Waffen "Made in Germany"

Ihre Meinung zu Interview: "Das G36 ist unser geringstes Problem"

Alle reden vom Sturmgewehr G36 - obwohl die Mängel bei der Ausrüstung der Soldaten in anderen Bereichen viel eklatanter seien, sagt Bundeswehrverbandschef André Wüstner im Interview mit tagesschau.de. Er fordert mehr Geld und eine Modernisierung der Ausstattung.

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46 Kommentare

Kommentare

Mediendienst
Ein Fachmann spricht - die Politik sollte hören.

"Da hatten die Soldatinnen und Soldaten doch grundsätzlich lange Zeit nicht die richtige Ausstattung und Ausrüstung verfügbar.", sagt Wüstner.

Das war allerdings von Anfang an in Afghanistan ein Thema. die Bundeswehr wollte größere, stärkere Waffen. die Politik verwehrte ihr dies.

Mit dem Argument, dass dies nur die Aufständischen rebellischer machen würde.

Und so wurden Bundeswehrsoldaten ungenügend ausgerüstet in Gefechte verwickelt.

Wenn die Opposition heute nach Toten wegen der unpräzisen Waffe fragt, sollten sie sich selber fragen, wie viele Deutsche durch die zu leichte Bewaffnung getötet wurden.

Gerade die Opposition war damals ja strikt dagegen, die Deutschen vor Ort besser auszurüsten.

Gast

"Es geht einerseits um ein besseres Management und andererseits um die richtigen strukturellen Weichenstellungen für die gesamte Bundeswehr"
Haargenau, denn mindestens seitdem die Bundeswehr als "Sparpotential" erkannt worden ist (Stichwort: Abschaffung des Wehrdienstes), hat kein Verteidigungsminister einen Plan gehabt, was er mit einer solchen mini-Truppe anstellen soll und wozu man überhaupt noch in der Lage sein will.

Zusätzlich dazu kommen noch die ganzen idiotischen Verwaltungsbeamten, die im Büro den "Schlaf der Gerechten" schlafen und dann nicht mitbekommen, wenn bestellte Rüstungsgüter Mängel aufweisen oder gar Verspätungen in der Lieferung haben.

Also ist folgerichtig:
1. Der Verteidigungsminister muß endlich "einen Plan haben", was man mit der Truppe anstellen will (denn die 180.000 Mann sind nicht viel).

2. Man muß den Beamten im Ministerium mal "Feuer unterm Hintern machen", damit sie nicht immer Kasernen sanieren und die dann leerziehen ... u.ä.

xaver13
DA SPRICHT EINER KLARTEXT......

....... und das ist gut so..............

Mediendienst
Jetzt kann man nur hoffen, vdL hört auf ihn.

"Da kann sie nicht in Gänze erst die Veröffentlichung eines neuen Weißbuches im nächsten Jahr abwarten."

Es muss rasch gehen, das sollte klar sein.

Hoffentlich versteht vdL, dass er mehr Fachkompetenz als sie hat.

Und macht das nicht eine gute Führungskraft aus?

Zu wissen, wann man auf die Mitarbeiter zu hören hat, die viel mehr von der Materie verstehen, als sie selber.

Sie kommt aus der Kinderecke. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Ecke.

Er aber vom Einsatz im Krisen- und Kampfgebiet.

Bitte auf ihn hören. Und nicht auf ihre zivilen Berater. Frau von der Leyen.

transarena
André Wüstner

Na endlich mal jemand der Klartext redet.
Ohne Polemik oder H&K Niedermache zu betreiben.

Mediator
Klare und vernünftige Ansichten von Herrn Wüstner

Wenn das Parlament unsere Soldaten in den Einsatz schickt, dann muss es sie entsprechend ausrüsten, damit sie diesen Einsatz möglichst unbeschadet überstehen und ausführen können.

Im Gefecht geht es nicht darum den Gegner in einem fairen Duell zu besiegen, den fair bedeutet de facto, dass meine Chancen zu sterben identisch mit denen meines Gegners sind.

Aus diesem Grund ist es, wie angesprochen, nicht diskutabel, dass der Truppe Waffensysteme im Einsatz vorenthalten werden, die ihre Überlebenschancen und die Chance zur Auftragserfüllung erhöhen.

Man kann in der Politik viel Diskutieren, aber den Preis für politische Fehleinschätzungen zahlt der Soldat mit seinem Leben!

20 Jahre wurde der Wehretat sukzessive reduziert. Irgendwann ist dann einfach keine vernünftige Ausrustüngs, Einsatz- und Strukturplanung mehr möglich.

Die Sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich signifikant verändert und wir brauchen eine vernünftig ausgerüstete Bundeswehr!

Gast
Volle Zustimmung!

Das G 36 ist das geringste Problem! Als Ehemaliger habe ich 1996 den Übergang G36 - G3 erlebt! Leichter, treffsicher mit guter Handhabe. Von HuK entwickelt für die Landesverteidigung! Jetzt 20 Jahre später soll diese Waffe weltweit funktionieren?
Wenn ich mir nur das Titelbild dieses Beitrages betrachte fällt mir folgendes auf:
Unterhalb des Laufes ist zusätzlich ein kleiner Granatwerfer installiert, oberhalb (auch zusätzlich) ein Nachtsichtgerät oder Zielpunktlaser! Beide Zusätze behindern oder verhindern die Belüftung des Gewehrlaufes!
Wer hat jetzt also Schuld? HuK oder die BW mit immer neuen Anforderungen an die verschiedenen Einsatzbedingungen?
Ich bin froh nicht mehr den Beschaffungswahsinn der BW als Aktiver zu erleben! Die Truppe wird immer zu letzt gefragt! Vorher kommen Politik und Lobbyisten!

Gast
Nein. Die Verantwortlichen im

Nein.

Die Verantwortlichen im Verteidigungsministerium haben mit der Anschaffung des G36 doch bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind entsprechende Verträge mit einem Rüstungsproduzenten so aus zu handeln, dass am Ende funktionierendes Gerät dabei heraus kommt, oder der Hersteller auf seine Kosten nacharbeiten muss.

Wieso denselben Fehler wiederholen?

Des Weiteren bestellt die BW jedes Jahr tonnenweise irgendwelchen Unsinn, nur damit im Folgejahr die Budgets erhalten bleiben. Die BW und das BMVg sollen erst mal den eigenen Laden aufräumen und neu strukturieren.

Danach kann man in ein paar Jahren über diese Dinge reden.

JokeSchuette
Die Nato ist größer als Deutschland

Das Gebiet der Nato, das im Falle eines Angriffs von außen von allen Nato-Partnern verteidigt wird, reicht in Nord-Südrichtung von Norwegen bis nach Portugal, Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei. Wer also Gewehre für einen Natostaat bestellt, sollte wissen, dass innerhalb des Nato-Gebietes Temperaturen von - 30 ° - + 50 ° herrschen können. Wer das nicht weis, sollte nicht in der Lage sein, 'zig Millionen Euro für Gewehre ausgeben zu können. Und die Firma, die Gewehre für die Nato liefert, sollte darüber auch informiert sein. Da haben sowohl bei der Bundeswehr-Beschaffung als auch bei der Lieferfirma die Beamten und Angestellten mit den höchsten Besoldungs-Stufen kläglich vesagt.

Brian
Nicht zu wenig sondern falsch verteilt!

Deutschland hat einen Verteidigunsetat der zwischen Platz 5 und 10 weltweit liegt.

Da UK (eine Atom und UN Veto Macht, die Flugzeuträger unterhält) liegt oft nur knapp über diesen Etat.

Das eigentliche Problem ist doch das Ministerium, welches als unregierbar gilt! Der Verwaltungsapparat der Bundeswehr gehört aufgeräumt und die Beschaffungspoltik (incl. der Aufträge für Neuentwicklungen) muss endlich modernisiert werden. Endlich keine Verträge mehr bei denen die Liefereanten mehr bekommen, wenn sie eine Fehlentwicklung anfertigen und diese dann konsequent abbestellt wird, endlich konvetionalstrafen für Entwickler die ein Transportflugzeug einfach nicht fertig bekommen (anstelle von immer mehr Geld).

Was keinen Sinn machen würde ist hier gutem Geld schlechtes hinterherzuwerfen. Sollte die Bundeswehr schlicht nicht in der Lage sein hier ordentlich zu arbeiten, dann sollten wir evtl. von zuviel Eigenentwicklung absehen und mehr bei Verbündeten einkaufen ...

AlterSimpel
Jeder tut seine Pflicht ?

Der Bundeswehrverbandschef tut, was man von ihm erwartet: er wirbt um Geld für bessere Ausstattung.

Die Politik scheint ihm diesen Gefallen tun zu wollen, während gleichzeitig die Schulen verfallen, die Rente gekürzt wird und für Erzieher angeblich kein Geld da ist, obwohl auch ihre "Einsatzanforderungen" gestiegen sind.

Die Nato-Verträge haben sich nicht geändert, allein interessierte Politiker aller Couleur und aller Länder haben stets neue Aufgaben "erfunden".
Das Afghanistan-Desaster zB hätte sich die BW komplett ersparen können.
Sie musste eine unüberlegte oder größenwahnsinnige Politik ausbaden. Die erkannten Mängel in der Ausrüstung werden jetzt wiederum als Grund für weitere Aufrüstung genannt, damit das nächste Abenteuer wenigstens ohne wehrtechnische Blamage abläuft.

Wenn es an Geld für Krankenhaushygiene mangelt, zuckt die Politik mit den Schultern: es ist halt so.
Vielleicht setzen wir beim nächsten Krieg einfach mal aus, es ist nur eine politische Entscheidung.

Sternenkind
zehntausende

Unnütze und inkompetente beamte in der verwaltung rauswerfen schon wirds billiger und besser

AlterSimpel
@Mediendienst

"Zu wissen, wann man auf die Mitarbeiter zu hören hat, die viel mehr von der Materie verstehen, als sie selber."

Sie haben aber schon erkannt, daß der BW-Verband letztlich eine Lobbyorganisation ist?

dewenzel
das G36 ist unser geringstes Problem

stimmt, verdammt richtig, aber ganz klar ein urdeutsches Problem. Großkotzige Politiker, ein Heer auf Taschengeldniveau. Deutschland hat sich anscheinend noch nie verändert, immer große Fresse der Herren in den Ministerien. Der Platz hier dürfte nicht reichen um eine Analyse abzugeben. Vor 50 Jahren gab es Starfighter die vom Himmel fielen weil er vom Bomber bis Aufklärer alles können sollte. Es gab Panzer, HS30 die waren das Geld nicht wert - U Boote die rosteten usw. Einen Vorteil hatte das ganze, auf diesen Schrott wurde nicht zurück geschossen.
Jetzt aber sollten Soldaten im Einsatz Material haben um das zu erledigen wozu unsere Herren der Legislative sie hinschicken. Also Gewehre die feuern als leichte Waffen. Wie wäre es noch dazu mit einem leichten MG es verträgt ein paar tausend Schuss und da kann der Lauf auch gewechselt werden. Hubschrauber die richtig fliegen - Kampfhubschrauber die schießen Kostet aber Geld - und ein bisschen Personal das nicht die Schnauze voll hat.

AlterSimpel

"Der Verteidigungsminister muß endlich "einen Plan haben", was man mit der Truppe anstellen will (denn die 180.000 Mann sind nicht viel)."

Die Verfassung gibt diesen "Plan" eigentlich schon vor.
Die Politik hat sich nur sukzessive davon entfernt und selbst immer neue Aufgaben erfunden, die dann wiederum als Rechtfertigung für weitere Aufrüstung dienten.

Die Bevölkerung ist nach wie vor mehrheitlich gegen einen Einsatz wie in Afghanistan.
Unter Wehrpflichtigen hätte es Diskussionen und Fragen gegeben, wenn man ein Wüstenmanöver durchgeführt hätte, da es offensichtlich nicht der Landesverteidigung dient.

Eine Berufsarmee wird viel leichter zum Spielball der Politik, weshalb es nun umso wichtiger ist, daß nicht Insider oder Lobyyisten die Richtung vorgeben, sondern endlich ein gesellschaftlicher Konsens angestrebt wird, ob die BW wirklich der verlängerte Arm einer globalen Wirtschafts- und Außenpolitik sein soll, und wenn ja, in welchem Rahmen (EU, UNO oder einfach nur "Bündnistreue").

Erich Kästner
Noch mehr Geld verpulvern?

Die Bundeswehr kostet uns schon genug. Da reiht sich ein Milliardengrab ans nächste. Jetzt noch mehr Geld zu fordern, klingt wie ein schlechter Witz. Zuerst muss man die Inkompetenz abgeschafft werden, die zu solcher unvorstellbarer Steuergeldverschwendung führt. Der nächste Schritt wäre ein radikales Gesundschrumpfen dieses Geldvernichtungs-Etats.

Schwarzbär
Geld ist vor allem falsch verteilt

Die Bw hatte die Chance, sich neu aufzustellen: Doch sie hat immer noch zu viele Stabsoffiziere und zu wenig "Indianer". Seit Jahren bekannt, unterhält sie einen „Wasserkopf“ an milit. Managern, deren Abbau mit der jetzigen Struktur nicht erkennbar ist. Jede zivile Firma hätte hier längst gehandelt. Gerade durch den Faktor Personal werden deutliche Mittel frei und zweitens ist dieser Schritt längst überfällig, denn die Relatio geht klar zu ungunsten der Untergebenen, die noch mehr belastet werden. An der Quelle saß der Knabe: Mangels Material stirbt man u.U. im Einsatz, weil viel Geld bereits ausgegeben wurde, an eine Klientel, die in der Vergangenheit beinahe jede Problematik aussaß oder als Berater versagte. Das fängt mit einem Eurohawk an, wo keiner dieser gut bezahlten Manager merkt, dass ein wichtiges Teil fehlt und endet beim G36, wo man die Problematik im Einsatz erst verkennt und dann nicht konsequent an der Sache dran bleibt. Warum auch? Hat man doch ein gutes, festes Gehalt..

Mediendienst
@ AlterSimpel

Sie haben aber hoffentlich schon erkannt, dass Soldaten auch nur Menschen sind. die genau so wie sie leben wollen.

Und vielleicht billigen sie auch den Menschen, die auch für ihre Freiheit kämpfen, zu, dass sie eine zeitgerechte Ausrüstung haben wollen, die ihnen größere Chancen bietet, ihren Einsatz zu überleben.

Ich finde es, gelinde gesagt, gemein, Wüstner Lobbyismus zu unterstellen, obwohl er nur die Probleme anspricht, die heute die BW hat.

Wenn sie keine BW oder keine Auslandseinsätze wollen - sagen sie es.

Aber nicht mit einem billigen Vorwurf kommen, um zu versuchen einen Mann, der die Dinge beim Namen nennt, zu diskreditieren.

Dass die BW damals schwereres Gerät in Afghanistan wollte und brauchten und Politiker! im sicheren Berlin! ihnen das verwehrten (Opposition und einige Regierungsmitglieder) - ist ein eigener Skandal.

In Zukunft hat sich das zu bessern.

Laureat
@ CE - Meine Meinung durch Meinungsfreiheit

"2. Man muß den Beamten im Ministerium mal "Feuer unterm Hintern machen", damit sie nicht immer Kasernen sanieren und die dann leerziehen ... u.ä."

Das ist Unsinn, denn nach der Extremschrumpfung von 495.000 Soldaten auf heute nur noch 180.000 liegt es doch auf der Hand, dass da viele Betten frei wurden.
Die Sanierung der genutzten Liegenschaften wurde über Jahre hinweg versäumt. Hier besteht zurecht massiver Sanierungsbedarf.
In meiner alten Kaserne in Flensburg wurden wie ich heute las Häuser für die zivile Nutzung geschaffen. Eine aktuelle Auflistung aller still gelegten Liegenschaften könnte uns einen Aufschluss darüber geben, ob diese vielleicht auch für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden könnten. Frau vdL steht hier mehr ihren Mann als jene die vor ihr meinten welche zu sein.
Was mich hier am meisten richtig ärgert ist, dass ihre Vorgänger nicht haftbar gemacht werden für ihr Versagen und die Verstümmelung der BW. Ich persönlichwerte es sogar als Landesverrat.

michi771
wie kommt es eigentlich....

das >20 Staaten außer Deutschland das G36 einsetzen und man nichts von Mängeln hört? Darunter auch Länder wie Mexiko, Saudi Arabien, Brasilien etc... ? Alles Länder in denen es verdammt warm ist?

Eventuell liegt es einfch an der eher lächerlichen Ausbildung der gemeinen Soldaten bei der BW?

Solchen simplen Fragen geht keiner nach? Warum? Das würde jedes Unternehmen in der freien Wirtschaft machem!

friedrich peter peeters
Mit Staunen und Schrecken.......

Mann hört und liest dies alles mit Staunen und Schrecken. Ein sehr reiches Land hat anscheinend eine Armee die ihre gesetzliche Aufgaben nicht wahrnehmen kann. Nicht aus Geldmangel, sonder wie es scheint aus Führungsmangel auf höchster Ebene. Dabei ist nicht deutlich, ist es Unwillen, Inkompetenz, gar Korruption oder Darf mann nicht. Nun hat sich die politische Situation in Europa dramatisch gewandelt und mann müsste alle Segeln beisetzen um die seit Jahren starke Russische Aufrüstung zu beantworten. ûber den ausgeglichenen Haushalt können sich demnächst die Russen freuen.

AlterSimpel
@Mediendienst

"Ich finde es, gelinde gesagt, gemein, Wüstner Lobbyismus zu unterstellen, obwohl er nur die Probleme anspricht, die heute die BW hat."

Bitte informieren Sie sich über die Zielsetzung des Bundeswehrverbandes.
Über seine Forderungen habe ich nicht geurteilt.

"Und vielleicht billigen sie auch den Menschen, die auch für ihre Freiheit kämpfen, zu, dass sie eine zeitgerechte Ausrüstung haben wollen, die ihnen größere Chancen bietet, ihren Einsatz zu überleben."

Anders als Sie habe ich niemals geglaubt, daß in Afghanistan meine Freiheit verteidigt wird (oder die Deutschlands).
Wenn dem so wäre, müssten wir ja jetzt sofort wieder dahin.

Ich hätte auch damit leben können wenn ein Politiker gesagt hätte, wir schicken keine Soldaten dorthin, weil wir dafür nicht das geeignete Gerät haben.

Es war Großmannssucht, gepaart mit Inkompetenz, die das Leben der Soldaten aufs Spiel gesetzt hat.
Ob sie mit anderer Ausrüstung noch am Leben wären, ist reine Spekulation.

weltverbesserrer

G 36 / Geschichte

Produktionszeit: seit 1997 (und nicht erst gestern!)
http://de.wikipedia.org/wiki/HK_G36#HK36_und_HK50

Verteidigungsminister zur Zeit der Beschaffung:
Volker Rühe (Volker Rühe (* 25. September 1942 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 1989 bis 1992 Generalsekretär der CDU und von 1992 bis 1998 Bundesminister der Verteidigung.)

Fragen:
Wann hat die Entwicklung des G3 Nachfolgers begonnen?
Wer ist denn nun für die Einführung der Waffe verantwortlich?
War die Waffe 1997 und davor in der Testphase wirklich schlecht?
Warum wurde sie dann beschafft?
Weshalb sucht man in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit?
Wieso recherchiert und denkt niemand mehr nach?

Die amtierende und den vorherigen Verteidigungsminister/in für die Probleme verantwortlich zu machen ist zwar einfach, aber genauso unpräzise wie die angebliche Treffunsicherheit des G 36.

VG
WBM

AlterSimpel
@friedrich peter

"Ein sehr reiches Land hat anscheinend eine Armee die ihre gesetzliche Aufgaben nicht wahrnehmen kann."

Die Landesverteidigung und die erweiterte Landesverteidigung im Rahmen eines Bündnissfalles sind die einzigen Verpflichtungen, die die BW erfüllen muss.
Abenteuer wie in Afghanistan oder Sicherung der Handelsrouten wie am Horn von Afrika sind optional und nur Gegenstand politischer Erwägungen.

"mann müsste alle Segeln beisetzen um die seit Jahren starke Russische Aufrüstung zu beantworten"

Der Wehretat der Nato ist immer noch 10x höher als der der Russen, die hauptsächlich Uraltmaterial ersetzen, während wir schon die letzten Neuanschaffungen ausmustern wollen.

Trotz aller verbaler Scharfmacherei hat der letzte Nato-Gipfel insofern vernünftig gehandelt als er nur eine schnelle Eingreiftruppe als Reaktion beschloss.
Denn aus der alten Zeit ist bekannt, daß Aufrüstung, die offen gegen ein Land betrieben wird sich gegenseitig hochschaukeln kann.

heinzb aus nrw
Falsche Frage, denke ich.

" Die SPD will nun wissen, ob deutsche Soldaten oder deren Verbündete wegen der Mängel des G36 getötet worden sind " ?
Es stellt sich doch vielmehr doch die Frage, wurden unschuldige Zivilisten durch die Mängel der G36 ermordet in der zurückliegenden Zeitraumes durch Deutsche Soldaten oder Verbündete ?

Sabine1970
Auf den Punkt gebracht!

Respekt, gute Fragen und gute Antworten. Der für mich wesentliche Punkt: Verantwortungsvolle Politik geht über das Thema G36 hinaus. Und das Wort Beißreflex passt auch. Politisches Affentheater am Kern der Probleme der Bundeswehr vorbei.

Laureat
@heinzb aus nrw - Falsche Frage, denke ich

" Die SPD will nun wissen, ob deutsche Soldaten oder deren Verbündete wegen der Mängel des G36 getötet worden sind " ?
Es stellt sich doch vielmehr doch die Frage, wurden unschuldige Zivilisten durch die Mängel der G36 ermordet in der zurückliegenden Zeitraumes durch Deutsche Soldaten oder Verbündete ?

Die Tötung von Zivilisten halte ich für reichlich unwahrscheinlich, hier wird eine neues Themenfeld von wie mir scheint echten Experten aufgemacht. Da müsste zudem die Streuung der Waffe im negativsten Fall auch jener einer Schrotflinte gleich kommen, also Unsinn.

Die ganzen Spezialisten in den Reihen der Grünen und Linken zum Thema Verteidigung und Bundeswehr habe ich in der Vergangenheit eh meist belächelt, sorry aber das sind für mich mit meinem Reifegrad junge Mädchen, die gerne und überall immer mitsabbeln wollen, nie gedient haben und denen es auch an Kompetenz fehlt.

Frau vdL hat auch nicht gedient, aber sie wird täglich kompetenter (falls das Argument nun kommen sollte).

Shantuma
@Mediendienst

Ich finde es komisch das Leute glauben das die Freiheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt wird.

"... ist ein eigener Skandal."

Das wir dort waren ist ein Skandal, ich finde bis heute keinen vernünpftigen Grund. Es hat sich in Afghanistan nichts geändert, die ganze Operation war schlicht falsch geplant und ich glaube das wusste man auch schon vorher.
Ein amerikanischer General meinte mal man bräuchte 500.000 Soldaten um in Afghanisten Ruhe rein zukriegen.

Ich sehe zwar auch Modernisierungsbedarf in der BW, aber das G36 funktioniert wenigstens, viele gepanzerte Fahrzeuge, Flugzeuge, Hubschrauber funktionieren nicht einmal. Dort herrscht massiver Handlungsbedarf.
Über die Treffsicherheit bei einem Sturmgewehr bei bestimmten Situationen kann man reden wenn diese massiven Probleme gelöst wurden, aber die CDU-SPD-Regierung ist nunmal nicht dazu in der Lage die Prioritäten richtig zusetzen.

Die Hauptaufgabe der BW ist die Landesverteidigung der Rest ist maximal Bonus.

UdSSR 2.0
@ heinzb aus nrw:

"Es stellt sich doch vielmehr doch die Frage, wurden unschuldige Zivilisten durch die Mängel der G36 ermordet in der zurückliegenden Zeitraumes durch Deutsche Soldaten oder Verbündete ?"

Deutsche Soldaten haben meines Wissens noch nie auf unschuldige Zivilisten geschossen. Falls Sie etwas Gegenteiliges belegen können, dann bitte.

Bill Hicks
Ach na so ist das

"Wüstner: De Maizière handelte unter anderen Rahmenbedingungen. Der "Islamische Staat" oder die Ukraine waren damals kein Thema."

Ich wusste gar nicht das die Bundeswehr in der Ukraine aktiv ist bzw. schon wieder für den "Fall Barbarossa" gerüstet werden muss.

Es ist auch schön wie euphemistisch und mit der Politik konform der Herr Oberleutnant, weiter so tut als wäre der Austausch des G36 notwendig. Die Soldaten beschweren sich ja eindeutig nicht über die Treffgenauigkeit des G36.

Dazu mal ein Artikel aus der FAZ:
faz.net/aktuell/politik/einsatz-soldaten-ueber-das-g36-wir-haben-nie-rechts-gezielt-und-links-getroffen-13552914.html

Das Neue Gewehr wird wohl das HK416 alias G38 werden.
n-tv.de/politik/Das-koennte-der-G36-Nachfolger-sein-article14960971.html

hoenieg

NPD wählen, dann wird mehr in die Bundeswehr gesteckt!

Shantuma
@AlterSimpel

"Es war Großmannssucht, gepaart mit Inkompetenz, die das Leben der Soldaten aufs Spiel gesetzt hat."

Diese Inkompetenz bestätigt sich heute mal wieder weil man lieber ein funktionierendes Sturmgewehr ausmustert, aber an der funktionsuntauglichen Ausrüstung einfach nichts macht.

"Ob sie mit anderer Ausrüstung noch am Leben wären, ist reine Spekulation."

Richtig, genauso wie die Frage der SPD-Politiker schlichter Blödsinn ist, weil es in das selbe Gebiet fällt.
Gegen einen gut geplanten Hinterhalt bringt auch manchmal die beste Ausrüstung nichts. Aber genau dafür sind Hinterhalte da, um ausrüstungstechnische und zahlenmäßig stärkere Verbände zu neutralisieren.
Und das sagt kein gestandener Soldat, sondern ein verdammter Mitbürger der seinen Zivildienst abgeleistet hat.

ZZZ

Das kommt halt davon, wenn man 30 Jahre lang die Kohle verplempert und damit ein paar wenigen Firmen die Taschen füllt.
Während die BW noch mal nachfragt, ob das 1996 bestellte System demnächst mal vorgeführt werden kann, kloppen andere Länder schon die Nachfolgegeneration raus.
Eigentlich nicht schlimm, Waffen sind eh für'n Arsch, aber wir zahlen hier ja gutes Geld für olle Kamellen die am Ende nach Kohlrabi schmecken.

Shantuma
@Mediendienst

"Frau von der Leyen."

Diese Frau leidet wohl am Peter-Prinzip und ist somit für jeden Ministerposten schlicht ungeeignet.

Bill Hicks
Spannendes aus Fachkreisen

In einem Blog "Augen Geradeaus" standen vermutungen zum neuen Gewehr und vieles deutet auf das HK416.

Viel Spannender ist aber das insgesamt nur ein Gewehr im Vergleichstest besser abschneidet als das G36. Genaues weiß man nicht. Ein Zitat aus dem Blog:
"Aus verschiedenen Medienberichten, u. a. aufgrund von Aussagen im Rahmen der Bundespressekonferenz vom 01.04.2015, kann abgeleitet werden, dass in den neuerlichen Vergleichsuntersuchungen nicht mehrere, sondern lediglich eine Waffe besser abgeschnitten haben soll als das G36. [...]Das ebenfalls von Heckler & Koch stammen sollen." Und da gibt es nur eins und das ist das HK416.

Im Klartext haben wir laut diesem Test das beste Gewehr das als Standardwaffe im Gebrauch ist. Da ist schon die Frage ob eine Neuanschaffung gerechtfertigt ist, zumal das neue Gewehr nicht billig zu haben sein wird.

Wo man wirklich Abhilfe schaffen könnte sind die Stiefel, die sind Stand 1950. Ich kenne keinen SaZ der die Standardstiefel verwendet.

Shantuma
@UdSSR 2.0

"Falls Sie etwas Gegenteiliges belegen können, dann bitte."

Stimmt man hat nur einen stecken gebliebenden Laster bombardieren lassen und dabei über 100 unschuldige Zivilisten getötet, oder verletzt.
Der Pilot dabei war amerikanisch, der Befehlsgeber aber ein Deutscher.

Grund: Das Lager war in Gefahr, dieser Tanklaster (stecken geblieben) war die Gefahrenquelle.

Für weitere Informationen suchen Sie nach "Kunduz-Affäre"

Bill Hicks
@Alter Simpel 20:18

Ich kann ihnen nur beispflichten. Leider hat niemand den Mumm der V-Ministerin ernsthaft zu widersprechen, selbst Teile des eher Links-pazifistischen Kaberetts machen mit bei der PR-Aktion "Ein Herz für schlecht ausgerüstete Soldaten".

Allein der Beratervertrag für McKinsey um zu solchen zum Aktionismus führenden Ergebnissen zu kommen kostet 1,5 mill. €.(laut Sächsische Zeitung) Das sind 1500 G36 oder schon eine Handvoll Kindergärtner bis zur Rente also Betreuung für ca. 500 Kinder von 3 bis 7 Jahren. Da kann man sich echt fragen wo das Geld sinnvoller eingesetzt gewesen wäre.

Wanderfalke
@Sabine1970 - 22:08

So ist es - Uschi kauft der Truppe jetzt neue Schnellfeuergewehre, während der Zustand von Hubschraubern und Jets Fragen aufwirft, ob die Transporte zu den Einsatzorten überhaupt gewährleistet sind.

@Laureat - 22:13
"Frau vdL hat auch nicht gedient, aber sie wird täglich kompetenter (falls das Argument nun kommen sollte)."

Sie haben echt Humor...

Basti@@@
Gutes Interview!

Gut zu hören, dass die Soldaten gelassen bleiben. Und ich kann nachvollziehen, dass es in der Bundeswehr weit mehr Probleme gibt. Was Waffen angeht, sollte doch eh alle 20Jahre neuentwickelt werden und das dauert dann wieder 5-10 Jahre. Daher ist gut, wenn jetzt der Startschuss gegeben wird. HK hat sicher wieder gute Chancen.

User47
Nein - doch - ooochhhhh?

Versetzt Sie sich doch bitte jeder in folgende Situation!

Tochter/Sohn/Frau/Mann hat die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen!
Einsatzbefehl wird ausgesprochen und alle folgen!
Am Einsatzort stellt man fest, dass der Einsatzbefehl klar und deutlich war aber die Mittel, diesen zu erfüllen, mangelhaft oder nicht gegeben sind!

Frau vdL ist m.M. nach als *sozialisiert* zu klassifizieren!

Eine aktive Unterstützung für Frau vdL, durch Eltern/Ehepartnern, könnte eventuell einen Benefit hervorrufen - eventuell!

* btw. hat unser Finanzminister Kinder oder Frau - die sich aktiv in geschildeter Situation befinden?

Cherrio
me!

vphafner
Kleinstes Problem

Also wenn Geschützpanzer mit Waffenrohren aus Holzstielen übt, und Hubschrauber nicht fliegen können, weil sie nicht geeignet sind für ihren Verwendungszweck, Drohnen entwickelt werden, die nicht fliegen dürfen... Also mal ehrlich, was soll man davon noch halten?
Was hat alle Verantwortlichen da geritten? Der amtierende Minister, oder Ministerin darf das ausbaden. Klar, er ist verantwortlich, selbst wenn er von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Das ist die einfachste Lösung.
Aber da sind ja auch noch gut bezahlte Menschen, die in der Beschaffungsabteilung sitzen, und offensichtlich von nichts eine Ahnung haben. Wäre ja irgendwie lustig, wenn es ein Film wäre. Aber hier werden Milliarden in den Sand gesetzt, und niemand der anderen "Fachbereiche" schreitet ein. Warum auch. Im Endeffekt darf der Steuerzahler gerade stehen. Bürger haften für ihre Regierung.

Vinzent Hafner

NeoBismarck

Ich muß mich bisweilen über einige Kommentare auf dieser Seite wundern,werden hier doch Meinungen aus der Behaglichkeit eines rot-grünen Biedermeiers geäußert wie, "den ganzen Verein heruntersparen"
Es tut mir leid,doch ich halte Einiges,was hier über Soldaten der Bundeswehr geäußert worden ist,für genauso menschenverachtend und nicht sachbezogen,wie es es von einigen Diskutanten hier den Soldaten der Bundeswehr vorgeworfen wird.
Damit keine Mißverständnisse aufkommen:
Ich halte den Einsatz in Afganistan für falsch und den Satz,daß die Freiheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt wird,in Anbetracht der aktiven Salafistenszene in Deutschland,für kompletten Unfug.
Dennoch sind wir es den Soldaten der Bundeswehr schuldig,die ja ,aufgrund eines Mandates des Bundestages dort sind,mit dem Besten auszustatten ,was Rüstungs-und Ausstattungshersteller zu bieten haben.

NeoBismarck
G3/G36

Ich habe beide Gewehre gern geschossen,doch konnte ich mich bein G36 nicht des Eindruckes erwehren,daß ich es mit einem hochgezüchtetem Kleinkalibergwehr zu tun hatte.
Man darf nicht vergessen,die Patrone wurde von den Amerikanern für den Dschungelkrieg entwickelt.In Afganistan fanden aber Gefechte auf größeren Entfernungen statt.
Die Beschaffungsbürokraten haben es aber sträflich versäumt , eine neue Unterstützungswaffe wie das,bei vielen ehemaligen Soldaten ungeliebte MG 3,zu schaffen.Da ist es schon Ironie,daß jetzt das die wenige G3 der Bundeswehr,die noch nicht durch den Schredder gejagt oder,noch schlimmer,an unsichere "Verbündete"(wie so viele Rüstungsgüter wie die russischen Kampfhubschrauber Mi 27 der NVA)verscherbelt worden sind,jetzt verschämt als"Special Marksmanrifle"(sic!)wiederkommt,um Schützengruppen wieder mehr Feuerkraft auf große Distanzen zu geben.

Basti@@@
Klasse Interview

Ich finde gut, dass man endlich von der Diskussion um das G36 wegkommt und sich auf wesentliche Dinge konzentriert. Und ja, es wäre wünschenswert, wenn die Bundeswehr endlich aus der Mangelverwaltung geführt wird. Es ist höchste Zeit!

NeoBismarck
Neue Waffen?!

Die Mängel am G36 wundern mich nicht,wenn man die Soldaten zwingt, das G36,in Ermangelung eines modernen MG`s,in Dauerfeuer zu schießen.
Und dies auch noch gegen einen Gegner,den man nicht einmal wirksam bekämpfen kann?
Warum haben wohl die Amerikaner das M14 Gewehr und das M60MG so lange in Dienst behalten?
Wie wäre folgendes:
Einführung des HK 33 in 7,62X39 mit verbesserter Zieloptik plus LMG im gleichen Kaliber?Da man die Magazine des Gegners verwenden könnte ,wäre die Munitionsversorgung auch weniger ein Thema.

UdSSR 2.0
@ NeoBismarck:

"Da man die Magazine des Gegners verwenden könnte ,wäre die Munitionsversorgung auch weniger ein Thema."

Ob der Gegner da mitspielt, bleibt natürlich die Frage.