EZB-Chef Mario Draghi

Ihre Meinung zu QE-Kaufprogramm: EZB kauft Anleihen für 52 Mrd. Euro

Seit März hat die EZB Staatsanleihen im Wert von rund 52 Milliarden Euro gekauft. Das gab das Institut in Frankfurt bekannt. Die Investitionen sind Teil eines großen Kaufprogramms, mit dem die Bank die europäische Wirtschaft stützen will.

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21 Kommentare

Kommentare

kritix
Wer kauft noch Anleihen bei diesen Zinsen?

Die EZB! Denn Aktien bringen mehr an Dividende, sodaß ja keiner mehr eine Staatsanleihe mit 0,....% Zinsen zeichnen würde, logo. Nur was bleibt dem Sparer noch für die Altersvorsorge?
Der deutsche Staat verschuldet sich umsonst und entwertet die Ersparnisse der Arbeitenden. So habe ich mir den Euro nicht vorgestellt. Das Wurde uns damals anders verkauft, ade du schöne D-Mark!

DerRückspiegel
@kritix

Sehe ich genauso. Was die EZB hier treibt, ist verkappte Staatsfinanzierung, denn die Anleihen werden von den Euro-Staaten herausgegeben. Das Ziel, erleichterter Kredite für Unternehmen wird dabei fast komplett verfehlt. Warum gibt es hierüber keine Zahlen? Irgendwie müsste die EZB doch überprüfen, ob die Maßnahmen greifen oder verpuffen. Am Ende wurde die Geldmenge massiv erhöht, ohne dass mit dem Geld etwas bewirkt werden konnte. Den Normalbürger trifft es mehrfach. Keine Zinsen auf Sparguthaben, Entwertung auch der Renten und Lebensversicherungen, Verteuerung von Immobilien, mehr Steuern um Verluste zu kompensieren, eventuell Inflation. Dafür gibt es aber glückliche Banker.

Archimedes
Man kann den Gaul zwar zur Tränke führen, aber ...

.. zum Saufen zwingen kann man ihn nicht (J.M. Keynes).

Schon seit einiger Zeit bietet die EZB den Banken Geld fast zum Nulltarif an. Das billige Geld konnte die Nachfrage aber nicht stimulieren. Wie soll das nun funktionieren, indem lediglich noch mehr Geld angeboten wird? Das Phänomen wurde schon von Keynes als Liquiditätsfalle beschrieben. Es wird trotz des billigen Geldes nicht investiert. Stattdessen wird spekuliert. Die nächste Spekulationsblase kommt bestimmt. Warum sollten die Unternehmen mehr investieren, wenn die Massenkaufkraft infolge der Kapitalkonzentration und breitflächigen Verarmung abnimmt?

Merkelgegner
Deflation ?????????????

was soll der Witz? will man uns nur noch für Dumm verkaufen?

Der Euro ist in den letzten Wochen um 20% gefallen , das bedeutet Preissteigerung von ca . 30% !

Ist das keine Inflation !

Wie lange will unsere Regierung uns noch für blöd verkaufen?

ladycat
@ Der Rückspiegel

Sie haben vollkommen Recht!
Draghi betreibt reinste Volksverdummung und alles nur zum Wohle der Zockerbanken.
Meine Raiffeisenbank hat die Zinsen schon wieder gesenkt. Für Beträge ab 50000 Euro gibt es jetzt 0,15% Zinsen. Ausserdem war zu lesen, dass sich Kleidung und Schuhe in den nächsten Monaten um bis zu 10% verteuern. Der deutsche Steuerzahler und Sparer zahlt doppelt und dreifach drauf.

garden.of.delight..
Liebe TS

Vielen dank, das ihr mich daran erinnert, mein Vermögen - mit Bedacht - in Werte zu investieren, die weit weg vom Euro sind.

Für die schlechten Zeiten, vor denen wir wohl bald stehen könnten.

Denn alles mögliche anzustellen, um den Euro zu einer wertlosen Währung zu machen, mit der man zwar in Geschäften zahlen kann, die für Geldanlagen aber kaum noch geeignet ist, bleibt nicht ganz unbemerkt.

Adieu Euro.

garden.of.delight..
@Archimedes

Keine Nachfragestimulation... So ist es.

wo entsteht die für das Funktionieren der Marktwirtschaft notwendige Nachfrage ?

Bei den "wirtschaftssubjekten" die im wesentlichen aus abhängig Beschäftigten bestehen.
Massenkauftkraft eben.
Die ist seit Beginn der 80er Jahre zusehens und konsequent vernichtet worden.

Die geplanten Freihandelsabkommen und ungezügelte Zuwanderung werden die Gehälter weiter unter Druck setzen.

Daran ändern auch 3.5% Lohnsteigerung für einige tariflich Beschäftigte nicht wirklich etwas, da die meisten mit ihren Lohnsteigerungen weit darunter liegen.

prometheus75
Unterstützung für die EZB

Um die Inflationsziele er EZB zu unterstützen, sollte schon aus Eingennutz im großen Stil Euro-Sparguthaben in andere Wertanlagen verwandelt werden, z.B. in Aktien, Immobilien, usw. Dabei kann viel verloren, aber auch viel gewonnen werden. Wer sein Vermögen in Euro hält, verliert sicher. Die mickrigen Zinsen reichen nicht einmal aus um die Inflationsverluste auszugleichen, von der Abgeltungssteuer ganz zu schweigen. Meine Altersvorsorge ist zum Glück nicht in € angelegt!

Janewayy
Wirkung - Theorie und Praxis

In der Theorie:
- billigerer EZB-Konditionen ergeben billigerer Angebote der Banken an Verbraucher und Industrie.
- Mehr Geld von der EZB ergibt höhere Inflationsrate und schützt vor DEFLATION.

In der Praxis:
- Konditionen werden nicht weiter gegeben, und das Geld lieber verspekuliert.
- und die Gefahr vor Deflation wenn nicht schon eingetreten, ist auch nicht gebannt.

Also:
wenn alle Maßnahmen nicht oder falsch wirken, müssen Taktiken geändert und notfalls neue Befugnisse beschlossen werden, die Verteilung des Billigen Geldes der EZB muss dann neu geregelt werden.

Staatsanleihen und andere Wertpapiere von Notenbanken ankaufen zu lassen ist das Allerletzte Mittel und wenn diese Waffe nicht wirkt, dann ist wirklich 5 nach 12.

also ich bin mal gespannt wie das ausgeht.

vatnik
und?

ist die welt jetzt untergegangen odet nicht???

vatnik
danke!

hier ans forum für die bahnbrechende erkenntnis, dass änderung des usd/eur kurses mit inflation bzw deflation gleichzusetzen ist. spannende theorie. vielleicht gibts dafür den nobelpreis!

was passiert eigentlich wenn der euro gehenüber einer währung steigt und gegenüber einer anderen fällt? Dinflation?

Janewayy
inflation

20:39 von vatnik
Inflation = Preissteigerung als was die Waren und Dienstleistungen in einer Region/Land mehr Kosten als vor einer Gewissen zeit.

Wenn man jetzt das ganze in $ umrechnet dann kann man das so nicht stehenlassen.
man muss natürlich die Preise und Währung nehmen , die die Käufer vor Ort bezahlen.
und genau das ist in Spanien passiert,(Tagesschau.de berichtete) dort sind die Preise der Verbraucher in € gesunken.

aber sie haben recht, für die US-Amerikaner ist gerade Deflation in Europa
Und DAS ist das gut für unsere Wirtschaft.

Werner40

Das Programm stimuliert nicht die Wirtschaft. Es ist eine verbotene Staatsfinanzierung und bestärkt Regierungen Reformen zu verschleppen.

JueFie
Und Draghi ist kein Linker ;-)

Jetzt bin ich ja weit davon entfernt Ahnung von Finanzpolitik zu haben, dass kommt mir aber vor wie die verschmähten Eurobonds. Damals war ja hauptsächlich die konservative Politik, bei uns CDU/CSU, voll dagegen. Man würde ja so nur die Schulden anderer Staaten auf alle umverteilen.

Jetzt ist einer der Lieblinge der Konservativen, vor allem von Frau Merkel, genau der der so etwas durchführt. Das es taktisch anders eingefädelt ist sollte egal sein, im Endeffekt läuft es aufs Selbe hinaus.

Und wo lese ich jetzt bitte das es eine Hilfe für die Bürger und Arbeitnehmer sein soll? In den Staaten ändert sich doch nichts. Immer schlechtere Sozialstandards und Reiche werden noch Reicher.

Ich bleibe dabei, weder die EU noch der Euro taugen was. Zumindest nicht bei der Umverteilung von Unten nach Oben. Der Knall wird kommen und das €-Märchen beendet sich von selbst.

Politikverdrossenheit ist kein Wunder, ärgerlich ist es allerdings das so extreme Parteien immer mehr an Land gewinnen werden!

Bayuware
Ich kann es nicht mehr lesen ....

Wofür sind eigentlich Banken da? Nach landläufiger Meinung vergeben sie u.a. Kredite. Es ist ein Novum, nein eine Frechheit, wenn die Zentralbank Risiken eingehen muss, nur um die (nachgeordneten) Banken anzuregen, ihrer Pflicht, nämlich Kredite zu vergeben, nachzukommen. In der jüngsten Vergangenheit musste man häufig lesen, dass mit dem billigen Geld der EZB lieber spekuliert wird. Wann endlich werden die ersten dieser unfähigen Manager abgesetzt?

Kesselzwerg
EZB: Brandstifter und Feuerlöscher zugleich

Die Hoffnung der EZB: Die Zinsen fallen, die Banken schwimmen in Geld, das lässt die Kreditvergabe steigen, damit steigt auch die Nachfrage und alles wird gut.

Das wird aber nicht eintreten. Sicher: Die Geldflut sorgt für steigende Aktienkurse, was ein paar Spekulanten reicht macht. Zu einem allgemeinen Anstieg der Nachfrage wird sie aber nicht führen. Denn: Wer nimmt Kredit in diesen schweren Zeiten? Kaum jemand! Tatsächlich geht die Kreditvergabe trotz Mini-Zinsen in den letzten Jahren zurück. Es droht Deflation!

Deflation bedeutet sinkende Preise. Konsumenten schieben in einer solchen Situation ihre Käufe auf in der Hoffnung, die Dinge später billiger kaufen zu können. Dies lässt den Konsum – der Großteil der Wirtschaftsleistung – einbrechen und verschärft die Misere.

Die EZB setzt Kürzungen der Einkommen durch, die den Rückgang der Inflation verursachen, gegen die die EZB-Milliarden dann eingesetzt werden. Sie ist Brandstifter und Feuerlöscher zugleich.

Gast

52 Milliarden in den Sand gesetzt. Schundpapiere werden gekauft. Die Firmen oder Banken oder Grossheinis sollen von dem Geld, das sie für die Anleihen bekommen, Investitionen tätigen. Das ist geradezu ein seltener Moment, dass Bankenexperten wie Draghi und Co sich als Mythologen präsentieren. Ob es diese Investitionen gibt, ist wie beim Roulette : Setze Schwarz oder Rot.

Thunderstorm
Was hier läuft ist ein großes Experiment mit ungewissem Ausgang!

Die EZB verschießt zur Zeit ihr letztes Pulver. Sollte der direkte Kauf von Staatsanleihen keine Besserung bringen, hat die Zentralbank keine Mittel mehr, um ein Wirtschaftswachstum zu generieren. Eigentlich ist das auch nicht die Aufgabe einer Zentralbank. Zumindest war es das nie bei der Bundesbank. Doch die hat eh nichts mehr zu sagen. Sämtliche Versprechungen und Beschwichtigungen gegenüber dem Bundesbürger sind hinfällig. Die EZB kauft direkt Staatsanleihen, obwohl das entsprechende Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch aussteht. Und so wie die Verfassungsrichter sich geäußert haben, wird ihr Urteil eine knallende Ohrfeige gegenüber der EZB sein. Ich habe das Gefühl, dass wir uns mitten in einem großen Experiment befinden. Die Druckerpresse ist auf Höchsttouren und die Kreditzinsen so mancher Staaten stellt schon lange nicht mehr die Risiken dar. Eine ideale Ausgangslage für weitere Finanzblasen, die uns irgendwann zusammen mit der Inflation um die Ohren fliegen.

peterkunz123
Aktiengesellschaften

Naja, die meisten Banken sind Aktiengesellschaften und daher ihren Aktionären verpflichtet. Wenn die mehr Rendite machen, weil sie nicht Kredite prüfen müssen, sondern gleich im Kapitalmarkt investieren können, dann machen sie es. Da ist die EZB selbst Schuld. Außerdem will die EZB als Aufsicht selber, dass die Banken mehr Eigenkapital halten (Stichwort Basel III). Da nicht alle in diesen Zeiten eine Kapitalerhöhung durchführen können, bauen sie die Risiken ab (= wenige Kredite vergeben). Also wieder mal: Selber Schuld EZB...

joregy57

Die hier veröffentlichen Kommentare sind überwiegend angebracht .
EZB-Chef Mario Draghi war ganz sicher derjenige , der es für sehr Reiche ermöglichte , Steuerflucht zu betreiben. Und ausgerechent dieser Mann betreibt nun seine Geldpolitik, die tatsächlich wie eine Seifenblase wirkt, so daß die Finanzstruktur Europas komplett zerstören wird. Das Ganze ist ein Trümmerhaufen von Fehlentscheidigungen. Bedingt durch die mächtigsten Finanzhäuser im Westen!!!

Gast
@ Ghandismus

Nein, die 57 Milliarden wurden nicht in den Sand gesetzt, weil sie bisher nicht existierten und somit auch von niemandem direkt bezahlt werden. Das ist der Spaß an der ganzen Sache.