EuroSchau

Ihre Meinung zu Kolumne Euroschau: Griechenland rast auf den Abgrund zu

Die Regierung Tsipras hat kein Gespür für pragmatische Politik. Griechenland erwarte weitere Hilfsmilliarden, ohne selbst viel für die Lösung der Krise zu tun. Das Schicksal des Euro hänge am seidenen Faden, meint Klaus-Rainer Jackisch. Europa drohe der Zerfall.

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63 Kommentare

Kommentare

Wir Sofa-Revoluzzer
Der Euro steht

Das Schicksal des Euro hängt nicht am seidenen Faden. Auch nach dem Austritt der Griechen wird der Euro Bestand haben. Er ist und bleibt die zweitstärkste Währung der Welt.

Don-Corleone
TOTAL-Ausverkauf .........

ICH schätze Herrn Jakisch sehr !

diesmal muß ich aber Wasser in d. Wein schütten .
Richtig ist, Eu muß sich dezentralisieren ,
Auflösung u. allenfalls ein Nord-Liga
mit Partner a. Augenhöhe !

Eine Dauer-Alimentierung d. Deutschland, von vielen bewußt so gewollt , führt Deutschland,
aber auch d. EU in d. TOTALEN Abgrund !
Der euro verstärkt diesen Effekt !

WIR sollten d. worten von SINN
folgen, der für einen Kollapps G spricht, geordnet aber gewollt ,
dann Drachme u. zig Jahre d.
Renovierung auf wirklich Unterstem Niveau !
Die g.Führungsspieler haben das Letzte AS a.d. Tisch gehauen ,
sie haben bis zuletzt gepokert ,
nach ökonomischen Kriterien
muß jetzt d. Hammer fallen !
Wenn merkel d. G. weiter staatl.alimentieren will, soll sie daß
a.ihrem priv.Geldbeutel machen ,
G muß mit d. Drachme auskommen, WIE, ist Nicht d.dt. Problem o.d. EU !
Auch a.Unterstem Niveau kann man Mitglied (NOCH) d. EU sein,
aber OHNE weitere Alimentierung
!
Eine weitere dt. Alimentierung
hätte die Gefahr

traurigerdemokrat

Lieber Herr Jackisch, was haben die letzten 5 Jahre Griechenland gebracht?

Nichts außer Elend.

und

"Das Schicksal des Euro hängt am seidenen Faden. Ganz Europa droht der Zerfall."

Was denn nu? Laut Frau Merkel ist ein Grexit gut händelbar.

karwandler
Katastrophen-Szenario

Aus dem Grexit macht Herr Jakisch gleich mal den Totalzerfall der EU.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Alle werden sehen, wie dreckig es den Griechen dann erst recht geht, und ihre Lehren daraus ziehen.

Joes daily World
Wer sind die wahren Schuldigen an dieser Krise?

Das hängt davon ab, welchen Teil man betrachtet.

Da die Griechen ein Volk sind, dass immer die Parteien wählten, die ihnen am meisten versprachen und dies dann auf Pump taten - sind zuerst einmal die Griechen selber die Schuldigen ihrer Lage.

Dass Banken - die dem kleinen Kreditnehmer bei Rückstand der Zahlung gleich unangenehm kommen - sich bei ihren Milliardenkrediten an GR verspekuliert haben und eigentlich große Abschreibungen zu tätigen hätten - waren die Multimillionäre in den Chefetagen dort die Schuldigen.

Leider gab es dann Mutti. Die den Banken unbedingt helfen wollte. Weil der Freund aus Frankreich gar so nett bat. Und die Schulden der Banken auf die Steuerzahler schob. Mutti, als einflussreichste Frau der Welt, ist also hier die Schuldige.

Die Griechen konnten nur die Wirtschaft ihres Landes zerstören.
Die Manager nur den Gewinn ihrer Banken.
Mutti aber die Zukunft der EU.

Denn so könnten in den armen Ländern die Extremisten an die Macht kommen und GB deshalb gehen.

roloffo
Es sind.....

es sind nicht die Regierungen, die den Euro nicht mehr wollen.

Kleine Systeme sind überschaubarer und die Verantwortlichen
können besser zur Rechenschaft gezogen werden.

Die Menschen wollen nicht mehr die Politik des großen Geldes
und die Politik der Banken

und der undurchschaubaren EuroPolitiker.

Und endlich folgen die Politiker diesem Trend,
wenn auch nur aus opportunistischen Gründen.

Gast
So nah am Abgrund….?

Nein, Herr Jackisch, so sehr ich bislang ihre Analysen und Kommentare geschätzt habe, um so mehr bin ich über ihre apokalyptische Abhandlung Europa betreffend entsetzt.

Ich denke dass nicht der griechischen Regierung um Tsipras und seinen Wissenschaftlern das Gespür für pragmatische Politik fehlt, sondern exakt dieser Mangel der Troika, also den Institutionen angelastet werden muss, die sich ausschließlich auf ihr Credo berufen und dieses zum Maß aller Dinge machen, dass hier in der Situation Griechenlands versagt. Statt pragmatischer Politik werden wieder u. wieder die erfolglosen Dogmen wie eine Monstranz von den Institutionen vor sich her getragen- dass kann u. wird nicht funktionieren.

Die EU war ein passendes Konstrukt, bis ihr der € übergestülpt wurde. Damit wurde alles eins gemacht, was nicht eins ist u. auch nicht sein will.

Die EU ist kein Bundesstaat u. wird auch keiner werden, u. ein Schritt zurück wird mehr Beruhigung u. Ausgleich bringen, als die Zwangsjacke EU/€.

Wilhelm Böker
Kolumne Euroschau:

Zitat aus ihrem Artikel: "Europa kann nur funktionieren, wenn die Währungsunion funktioniert. Die funktioniert nur mit einer Fiskalunion. Das bedeutet die Übertragung von weiterer Souveränität nach Brüssel. Es bedeutet auch einen Transfer von Mitteln aus den reichen in die armen Länder. Nur wenn es überall ähnliche wirtschaftliche Verhältnisse gibt, kann eine Währungsunion Erfolg haben. Gegen diese Binsen-Wahrheit wird seit mehr als 15 Jahren verstoßen."

Genau das ist die Voraussetzung. Dieses scheitert aber an den nationalen Interessen - Deutschland nicht ausgenommen. Daher ist die jetzige Finanzmisere einiger Länder, - sie werden ihre Schulden nie begleichen können, nicht in dem bestehenden System zu lösen.
Verändert sich zudem die jetzige Zinssituation hin zu steigenden Zinsen, wird die sich die Verschuldungslage in allen EU Ländern dramatisch verschärfen.
Es wird nur an begangenden Fehlern rumgedoktert - Visionen sind nicht zu erkennen.

friedrich peter peeters
Tsipras hat keine Wahl

Tsipras weiss genau was er tut, er hat keine Wahl. Gibt er nach, ist er in Griechenland am Ende, nicht nur in seiner Partei sondern bei allen Wählern, die noch ein Fünkchen Hoffnung haben. Auch sein politischer Laufbahn ist zu Ende. Wer will noch was von ihm. Tsipras hat nur noch eine Hoffnung, dass Europa nachgibt. Würde Europa das tun, ist Europa ein Scherbenhaufen. Die Wähler wissen dies, ob die Politiker dies begreifen, ich bezweifle es.

Europäer123
Untergangs-Szenario

Sehr geehrter Herr Jackisch,

finden Sie nicht, dass Sie mit Ihrer Kolumne etwas übertreiben?

Wieso hat Tsipras an der Kleinstaaterei schuld? Wieso zerfällt die EU28, wenn die Währung der EU17 scheitert? Wieso steuern wir auf einen neuen Krieg zu, wenn die gewählten Vertreter eines EU-Landes ihre Interessen einbringen?

Ist es nicht so, dass der ganze EU-Bürokratiewahnsinn die Leute zu nationalem Denken drängt? Ist es nicht so, dass sich die Politiker durch einen Mangel an finanzwirtschaftlichem Know-How jeden Tag blamieren? Ist es nicht so, dass der Euro seit Einführung zu Scheitern verurteilt ist, weil die Stabilitätskriterien (auch von Deutschland) regelmäßig mit Füßen getreten werden.

Um Mario Draghi zu zitieren: "Ich kann den Euro nicht retten, ich kann euch Politikern lediglich Zeit verschaffen, den Euro auf ein stabiles Fundament zu setzen" (das geht m.E. nur ohne GRE)

Als bitte in der Diskussion etwas Abrüsten!

Nummer 6
Super Idee!

Transfer Union, ganz toll. Genau das was wir brauchen, noch mehr Umverteilung von Menschen, die Leistung erbringen an solche, die lieber auf Kosten der anderen leben. Nur diesmal gleich auf zwischenstaatlicher Ebene. Kann mir mal einer sagen, was denn an der EWG so schlecht war? Oder an den Nationalstaaten? Die haben sich nach 1945 auch ohne die Verträge von Lissabon und die EU nicht bekriegt. Diese Schwarzmalerei, die ein völlig undemokratisches und zentralistisches EU-System stützen soll, vergfängt doch nicht mehr. Statt Bürokratur und Bankenherrschaft nehme ich gerne die "Kleinstaaterei". Nur her damit, dann tausche ich nach der Grenze eben wieder meine Währung um. Big deal...

naurmel
Lust am Untergang

Ich finde es mittlerweile langweilig. Ständig wird der nahe Untergang beschworen, ein Kunstwort „Grexit“ wird mir ins Ohr gedrückt, ohne jeden sinnhaften Gehalt. Immer wieder wird das gleiche halbware Zeug durchgekaut und immer wieder ist nicht etwa die Konstruktion des Systems verantwortlich, sondern die griechische Regierung, die genau das anprangert.
Rechnen sie doch mal durch, was uns genau die Entschuldung Griechenlands kostet und dann wüsste ich gerne wie viel Geld wir bereits für den Erhalt der Schulden durch den Schornstein gejagt haben.

Paco
Ihr Wort in Gottes Gehörgang

"Die Zukunft des Euro hängt am seidenen Faden". Herr Jakisch, ich hoffe inbrünstig dass Sie recht haben, und dass diese Schrott-Währung endlich wieder verschwindet. Ich verspreche hier hoch und heilig den SOS Kinderdörfer fünf Krügerrand zu schicken, Euro gibts ja dann nicht mehr. Allein der Gedanke treibt mir vor Freude die Tränen in die Augen. Danke Herr Jakisch, Sie haben aus einem guten Tag einen sehr guten gemacht.

garden.of.delight..
Als wenn das Problem mit der aktuellen Regierung begonnen haette

Unter dem Diktat der Troika stiegen die Schuldenquote weiter an, Wachstum blieb weitgehend aus und es kam zu einem Verfall der Lebensbedingungen, den man seinem aergsten Feind nicht wuenschen wuerde.

Hinter allem immer dieser Berg an Schulden, von denen eigentlich jeder weiss, das er nie zur Gaenze zurueckgezahlt werden kann.

Griechenland ist pleite.
Eigentlich schon seit Jahren.

Aber europaeische Politiker verdraengen das wenn nur irgend moeglich und schieben Wahrheiten von sich weg.
Versuchen Zeit zu gewinnen mit Finanzspritzen und anderem.

Denn zu gross ist die Angst vor dem Finanzbeben, welches mit einem Bankrott einher gehen wuerde.

Und zu gross die Angst, das der Zerfall des Monstrums EU dadurch eingeleitet wird.

Die Stunde der Wahrheit duerfte ziemlich bald kommen.

ah6600
Es geht doch bei GR gar nicht um neue Schulden/Kredite

Es geht um eine Umschuldung: Auslaufende Kredite werden durch neue Kredite bedient. Eigentlich ein Nullsummenspiel.

Und GB? GB hat nicht einmal den €. Es bestehen also für Irland kaum Gründe GB bei einem EU-Austritt zu folgen.
Letztlich hängt doch bei einem Austritt von GB alles davon ab, welche Verträge EU und GB schließen.
Da wird immer gern ein Drama aus jeder Änderung gemacht. So richtig Teil der EU war GB doch nie wirklich - zumindest im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedern wie F, D, I usw.

Joes daily World
Endlich ein Journalist, der die Wahrheit ausspricht.

Ein Journalist, dessen politisches Weltbild möglicher Weise nicht mit meinem übereinstimmt.

Aber ein Journalist, der sich endlich traut die Wahrheit beim Namen zu nennen:

es ist die UNFÄHIGKEIT UNSERER SPITZENPOLITIKER, diese Krise zu lösen.

Somit haben wir weitere Schuldige:

SEINE JOURNALISTENKOLLEGEN.

Die sich in trauter Eintracht - was sonst oft gar nicht ist - sich nicht trauen auszusprechen, was offensichtlich ist:

MERKEL und die SPD sind völlig überfordert.

Wieso schreiben diese Wahrheit denn nicht viele Journalisten? Oder zumindest einige?

Mutlosigkeit? Angst, dann nicht mehr zur Kanzlerin vorgelassen zu werden?

Aber eine Krankheit wird immer nun dann besiegt, wenn man die URSACHE benennt.

In Deutschland ist die Ursache bei MERKEL und ihrer Regierungsmannschaft zu suchen.

Diese Personen, müssen beginnen, auf andere Berater zu hören, dürfen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr übersehen.

Und wer kann sie dazu bringen?

JOURNALISTEN DIE NICHT RUHE GEBEN!!!!

Für uns!

nemesis77

Um das Ganze zu entschärfen, muss und wird es einen Knall geben und wir können uns mit 1000,- € nicht mal mehr ein Brötchen kaufen. Denn durch das Anwerfen der Druckerpresse entwertet die EZB den Euro Tag für Tag. Erst wenn die jetzigen Millionäre und Milliardäre nur noch den Papierwert der bunten Zettel im Safe habe, wird sich etwas ändern. Unter ungünstigsten Umständen auch das von Herrn Jackisch beschriebene Szenario einer Fortführung der Politik mit anderen Mitteln.

AfDwaehlender Englaender
Fraglich

"Dabei steht Großbritannien selbst vor der Aufspaltung: Nach dem fulminanten Wahlsieg der schottischen Nationalisten SNP bei den Unterhauswahlen wird die neue Chefin Nicola Sturgeon sicherlich bald ein neues Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands auf den Weg bringen."

Diesen Wahlsieg hat die SNP nur wegen dem absurden britischen Wahlsystem. Die UKIP hat mehr stimmen aber nur einen Sitz bekommen.

Die Schotten haben die Unabhängigkeit in einem Referendum schon deutlich abgelehnt.

Wenn die Sache mit Griechenland noch schlimmer wird, dann kann ich mir nicht vortstellen, daß so viele Schotten noch mit der EU liiert werden sein wollen.

Südbaden
Der GREXIT wird dem EURO guttun

Es gibt nichts schlimmeres für eine Währung wie Gruppierungen, die nur ihren eigenen Vorteil aus einer Währung ziehen und nicht bereit sind verantwortungsvoll einen wirtschaftlichen Beitrag zu leisten.

Wie alle Europäer haben auch die Menschen in Grossbritanien die Diskussionen mit Griechenland satt.

GREXIT und die Stimmung in Europa wird besser!

pnyx
um 18:01 von Paco

"Herr Jakisch, ich hoffe inbrünstig dass Sie recht haben, und dass diese Schrott-Währung endlich wieder verschwindet."
Erstens kann ich mir nicht vorstellen, womit sie ihr apodiktisch-harsches Urteil begründen wollen. Zweitens wird ihr Wunsch frühestens dann in Erfüllung gehen, wenn alle fiat-Währungen einen Kollaps erleiden. Und das wäre dann für alle, garantiert auch für sie, alles andere als angenehm.

olifaar

Eine Fiskalunion würde unweigerlich den Eurogegnern auftrieb verleihen. Die Agression gegen die Verschwendung in Nehmerländern steigen. Auf dieser Basis können Kriege entstehen.
Unter diesen Bedingungen wäre ich ebenfalls Eurogegner!!!

AfDwaehlender Englaender
Herr Jackisch unterinformiert

"Das unverantwortliche Vorgehen von Premier David Cameron von den Tories aus innenpolitischen Gründen und das populistische Gebaren der Europafeindlichen Partei UKIP haben die Stimmung jedoch drehen lassen."

UKIP ist nicht Europafeindlich. UKIP ist EU-feindlich. Die EU ist nicht Europa.

Herr Jackisch hat die Wirkung der Aufzwingung des Lissabonner Vertrages nicht erwähnt und vermutlich auch nicht verstanden.

Viele haben in den Foren geschrieben, daß sie vorher für die EU waren, aber nach diesem anti-demokratischen Manöver zu erbitterten Gegnern wurden.

hugoxxx

"Nicht weniger, sondern deutlich mehr Integration. Die Politiker müssen den nächsten Schritt gehen: Europa kann nur funktionieren, wenn die Währungsunion funktioniert. Die funktioniert nur mit einer Fiskalunion. Das bedeutet die Übertragung von weiterer Souveränität nach Brüssel. Es bedeutet auch einen Transfer von Mitteln aus den reichen in die armen Länder" --> dazu sage ich nur N E I N D A N K E

Wir Sofa-Revoluzzer
Griechenland geht es verhältnismäßig gut

@ traurigerdemokrat:
"Lieber Herr Jackisch, was haben die letzten 5 Jahre Griechenland gebracht?
Nichts außer Elend."

Das kann man so nicht sagen. Das Pro-Kopf-Einkommen, das Vermögen und das BIP sind heute in Griechenland wesentlich höher, als beim Euro-Beitritt. Die Griechen sind nicht arm und leben auch nicht im Elend. Leider war das alles auf Pump. Das ist das Problem.

Califax
Kein GREXIT

Kann mir jemand mal sagen, was passiert, wenn Griechenland jetzt "pleite" geht und NICHT aus dem Euro austritt? Zwingen kann man sie nicht.
Kein GREXIT und keine fremden Kredite mehr. Staat zahlungsunfähig und das in €.
Was passiert dann?

Wir Sofa-Revoluzzer
Keine Druckerpresse

@ nemesis77:
"Denn durch das Anwerfen der Druckerpresse entwertet die EZB den Euro Tag für Tag."

Das ist offenkundig falsch. Die Euro-Bargeldmenge steigt sehr, sehr moderat - nix mit "Druckerpresse". Die Inflation im Euroraum liegt deutlich unter 2% pro Jahr. (In Russland sind es über 10%)

Helmut Baltrusch
EU fehlt mehr Integration und wirtschaftliche Angleichung

In der Tendenz beschreibt Jakisch die nationalen Abspaltungstendenzen und die Ursachen der Eurokrise infolge der strukturellen Ungleichgewichte richtig, zieht aber wohl übertriebene Schlussfolgerungen daraus. Natürlich würden Integration und Anpassung der wirtschaftlichen Strukturen sowohl die EU als auch den Euro stärken.

Auch aus geostrategischen Gründen ist die Stärkung von EU und Euro-Raum zwingend geboten, zumal die Nationalstaaten den künftigen Herausforderungen einer multipolaren Welt wohl kaum gewachsen wären. Das würden abgespaltene Länder schnell merken und reumütig zur EU zurückkehren wollen. Eine Staatengemeinschaft ist viel stärker als Einzelstaaten mit ihren nationalen Egoismen sein können.

Zur Meisterung von Fliehkräften, Entwicklung und Zukunftsfähigkeit müssten EU und Euro-Raum die notwendigen Reformschlüsse ziehen. Aufgrund der dazwischen gekommenen Schulden- und Kapitalmarktkrise besteht nun großer Handlungsbedarf, den Juncker und Co auch leisten wollen.

friedrich peter peeters
Jackisch trifft den Nagel auf den Kopf

Es ist kein Untergangsszenario, aber das was Herr Jackisch beschreibt betrifft die Realität die eintreffen wird. Nicht von heute auf morgen, aber jeden Tag ein Stück. Er hat das verstanden, wozu die Bürokraten in Brüssel nicht fähig sind. Und wir wissen unser Bauchgefühl warnt uns schon seit geraumer Zeit. Die Politiker haben die Sache schleppen lassen und zwar, dass ist das Schlimme, es ist nicht mehr Reparaturfähig. Die Bruchlinien laufen von Ost nach West und Nord nach Süd. Ausser Finanzen und Wirtschaft aus Eigeninteresse ist nichts getan worden für Europa...... Jeder Staat wurde mit beängstigender Geschwindigkeit aufgenommen. Normen und Werte, ja Pekunia. Danke Griechenland, Du hast zumindest meine Augen geöffnet.

Paco
#pnyx

Sie scheinen vergessen zu haben dass uns der Euro die Hälfte unseres Vermögens genommen hat. Uns allen!
Um mich sollten Sie sich keine Sorgen machen, ich halte nur so viel in Euro wie ich zum Leben brauche. Für mich wird dieser Tag ein Traumtag, genau wie der 15.Januar 2015.

Gast
auch Herr Jackisch erklärt nicht gut

Herr Jackisch meint, die Politiker hätten die EU dem Bürger nicht gut erklärt. Ich verstehe es aber auch bei Herrn Jackisch nicht so ganz. Viele Vorteile ja, aber eklatante Probleme werden nicht offen angesprochen, sondern möglichst unter den Teppich gekehrt. Ein solches Problem unter dem Teppich scheint mir zu sein, dass die Schulden generell nicht mehr zu bedienen sind - nicht nur von Griechenland. Auch andere Staaten, aber auch andere nicht-staatliche Akteure, werden das wohl realistisch nicht schaffen. Dabei geht es dann in der Summe nicht um 300 Mrd (GR), sondern um viele viele 1000 Mrd. Wo ist das Konzept? Ich verstehe es weder bei den Politikern noch bei Herrn Jackisch.

Gast
Die Austeritätspolitik ist auf der ganzen Linie gescheitert!

Die Kosten der GR-Schulden sind bekannt. ca. 330 Milliadn €. Die Kosten eines GREXITS stattdessen unbekannt. Niemand kann exakt sagen, was ein Unfall kosten würde. Das Großkapital braucht so was nicht. Die wohlen „Ruhe und Ordnung“ um weiter wie bis her die großen Gewinne abzusahnen. Alleine schon aus diesem Grund wird man bis Ende dieser Woche eine Lösung für dieses Problem finden. d.h. bis zum 5.Juni wird ein Vertrag unterschreiben sein, der für beide Seiten annehmbar ist! Und das haben wir der GR-Regierung zu verdanken. Weil die GR-Regierung nicht, und dass zu recht, von ihrer Roten Linie zurückgewichen ist. Die Rote Linie ist unter anderem die nicht mehr weitere Kürzung von Renten und von den Gehältern im öffentlichen Dienst. Warum ist das so. Weil die Tsipras-Regierung Rückgrat hat und auch noch die große Unterstürzung der Hellenen! Und das will man vor allem in der BRD brechen, bzw. verhindern. Beides wurde in den MM absichtlich falsch dargestellt. Beginn einer neuen Zeitrechnung

Gast

Dem Herr Jakisch ist klar zuzustimmen, denn er trifft mit seiner Analyse den Nagel auf den Kopf. Und denkt man sein beschriebenen Zerfall Europas noch ein Stückchen weiter, würde das definitiv auch eine Massenabwanderung von gebildeten Fachkräften, Unternehmen und Kapital auslösen, zurück bleibt ein verarmtes Europa, Unruhen und soziales Elend wären die Folgen.
Will Europa mitsamt dem Euro bestehen, muss nicht nur eine Fiskalunion angestrebt werden, sondern mit einer Politik der Menschlichkeit und Nachhaltigkeit angestrebt werden. Eine Politik die FÜR die Bürger Europas ist und nicht für die Banken.

Wir Sofa-Revoluzzer
Nix mit Krügerrand

@ Paco:
"Ich verspreche hier hoch und heilig den SOS Kinderdörfer fünf Krügerrand zu schicken, Euro gibts ja dann nicht mehr."

Wenn es keinen Euro mehr gibt, nutzt Ihnen in der Bäckerei auch kein Krügerrand mehr. Wenn Sie davon vier Brötchen kaufen würden, gäb's leider kein Wechselgeld zurück. Ohne Euro ist auch der Krügerrand rein gar nix mehr wert.

Nny
Griechenland hat nichts getan?

"Es bekam Milliarden-Kredite von den anderen Euro-Mitgliedern, hat aber wenig dazu beigetragen, die Krise zu bewältigen."

Kürzung der Staatsausgaben von über 20% des BIP und Senkung der realen Stundenlöhne um 30% - ja, Griechenland hat in den letzten Jahren wirklich gar nichts getan.
Die Dreistigkeit, mit der solche Falschbehauptungen aufgestellt werden, ist unglaublich.

Wir Sofa-Revoluzzer
Ab jetzt: kostendeckend wirtschaften

@ simeht:
"Weil die GR-Regierung nicht, und dass zu recht, von ihrer Roten Linie zurückgewichen ist. Die Rote Linie ist unter anderem die nicht mehr weitere Kürzung von Renten und von den Gehältern im öffentlichen Dienst."

Die griechische Regierung darf von mir aus so hohe Renten und Gehälter im öffentl. Dienst zahlen, wie sie will. Aber bitte nicht von unserem Geld.
Die griechischen Ausgaben (z.B. für den aufgeblähten öffenl. Dienst) müssen künftig durch die griechischen Einnahmen gedeckt sein. Ob das Austerität heißt oder anders, ist mir völlig egal.

Wir Sofa-Revoluzzer
@ simeht:

"Die Austeritätspolitik ist auf der ganzen Linie gescheitert!"

Noch nicht! Denn der Gegenentwurf zur "Austerität" heißt Verschwendung.

Wir Sofa-Revoluzzer
Ein halbes Vermögen

@ Paco:
"Sie scheinen vergessen zu haben dass uns der Euro die Hälfte unseres Vermögens genommen hat. Uns allen! Um mich sollten Sie sich keine Sorgen machen, ich halte nur so viel in Euro wie ich zum Leben brauche."

Plus die Hälfte Ihres Vermögens. Ist doch immerhin was.

Hille-SH
Wenn...

...durch die Pleite Griechenlands tatsächlich die ganze Währungsunion in den Abgrund gerissen wird, dann haben wir wohl ein viel grundsätzlicheres Problem, nicht wahr.

Es steht außer Zweifel, dass Angela Merkel einer Vollabgabe jeglicher Souveränität, ausgerechnet an Brüssel, absolut offen gegenübersteht, trotz einer völlig gegensätzlichen Stimmung im Lande.

Glaubt aber wirklich irgendjemand, dass z.B. Finnland, Österreich oder gar Frankreich sich die Budgethoheit nehmen lassen würde, nur weil ausgerechnet Brüssel dies fordert,..."um Gutes zu tun" ???

Die "Märkte" und die Südeuropäer fordern die Schuldenvergemeinschaftung und die Teilung aller sozialer Lasten, wie z.B. die gemeinsame Einlagensicherung zur Arbeitslosenversicherung.

Merkel ist sofort bereit das dt. Scheckbuch aus der Hand zu geben und GENAU DESWEGEN gehört sie aus dem Amt befördert und zwar UMGEHEND !

"Wollt Ihr die Budgetabgabe an Brüssel, ja oder nein" ?

Fragt das Volk endlich !!!

Doomsday
Das Problem besteht nicht darin

ob eine weitere Integration oder gar Finanzunion prinzipiell sinnvoll wäre, sondern daß sie es praktisch nicht ist.

Das Problem besteht in der völligen Unfähigkeit der aktuellen Politiker-generation und eines suizidalen Finanzwesens in der EU und das nicht
nur in Griechenland.

Griechenland kann seine Schulden niemals zurückzahlen, das ist praktisch unmöglich!

Die Schulden steigen munter immer weiter, die Bevölkerung gleitet ins Elend und die Wirtschaft kollabiert jedes Jahr ein bisschen mehr durch diese Politik. Es handelt sich um nichts weiter als Insolvenzverschleppung.

Zum Schuldenmachen gehören eben immer zwei, einer der gibt und einer der nimmt. Unser kriminelles Finanzwesen als ursprünglicher Geldgeber, hat jedoch mit Hilfe der CDU den Steuerzahler als Opfer ausersehen.

Griechenland hätte schon vor 5 Jahren, wie in Island, den Schuldendienst einstellen sollen und den Euro verlassen. Dann würde es ihnen schon viel besser gehen.

DeHahn
Es ist an der Zeit

Es ist natürlich äußerst erfreulich, dass die Kapitalvermögen dank Steuergeldern für die Banken und Billiggeld von Herrn Draghi seit 2008 (du erinnern: grosses Banken-Crash, BIP- und Lohnrückgänge) um 40% gestiegen sind. Dafür haben wir aber in der EU 25% Jugendarbeitslosigkeit, wofür in 4 Jahren sogar 6 Milliarden aufgewendet werden. Gleichzeitig aber brauchen wir unbedingt händeringend ausländische Fachkräfte, weil sich deutsches Wirtschaft nich kan jebrouchen deitsches Mensch.
.
Es ist an der Zeit, dass die Finanzindustrie, der Turbohandel etc. mal crashen. Dafür bietet sich jetzt ein guter Anlass, denn natürlich sind dann die "Griechen" schuld, und nicht etwas Herr Junckers mit seinen luxemburgischen Steuermodellen.
.
Also, hollalatrio, lass krachen, die Blase ist bestimmt schon in Naturalien umfinanziert, so dass unsere Leistungsträger schadfrei auch daraus hervorgehen werden. Nur wir nich. Aber wir sind ja Kummer gewohnt!

amagerexilant

Wir brauchen eine Fiskalunion, aber das kann nur bei struktureller und kultureller Homogenität funktionieren. Gleichzeitig braucht es einen Ausgleich zwischen sozialdemokratischen und wirtschaftsliberalen Vertretern. Mitglieder einer Fiskalunion könnten also Irland, das Vereinigte Königreich, Skandinavien & Baltikum, Polen, Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien, Niederlande etc. sein. Aber eben NICHT Griechenland, Portugal, Spanien, Italien. Genau genommen müsste die EU wachsen und der Euroraum schrumpfen und dann zur Fiskalunion weiterentwickelt werden.

Gast
Kleinstaaterei ...

... ist ein negativ besetzer Begriff. Ebenso wie: Zentralismus.

Eines ist doch klar erkennbar: die EU-Bürger möchten keinen zentralistischen EU-Staat, der sich um alle möglichen oder unmöglichen Einzelheiten ihres Lebens "kümmert", sprich Vorschriften macht.

Immer mehr Bürger möchten ihre Bürgerfreiheiten zurückerhalten.

Das Subidiaritätsprinzip sollte drigend Einzug in die Europäische Politik halten.

Moderation
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Mit freundlichen Grüßen,

Die Moderation

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fathaland slim
19:27, Lindenraum

"Eines ist doch klar erkennbar: die EU-Bürger möchten keinen zentralistischen EU-Staat, der sich um alle möglichen oder unmöglichen Einzelheiten ihres Lebens "kümmert", sprich Vorschriften macht.

Immer mehr Bürger möchten ihre Bürgerfreiheiten zurückerhalten."

Sie wissen offensichtlich nicht, was Föderalismus ist.

Und ich weiß nicht, welche Bürgerfreiheiten mir genommen wurden, die ich durch einen Zerfall der EU zurückbekäme.

Es ist mir ziemlich egal, ob die Vorschriften, die mir gemacht werden, aus Berlin oder aus Brüssel kommen.

Beide Parlamente habe ich gewählt. Die Kommission nicht, die wird von den gewählten Nationalparlamenten der Mitgliedsländer ernannt.Das ist ungefähr so, als würde der Bundesrat die Bundesregierung ernennen.Dieses Verfahren war den nationalen Egoismen der Mitgliedsländer geschuldet, die sich nicht von einem gewählten Parlament in ihre Entscheidungen hineinpfuschen lassen wollten.

Und das wollen Sie durch mehr Nationalismus heilen? Wasser gegen Ertrinken?

fathaland slim
18:42, Wir Sofa-Revoluzzer

>>"Die Austeritätspolitik ist auf der ganzen Linie gescheitert!"

Noch nicht! Denn der Gegenentwurf zur "Austerität" heißt Verschwendung.<<

Das meinen Sie jetzt ironisch, oder?

Entweder bittere Armut oder Verschwendung? Was anderes ist nicht möglich?

Gast
@Lindenraum

Sehr gut erkannt, nur gibt es eine weit größere Anzahl von Menschen in Europa, die das Problem nicht sehen wollen und stattdessen "weg mit den Griechen" und "lasst die Briten ziehen" sagen ... und dann die EU-Kritiker als Populisten diffamieren (damit man über die geäußerte Kritik nicht nachzudenken braucht).

Es gibt nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Kritiker der EU werden stark genug die Zentralisierung umzudrehen ... wobei sie durchaus ins entgegengesetzte Extrem (Zerfall der EU) umschwenken könnten.

2. Die EU macht so weiter wie bisher und wird eine neue Diktatur ... was man ja schon jetzt bei den Meinungen beobachten kann, denn oft genug DARF man NICHT der Meinung aus Brüssel widersprechen.

fathaland slim
18:40, Wir Sofa-Revoluzzer

"Die griechischen Ausgaben (z.B. für den aufgeblähten öffenl. Dienst) müssen künftig durch die griechischen Einnahmen gedeckt sein."

Das wären sie auch, wenn Griechenland seine Altschulden, wie jedes andere Land auch, durch Aufnahme neuer Kredite in gleicher Höhe ablösen könnte. Das kann es aber nicht, da es vom Finanzmarkt abgeschnitten ist. Sämtliche "Hilfsgelder", die in Wirklichkeit Kredite sind, gehen in den Schuldendienst.

Der öffentliche Dienst ist deswegen "aufgebläht", da es in Griechenland kein nennenswertes Sozialsystem gibt. Würde man ein solches einführen, wäre das gewiss teurer als die jetzige Lösung, die bedeutet, daß die Arbeitslosigkeit durch staatliche Jobs unter Kontrolle gehalten wird. Man kann das kritisieren, sollte aber bedenken, daß dann für die gefeuerten Leute Sozialprogramme aufgelegt werden müssten. Sozusagen Hartz4 auf griechisch, was es bisher nicht gibt.

Billiger wird das nicht.

Oder wollen Sie die Leute, wie teilweise jetzt schon, verrecken lassen?

Wir Sofa-Revoluzzer
@ fathaland slim:

"Das meinen Sie jetzt ironisch, oder?
Entweder bittere Armut oder Verschwendung? Was anderes ist nicht möglich?"

Natürlich war das nicht ohne eine gewisse Ironie daher gesagt. Aber ist es wirklich sinnvoll, Austerität mir nichts dir nichts mit bitterer Armut gleich zu setzen?
Das griechische Lohnniveau ist auf Pump aufgebläht worden. Klar, dass man es jetzt wieder runter fahren muss. Spaß macht das nicht, es ist aber notwendig.

pnyx
um 18:29 von Paco

"Sie scheinen vergessen zu haben dass uns der Euro die Hälfte unseres Vermögens genommen hat."
Davon wusste ich gar nichts. Wann soll das denn gewesen sein?
"Für mich wird dieser Tag ein Traumtag, genau wie der 15.Januar 2015."
Für SFR-Besitzer ausserhalb der Schweiz war das sicher eine gute Nachricht, aber ich seh den Zusammenhang leider nicht.

Wir Sofa-Revoluzzer
@ fathaland slim:

"Der öffentliche Dienst ist deswegen "aufgebläht", da es in Griechenland kein nennenswertes Sozialsystem gibt."

Das sind zwei paar Schuhe. Ein aufgeblähter öffentl. Dienst ist immer ein Indikator für eine gewisse Form von Korruption. Die Stellen gehen ja nicht an bedürftige Menschen, sondern an die Spezis, denen man die gut dotierten Jobs zuschustert. (In Italien nennt man das "gli amici degli amici" - die Freunde der Freunde). Sozial ist das nicht, im Gegenteil, es ist ungerecht und ineffizient.

Gast
20:35 von fathaland slim

Bei allem Bemühen habe ich Ihre Antithese nicht verstanden.

Sie fühlen sich offenbar in dem goldenen Käfig BRD sehr wohl; ich leider nur finanziell.

Wenn Sie aber die Entwicklungen in der EU beobachten, sollten Sie sich schon einige Fragen stellen und nicht so tun, als wäre alles bestens.

fathaland slim
18:21, Wir Sofa-Revoluzzer

"Das Pro-Kopf-Einkommen, das Vermögen und das BIP sind heute in Griechenland wesentlich höher, als beim Euro-Beitritt. Die Griechen sind nicht arm und leben auch nicht im Elend. Leider war das alles auf Pump. Das ist das Problem."

Daran können Sie mal sehen, wie wenig Wechselkurse aussagen. Vor dem Eurobeitritt waren die Griechen zwar nominell ärmer, es ging ihnen aber besser.

Dann wurden Löhne UND Preise auf resteuropäisches Niveau angeglichen. Dann kam die Krise, und die Löhne wurden radikal gekürzt. Die Preise blieben die gleichen.

Deswegen sind viele Griechen entgegen Ihrer Behauptung jetzt arm und leben im Elend.

Esd gibt nicht einmal ein funktionierendes Gesundheitssystem mehr.

Wer kein Geld hat, stirbt.

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/
sonntag/ein-griechischer-arzt-berichtet-
wer-kein-geld-hat-der-stirbt/11844930.html

Wir Sofa-Revoluzzer
@ fathaland slim:

"Oder wollen Sie die Leute, wie teilweise jetzt schon, verrecken lassen?"

In Griechenland muss niemand "verrecken". Das Durchschnittseinkommen ist doppelt so hoch wie in Polen. Dort "verreckt" auch niemand. Und wenn die EU Griechenland Geld schenkt, werden die Polen auch ihren Anteil tragen. Wollen wir das?
Übrigens zahlen die Polen mehr Steuern, als die Griechen. Nur nebenbei.

Wir Sofa-Revoluzzer
Noch alles da

@Paco:
"Sie scheinen vergessen zu haben dass uns der Euro die Hälfte unseres Vermögens genommen hat. Uns allen!"

Mir nicht. Mein Barvermögen ist recht bescheiden, aber vollständig. Von unserem Haus, ist die andere Hälfte - wenn ich mich so umsehe - auch noch da.

Grüße vom Sofa. ;-)

fathaland slim
18:18, hugoxxx

>>"Nicht weniger, sondern deutlich mehr Integration. Die Politiker müssen den nächsten Schritt gehen: Europa kann nur funktionieren, wenn die Währungsunion funktioniert. Die funktioniert nur mit einer Fiskalunion. Das bedeutet die Übertragung von weiterer Souveränität nach Brüssel. Es bedeutet auch einen Transfer von Mitteln aus den reichen in die armen Länder" --> dazu sage ich nur N E I N D A N K E<<

Das ist extrem selbstsüchtig-kurzsichtig gedacht. Geld hat nämlich die Tendenz, sich von unten nach oben umzuverteilen, also von arm nach reich. Sowohl von armen Individuen zu reichen Individuen als auch von armen Ländern zu reichen Ländern. Wenn dem nicht staatlicherseits entgegengewirkt wird, dann verelenden weite Landstriche, während einige wenige Gegenden und in denen einige wenige Individuen stinkreich werden. Und das liegt nicht daran, daß dort all die Fleißigen und Klugen leben und in den armen Gegenden all die Dummen und Faulen.

Gast
20:54 von fathaland slim - (korrigierte Version)

"Der öffentliche Dienst ist deswegen aufgebläht, da es in Griechenland kein nennenswertes Sozialsystem gibt."
-------------------
Diese Theorie ist wirklich beachtenswert.

Bisher ging ich immer davon aus, daß die griechische "Vettern-/Parteienwirtschaft" zu diesen Exessen im öffentlichen Dienst geführt hat.

Aber man ist ja lernfähig!?

Wir Sofa-Revoluzzer
Gerecht oder ungerecht

@ fathaland slim:
"Wer kein Geld hat, stirbt."

Den Schuh ziehen wir uns nicht an. Dass das griechische Gesundheitssystem nicht gerecht ist, ist nicht die Schuld der EU. Es gibt Länder in der EU, die kommen mit deutlich geringeren Ausgaben im Gesundheitssystem aus, haben aber nicht diese eklatanten Ungerechtigkeiten.
Was in Griechenland fehlt sind nicht unsere Milliarden, sondern vernünftige Reformen und eine gerechte Verteilung.

fathaland slim
17:52, Nummer 6

"Transfer Union, ganz toll. Genau das was wir brauchen, noch mehr Umverteilung von Menschen, die Leistung erbringen an solche, die lieber auf Kosten der anderen leben."

Wer reich ist, erbringt also gern Leistung und wer arm ist, lebt gern auf Kosten anderer. Deswegen also sind die Reichen reich und die Armen arm.

So etwas behauptet nicht einmal die FDP, und das will was heißen.

Der Reichtum der Bundesrepublik Deutschland beruht auf der Umverteilung, auf die sich nach dem zweiten Weltkrieg sämtliche Parteien, auch die wirtschaftsliberalen, geeinigt haben. Deswegen ist unser sozialer Frieden wesentlich stabiler als beispielweise der in den USA, wo die Reichen beim Raffen etwas weniger gehindert werden.

Große soziale Gegensätze, ob in einer Stadt, in einem Land oder auf einem Kontinent, bergen große soziale Sprengkraft.

Eine Fiskalunion ohne Transferunion fliegt irgendwann auseinander. Das ist ja gerade das momentane Problem.

nemesis77
@Wir Sofa-Revoluzzer von 18:26

Wie nennen Sie bitte das gigantische Anleiheaufkaufprogrammder EZB sonst? Das ist Tausch von frisch bedrucktem Papier. Es werden keine Werte geschaffen sondern der Euro künstlich abgewertet zu Gunsten der Exportwirtschaft, nur blöd wenn man nichts zu exportieren hat. Und was Ihre 2% Inflation betrifft, welchen Zeitraum betrachten Sie da?

fathaland slim
17:51, Europäer123

"Ist es nicht so, dass der ganze EU-Bürokratiewahnsinn die Leute zu nationalem Denken drängt?"

Weil nationalstaatlicher Bürokratiewahnsinn besser ist als EU-Bürokratiewahnsinn?

"Um Mario Draghi zu zitieren: "Ich kann den Euro nicht retten, ich kann euch Politikern lediglich Zeit verschaffen, den Euro auf ein stabiles Fundament zu setzen" (das geht m.E. nur ohne GRE)"

Sie meinen, wenn man ein Land amputiert, das um die elf Millionen Einwohner hat und für 2% der Euroraum-Wirtschaftsleistung und 3% der Schulden verantwortlich ist, also in jeder Hinsicht ein Zwerg ist, dann wird alle gut?

Das verstehe, wer will.

fathaland slim
17:37, karwandler

"Aus dem Grexit macht Herr Jakisch gleich mal den Totalzerfall der EU.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Alle werden sehen, wie dreckig es den Griechen dann erst recht geht, und ihre Lehren daraus ziehen."

Sie plädieren für Folter, um Europa unter die Knute der wirtschaftsliberalen Ideologie zu zwingen.

Ich könnte mir aber vorstellen, daß dann ein großer Teil der anderen Austeritätsopfer sagt: mit einer solchen EU, die uns, wenn es hart auf hart kommt, aus ideologischen Gründen im Stich lässt, möchten wir nichts zu tun haben.

Und die Finanzmärkte werden gegen den Zusammenhalt des Euroraums wetten, daß es nur so eine Lust ist.....

fathaland slim
21:25, Wir Sofa-Revoluzzer

"Den Schuh ziehen wir uns nicht an. Dass das griechische Gesundheitssystem nicht gerecht ist, ist nicht die Schuld der EU. Es gibt Länder in der EU, die kommen mit deutlich geringeren Ausgaben im Gesundheitssystem aus, haben aber nicht diese eklatanten Ungerechtigkeiten.
Was in Griechenland fehlt sind nicht unsere Milliarden, sondern vernünftige Reformen und eine gerechte Verteilung."

Sie haben das Interview, das ich verlinkt habe, nicht gelesen, oder?