Zwei Frauen bei einer Wohnungsbesichtigung

Ihre Meinung zu So profitieren Mieter vom Bestellerprinzip bei Maklern

Wer bestellt, der zahlt. Dieses Prinzip gilt ab sofort bei Wohnungsvermittlungen durch Makler. Profitieren Interessenten wirklich davon? Wie können Vermieter und Makler das Gesetz umgehen? Wie können sich Mieter gegen Tricks wehren?

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43 Kommentare

Kommentare

Gast
Netter Versuch, aber wers glaubt...

Ich wohne in München und hätte schon allein aus Spaß an der Freude mal Lust, das ganze zu testen - ich glaub im Leben nicht daran, dass auch nur ein Vermieter statt des Mieters den Makler zahlt. Und das, obwohl der Vermieter der einzige ist, der vom Makler eine Leistung bekommt! Ich als Mieter zahle doch nur dafür, dass ich mir die Wohnung gemeinsam mit 100 anderen anschauen darf.
Es ist doch schon die letzten Jahre Gang und Gebe, dass man bei Wohnungsbesichtigung eine Maklerbeauftragung unterzeichnet.
NUR, wenn die Mieter wirklich im Nachhinein dann das Geld zurückfordern (und ich bin mir sicher, dass dies ein aufwendiger, nerviger, zeitlastiger Prozess sein wird), ändert sich etwas.

Aus meiner Sicht braucht man für Vermietungen keinen Makler, die bereichern sich hier lediglich an einer unausgeglichenen Marktsituation. Wenn der Vermieter einen Maklerservice will, soll er ihn zahlen. Aber dies bleibt wohl Wunschdenken.
Wobei es mich echt in den Fingern juckt, es einfach mal zu testen

Möbius
Schon vor 20 Jahren

Agierten Makler nicht selten in einem rechtlichen Graubereich, weil Wohnungen gerade in Studentenstädten zwar über Makler "vermittelt" wurden (die die Wohnungssuchenden versuchten zu einer schriftlichen "Beauftragung" zu bewegen) andererseits aber Wohnungsbaugesellschaften Wohnungen direkt inserierten. M.a.W.: Makler versuchten schon immer leichtgläubigen Kunden frei zugängliche Informationen zu verkaufen! Mit der sog. "freien Marktwirtschaft" hat dies nie etwas zu tun gehabt. Zum anderen ist dies schon fast ein deutsches Partikularproblem: nirgendwo sonst in Europa wohnen so viele Leute zur Miete. In Ballungszentren entsprach die alte Regelung für Makler oft der "Lizenz zum Gelddrucken". Mit Berufsfreiheit hat das nichts zu tun. In den USA übrigens sind nur deshalb mehr als 1 % der Bevölkerung Anwälte, weil das US Zivilrecht für Anwälte fette Provisionen vorsieht. Gäbe es dies auch in Deutschland, wäre auch hierzulande Jura das beliebteste Studienfach!

Jon Do
Für zwei Monatsmieten kann man sicherlich 2 Jahre inserieren....

... welcher Vermieter würde dann noch überhaupt einen Makler beauftragen?
.
Wahrscheinlich bleiben jetzt bei den Maklern nur die Müllwohnungen liegen, die man sonst überhaupt nicht vermieten könnte.

Ich bins selber
Makler und so...

kenne keinen Beruf der ein Leistungsloses Einkommen garantiert, schwätzen und zeigen ist keine Leistung, nur bei den Maklern.
Von einem Makler wollte ich einmal eine genaue Aufstellung seiner Leistung für die Wohnungsbesichtigung um diese Kosten abzugsfähig für das Finanzamt zu haben. Darauf warte ich seit fünfunddreissig Jahren. Das sagt doch eigentlich alles über diese Wohnungsschmarotzer.
Aber meine Befürchtungen sind ganz anderer Natur, denn diese Makler werden sich neue Begriffe einfallen lassen um die suchenden Mieter weiter abzocken zu können. Ein Beispiel, die Anfahrtkosten, oder ein Eintrittsgeld für die Besichtigung der Wohnung und so weiter fort....

Gast
Neue Regeln

Es werden sich mittelfristig neue Marktregeln entwickeln. Wenn Vermieter keinen Makler beauftragen und nicht inserieren, sind künftige Mieter irgendwann gezwungen, selbst den Makler zu "bestellen".

blume
Liebe ARD, wenn ihr neues Wissen generiert, dann auch prüfen!

Die These der ARD: An Mietpreisbremse und Bestellerprinzip ändert sich nichts in den Großstädten?

Herr Beitragssprecher! Sie können nicht einfach so eine These in den Raum stellen, die sie nicht durch eine wissenschaftliche Arbeit oder wenigstens durch wissenschaftliches Arbeiten fundamentiert haben.

Argumente, die alles dies wiederlegen "könnten":
Was passiere, wenn es in den Kleinstädten teurer wird? Genau! Dann würde es in den Kleinstädten und Dörfern billiger. Das hat zur Folge, dass in diesen Lagen der Werteverfall drastisch zunimmt. Stattdessen: Hätten wir auch einmal solarbetriebene Individualzüge, dann wäre das Leben auf Dörfern wieder eine großartige Sache!

Ich vermute aber, dass die Mietpreisbremse und das Bestellerprinzip schlechte Lagen attraktiver machen. Ab heute gibt es endlich wieder eine Errungenschaft: Nicht ein Eigentümer kriegt alles und die anderen Eigentümer in den anderen Ländern nichts mehr. Das Ergebnis ist: Die soziale Marktwirtschaft wird wieder sozial.

Hugomauser
@Ich bins selber

"kenne keinen Beruf der ein Leistungsloses Einkommen garantiert, schwätzen und zeigen ist keine Leistung, nur bei den Maklern."

Sie haben halt keine Ahnung von der Arbeitsweise eines Maklers...

Gast
Wer die Musik bestellt

Das Bestellerprinzip finde ich richtig und gut.

Früher musste ich oft beruflich bedingt umziehen und habe fast immer dafür einen Makler beauftragt, mir entsprechende Obkjekte nach meinen Wünschen und Budgetvorstellungen vorzubereiten, die ich dann in einem 1/2-Tag besichtigt habe- Dafür habe ich gerne bezahlt und war auch eigentlich bis auf wenige Ausnahmen recht zufrieden mit der Leistung. Es blieb natürlich immer das schlechte Gefühl, dass der Makler im Grunde 2 mal kassiert - beim Vermieter für die erfolgreiche Vermittlung und bei mir.

Ein Unding ist es aber, wenn der Makler einen Auftrag vom Vermieter bekommt einen solventen Mieter zu finden und dann dem Mieter die Kosten dafür aufdrückt, wenn dieser sich lediglich auf z.B. eine Anzeige meldet. War das tatsächlich gängige Praxis in Deutschland?

melaw

Ja das war und ist gängige Praxis. Vielleicht nicht auf dem Land, aber in hochpreisigen Regionen: Wenn man suchend an Makler herantritt stößt man auf Desinteresse à la "Sorry hab nichts".
Hat man dann selbst etwas gefunden, musste man den Makler zahlen, da es für jeden Vermieter angenehmer ist, für lau die Besichtigung und Backgroundcheck nicht selbst durchführen zu müssen.

Mit der neuen Regelung wird sich kaum was ändern. Dann stehen in München 100 Leute in einer Bruchbude und der Makler sagt: So, wer meine Kosten nicht freiwillig übernimmt kann direkt wieder gehen. Das Angebot diktiert die Regeln.

Abydos
was lernen wir?

am eigentlichen problem, fehlendem wohnraum zu bezahlbaren preisen in den ballungszentren, aendert auch diese neuregelung rein gar nichts.

stattdessen wird nach wie vor preisguenstiger wohnraum von so genannten "entwicklern" aufgekauft, altmieter aus den wohnungen und guenstigen altmietvertraegen rausgeekelt, oft mit rueden und illegalen methoden, wie "zufaelligen" wasserschaeden, loechern in waenden und decken, fehlenen treppen, kappung von strom und wasser usw., alles von gerichten klaglos hingenommen, von der politik sowieso. wenn dann die laestigen altmieter endlich raus sind, wird neu zugeschnitten, teuer verkauft, dabei nicht selten bevoelkerungsstrukturen ganzer kieze vollkommen umgekrempelt, zwietracht zwischen neuen wohnungseigentuemern und altmietern gesaet und die oft ahnungslosen neueigentuemer der wohnungen mit dem frust, der wut und oft auch dem hass auf dieses treiben allein gelassen, waehrend die "entwickler"heuschrecken mit dem profit schon weitergezogen sind.

Kermit70
Richtig so!

Endlich bezahlt derjenige die Leistung, der sie auch in Auftrag gegeben hat.
Mangels bisheriger gesetzlicher Regelung hat sich eine ganze Berufsgruppe die Taschen vollgestopft und die Engpässe auf dem Wohnungsmarkt schamlos ausgenutzt.

Die Diskussion, wer nun den Makler beauftragt, ist völlig überflüssig. Wer bitteschön braucht schon einen Dritten, um eine Wohnung zu inserieren und einen Besichtigungstermin zu vereinbaren? Wenn diese Arbeitsleistung - wie bisher - der Mieter bezahlt, dann erklärt sich auch von selbst, warum es in der Vergangenheit kaum noch Wohnungen ohne Makler gab. War es doch schön bequem, eine Arbeitsleistung in Auftrag zu geben, die jemand anderes bezahlte. Nur aus diesem Grunde waren m.E. auch so viele Makler mit der Wohnungs-vermietungs-vermittlung überhaupt beauftragt.
Schluss mit der Bequemlichkeit und dem Ausnehmen der Mieter! Endlich. War längst überfällig. Mein Mitleid mit den Maklern hält sich in Grenzen.

wufgaeng
Wenn der Vermieter einen Makler beauftragt muss er zahlen

… und wenn er zahlen muss, holt er es sich wieder - oft mehrfach - durch eine höhere Miete oder den Nebenkosten herein. Auf der Strecke bleibt dann immer nur der Mieter. Besser wäre fifty/fifty, wie es auch bei Immobilienkäufen und -verkäufen gängig ist.

Bianca69
Ab heute: Erfolgshonorar!!

Ich habe heute im Text einer Online-Anzeige auf einer großen Immobilien-Plattform, Folgendes gelesen: "Der Mieter entrichtet unser o.g. Erfolgshonorar nach Abschluss des Mietvertrages."
.......es geht schon los mit der Trickserei und dem Umgehen des Gesetzes.........

Gast

Es müsste doch eigentlich ein leichtes im Informationszeitalter sein, dass MAKLER überflüssig werden! Jemand will eine Wohnung vermieten und analog Beschreibungstext bei Ebay gibt man diese Wohnung auf einer Plattform bekannt.

Täusche ich mich, habe ich was übersehen? Oder ist mein Verdacht richtig, dass das Maklerdasein im Grunde überflüssig ist und nur durch fehlende Akztepanz der Alternativen der Vermittlung funktioniert?

Gast

Wer dumm genug ist, sich einen Makler zu holen muss dafuer auch zahlen.
Makler braucht kein Mensch, das verbilligt die Wohnungen, wenn die alle wegfallen.

Fritz Cola
Schon immer vom Vermieter (mit-)bezahlt

Es ist doch jetzt schon so: Der Mieter/Käufer rechnet sich die Kosten durch, die ihm für eine Wohnung anfallen und entscheidet sich dann dafür oder dagegen. Und natürlich sind die Maklergebühren Teil der Kosten. (Ich habe meine Wohnung trotz Makler nur genommen, weil die Miete dementsprechend billig war. Bei einer normal-hohen Miete wäre die Makler-Gebühr ein Grund gewesen die Wohnung nicht zu nehmen.) Ein Vermieter, der ohne Makler vermietet kann seine Wohnung teurer vermieten, als der Nachbar-Vermieter, der für die Vermietung der identischen Wohnung einen Makler zwischenschaltet.

Das Gute an der neuen Regelung ist allerdings, dass der Vermieter jetzt auch mit der Nase auf diese Tatsache gestoßen wird und sich nicht mehr in die Tasche lügen kann, dass für ihn ja keine Kosten anfallen würden. Dadurch wird das ausufernde Sozialschmarotzertum der Makler evtl. etwas eingedämmt.

Hugomauser
Doktoren an Symtomen...

Die Mietpreisbremse wird die Verdrängung von Normalverdienern aus den Städten nicht aufhalten.

Was fehlt, ist staatlich geförderter Wohnungsbau in den Innenstädten auch mit geringem Standart.

Erst werden alle Grundstücke und ganze Wohnungsbestände meistbietend verhökert und dann wundert man sich, das diejenigen, die das gekauft haben, soviel Geld damit verdienen wollen, wie der Markt es hergibt.

Die Emilia
Längst überfälliges Gesetz, Vermieter können selbst aktiv werden

Meiner Meinung nach war die Einführung des Bestellerprinzips überfällig. Wer bestellt, bezahlt - das ist doch ein logischer Grundsatz und es ist überhaupt nicht nachvollziehbar, warum dieser bislang auf dem Mietwohnungsmarkt nicht galt.

Für Vermieter gibt es genug Alternativen zum Makler: Immobilienportale zum Beispiel, wo man gegen eine Gebühr (z.B. immonet.de) oder sogar kostenlos (z.B. wg-gesucht.de) Mieter finden kann. Entweder indem man selbst ein Angebot inseriert oder aktiv Suchende anschreibt. Manche Vermieter werden trotz der Kosten vermutlich auch weiterhin auf Makler zurückgreifen, nämlich dann, wenn sie hunderte Kilometer entfernt vom Mietobjekt wohnen. Für diese Vermieter sind Makler weiterhin die beste Lösung. Alle anderen Vermieter sollten allerdings selbst in der Lage sein, ein Angebot zu inserieren oder Suchende zu kontaktieren! Das Gesetzt ist also ein Gewinn für alle Seiten.

Gast

Ziehen Sie mal in eine Stadt wie München, wo man keine Wohnung bekommt ohne Makler. Man beauftragt den nicht. Der Makler hat das "Vermietrecht" an Wohnungen. D.h. er inseriert auf immoscout und Co und wenn man die Wohnung besichtigen möchte, muss man den Makler beauftragen. So werden 95% der Wohnungen vermietet. Deswegen ja auch die Aufregung, dass ich als Mieter ihn zahlen soll, nur weil der Vermieter keine Lust hat, Anzeigen selber ins INternet zu stellen...

Luke8

Der Mieter, der da auf Vertragsfreiheit klagt, kann doch nur vorgeschoben sein. Das hieße doch, wenn er Recht bekommt, dass das zwingende Bestellerprinzip jederzeit ausgehöhlt werden kann, durch eine "freiwillige" Vereinbarung mit dem Mieter. Welcher Mieter will dass denn ? Für die Vermieter war es bisher schon bequem. Keiner hat sich mehr bemüht, selber einen Nachmieter zu finden. Wenn man privat einen Mieter in der Zeitung suchte, rief sofort ein Makler an und bat um den Vermittlungsauftrag. Es gibt übrigens sehr viele seriöse Makler, aber auch einige, die nicht so gerne regelmäßig arbeiten und eigentlich einen anderen Beruf gelernt haben.

Prof.
Klares Votum dafür

Das wurde auch endlich mal Zeit.
Die Marklerprovision der Nichtvertragsperson aufzudrücken war rechtlich nicht korrekt.

Ich frage mich, warum das BGB extra dafür ein Gesetz brauch.
Dir zukünftige Mieter/Besitzer war nie ein Vertragspartner eines Angestellten des Vermieters, sondern immer nur Vertragspartner des Vermieters/Eigentümers.

Gast
@ wufgaeng und andere

Wozu muss ein Vermieter einen Makler beauftragen? Haben sie schon mal was von Immoscout etc. gehört? Sofern der Vermieter vor oOrt wohnt braucht er keinen Makler um die Bude an den Mann zu bringen, ausser er ist zu faul das Ding selbst den potentiellen Mietern zu zeigen.

Gast

@julsv wozu brauch man Bäcker? Schon mal was von Küchen gehört? Da kann man Brot einfach selber backen, wenn man nicht faul ist.

geooekologe
Eine runde Mitleid für Makler...

Liebe Makler,
alle von Euch, die ich bisher kennengelernt habe, haben keinen guten Eindruck hinterlassen: Unvollständige Angaben über die Wohnungen, blumigste Worte für die letzten Löcher, keine Unterlagen über Energieverbrauch und Nebenkosten, zu spät vorgelegte Energieausweise, lange Reaktionszeiten auf Anfragen oder gar keine Antwort. Ich weiß, das sind nur ein paar schwarze Schafe... Ich glaube mittlerweile, Makler sind so etwas wie die FIFA Kommissionsmitglieder (wir sind doch alle so ehrlich...) und die, die behaupten dass Makler so ein fleißiges Völkchen sind, sind nur ganz wenige die ihre Augen fest geschlossen halten. Die meisten machen nach meiner Erfahrung eher einen sehr schlechten Job. Und daher ist das Gesetz schon mal ein erster richtiger Schritt. Ich würde mir es auch für Immobilienkäufe wünschen! Auch Immobilienkäufer haben manchmal knapp kalkuliert und sollen sich dann 5 % Provision aus der Nase ziehen lassen für nichts und wieder nichts!

Detractor
Das Prinzip

Wer bestellt, der zahlt auch die Rechnung. Dieses Prinzip hat in der Kneipe, dem Supermarkt und auch beim Tanken bestand. Warum also nicht beim Thema (Ver)Mieten?
.
Ich möchte eine Leistung im eigenen Interesse in Anspruch nehmen, zahlen soll es aber bitte jemand anderes? Die Logik dahinter verstehe ich, aber die Rechtmäßigkeit nicht.
.
Daher, vernünftig und schon längst überfällig!

wufgaeng
Wozu muss ein Vermieter einen Makler beauftragen?

Es gibt sehr viele Vermieter, die sind mit den Rechtsformen und Möglichkeiten nicht so gut vertraut, wie professionelle Vermiet-Unternehmen, die auf Maklerdienste verzichten können und sollten.
Beispiel: Ein Normalbürger, der Jahrzehnte sparte, um sich eine Wohnung zu leisten, die er dann vermieten will und an einen Mietvandalen gerät. Na - dann gute Nacht. Vor allen Dingen, wenn er zu guter Letzt noch monatliche Zahlungsverpflichtungen an Kreditgeber hat.
Er verlässt sich lieber vorher auf einen seriösen erfahrenen Makler, an den er bei Bedarf einen Schaden begrenzen kann.

personanongrata
@ wufgaeng und andere

"Wozu muss ein Vermieter einen Makler beauftragen? Haben sie schon mal was von Immoscout etc. gehört"

Ja, hab ich. Aber weil die Vermieter keine Lust haben, sich mit zig Anfragen von Leuten, die nicht mal den Anzeigentext lesen, sondern sich "blind" für die Wohnung interessieren und detaillierte Informationen anfordern, zu beschäftigen. Und, weil er nicht all die Interessenten abwimmeln möchte, die er gar nicht will und deren Abweisung durch einen Dritten (den Makler) bequemer und rechtssicherer erfolgen kann. Kurzum, der Makler war ein Dienstleister, der die Arbeit des Vermieters einfacher machte.

Idealerweise macht er auch die Wohnungssuche einfacher für den Suchenden. Da kenne ich viele Beispiele, wo der Makler quasi Lebensberatung für die Suchenden gemacht hat, denn die sind auch nicht immer die hellsten Kerzen auf der Torte.

Eigentlich ist das eine Dienstleistung, die beiden Parteien hilft. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Dienstleistungskosten zu teilen.

Gast
@wufgang holt wieder rein...

... durch höhere Nebenkosten?
Das wäre ja ungesetzlich und bei einfachem check der Abrechnung entlarvt.
Nein, ich glaube die Masse der Makler wurde eingeschaltet, weils den "gratis" gab.
Die meisten Vermieter werden das nun selbst machen oder einen Bekannten beauftragen.
Die Makler werden ausgesiebt. Gute mit nutzvollen Leistungen überleben.
Das Hauptproblem wird sein, dass es Umgehungen gibt und die Mieter sich damit "vera..." lassen.

binmalweg
Grade selber wieder furchtbar schlechte

Erfahrungen gemacht mit einem Makler - in Australien... Aber: als Vermieter würde ich mir trotzdem professionelle Hilfe holen bei der Mieterauswahl und der Vermietung - alleine wenn ich mir die falschen reinhole die mir die Wohnung ruinieren, die Miete nicht zahlen etc. bin ich ruiniert und die Alterssicherung futsch. Und wenn alle nach staatlichem Wohnungsbau schreien, ok, aber sollen die Wohnungen dann von der Stadtverwaltung vermietet und verwaltet werden? Wenn Makler so ein super einfacher Beruf ist zum Geld drucken, warum werden dann nicht alle Makler?

binmalweg
@wufgang

Danke, schön auch mal einen sinnvollen Kommentar hierzu zu lesen.

Gast
gerechtigkeitsfragen

ich habe als nachmieter meines eigenen bruders auch eine maklergebühr zahlen müssen und diese praxis ist sogar rechtmässig gewesen.
vermieter, die sich immer gerne darüber beklagen, wie mit ihrem eigentum umgegangen wird(gern benutztes stichwort: "mietnomaden"), müssen sich dann auch klar machen, in welcher form sie mittels der eigentumsverhältnisse mit ihren mietern umgehen.

toolfish
Makler ...

... sind i.d.R. überflüssig wie ein Kropf. Es sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein, dass der zahlt, der die Musik bestellt. Alles andere fand ich schon immer eine Frechheit. Warum man Wohnungskäufe ausnimmt verstehe ich auch nicht.
Überall sonst zahlt der Verkäufer Vermittlungs(-ähnliche)-Provisionen, z.B. beim Reisebüro oder bei Kreditkarten. Nur Immobilienmakler sind da außen vor.
Warum eigentlich?

Poliwatch
Maklergesetz zu kurz gedacht

Der Vermieter sitzt am längeren Hebel. Er wird auch weiterhin das Mietverhältnis dominieren und diktieren.

Durch die frühere Bezahlung des Maklers durch den Mieter war wenigstens ein gewisser Anreiz für den Makler da, auch die Interessen des Mieters zu berücksichtigen und diese gegenüber dem Vermieter durchzusetzen (Wess` Brot ich ess´, des` Lied ich sing!).

Jetzt wurden die Makler zu reinen Stellvertretern der Vermieter degradiert, Auftragshoheit und Bezahlung allein durch den Vermieter. Und die Mieter werden endgültig zum Objekt degradiert. Entweder man erfüllt alle Forderungen des Vermieters oder man kriegt die Wohnung nicht. Gescheite Makler konnten vorher das ein oder andere an Ungerechtigkeit gegenüber Mietern verhindern, aber jetzt?

Aber wie so oft, schießen Gesetze erstmal übers Ziel hinaus, bis man merkt, was man damit angerichtet hat.

hallo_frosch
@wufgaeng

Was hilft ein seriöser Makler wenn sich der ausgesuchte Mieter hinterher als Asozial entpuppt ?
Der Makler wird keine Haftung übernehmen.

UlrichHeinrich

Das Thema ist nicht neu.
Vor weit mehr als 20 Jahren funktionierte das Prinzip des Bestellers bereits.
Nachdem ich als junger Mensch über ein Zeitungsinserat an einen Makler geriet (dies war aus dem Inserat nicht ersichtlich), erhielt ich nach Einzug kommentarlos eine Provisionsrechnung. Ich bestritt die Forderung mit dem Hinweis des fehlenden Vertragsverhältnisses. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.

achtmalklug
Finde ich gut,

dass der Abzockerei ein Riegel vorgeschoben werden soll. Drei Monatsmieten für eine Vermittlung, das ist ein kleines Bisschen übertrieben. Die Makler, die ich bisher erlebt habe, hätten nichtmal 100 Euro dafür verdient, weil sie nichtmal in der Lage waren die Wohnfläche genauer als bis auf 20% richtig anzugeben. Und wer nix gelernt hat braucht auch nicht zigtausend Euro im Monat zu verdienen.

Druide
Total daneben!

Also werde ich dem Makler sagen, ich hätte da eine Wohnung zu vermieten, aber das nur zur Information für ihn, nicht als Auftrag., Wenn also ein Mieter eine Wohnung sucht, kann der Makler mich fragen ob ich da etwas zu vermieten habe, allerdings bekommt er von mir keinen Auftrag die Wohnung zu vermieten.
Der Mieter will ja schließlich eine Wohnung haben, also soll er auch zahlen.
Ohne Vermieterbeteiligung gibt es demnächst keine Wohnungen mehr im Angebot.

Druide

s müsste doch eigentlich ein leichtes im Informationszeitalter sein, dass MAKLER überflüssig werden! Jemand will eine Wohnung vermieten und analog Beschreibungstext bei Ebay gibt man diese Wohnung auf einer Plattform bekannt.

Täusche ich mich, habe ich was übersehen? Oder ist mein Verdacht richtig, dass das Maklerdasein im Grunde überflüssig ist und nur durch fehlende Akztepanz der Alternativen der Vermittlung funktioniert?

Warum soll ich als Vermieter mir die Arbeit machen, einen adäquaten Mieter zu suchen.
Warum sollte ich mir die Mühe machen?
Schließlich habe ich das knappe Gut anzubieten, also soll sich der Mieter gefälligst darum kümmern. ( und zahlen)
Es reicht, wenn der Makler weiß, wo er nachfragen kann, wo was frei ist.

Sally B
da der Mieter alle drei Monate kündigen kann

und in bestimmten Lagen die Fluktuation sehr hoch ist, können Vermieter, wollen sie sich von einem Makler vertreten lassen, mit erheblichen Gewinnausfällen rechnen, pro Jahr leicht 2,5 Mieten.
Warum sollten sie das tun?
Die sich hier so freuen, sollten bis zu Ende denken. Je voller die Städt werden, desto schwächer bleibt der Mieter.
Das gesamte Paket ist platter Aktionisus ohne Sachverstand, populistisch gewürzt mit etwas Sozialromantik, jetzt zeigen wir es Vermietern u. Maklern.
Dabei gibt es im Umland aller Städte günstigen Wohnraum mit höherer Lebensqualität, für Familien allemal. Viel besser als das Gemurkse jetzt, wären Maßnahen gewesen, ländl. Gebiete besser und bezahlbarer an Ballungszentren anzubinden. Selbst eine Stunde Zugfahrt ist in der Regel angenehmer als 30 Minuten Nerven lassen im Berufsverkehr.
Es fehlen halt überall vernünftige Ideen und Konzepte.
Schwätzen u. kassieren ohne Leistung? Da fallen mir zuerst unsere "Volksvertreter" ein.

Zundelheiner
Bezahlt wirklich der, der.....?

Quatsch, derjenige der die Wohnung haben will wird auch künftig den Makler bezahlen....oder glaubt hier wirklich jemand allen ernstes, dass ein Mietbewerber auf die Forderung nach Übernahme der Maklerkosten mit einer Anzeige gegen den Vermieter auf den Mietvertrag verzichtet?

rolandx
Makler

Ich bin seit über 35 Jahren gerne als Makler tätig. Mein Anspruch war und ist, für einen fairen Interessenausgleich zwischen Mietern und Vermietern sowie Käufern und Verkäufern zu sorgen.
Dies bedeutet u.a. Vermieter und Verkäufer fachgerecht zu beraten, um überhöhte Miet- und Kaufpreisforderungen zu vermeiden. Dazu gehört aber auch, sich für schwer vermittelbare Mieter einzusetzen.
Der Hass, der hier aus manchen Kommentaren spricht, wenn man als Sozialschmarotzer, Abzocker usw. beschimpft wird, macht mich sprachlos.
Sicher gibt es auch mal schwarze Schaafe, aber auch nicht jeder Mieter ist ein Mietnomade. Die meisten Kollegen, die ich kenne arbeiten absolut seriös und bieten einen angemessenen Gegenwert für ihr Honorar.
Mit dem Bestellerprinzip werden wir leben müssen. Inwieweit Mieter tatsächlich davon profitieren wird sich erst in einigen Monaten zeigen. Ich habe da auf Grund meiner bisherigen Erfahrungen so meine Zweifel.

Wolfes74
Hauptsächlich ...

... dient diese neue Regelung doch nur zur Bekämpfung des kriminellen Handels seitens vieler Vermieter.
Da wurde/wird kurzerhand ein Familienmitglied, Freund o.ä. als Strohmann (Makler) eingesetzt um zusätzlich abzukassieren. Durch die Neuregelung fällt solch Gebaren schwieriger.
Für richtige und gesetzestreue Maklerfirmen ändert sich indes gar nichts - die bekommen weiterhin ihr Geld. Und zwar vom Auftraggeber - wer bestellt zahlt, alles andere ist gegen jedwede Logik und Menschenverstand ...

Monalisa
@von Druide Makler überflüssig?

Der Makler kann den Vermieter von unrealistischen Vorstellungen herunter holen, er kann gierige Vormieter bremsen, er kann Mietnomaden erkennen, er kann Mietinteressenten aus fernen Gegenden helfen. Wenn das mit Ebay-, oder Reiseanbieter-Methoden so einfach wäre, gäbe es nicht so viele enttäuschte Käufer und Touristen.

Neumieter haben von dem was hinter einer Vermietung steckt, meist keine Ahnung. Dass er einen Wert von mehreren hunderttausend Euro in die Hand bekommt, ist ihm auch nicht bewusst. Was bei einer Fehlvermietung an Schaden entstehen kann, interessiert ihn nicht. Nicht immer und überall gibt es einen großen Wohnungsmangel. Oft müssen Wohnungen über Monate angeboten werden, bis ein passender Vertrag zustande kommt. Der Neumieter sieht nur die fette Provision, die er für scheinbar leichte Arbeit hinblättern muss und der Fernsehzuschauer bekommt zu dem Thema nur lange Interessenten-Schlangen gezeigt. Die sind, zugegeben, Organisationsfehler schlechter Makler.