Lebensmittel in einer Mülltonne

Ihre Meinung zu Frankreich: Supermärkte dürfen Lebensmittel nicht vernichten

89 Millionen Tonnen Lebensmittel werden in der EU pro Jahr weggeworfen - Tendenz steigend. Frankreich nimmt nun den Kampf gegen die Verschwendung auf. Großen Anteil daran hat ein Stadtrat aus der Pariser Vorstadt.

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26 Kommentare

Kommentare

dito
Sehr schön Frankreich! :)

Bei uns dagegen wurden hungrige Menschen vor Gericht gestellt, die unverdorbene Lebensmittel aus Müllcontainern geholt haben.

Gast
Nicht zielführend

So sehr ich den Ansatz auch verstehe, gutheißen kann ich ihn nicht: Wenn Märkte die Lebensmittel nicht mehr entsorgen dürfen, sondern verschenken oder spenden müssen, kaufen bald immer weniger Leute ein - sie warten, bis das Zeug verschenkt oder verramscht wird. Bei den niedrigen Lebensmittelpreisen ist das einfach nicht tragbar. Vermutlich werde ich wegen einer solchen Haltung allerdings als wirtschaftsfreundlich diffamiert.

Melanda
Der Artikel nennt das eigentliche Problem

Nicht die Lebensmittelverschwendung ist das Problem, sondern das fehlende "Geld" der armen Bevölkerung. Diese politische Aktion ist "Sand in die Augen streuen" in Reinform, die "nichts kostet". Ich selbst, obwohl "vermögend", werfe nie Lebensmittel, auch keine "Abfälle" weg, sondern verfüttere sie an meine über 100 Jaboti (brasilianische Landschildkröten). Aber ich wasche auch jedes Marmeladenglas aus um es bei Malerarbeiten oder sonstwie wiederzuverwerten. Hier gesetzliche Vorschriften zu erlassen ist "Blödsinn" und hilft niemanden.

Donidon
Vieles geht hier an die Tafeln

In Deutschland ist so ein Gesetz unnötig weil die meisten großen Ketten ihre Sachen an die örtlichen Tafeln abgeben.

LittlFrenchy

Leute, die Lebensmittel einkaufen und sich diese leisten können, werden ganz bestimmt nicht leicht Verdorbenes annehmen, nur weil diese kostenlos sind. Und die Übergabe muss natürlich geregelt ablaufen. So wie im Bericht auch beschrieben.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Supermärkte lediglich für 5% des Mülls zuständig sind.
Zudem sollte die Regelung ebenfalls für die Gastronomie gelten!

toddybear
@nuckelavee

Das Argument höre ich öfter und ist schlicht Quatsch! Denn nach wie vor haben sehr viele Leute Hemmungen nicht mehr so "schön" aussehendes Obst und Gemüse zu kaufen, was für sich genommen schon haarsträubend ist, weil die Zubereitung selten eine Paprika verschont ;). Es wäre schon viel gewonnen, wenn man endlich dieses unsägliche Gesetz abschafft, dass das Containern unter Strafe stellt, denn wer Lebensmittel wegwirft gibt klar zu erkennen, dass der Eigentumsanspruch daran aufgegeben wurde. Und es gibt genug Initiativen wie Foodsharing oder Lebensmittelretten.de die sich da engagieren und zum Glück gibt es auch immer mehr Händler die das unterstützen, ein wirklicher Verlust ist das für die nämlich nicht, da ein gewisser Aussschuss ja bereits eingepreist ist. Wir klappern abends z.B. die Bäckereien ab und die geben uns teilweise körbeweise die Aussschussware und wir verteilen es dann kostenlos, erstmal an Bedürftige, aber nicht nur die, alles was in die Tonne sollte ist nämlich noch gut

Gast
@dito: Blühender Unsinn

Immer wieder kommt das Märchen von hungernden, armen Menschen in Deutschland. Kaum irgendwo in der EU sind Lebensmittel so billig wie hier. Hier muss selbst mit Hartz-4 niemand hungern und die leistbaren Lebensmittel sind nicht schlechter als der ganze Afrika zerstörende "Bio"-Unfug.

Mischa007

Das wäre einmal ein Gesetz für die ganze EU, aber das werden die Lobbyisten nicht zulassen.
Lieber Lebensmittel vernichten, als an Leute zu verschenken, die sie sich nicht leisten können. Das ist doch das Credo der Wirtschaft, schon immer gewesen.
Und wenn einer verhungert, dann wenigstens in Freiheit. Um das einmal mit den Worten unseres Bundespräsidenten zu sagen.
Ein Mitkommentator schrieb, das Leute dann warten würden bis es verschenkt wird. Das ist Blödsin!
Die meisten hungern eher, als das sie sich bei einer Ausgabestellen dieser Lebensmittel melden würden. Das ist in Deutschland und der ja nicht schicklich als arm zu gelten.

Deshalb meine ich das ist eine gesunde und richtige Entscheidung die da getroffen wurde, und ich hoffe das macht Schule!

Mr_Fob
RE: Nicht zielfuehrend

Das glaube ich eher nicht. Es kommt naemlich ganz darauf an, wie diese Lebensmittel verteilt werden. Da gibt es durchaus Organisationene, die sich jetzt schon auf Obdachlosenhilfe, etc. spezialisieren. Es stellt sich ja auch nicht jeder an einer Suppenkueche an, nur weil es da Suppe umsonst gibt. Da ist schon eine Hemmschwelle vorhanden. Insofern finde ich den Ansatz sehr gut. Es gibt uebrigens schon mehrere Initiativen in Deutschland, die Lebensmittel von Privatpersonen wiederverwerten (z.B. wenn man noch Lebensmittel uebrig hat bevor man in den Urlaub faehrt, kann man diese zu Sammelstellen bringen anstatt sie wegzuschmeissen). Einfach mal googeln.

Das "Gegenargument" der Handelsketten, dass sie ja nur fuer 5% der Verschwendung verantwortlich waeren zieht uebrigens ueberhaupt nicht. Selbst wenn die Zahl stimmt, man kann auch mit 5% einen Anfang machen und Supermaerkte bieten sich dank der grossen Menge pro Standort natuerlich fuer eine Regulierung an.

Gast
@toddybear: nichts verstanden?

"....denn wer Lebensmittel wegwirft gibt klar zu erkennen, dass der Eigentumsanspruch daran aufgegeben wurde. "

Und genau darauf warten genügend. Dann gibt es einen ordentlichen Preisanstieg im Lebensmittelhandel. Das Geschrei möchte ich hören.

focus
nicht so schlimm

Wenn im Bericht der Vertreter des Handels schon den Anteil als gering einstuft, so kann auch der Schaden, den Sie befürchten, nicht sehr gross sein. Den größten Teil verkaufen die ja schon zu einem Sonderpreis. Leuten, die zu entsorgende Lebensmittel abholen, können wir es gerne vergönnen. Es werden nur wenige warten, bis das "Zeug" verschenkt wird, oder würden Sie das tun. Und ja, ich halte sie für wirtschaftsfreundlich, aber deswegen brauchen Sie doch keine Diffamierung fürchten.

Gast
@Zevener

"Wieso schicken wir die Lebensmittel nicht in den Entwicklungsländern wie zum größten Teil in Afrika, einige nach Südostasien etc.?"

Das wären Eulen nach Athen - da kommen sehr viele Agrarprodukte ja her. Besser wäre es, sie dort zu belassen oder gar nicht erst anzubauen (sondern stattdessen dort heimische Produkte).

Gast
Sauber!

Es gibt sie also doch, Politiker mit Hirn vom Mensch, Umwelt, Natur, und Nation.
Und dazu noch de "legumes moche", also die schlechtaussehenden Gemuese und Obstsorten, die in den letzten Jahren in Frankreichs Supermaerkten verkauft wurden, und die in Deutschland noch alle weggeschmissen werden.
Da geht was in Frankreich!

mostro
Prima!

Jede Initiative, die auf diesem Planeten die Verschwendung von Resourcen begrenzt, ist willkommen zu heißen! Die Franzosen haben mit diesem Entwurf endlich wieder einmal etwas konstruktives geleistet, das vielleicht eine Vorbildfunktion für andere Länder haben kann. Natürlich hat man lokal bereits viele suffiziente Lösungen für die Verwertung von "minderwertigen" Lebensmitteln gefunden, dennoch ist eine Gesetzesvorgabe vermutlich ein guter Schritt, um eine weitere Verbesserung der Situation zu erzielen. Global gesehen ist jede Steigerung der Verwertung von Resourcen wichtig und langfristig sollte prinzipiell ein absolute Optimierung dieser Bilanz angestrebt werden. Aber dieses Thema ist ein weites Feld, einige Kommentare gingen ja schon in diese Richtung: Bedarf klarer festlegen, keine überflüssigen Importe, keine weiten Transporte wenn vermeidbar, optimal wären regionale Produkte, wenig Fleisch und eine Lebensweise, die übermässiges Essen vermeidet etc..

toddybear
Komisch

Also wenn ich so die Container anschaue sehe ich nirgends Menschenschlangen, die darauf warten, dass was in den Müll wandert und ein Preisanstieg ist wohl eher ihrer Phantasie geschuldet, denn wie ich bereits schrieb ist ein gewisser Anteil Ausschuss bereits eingepreist.

altmatzi

In D werden Menschen, die sich von "Abfällen" ernähren, immernoch strafrechtlich verfolgt.

meinungsquirl
Wahrscheinlich eine gute Idee

Viele Betriebe und Lebensmittelketten in Deutschland (zumindest in meinem Umfeld) sind bereits bereit, ihre Reste vor Ablaufdatum an soziale Organisationen wie die Tafel zu geben. Falls es in anderen Regionen da noch Nachholbedarf gibt, sollte nachgeholt werden.

Unter dem Aspekt der Müllvermeidung ist so eine Initiative auch unbeschränkt zu begrüßen - jedes Unternehmen kann immernoch daran arbeiten, seine Kundenwünsche möglichst passgenau zu erfüllen und damit wenig Gratisabgaben zu leisten - wenn am Ende nix übrig ist, werden die Kunden auch einkaufen, statt auf die Gratisausgabe zu warten.

Die Idee, Reste nicht nur in großen Müll-Containern zusammenzukippen, sondern auch noch gezielt chemisch zubrauchbar zu machen, klingt auf den ersten Blick pervers. Mich würden trotzdem die Hintergründe interessieren - denn das Chlor kann neben menschlichen Interessenten z.B auch Ungeziefer auf Distanz halten, was neben dem Supermarkt-Warenlager echte Probleme bereiten kann.

Gast
toddybear

Ich teile voll Ihre Meinung und beglückwünsche Sie für Ihr Engangement. Dennoch wäre es sehr hilfreich, wenn eine gesetzliche Abgabepflicht - wie in Frankreich - auch bei uns eingeführt würde. Denn es landet immer noch vielzu viel in den Abfalltonnen...

toddybear
@bloomaul

Ganz meine Rede! Und um das ganze auszuweiten wäre ein Gesetz zwar hilfreich, wichtig wäre aber auch dass die Menschen ihr Verhalten überprüfen, denn es ist erschreckend dass bei vielen immer noch die Legende vorherrscht, das Mindesthaltbarkeitsdatum wäre das Ablaufdatum und schmeissen die Sachen weg ohne zu prüfen, ob das noch geniessbar ist. Hatte mal einen Joghurt übersehen und das MHD war um satte vier Wochen überschritten, geprüft und für gut befunden, denn es ärgert mich masslos, wenn ich Lebensmittel wegschmeissen muss nur wegen eigener Unachtsamkeit!

traurigerdemokrat

Na ja, wenn das "unschöne" Obst in der Ladentheke ein Problem ist, dann sollte man sich das nicht geerntete (weil unschön, oder unförmig) mal genauer anschauen.

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Davon ab: Jede Tafel, egal welchen Namen sie trägt, ist ein sozialer Skandal für ein halbwegs funktionierendes Land.

Wenn die Bürger eines Landes nicht in der Lage sind das notwendige einzukaufen, dann ...

Gast
Satire

Wenn es denn so einfach wäre, die unangenehmen Dinge einfach zu verbieten...
Ich bin jedoch der Überzeugung, dass sich der Verschwendung von Lebensmittel nur durch eine besser Planung derer Einküufe vorbeugen ließe.
Wenn Lebensmittel gekauft, und am Kühlraum im vergammeln sind, sind sie nun mal nur noch Abfall - Gesetz hin oder Gesetz her...

Die ganze Meldung erinnert mich ein bisschen an den Versuch des US-Bundesstaates Indiana im 19. Jahrhundert, die Kreiszahl Pi per Gesetz auf eine rationale und dekadische der einfacheren Handhabung wegen zu deklarieren...

...kann ich daher nur als Satire begreifen...
;)

Cicero-secundus
Mon Dieu !

.
...Bitte, Herr Präfekt im soundsovielten
Arrondissement - wie soll denn ganz
konkret dieses Gesetz durchgesetzt
werden ?

Die Flics in den Gourmet-Restaurants
beim in-den-Abfalltonnen herum-
wühlen ?

Oder in einem x-beliebigen Privat-
haushalt seinen behördlichen Kopf
mit der Casquette in den Abfall-
eimer stecken ?

Wie unwirtlich !
Wie unwirklich !

Bitte, was ging in den Köpfen der
Damen und Herren Deputierten
vor, als diese für das Gesetz stimmt-
en ?

(Vorsicht, Realsatire !)

Dennis K.
Es würde schon reichen...

... wenn man den Supermärken verbieten würde, nicht verkaufte Lebensmittel unbrauchbar zu machen oder in abgeschlossene Müllbehälter zu füllen. Im besten Fall schlicht eine Verpflichtung, für nicht mehr verkaufsfähige Lebensmittel eine zusätzliche Tonne an einem erreichbaren (also nicht eingeschlossenen) Ort aufzustellen, an dem sich dann karitative Einrichtungen oder Containerer bedienen können.

Stattdessen wir Containern in unserer Gesellschaft kriminalisiert, weil wir selbst an Abfall noch Eigentumsrechte knüpfen und diejenigen, die die Lebensmittel vor sicherer Verschwendung bewahren, werden zu Dieben deklariert.

denke
Ein Lichtschimmer am Himmel...

Es wäre aber noch viel einfacher und bedenkenswerter, wenn bereits in der Schule ein Fach Nahrungskunde gelehrt würde. Auf die Packung dann das Herstellerdatum - und den Rest auf des Verbrauchers Verantwortung weiterschieben, d.h. den Verbrauchszeitpunkt selber bestimmen lassen. Salz, Pfeffer, Zucker, Konserven etc. halten fast ewig, bei pflanzlichen Produkten ist Art und Lagerung (Motten, Schimmel etc.) entscheidend. Gehacktes innerhalb eines Tages, anderes Fleisch spät. nach 2-3 Tagen; auch je nach Geruch, Temperatur und Fliegenbestand. Geht schon, ist alles nur Kopfsache. Bewegungsmangel lassen Muskeln verkümmern, bei Arbeits- bzw. Denkmangel schrumpfen, sorry verkümmern auch die Synapsen.

LiNe
Mal nachgedacht

- Auch in Frankreich ist das Angebot zu groß, so dass Lebensmittel übrigbleiben.
- Es gibt wohl dort, genau wie hier, Menschen, denen günstige Lebensmittel helfen.
- Moralisch ist es zudem kaum vertretbar, Massen an Lebensmitteln einfach zu vernichten.

Jetzt frage ich mal uns als Verbraucher:
Braucht man im Angebot wirklich 10 Sorten Äpfel, oder Hähchenfleisch in sämtlichen Schnittvarianten, von Gehacktem über Filets hin zum ganzen Hähnchen?

Wir Verbraucher sollten uns da auch mal an der Nase packen. Es ist ok, wenn abends nach 19.00 nicht mehr alle Waren zur Verfügung stehen.
Da muss man dann halt kreativ sein.

Es ist auch durchaus in Ordnung, aus Resten ein Essen zu kochen.

Es wäre ein evolutionärer Schritt für die Menschheit, wenn man Kochen als grundlegende Bildung betrachten und jedem vermitteln würde.

Etwas mehr Bescheidenheit, sowohl im Angebot, als auch im Kaufverhalten würde einiges verbessern. Kochen könnten täte ein Übriges.

Bonecarver
Anrechnung

Sicher braucht niemand in Deuschland zu hungern aber wenn Kosten die nicht kalkulierbar kommen (Kühlschrank, Waschmaschiene.etc) sieht es schlecht aus für einen sogenannten Hartzer.
Hier in Deutschland kann ich mir aber gut vorstellen das wenn so ein Angebot besteht das der Alg2 satz darum gekürzt werden wird.
Ala Geldwertenvorteil, so stiehlt sich dann der Staat aus der Verantwortung. Zutrauen tue ich es ihm, Flaschensammler müssten ja auch ihr Einkommen Wahrheitsgemäss angeben oder auch die vlt 10€ von einem Verwandten oder Bekannten wie auch immer bzw den Döner den man vielleicht ausgegeben bekommt, so sind die Vorgaben des Jobcenters , tuen sie es nicht und das Jobcenter kommt drauf bedeutet es Sanktionen, im schlechtesten Fall einstellung aller Zahlungen z.b.
Da kommen doch kostenlose Lebensmittel gelegen fürs Amt.
Könnte es auch noch weiter ausführen nur dann werde ich wohl unsachlich und sauer, passt also nicht hierhin.