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Ihre Meinung zu Siemens streicht weitere 4500 Stellen

Mit dem Konzernumbau will Siemens-Chef Kaeser Milliarden einsparen. Erst im Februar kündigte das Unternehmen an, deshalb 7800 Jobs zu streichen. Nun gab der Konzern bekannt: Weitere 4500 Beschäftigte müssen gehen - darunter 2200 in Deutschland.

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19 Kommentare

Kommentare

killing joke
Mitarbeiter u Aktionär

Der Mitarbeiter schafft zwar mit seiner Lebenszeit, seiner Kreativität und seinem Engagement die Werte, durch die das Unternehmen überhaupt existieren kann. Aber Unternehmenszweck ist ja nach heutiger Auffassung nicht die Produktion von Werten für die Gesellschaft, sondern die Dividendenausschüttung für den Aktionär. Insofern keine widersprüchliche Meldung.

Gast
4500 Personen

Das sind bestimmt keine Fachkräfte, die werden ja händeringend gesucht. Nein bestimmt nicht.

waldbeutler

Es läuft m.E. immer schneller darauf hinaus, dass die Aktien-Methode geändert werden muss.
Warum kann man nicht einfach das Geld, das ein Aktionär in ein Unternehmen gesteckt hat, genau so behandeln wie das Geld, das eine Bank dem Unternehmen als Kredit gegeben hat - also einen festen Zins vereinbaren?
Das "Mitspracherecht" des Aktionärs kann ja beibehalten werden, der Handel mit Aktien nach Börsenkurs auch.
Nur der Zwang für ein Unternehmen, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften, weil die Dividenden-Ausschüttung der Aktien direkt davon anhängt, wäre weg.

imalipusram
>12000 zumeist hochqualifizierte Leute!

Mit denen könnte man sicher besseres machen als sie einfach auf die Straße zu setzen. Aber es zählt ja nur der momentane ShareholderValue. Die Zeiten der "Siemens-Familie" sind seit Jahrzenten schon vorbei.

Wohl denen, die sich dazu entschlossen haben, keine Familie zu gründen und nicht seßhaft zu werden (eigenes Häusle etc.) und jetzt in der Lage sind, dahin auf der Welt zu gehen, wo die Konkurrenz sie mit offenen Armen empfangen wird!

Gast
Der Gewinn je Siemens-Aktie betrug 2014..

.. 6,37 Euro. Der dritthöchste Wert seit dem Jahr 2008. *1

Die Dividende 2014 war mir 3,30 Euro die höchste seit 2008. *1

Ich sehe es ein: Wenn Siemens nicht noch mehr Leute rauswirft, dann droht die Insolvenz.

*1 http://www.finanzen.net/bilanz_guv/Siemens

morgentau19

Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es den Arbeitnehmer gut.

Dieser Satz stimmt längst nicht mehr.

Der Wirtschaft geht es gut, der Aktienkurs geht fast durch die Decke, trotzdem werden Mitarbeiter entlassen. Das wird die Aktienkurse weiter beflügeln.

Merke: Die Wirtschaft ist der Feind der Deutschen!

PS. Habe mir erst vor kurzem eine Kühl-Gefrierkombination (A+++) aus deutscher Produktion, Siemens, gekauft. Ein wirklich edles Teil!

Heute jedenfalls habe ich wieder was gelernt. Auf jeden Fall werde ich keine Produkte mehr von Siemens kaufen.

Gast
Unfähige Manager...

ob Siemens oder Deutsche Bank. Es gab einmal der Begriff von Nieten in Nadelstreifen. Soziale Verantwortung gleich Null. Völlig Ideenlos als einziges Kostensparmittel das größte Potenzial zu sehen die Mitarbeiter.

toolfish
Fachkräftemangel

Der schreckliche Fachkräftemangel kann dann ja zumindest bei Siemens nicht existieren, sonst würde man die Fachkräfte ja nicht entlassen.

MartinBlank
zur Erinnerung

Ein durchschnittlicher Angestellter kostet das Unternehmen ca. 100.000 Euro im Jahr.
Um auf eine Milliarde zu kommen (und hier ist ja die Rede von Milliardenersparnissen), muss man also 10.000 Menschen entlassen. Klingt also für einen Moment logisch. Ist es aber natürlich nicht: die 10.000 Angstellten erwirtschaften ja auch etwas. Das mag dann weniger sein als die Kosten, und es ist schon ärgerlich, dass man diese Kosten hat; sie sind aber deutlich niedriger als eine Milliarde.
Unterm Strich macht der Entlassungswahnsinn also nur einen kleinen Prozentsatz der Einsparungen aus ... er wäre schlicht und ergreifend vermeidbar. Das ist die Wahrheit. Es wird Zeit, die Gesetzeslage dem anzupassen: wer Angestellte ohne Not entlässt, muss zahlen.

Gast

Die Arbeitgeber haben die soziale Verantwortung für Arbeitnehmer/in schon längst abgegeben spätestens mit der Zeitarbeit, Werkverträge usw.. Gruss

Gast

Siemens ist seit über 20 Jahren dabei Stellen zu streichen ... und warum? Damit die Aktionäre zufrieden gestellt werden.

Für Werner Siemens waren seine Arbeiter noch ein Kapital und deshalb hatte er für diese in Berlin extra eine Siedlung gebaut ... aber heute? Da gibt es einfach ein Überangebot an potentiellen Menschen die diese Arbeit machen würde UND die Rationalisierung und Automatisierung der Prozesse bringt die Menschen um ihre Arbeit. Maschinen sind eben billiger als Menschen ... und die brauchen nur Energie ... [die wir ja eigentlich für den Klimawandel einsparen sollten].

sogut
antikapitalistische Kritik

Siemens baut den Konzern um und entlässt Mitarbeiter. Das passiert in kleinen Unternehmen und mittelständischen Unternehmen tagtäglich und ist keine Meldung wert, auch wenn es in der Summe um höhere Zahlen geht. Auf der anderen Seite haben Unternehmer neue Ideen, neue Pläne und stellen ein. In der Summe ist in den letzten Jahren mehr eingestellt worden, als Stellen abgebaut wurden, in allen Bereichen nicht nur bei den geringfügig Beschäftigten. Warum aus dieser schlichten Meldung des Stellenabbaus bei Siemens jetzt eine Kapitalismusschelte entstehen muss, Aufrufe das Aktienrecht zu ändern, den Kapitalfluss zu regulieren oder Dividenden zu deckeln erschließt sich wohl nur einigen wenigen echten "Wirtschaftsfachleuten". Siemens ist im Augenblick weniger erfolgreich, als die Konkurrenz von GE und anderen Unternehmen und muss etwas unternehmen. Die angesprochenen Fachkräfte werden sich kaum große Sorgen machen müssen im augenblicklichen Arbeitsmarkt etwas Neues zu finden.

Smokings
Die Frage ist doch auch, wie fallen sie weg...

...werden sie entlassen und stehen dann tatsächlich Fachkräfte auf der Strasse oder ist es eine sozial verträglichere Lösung und es werden keine neuen eingestellt und wir reden hier über Frühverentung und auslaufende Verträge(dieser Teil würde natürlich auch bedeuten das Fachkräfte verfügbar würden)?

Ich meine ja nur, das steht nicht wirklich im Artikel.

Und so sehr ich auch der persönlichen Meinung bin Personal entlassen um Profite zu steigern ist unmoralisch, weiß ich nunmal auch das dies der Lauf der Dinge ist und letztendlich wird nur ein Bruchteil der Menschen ausreichen um alle Menschen zu versorgen. Darauf läuft es hinaus, Konzerne kann man nicht zwangsverpflichten Arbeit zu schaffen, deshalb sollten wir wirklich über neue Wege nachdenken - wie können wir sicher stellen das die Menschen sich versorgen können ohne Arbeit, denn genug Arbeit für alle ist jetzt schon nicht da und wird eher weniger als mehr...

garden.of.delight..
@sogut

Die Statistiken wuerde ich sehr gerne sehen, in welchen die Stellenzuwaechse ausserhalb des Niedriglohnbereichs dokumentiert sind.

Mittelstaendische und insbes. grosse Unternehmen tendieren doch eher dahin, hoehere Umsaetze und Gewinne mit einem in seiner Groesse konstanten Personalstamm zu machen.

Wenn das nicht langt, kommen Leiharbeit und - zunehmend - Werkvertraege zum Einsatz.

Jobzuwaechse in D - so wie ich sie wahrnehme - liegen vor allem im Dienstleistungssektor vor.

Was Siemens angeht, so ist das wesentliche woran ich beim Begriff Siemens denke :
Verkauf von Unternehmensanteilen, die nicht genug Geld bringen.
Das passiert - gefuehlt - dermassen oft, das man sich fragt, was dort ueberhaupt noch ausreichend Gewinn bringt und dauerhaft gehalten wird.

Sam77
Fachkräftemangel

Also ich bin in einem Siemenswerk in Berlin beschäftigt, wir haben immer zu wenig Personal um die Umsätze und Termine einhalten zu können. Mit internen Verschiebungen und Überstunden wird versucht das auszugleichen, aber irgendwann kommen die Mitarbeiter an ihr Limit. Sieht man dann doch mal ein, das Unterstützung notwendig ist, wie üblich in Form von Leiharbeitern, merkt man immer mehr, das die angeforderten Fachkräfte kaum noch zu bekommen sind.

DerRückspiegel
@morgentau19

"Heute jedenfalls habe ich wieder was gelernt. Auf jeden Fall werde ich keine Produkte mehr von Siemens kaufen."

Die Haushaltsgeräte sind ein Joint Venture von Bosch und Siemens namens BSH, das bald nur noch Bosch gehört. Ansonsten müssen Sie Turbinen, Züge, MRTs in Zukunft bei GE oder ABB kaufen, was erst recht dem deutschen Arbeitsmarkt schadet.

Wenn Arbeitnehmer entlassen werden, lassen sie sich nicht einfach von der Verwaltung zu R&D überführen. Daher sind rein quantitive Zahlenspiele nicht zielführend. Überwiegend wurde bislang Bürokratie abgebaut, etwa mehrfach besetzte Verwaltungsfunktionen.
Dazu die Rentabilität: Wenn eingesetztes Eigenkapital weniger rentiert als Bankanlagen, wird das Segment gekappt
Auf der anderen Seite läuft die Siemensstrategie scheinbar darauf hinaus, bald nur noch aus einem Pensionsfond zu bestehen. Die Postsortieranlagen oder Rail sollten bereits ebenfalls "geopfert" werden, was zwar scheiterte, aber deren Mitarbeiter nicht gerade motiviert hat.

DerRückspiegel
re CE

Da stimme ich 100% zu.
Im Siemens Global Leadership Center am Starnberger See steht eine Büste von Werner von Siemens mit seinem Leitsatz "Für kurzfristigen Gewinn opfere ich nicht die Zukunft meiner Arbeitnehmer".
Seit Siemens amerikanische Management-Methoden übernimmt, geht es hauptsächlich um Shareholder-Value, wobei die Arbeitnehmer dank Belegschaftsaktien selbst Stakeholder sind. Die ersten Ausgliederungen wurden mit dem Fokus auf das Kerngeschäft begründet. Dummerweise gehören Telekommunikation, Medizintechnik, Osram zum eigentlichen Kerngeschäft.
Man trennt sich also von immer mehr Geschäften, senkt generell die Kosten, und kauft überteuert andere Firmen auf. Begründet wird alles mit nebulösen Worthülsen a la Digitalisierung, Elektrifizierung, Automation.

MrEnigma
3,7 Milliarden Gewinn

sind auch einfach zu wenig.
Das ist sehr verständlich.
Wenn der neue Chef ein paar Euro Lohnkosten einsparen kann, freuen sich die Aktionäre und seine Boni steigen.
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Solange Manager dafür bezahlt werden kurzfrisitig die Gewinnsituation zu verbessern, solange muss man sich auch nicht wundern.
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Einseits wird über Fachkräftemangel gefaselt - anderseits werden tausende Mitarbeiter entlassen. Seltsam!
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Also so schlimm kann es für die Firmen nicht sein, neues Personal zu bekommen. Dabei sollte bekannt sein, dass mit jedem Mitarbeiter auch KnowHow verschwindet.
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Aber egal - der TopManager will einsparen ... damit er seine eigene finanzielle Situation verbessert. Getarnt wird das mit dem Wort "Konzernumbau".
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Unterm Strich eine ziemlich miese Nummer - wenn es einem Unternehmen nicht gut geht, ok .... wenn man aber Milliarden !!! Gewinne macht, dann gibts absolut keinen Handlungsdruck Leute zu entlassen!

Gast
@12:53 von berglöwe: Qualität? Zuverlässigkeit?

"wenn Siemens so viele Leute raus schmeißt dann werden die Erzeugnisse von Siemens sicher nicht mehr gut sein"

Sind sie leider schon lange nicht mehr! Und hier von einem "Technologiekonzern" zu reden, ist nur noch ein Witz: Erst steigt die Firma - mit einem einstmal funktionierenden Konzept - in die Solartechnik ein, wurschtelt daran aber so viel herum, dass die Geräte reihenweise ausfallen und kaum eins die vorgesehende Lebensdauer erreicht. Antwort des Konzerns: "Aufkündigung" des Servicebetriebes und endlich Schliessung der gesamten Sparte! So geht man also in dieser Firma mit Problemen um. Kreative und verantwortungsvolle Unternehmenspolitik geht anders!