhängige Experten bei Einführung des € anprangerten. Wir bekamen eine gemeinsame Währung, ohne dass die fiskalen Verhältnisse der Euroländer angeglichen wurden. Es sind ja nicht nur die Iren, die mit Steuerdumping multinationale Konzerne ins Land holen wollen. Schauen wir doch z.B. in die NL, wie viele Briefkastenfirmen es dort nur zur Steuervermeidung gibt.
Ich befürchte, so wie Europa derzeit eher auseinanderdriftet als enger zusammenrückt, dass diese Steuerkonkurrenz untereinander sehr zur Freunde der dadurch Mrd. einsparenden Konzerne nicht mehr rückgängig zu machen ist.
Wenn es dann aber darum geht, notleidende Staaten über Wasser zu halten, ist immer von Solidarität die Rede. Dabei hätten z.B. die Iren bei einer gerechteren Steuerpolitik keinen "Rettungsschirm" benötigt.
Die Politiker der EU haben total versagt und sind nun über die zunehmende Europaverdrossenheit bei immer mehr Menschen erstaunt.

derkleineBürger

um 10:49 von toto96 :

"eigentlich, wenn dort registrierte Briefkastenfirmen so gut wie keine Steuern zahlen? "

5.500 Arbeitsplätze direkt bei Apple...."

Nicht besonders viel bei 13 Mia. €,die ausstehen
Selbst wenn Apple danach vollständig aus Irland auswandert & 5.500 Arbeitslose hinterlässt,könnte Irland mit denen eine Deal machen:
Jeder der dadurch seinen Job verliert,erhält 2 Mio. € ,verliert dafür aber Ansprüche an Sozialleistungen,Rente muss davon auch finanziert werden.
Die restlichen >300.000 pro Kopf gehen in den Staatshaushalt.

Da werden dann sicherlich viele kleinere Firmen wie Pilze aus dem Boden schießen & letztendlich langfristig zu einem wirtschaftlichen Aufschwung Irlands beitragen - da ja kleine Firmen wesentlich höher besteuert werden als Apple - auch in Irland...

Das Irre beim Irland-Apple-Deal: nur ein kleiner Teil wird versteuert,der Rest landet steuerrechtlich im Niemandsland - Internationale Gewässer bzw. auf dem Mond.

rig2016
Mit wieviel Milliarden ....

... wurde Irland währen der Finanzkrise gerettet? Und wurde das Geld schon zurückbezahlt?
.
Wenn Irland Steuergelder nicht braucht, braucht es vermutlich die EU Strukturgelder auch nicht?

Gast
um 09:16 von odindonar

stimme ich zu. Es ist keinem zu vermitteln, dass wir einerseits EU Gelder an Irland bezahlen, Irland aber "Steuerdumping" betreibt und sogar 13 Mrd. EURO Rückzahlung ablehnt.

Gast
es müssen auch die...

Kunden zur Kasse gebeten werden...wegen Unterstützung solcher Konzerne...auch dort...kein Unrechtsbewußtsein...bei Kinderpornographie wird ja zu Recht auch der Kunde bestraft...

Emil66

Wenn Irland dies 13 Milliarden nicht einzieht so müssen diese doch als Steuereinnahme dort verbucht werden so wie auch die ganzen anderen Steuergeschenke die Irland noch anderen macht.
Und anhand dieser Berechnungen müssen die Abgaben Irlands an die EU berechnet werden.
Zudem sollten die EU eine Strafzahlung von Irland fordern, weil dort Steuern vermieden werden die eigentlich in der ganzen EU gezahlt werden müssten.

kleinermuck2012

Ohne den Artikel zu lesen möchte ich, dass die EU die an Irland gezahlten Subventionen zurückverlangt.
Besten Dank!
MfG

Werner40

Irland ist kein Wirtschaftsstandort, wenn dort lediglich Firmenprofite nach der Methode Double Irish " gewaschen " werden. Da muss sich die Regierung schon etwas Reelleres ausdenken.

Thomas Wohlzufrieden
Irre-Land

Wenn eines der ärmsten EU-Länder wie Irland auf Schadenersatz verzichtet, dann kann etwas nicht mehr stimmen, im europäischen System. Und der Förderer jener Briefkastenfirmen in Europa erfreut sich in Brüssel an seinem hohen Posten...Das ist nur noch Irre.

Prof.
Richtig so

Irland ist souverän und hat einen Handel geschlossen. Punkt.

Kattekop...NL
Konkurrenzkampf

Man ist doch sonst immer für freien Wettbewerb in der EU?
Warum sollten einzelne Länder nicht mit Niedrigsteuern um Niederlassungen van Multinationals miteinander konkurrieren dürfen?
Immer diese doppelte Moral: wenns um Steuergelder geht gelten anscheinend andere Prinzipien.
Es lebe der freie Wettbewerb ... Irland wirdt schon wissen warum man da lieber auf Schadenersatz verzichtet.

berndxyz
Das Recht spielt bei dieser Diskussion keine Rolle?

Die Steuerpolitik ist das Recht jedes EU Landes. Und wenn Irland eine Zusage an apple macht, dann ist dies rechtskräftig und man kann nicht hinterher von fremden Dritten (also der EU Administration) von apple Geld verlangen. Und apple wird die 13 Milliarden, deren Höhe nicht rechtskräftig beschieden ist, zu Recht nicht zahlen. Keiner hier weiß, ob apple seine Gewinne nicht in den USA versteuert. Apple zahlt in jedem Land Umsatzsteuer und Lohnsteuer für die Mitarbeiter dort.

Bei uns gibt es zwischen den Kommunen den Wettstreit über die Höhe der Gewerbesteuer. Es wird geringe Gewerbesteuer angeboten, damit sich in einer Kommune Gewerbe ansiedelt. Nach den meisten Foristen müsste man die Kommunen verklagen und von den Unternehmen Steuernachzahlungen verlangen, die sich an dem höchsten Gewerbesteuersatz orientiert. Dann ziehen halt viele Unternehmen gleich nach Polen, denn dort zahlt man auch weniger Steuern.

Karl der Hammer
Dem Treiben der Großkonzerne läßt sich leicht Einhalt gebieten

Nur die Trägheit und Unfähigkeit der Parteiengecken erlaubt es den Großkonzernen derartige Spielchen mit dem Staat zu treiben und im Lande ihre Gewinne zu machen, diese aber im Ausland zu versteuern; denn an sich ist es dem Staat ein leichtes mittels Zöllen dafür zu sorgen, daß er von allen Geschäften innerhalb seinen Grenzen auch die ihm zustehenden Steuern erhält und entsprechend ließe sich auch das Zwischennetz überwachen, wobei die meisten Zahlungen auch hier über die Banken erfolgen, welche der Staat mühelos an die Kandare zu nehmen vermag; freilich trägt hieran der EU-Moloch viel Schuld, weil er dafür gesorgt hat, daß in den europäischen Staaten nun ausländische Unternehmensrechtsformen erlaubt sind und zudem der vermaledeite Binnenmarkt dem Staat die Möglichkeit genommen hat Ein- und Ausfuhren entsprechend zu überwachen. Daher hilft hier einmal mehr nur die Entfernung der Parteiengecken von der Macht, weil diese weder vom Freihandel noch vom EU-Moloch jemals ablassen werden.

checkerbun
Ein amerikanisches Unternehmen entwickelt in den USA

ein Produkt, läßt es in China produzieren, verkauft es weltweit und bezahlt dann in Irland seine Unternehmenssteuern? Müßten die Steuern nicht in China bezahlt werden, weil dort der größte Mehrwert erzeugt wird?!

hans-rai
Mit 13 Milliarden..

...zusätzlich im Haushalt könnten die Iren doch eine ganze Reihe neuer Arbeitsplätze schaffen, die langfristig mehr bringen als die Ministeuern von Apple. Das ganze Ausmaß der Bedeutung für Irland, ein Ministeuerland zu sein, erschließt sich mir jedoch nicht.

Gast
wenn Irland es nicht nötig hat, Unternehmenssteuern zu kassieren

dann benötigt es auch keine EU-Transfergelder.

Anderson
Und schon...

...setzt sich diese Praxis im Baltikum fort.

Ach ja, der Premierminister Estlands hat die Vertrauensabstimmung verloren.

checkerbun
Ich kann die Iren verstehen!

Es ist Ihnen einfach peinlich für die Bereitstellung einer Postadresse, Strom und Wasser 13 Mrd. Euro zu kassieren...

MaWo
Ohne ER Steuerrecht

Bis eine EU Finanzeinheit vorhanden ist sollte der Grundsatz gelten, Berechtigte Hilfen/Subventionen der EU (also Kosten der Gemeinschaft) NACH Ausschöpfung sämtlicher eigener Möglichkeiten.
Natürlich mit Gültigkeit für ALLE EU Länder.
Das hieße Steuergelder statt Steuervermeidung wäre dann eine bindende Auflage.

toto96
@ derkleinebürger

""eigentlich, wenn dort registrierte Briefkastenfirmen so gut wie keine Steuern zahlen? "

5.500 Arbeitsplätze direkt bei Apple...."

Nicht besonders viel bei 13 Mia. €,die ausstehen
Selbst wenn Apple danach vollständig aus Irland auswandert & 5.500 Arbeitslose hinterlässt,könnte Irland mit denen eine Deal machen:
Jeder der dadurch seinen Job verliert,erhält 2 Mio. € ,verliert dafür aber Ansprüche an Sozialleistungen,Rente muss davon auch finanziert werden.
Die restlichen >300.000 pro Kopf gehen in den Staatshaushalt.

Da werden dann sicherlich viele kleinere Firmen wie Pilze aus dem Boden schießen & letztendlich langfristig zu einem wirtschaftlichen Aufschwung Irlands beitragen - da ja kleine Firmen wesentlich höher besteuert werden als Apple - auch in Irland...

Das Irre beim Irland-Apple-Deal: nur ein kleiner Teil wird versteuert,der Rest landet steuerrechtlich im Niemandsland - Internationale Gewässer bzw. auf dem Mond."

Ich bin voll bei ihnen, wollte nur die Zahl nennen...

zoro1963
Patent und Franchise modelle

Sollten mit einer MWSt vom 35% belegt werden.
Mal sehen wie lange die Firmen das durchhalten.
Oder die Abgaben Steuerlich nicht mehr Absätzen können.

KarlH7
das wäre doch etwas für D. Trump

Apple ist doch ein US-Unternehmen, da müsste doch Herr Trump ganz gierig werden?
Ansonsten gehören solche Schlupflöcher geschlossen.

AnnoSechziger
ich komme nicht drüber ...

... wie in Irland Arbeitsplätze auf Kosten aller Europäer subventioniert werden. 5500 Arbeitsplätze für 13 Milliarden Euro macht 2.3 Million je Arbeitsplatz. Geht es noch? Ich biete mich an für 300000 weniger im Jahr zu arbeiten.
Sind die irischen Politiker zu doof für einfachste Dreisatzrechnung oder einfach nur korrupt? Ok, die Frage war jetzt rethorisch
Also wäre doch die angemessene Reaktion das Streichen sämtlicher EU-Subventionen bis die 13 Milliarden bezahlt sind. Und endlich mal eine Finanztransaktionssteuer einzuführen - irgendwie wird das Geld ja verschoben

Michael-11
Man sollte der Entscheidung Irlands respektvoll begegnen

Denn, alle Länder, Regierungen, haben auf der einen oder anderen Seite Deals mit eben den selben Unternehmen zu laufen.
Als Konsument kann ich nur raten, dass man eben diese Produkte dieser Unternehmen nicht kauft.
Einfach die letztlich völlig überteuerten Produkte von Apple, Starbucks u.a. boykottieren.
Man muss nicht unbedingt dazu zu gehören, wie es diese Produkte vermitteln wollen, es gibt equivalente, die ebenso so gut, wenn nicht sogar besser, sind.
Dann brauchen wir uns nicht auch noch in den Chor der Empörten einreihen.

Gast
Die EU funktioniert, wie sie designed wurde.

In jedem Land gibt es Steuersparmodelle, die von Kanzleien wie Price Waterhous Cooper und Ernst und Young ausgenutzt werden.
Schliesslich haben diese Kanzleien bei der Gesetzesausarbeitung mitgewirkt.
Falls doch irgendwo ein Groschen Steuer anfallen könnte, dafür gibt es Doppel-Nicht-Besteuerungsabkommen, wie zwischen NL und Lux.
Wenn die Politik ein einheitliches undurchlässiges Steuersystem gewollt hätte,
dann hätte sie sich schon längst darüber geeinigigt, so wie sie sich über die Krümmungswinkel von Bananen und Gurken geeinigt hat.

Lukas1312

Gesamtwirtschaftlich betrachtet und mit besondrem Blick auf den Ausgand der US-Wahlen, sollten Firmensitze von US-Amerikanischen Firmen in Europa möglichst Interessant bleiben.
Trump möchte Amerika wieder besonders attraktiv für Inländische Unternehmen gestalten und diese wieder ins Land hölen, was für die Europäische Wirtschaft verherend wäre..

Wes67
Irland zur Zahlungsanahme bringen...

Die Steuern, die Irland einnehmen sollte, sind anderen Ländern entgangen. Da es hierzu kein einheitliches europäisches Steuerrecht gibt, können sich bislang die Länder gegenseitig ausbooten. Abhilfe würde jedoch eine Verpflichtung zum Ausgleich entgangener Steuereinnahmen bringen. Stellen andere EU-Länder entsprechende Forderungen an Irland, wird es die 13 Mrd. auch sehr bereitwillig entgegennehmen und sich andere "Wirtschafts"-Konzepte überlegen müssen, die nicht allen anderen EU-Ländern schadet. Es ist schließlich unser Geld, um das es hier geht - nicht Irlands!

pnyx
um 14:40 von Michael-11

"Man sollte der Entscheidung Irlands respektvoll begegnen"
Im Gegenteil. Man soll sich empören über eine Regierung, die ein Geschäftsmodell verteidigt, in dem Konzerne Regierungen mit Arbeitsplätzen erpressen, und die dazu führt, dass der sogenannte Steuerwettbewerb die Staaten schliesslich in den Bankrott treibt und vorher schon asozial werden lässt.
Ihr Aufruf an die Konsumenten ist nicht zielführend, weil in dieser Beziehung alle Konzerne unter einer Decke stecken. Mit dem Boykott eines einzelnen wird nichts erreicht.

Gast
zitat: Die Presse (Wien) 10.11.16

Auf die bösen Konzerne hinzuhauen, wie das so gern gemacht wird, sieht hier ein bisschen nach „Haltet den Dieb!“ aus: Die Steuervermeider in den Konzernfinanzabteilungen machen in aller Regel ja nichts Illegales, sondern nutzen nur die Schlupflöcher, die ihnen die Staaten selbst bereitwillig offenhalten. Gut, bei Apple waren angeblich auch rechtswidrige Absprachen im Spiel. Freilich, Bingo, mit der Regierung der Republik Irland.

Wir sehen: Die Konzernsteuermalaise der EU ist selbst verschuldet und ein rein politisches Problem. Die EU duldet Steueroasen auf ihrem Territorium, sie duldet international verzweigte Briefkastenkonstruktionen, die ausschließlich zwecks Steuervermeidung aufgebaut werden, sie duldet ganz offensichtlich Privatabsprachen einzelner Mitgliedstaaten mit Konzernen zulasten der anderen.
Und sie hat noch nicht einmal EU-weite Regeln für einheitliche Berechnungen des steuerbaren Gewinns aufgestellt. Von einer EU-weiten Gewinnkonsolidierung gar nicht zu reden.