Chefredakteur Harris und Geschäftsführer VandeHei vor "Politico"-Logo

Ihre Meinung zu Online-Nachrichtenportal "Politico" startet in Brüssel

In den USA ist es die Quelle für Politik-Interessierte: "Politico", ein überaus erfolgreiches Internet-Portal und Nachrichtenmagazin, das oft die Tages-Agenda bestimmt. In Zusammenarbeit mit dem Springer-Verlag startet heute in Brüssel "politico.eu".

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36 Kommentare

Kommentare

Gast

"Welcher Politiker wurde am Vorabend in welchem Restaurant gesichtet?"
Err ... wer will das wissen? Ist das von "nationalem Interesse"? Darf ein Politiker keine Privatsphäre haben?

Gast
Wie man hört ...

... soll es dort auch ein Diskussionsforum geben. Ich bin mal gespannt. Ob es auch so linkslastig wird?

abbo

Was ist das Ziel? Politiker an internem/ privatem Verhalten zu Messen, anstatt sich mit der Politik zu beschäftigen? Aber was erwartet man von Springer...

Justin

"Err ... wer will das wissen"

Wenn keiner es wissen will, dann gehen die sicherlich pleite, weil es keinen interessiert und keiner zahlt...
Wenn sich aber ein Politiker mit einen Bank- oder Industriemanager zum Essen trifft, ist sicherlich interessant zu wissen...

Gast
Es ist echt amüsant

Sonst schreien die Leute nach Transparenz im dunklen Brüssel und wenn jemand Licht hineinbringen will wird gefragt "Wen interessiert das?"
Und da wundern sich die Menschen, dass sie von der Politik nicht ernst genommen werden...

Pilepale
Beeinflussung der Meinung - ausführlich beschrieben

Herr Ganslmeier beschreibt recht gut in diesem Text, das schon fast wie Werbung klingt, wie moderne Meinungslenke aussieht.

Wer das Geld mitbringt bestimmt welche Infos den Leser erreichen, den ich kann mir nicht vorstellen das es nur bei Werbespots bleibt.
"In Washington jedenfalls ist "Politico" auch wirtschaftlich erfolgreich. Weil man jeden Monat vier bis fünf Millionen Nutzer und vor allem die politischen Entscheider erreicht, schalten Lobbyverbände und Unternehmen ganz gezielte Anzeigen und Werbespots. Die Werbeeinnahmen machen 60 Prozent des Etats aus."

Wer "zweistellige Millionenbeträge" investiert will auch Geld von den Lobbyisten sehen. Wo wenn nicht in D.C. und deren Niederlassung in Brüssel?
"Den Start in Brüssel lassen sich der Axel-Springer-Verlag und "Politico" einen zweistelligen Millionenbetrag kosten - in der Hoffnung, dass sich das Erfolgsrezept aus Washington übertragen lässt. Schließlich gibt es auch in Brüssel jede Menge Lobbyisten und Politik-Junkies."

Gast
Amerikanisierung der politischen Berichterstattung...

Klar, wenn es um Boulevard geht und darum, "gezielt" Politier ins Visier der Meinungsmacher zu nehmen, ist der Springer-Verlag nicht weit.

"BILD dir (m) eine Meinung" in einem neuen, modernen, natürlich angelsächsischen Format- von Klatsch zu Trash bis hin zur Meinungsmache, wie politische Vorgänge zu bewerten sind.

Ich hoffe, Europa widersteht der Amerikanisierung politischer Berichterstattung und bleibt auf kritischer Distanz, vor allem zu den politischen Protagonisten...

Gast
Öttinger geht in die Sauna ....

.... Springer ist live dabei.
Ja, das wird wirklich interessant.
:)
Im übrigen muß man nicht wissen, welcher Politiker mit welchen Lobbyisten verkehrt um seinen wirklichen Herren zu sehen, man kann es auch an seinen Entscheidungen erkennen.
Falls man es überhaupt wissen will. Die Springerpresse interessiert solche Nebensächlichkeiten weniger.
*Im Übrigen bin ich der Meinung, die Glühbirne muss wieder eingeführt werden*

Zeitungs-Ente
AUTSCH!

Eine sehr schlimme Nachricht in der morgendlichen Presseschau. Denn nun ist es wohl endgültig vorbei, mit dem unabhängigen und investigativen Journalismus in Europa:

"Häufig bestimmt "Politico" in Washington die Agenda."

"Weil man jeden Monat vier bis fünf Millionen Nutzer und vor allem die politischen Entscheider erreicht, schalten Lobbyverbände und Unternehmen ganz gezielte Anzeigen und Werbespots."

Der Springerkonzern bestimmt in Zukunft die politische Agenda in Europa!

hjp

Ich halte POLITICO für eine nützliche Sache. Besser wäre es gewesen, Europa wäre selbst auf die Idee gekommen, so einen "paneuropäischen Dienst" einzurichten.
Es gibt auch eine App dafür. Nur leider räumt die sich auf dem Handy soviele Rechte ein, dass ich sie nicht verwenden will.

Zuckinger
Bitte auf Deutsch

Deutsch ist die meistgesprochene Sprache in Europa. Warum erscheint das neue "Online-Magazin für Europa" ausschließlich in englischer Sprache?

Zeitungs-Ente
@07:18 von Arbeiter Einhei...

Keine Sorge, Springer wird's schon richten.

Aber dann sind die "Rechtslastigen" nur noch unter sich. Eine (interessante) Meinungskultur sieht anders aus.

Gast

die europaeer sind wirklich so minderbemittelt, das sie jetzt schon hilfe bei nachrichtenportalen annehmen muessen.

Zeitungs-Ente
@08:03 von casimir

Dieses Licht wird im Spektrum der Lobbyverbände und Unternehmen strahlen. Und das Leuchtmittel wird vom Springerkonzern gestellt.

Ja, die Politiker nehmen die Menschen wirklich nicht ernst.

Nur beim Aufleuchten der Kerzen bei Montagdemonstrationen heißt es dann plötzlich in hundertfacher Wiederholung: "Wir müssen die Sorgen der Menschen ernst nehmen."

Gast
1984

John Harris ist zuversichtlich: "Unser Ansatz war immer: Politik ist zwar ein ernstes Geschäft, aber es birgt auch faszinierende menschliche Dramen. Dieser Ansatz könnte auch in Brüssel funktionieren."

Danke, aber das in Zusammenhang mit dem Springerverlag klingt für mich nach Orwell 1984. Aufstehen, das Propaganda Ministerium hat eine Verlautbarung zu machen...

EulenachAthen

Ryan Heath ist ein australischer Redenschreiber (früher auch für Barroso), der in seinem Selbstprofil damit wirbt, dass er alles auf die Titelseite bringt, was gefordert wird.
Er hat einen Bachelor in Kommunikation, einen in Politik und Journalismus und kommt aus dem PR-Consulting.

Ist das, was uns in der EU gerade noch gefehlt hat?

Aus der Süddeutschen vom 18. 4.:"Politico steht, sagt Chefredakteur Matthew Kaminski, für die Zukunft des Journalismus: "schnell, zielgerichtet, akkurat, fair".
Wie kann "akkurat" sein, wenn das Geschäftsprinzip "online first" lautet? "Zielgerichtet" auf was?
Brauchen wir schon wieder US-Amerikaner plus Axel Springer, die uns Europa erklären? Oder seine Richtung vorgeben wollen? Richtung: transatlantische Meinungsmache?

Na, schau'n wir mal.

Hr. Paschulke
@Zuckinger

"Deutsch ist die meistgesprochene Sprache in Europa. Warum erscheint das neue "Online-Magazin für Europa" ausschließlich in englischer Sprache?"

Vermutlich weil unterm Strich dann doch mehr Menschen in der EU Englisch sprechen, wenn vielleicht auch nur als Zweitsprache, als dies bei Deutsch der Fall ist.

vonderLeine

Skepsis scheint angebracht. Dass etwas in den USA erfolgreich ist, bedeutet noch lange nicht, dass es gut ist.
Abwarten !

Gast
Achterbahn...

Als ich gesehen habe, dass ein Politikportal eröffnen würde dachte ich mir zuerst "Yay! Das kann man sich mal ansehen..."
Danach las ich den Artikel.. Als das Wort "Springer" aufgetaucht war, wusste ich, dass das nichts sein kann - und als ich dann noch gelesen habe, dass das wie eine Art TMZ für Politiker aufgebaut sein soll, dachte ich mir letztendlich: Klasse. Sowas braucht die Welt.
Naja.. Viel Glück mit dieser Idee.. aber ich hoffe, dass ein solches Konzept nicht funktionieren wird..
Eine Soclhe Seite ernsthaft aufgebaut hingegen wäre mal was interessantes.. aber da haben wir ja noch META.. ist einfach noch die beste Alternative..

Gast
Am 21. April 2015 um 08:03 von casimir

Naja.. für mich ist das ein Unterschied... Hier in Bonn hat man damals oft Politiker in diversen Restaurants gesehen - und in Berlin/Brüssel wird das nicht anders sein. Ehrlich gesagt ist es mir ziemlich egal ob Schulz abends eine Portion Ravioli isst oder Schäuble eine Maultaschensuppe. Das ist deren Sache... was aber MICH interessieren würde, wären Inhalte, wenn diese sich in verschlossenen Hinterzimmern mit Lobbyisten treffen. Nachrichten wären Inhalte aus dem geplanten TTIP abkommen.. sowas wären Nachrichten.. aber einfach nur billiges "Welcher Politiker war gestern abend wo" finde ich unsinnig und hilft auch nicht der Transparenz.

Nachfragerin
Dinge, die die Welt nicht braucht

"Unser Ansatz war immer: Politik ist zwar ein ernstes Geschäft, aber es birgt auch faszinierende menschliche Dramen."

Wunderbar, wenn man das Leben der Politiker ins Zentrum rücken kann. Dann muss man sich nicht mit deren Politik befassen.

Wen interessieren schon Themen wie Vorratsdatenspeicherung, Auslandseinsätze, TTIP oder Atomausstieg, wenn sich Frau Merkel einen Hund kauft.

agtrier
Noch ein Brüsseler-Lobby-Magazin

Rund ein halbes Dutzend Zeitungen und Magazine umkämpfen jetzt schon den Brüssel-Lobbyisten-Markt. Gleichzeitig informieren sich die Adressaten dieses Lobbywesens inzwischen auch lieber aus dem Internet... das kann nicht gut gehen

Einige dieser Zeitungen sind vor lauter Verzweiflung schon dazu übergegangen, einen Großteil der Auflage kostenlos an EU-Beamte zu verteilen. "Metro" lässt grüßen.

Und in diesem Markt möchte ausgerechnet der Springer-Verlag - nicht gerade als Hort der journalistischen Integrität bekannt - mit noch einem neuen Produkt Gewinne machen.

Ich sag' nur: Toi Toi Toi! :-)

ag.

kumulus
Für nichts zu schade oder einfach nur peinlich!

Einmal mehr Anlass zur Frage, ob Europa bzw. die EU, die meint Europa zu vertreten, wirklich ernsthaft bemüht ist, nicht lediglich nur Wurmpfortsatz US-amerikanischer Interessenpolitik sein zu wollen? TTIP und CETA lassen grüßen.

firefighter1975
08:52 von Zuckinger

Sie schrieben u.A. :

"Deutsch ist die meistgesprochene Sprache in Europa"

DAS möchte ich persönlich doch sehr stark anzweifeln. Da mag eventuell der Wunsch Vater des Gedanken sein, tatsächlich dürfte aber wohl ENGLISCH, das wohl in den meisten europäischen UND außereuropäischen Schulsystemen als erste "Fremdsprache" gelehrt wird, deutlich das Rennen machen.

subetica
@um 08:39 von Zeitungs-Ente

>Der Springerkonzern und Washingthon D.C. bestimmt in Zukunft die politische Agenda in Europa!<
Ich mußte Sie im Zitat leider etwas berichtigen.
Das ist jetzt wohl ein Großangriff der US-Medienmaschine gegenüber der Skepsis der Europäer und deren "Verschwörungstheoretikern"

J.E.G.-

Wenn das Portal von ehrenamtlichen Mitarbeitern bedient wird, dann habe ich grundsätzlich nichts dagegen.
Das Problem ist nur, dass die Politik (nicht nur in Büssel) immer mehr zum Selbstbedienungsladen wird. Ich gehe davon aus, dass für dieses Portal wieder hoch dotierte Leute zuständig sind.
Der normale Bürger wird wieder alles bezahlen müssen.
Weiterhin habe ich die Befürchtung, dass ein solches Portal auch zur Meinungsmanipulation genutzt werden wird, da die Frage danach, ob die Bürger überhaupt hinter der Institution EU stehen, für Politiker nicht diskutabel ist.
Das Selbstbestimmungsrecht der Völker schrumpft weiter!

agtrier
Deutsch ist die meistgesprochene Sprache in Europa

Deutsch ist in der Tat die von den meisten als *Mutterprache* gesprochene Sprache - das kommt schon daher, dass es mehr Deutsche gibt als Britten, Iren und Malteser zusammen. Dazu kommen noch ein paar Österreicher, die auch so etwas ähnliches wie Deutsch sprechen und ein paar Belgier, u.s.w...

Wenn man aber die Erst- und Zweitsprachen zusammen nimmt, also auch alle mitzählt, die eine Sprache auch später gelernt haben, dann gewinnt Englisch natürlich mit großem Abstand (Deutsch liegt aber immer noch auf dem zweiten Platz, noch vor Französisch!).

Quelle: Eurostat.

ag.

mündig12
Wenn der Springerverlag beteiligt ist,

handelt es sich leider um eine Politikpage mit Agenda.

Unternehmensgrundsatz Nr.3 (von gerademal 5) des Springerverlags:

"Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika."

Eine objektive Berichterstattung kann man von Politico also nicht erwarten.

Economist70

Diese Politico.eu Seite wirkt sehr links-lastig. Ein Artikel warnt Deutschland auch gleich, dass es mit seiner Sparpolitik Europa kaputt machen würde. Anders gesagt es müssen mehr Schulden her, damit die Sache (zumindest eine Zeit lang) wieder rund läuft. Dann verkündet Juncker in gewohnter aroganter Manier dass es keinen Grexit geben wird. Viel Polemik wenig Analyse - das ist mein erster Eindruck.

buckgodot
Überfrachtet

Ein Kommentator meinte sinngemäß:
"Die Handyapp verlangt so viele Rechte, dass man sie lieber nicht verwenden will."

Auch die "normale" Site linkt Skripte von mindestens zehn fremden Servern rein. (Allein auf der obersten Ebene.)
Dabei so nette Sachen wie "crwdcntrl.net".
"... a network of sites, cookies, and other technologies used to track you, what you do and what you click on..."
(Q.: https://privatelee.com/search/?q=what+is+crwdcntrl.net)

Ein anderer Kommentator zitierte:
"Die Werbeeinnahmen machen 60 Prozent des Etats aus."
Mhm, und die übrigen 40% kommen dann wahrscheinlich aus dem Verkauf von Userprofilen, inklusive politischer Gesinnung...

Gast
Ist das der angekündigte Gegenspieler zu RT?

Sieht jedenfalls so aus. Zumindest sind entsprechende Artikel darin sehr pro-amerikanisch und ...sagen wir mal so, sehr russlandkritisch.

Ich finde - bekämpft man Propaganda mit eigener Propaganda (wobei hier wirklich nicht gesagt ist, dass es Russland war das zuerst damit kam) bekommt der Leser/Zuschauer nicht die Wahrheit, sondern die doppelte Portion Lügen.

Hugomauser
@Didi

""BILD dir (m) eine Meinung" in einem neuen, modernen, natürlich angelsächsischen Format- von Klatsch zu Trash bis hin zur Meinungsmache, wie politische Vorgänge zu bewerten sind."

Sie kennen doch das Portal noch gar nicht, müssen es aber gleichwohl auf einer Stufe mit der Bildzeitung stellen.

Es sei Ihnen gesagt: Der Springer Konzern beinhaltet weit mehr als nur die Bild-Zeitung.

Diesen Konzern nur mit einer Zeitung glleichzusetzen, obwohl er bereits ca. 50% seines Umsatzes im internet erwirtschaftet, zusätzlich an Filmproduktionen beteiligt ist, Druckereien sein eigeb nennt und in zig Ländern der Erde aktiv ist, ist schon ein bischen flach.

Gast
Wundervoll

Da kann man sich als mündiger EU Bürger also demnächst seine pol. Meinung diktieren lassen?

Na endlich! Wurde auch mal zeit das das auf eine Seite gebündelt wird, wie sollen wir denn sonst einer Meinung werden?

Hugomauser
@EulenachAthen

"Wie kann "akkurat" sein, wenn das Geschäftsprinzip "online first" lautet? ""

Ich verstehe ihre Argumentation nicht. "Online first" heißt schlicht nichts anderes, als dass die neuesten Meldungen eben zuerst im Internet erscheinen und dann erst in gedruckter Form.

Ich sehe keinerlei Gegensatz von "akurat" und "online first". Aber vielleicht können Sie mir das ja mal erklären? ;-)

altmatzi
..... In Zusammenarbeit mit Springer

Das wird ganz sicher meine Informationsquelle werden.... Ganz bestimmt!

Nachfragerin
@Hugomauser

12:01 von Hugomauser:
"Ich sehe keinerlei Gegensatz von 'akurat' und 'online first'. Aber vielleicht können Sie mir das ja mal erklären?"

Gern. Hinter "online first" steht letztendlich auch "first online". Das Privileg der Erstmeldung wird höher bewertet als der Inhalt dieser Meldung. Ich erwarte eine Flut von inhaltsfreien Beiträgen mit viel Spekulation und wenig Hintergrundwissen - vergleichbar mit der Berichterstattung zum Tod Nemzows und dem Absturz der Germanwings-Maschine.

Es wäre zu hoffen, dass politische Themen wenig Raum für Spekulationen bieten. Da der Fokus aber auf den "menschlichen Dramen" liegen soll, stehen die Chancen eher schlecht.

PS: Die Printmedien haben zwischen dem Schreiben und Drucken eines Artikels einige Stunden zum Nachrecherchieren und Editieren. Das ist Zeit und Qualität, die bei einer Sofort-Veröffentlichung fehlt.