LKW der Marke Iveco stehten auf einem Parkplatz bei Hildesheim.

Ihre Meinung zu EU-Rekordstrafe von fast drei Milliarden Euro gegen Lkw-Kartell

Das illegale Kartell von Lkw-Herstellern geht zurück auf das Jahr Die EU-Kommission hat gegen mehrere Lkw-Hersteller wegen illegaler Preisabsprachen eine Rekordstrafe von mehr als 2,9 Milliarden Euro verhängt. Am höchsten fiel die Geldbuße für den Daimler-Konzern mit gut einer Milliarde Euro aus. Die Münchner VW-Tochter MAN kommt straffrei davon.

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19 Kommentare

Kommentare

Gast
Auch Undurchschaubares hat Blickwinkel

Die Ansichten über diese Strafe gehen vermutlich weit auseinander. Da geht es zwangsläufig auch immer um Arbeitsplätze, aber es geht auch um Fairness. Wir wissen nicht, was die wirklichen Entscheidungsgründe waren. War es das Fairnessdenken der Richter oder war es der Lobbyeinfluß der Konkurrenz, oder war es Verärgerung über Deutschland?

Egal wie und was, ein Blickwinkel ist auch, wieviele unredliche Unternehmen nicht nur die Welt, sondern auch Deutschland braucht. Und wenn die Antwort lautet "gar keins", dann spielt es keine Rolle mehr, welche möglichen Hintergründe es sonst noch geben mag. Der Mißstand ist mit wirksamen Maßnahmen zu beseitigen, und das war es dann schon.

toeff1111
warum wundert mich das nicht ?

Warum wird immer beschönigend von Kartell gesprochen?

Für mich sind das kriminelle Vereinigungen und die Politik macht fleißig mit.

Gast

"Die Kosten für diese Technologien gaben sie an ihre Kunden weiter." - An wen denn auch sonst? An den Weihnachtsmann?

Theodortugendreich
"sprachen sich ab über die Einführung Emissionssparender ...

... Technologien"
---
Wie sonst? Der geringste Teil der LKW-Werkstätten ist Markenspezifisch. Jede Technologie bedarf neuer Gerätschaften und Werkzeuge. Prescht diesbezüglich einer vor, kann ihn das Kopf und Kragen kosten, denn Speditionen wollen Fahrzeuge die überall gewartet werden können. Da ist es richtig im Gleichschritt zu gehen.
"Sie legten die Mehrkosten für diese Technologien auf ihre Kunden um"
Die LKW-Hersteller sind Wirtschaftsbetriebe und kein Samariterbund. Wer wenn nicht die Kunden sollten die neuen Technologien bezahlen? Vielleicht der Staat?

heimatplanetmars
Da versucht die EU

doch glatt durch angemessene Strafen sich beim Bürger wieder etwas zu profilieren.

Ich finde es gut aber dennoch ist es nicht Mal ansatzweise das, was die EU umsetzen muss, um für den Bürger lukrativ zu sein. Was haben die meisten Bürger davon, dass die Unternehmen diese mit zu geringen Gehältern abspeisen und dann ein Mal nach 14 Jahren eine Straffe zahlen? Was hat der Bürger davon? Sinken in diesem Jahr oder nächstes Jahr die Beiträge für die EU? Wird mit diesem Geld wieder irgendwo eine Frühlingsrevolution finanziert? Oder Mal wieder ein Schulausflug der Kinder von EU-Abgeordneten subventioniert?

michicu
Na es geht wohl eher darum, Technologien zu verhindern

und ungerechtfertigt hohe Preise zu verlangen. Denn normalerweise läuft es doch so, wenn ein Hersteller z.B. besonders sparsame Motoren hat oder eine besonders gute Reinigung der Abgase, dann könnte die Politik sich diesen Hersteller als Vorbild nehmen für Maut und Steuern, und die anderen müssten schnell und für teuer Geld nachziehen. Wenn man sich abspricht heißt es dann Abgasreinigung geht nicht mehr weniger Verbrauch geht auch nicht. Dann wird auch nicht mehr so viel in diesen Beeichen geforscht und investiert und es bleibt mehr Gewinn in der Tasche. Um welche Summen es da geht sieht man ja an der Rekordstrafe. Wenn das nur 2,50€ wären, hätte da niemand einen Aufriss gemacht. Siehe auch VW Abgasskandal, da geht e sum das gleiche. Abgastechnik ist teuer, wenn man die billig umgehen kann, hat man einen Wettbewerbsvorteil von beachtlichen Ausmaßen. Hier sprechen sich die LKW Leute ab und legen mal schön tiefere und billige Standards fest um den Gewinn zu steigern.

Gast
die Manager unserer Automobilkonzerne sind blind und taub

bei VW geht es am kompletten Vorstand vorbei, dass die Ingenieure bei der Abgasreinigung betrügen.
Bei Daimler kriegt man von der Kartellbildung nichts mit.
Wenn die Konzerne nur von Grüssonkeln und Frühstücksdirektoren geführt werden, könnte man hier viel Geld sparen.

2YTodon
Mehrkosten

Sie legten die Mehrkosten für diese Technologien auf ihre Kunden um............und die "Mehrkosten" für die Strafzahlungen zaht doch auch der Kunde......Fahrzeuge werden dann noch teurer......

Gnom
Was soll man dazu sagen?

"Daher kann nicht hingenommen werden, dass MAN, Volvo/Renault, Daimler, Iveco und DAF, die zusammen etwa neun von zehn der in Europa produzierten mittelschweren und schweren LKW stellen, untereinander ein Kartell bilden, anstatt miteinander zu konkurrieren."

Wettbewerb, gut und schön, allerdings möchten die Kunden ihre LKWs auch noch bezahlen können! Und, das hatte ein Vorredner auch schon angesprochen, möchten die Speditionen für Wartung und Reparaturen möglichst einen Standard, damit der "Brummi" bald wieder auf die Straße darf. Exotische Ersatzteile, die eventuell erst aus dem Ausland importiert werden müssen, sind da sehr hinderlich. Diese Zeiten sind noch gar nicht so lange vorbei...

Gast
von der Strafe profitieren die Falschen

davon profitieren nur die Hersteller (was ist schon ne Milliarde für Daimler) und jetzt auch die EU - und was ist mit den Speditionsbetrieben, die überteuerte LKWs kaufen mussten?

Brodi
Kartellstrafen sind am Ende Betriebskosten

Wie alle Strafen dieser Art verringern sie das Betriebsergebnis, und am Ende wird somit ein erheblicher Teil der Steuerzahler zu tragen haben. Das setzt zwar nach der Novellierung des Abgabenänderungsgesetzes aus dem Jahre 2011 voraus, dass es sich um ein Fehlverhalten im Rahmen der normalen Betriebsführung gehandelt hat und die Bestrafung vom Verschulden unabhängig war oder nur geringes Verschulden vorausgesetzt hat. Ich nehme mal an, alles drei wird hier geltend gemacht werden. Das waren dann wieder nachgeordnete Kräfte, die die Sauereien ausheckten und niemand aus der Geschäftsführung wusste davon. VW lässt schön grüßen.

Solche Strafen machen nur Sinn, wenn sie am Ende immer eine Individual-Komponente enthielten, und zwar für die Vorstände. Das sind ja diejenigen, die die Boni kassieren, wenn's gut läuft. Wenn's schlecht läuft, wird das an den nächsten Boni nur ganz wenig ändern.

Nur eine Bezahlung aus Rücklagen wäre dagegen angemessen und wirksam.

Gast
Weiß das jemand?

> Das Geld wird in die EU-Kasse gehen und andere EU-Staaten bei ihrer Beitragszahlung entlasten. <

Welches sind die " a n d e r e n EU-Staaten"?

Soviel ich weiß, ist die Kommission ein Exekutivorgan der EU. - nicht eine Jurislative.
Woraus leitet sich für sie ein Recht ab, Strafen zu verfügen?
Weiß das jemand?

champ.1946
@ Palladium MC 17:37

"...davon profitieren nur die Hersteller (was ist schon ne Milliarde für Daimler) und jetzt auch die EU - und was ist mit den Speditionsbetrieben, die überteuerte LKWs kaufen mussten?"

Gute Frage. Ich beantworte sie einfach mal mit einem weiteren Beispiel - welches auch Sie betrifft (wahrscheinlich):
Alle Bierriesen der BRD haben die Preise gemeinsam abgesprochen und künstlich hochgesetzt.
Die Strafe folgte in Millionenhöhe. Und?
(Sie ahnen was kommt?) Sind die Bierpreise auf ein "Normalmaß" zurückgeführt worden?
Natürlich nicht: Der Kunde bleibt der Gelackmeierte und hat die Zeche zu zahlen.
Weiter und weiter. Alles klar?

Gast
Strafe für LKW-Produzenten.

Ich fürchte, Sie verwechseln da was, Gnom. Niemand hat etwas gegen Zusammenarbeiten und Standardisierung von Komponenten, die haben mit Preisabsprachen und Einführungsverzögerungen von geforderten technischen Verbesserungen aber überhaupt nichts zu tun. Die Strafen für die Firmen gehen völlig in Ordnung, auch wenn die alles über ihre Produktpreise auf den Kunden abwälzen - wenn sie können.

mj80
Vergleich

Lieber Gerusu

Die "anderen" EU-Staaten würden mich auch interessieren. Dass die Kommission nicht der Judikative angehört, ist korrekt. Das Stichwort ist hier "Vergleich" - es kam nicht zur Verhandlung vor Gericht, damit musste die Judikative (also der EuGH) nicht eingreifen. Eigentlich das gleiche Verfahren, wie wenn wir ein Knöllchen zahlen. Das verhängt die Polizei (also die Exekutive), das Gericht kommt erst zum Einsatz, wenn wir nicht bezahlen und das Knöllchen anzweifeln, also ein Verfahren eröffnet wird.
Die LKW-Hersteller haben die Schuld anerkannt, um ein Verfahren zu verhindern. So wie wir das tun, wenn wir ohne Einsprache das Knöllchen bezahlen.

de_imausland
zum Donnerwetter nochmal

das ist ja ein Ding - Tagesschau.de: "Die Kosten für diese Technologien gaben sie an ihre Kunden weiter."
Was bitte sollte ein Unternehmen ganz ohne Kartellmitgliedschaft oder sonstige kriminellen Machenschaften denn sonst tun, als die "Kosten für diese Technologien" an die Kunden weiter zu geben? Darauf warten, dass die Umweltlobby / Umweltmafia die Kosten aus lauter Herzensgüte an die Unternehmen zurückzahlt? Hat die Empörungsindustrie aka der öffentlich rechtliche Rundfunk einen Dukatenesel im Keller? Den könnten die ertappten Kartellbrüder möglicherweise jetzt gebrauchen ...

traurigerdemokrat

Wo bleibt denn die vielbeschworene Marktwirtschaft, die durch harte Konkurrenz unseren Wohlstand in nie gekannte Höhen treibt?

Gast
Weis Einer warum heute nicht?

Kein Kommentar hier, dass eine Behoerde von uns im Spiel ist ??? Wir sind doch sonst an allem Schuld.