Pilot

Ihre Meinung zu Der (un)mögliche Blick in den Kopf des Piloten

Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine verheimlichte eine Erkrankung vor seinem Arbeitgeber. Ob er psychische Probleme hatte, ist unklar. Auf ihre psychologische Eignung werden Lufthansa-Piloten nur bei ihrer Einstellung getestet. Danach nicht mehr. Das hat Gründe.

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44 Kommentare

Kommentare

Ehrlichkeit Gerechtigkeit Rationalismus
Schuldzuweisung!

Wir Menschen fragen uns gern "Warum?", und wenn was schief geht, dann "Wer ist Schuld?". Leider ist der Copilot tot und kann sich vor Gericht nicht verteidigen. Lufthansa und Merkel wollen auf jeden Fall die Wahrheit herausfinden, aber leider ist der Copilot tot.

EGR (Ehrlichkeit Gerechtigkeit Rationalismus)

Helmut Baltrusch
Die Ermittler werden das Krankheitsbild rekonstruieren

Der Co-Pilot Andreas L. wurde nach einer in mehreren Sitzungen erstellten Diagnose des behandelnden Arztes der Psychiatrischen Klink Düsseldorf krankgeschrieben. Entsprechend dem Krankheitsbild hat der Täter Andreas L., der die Germanwings-Maschine willentlich zum Absturz brachte, die Krankschreibung seinem Arbeitgeber -wahrscheinlich aus Verlustangst- verheimlicht. Der kranke Co-Pilot zeigte das typische Bild eines seelisch kranken Menschen, dem man von außen nicht in den Kopf schauen kann.

Insofern sind nicht die Beobachtungen von geschickt verdeckten Auffälligkeiten durch Kollegen maßgeblich, sondern die fehlende Mitteilung der Krankschreibung durch den behandelnden Arzt, der m.E. zumindest eine moralische Mitschuld am Cockpit-Einsatz vom kranken Piloten trägt. Die Hauptverantwortung für die bewusst zum Absturz gebrachte Germanwings-Maschine trägt jedoch der Co-Pilot, der 149 Menschen mit in den Tod riss. Diese furchtbare menschliche Tragödie wäre vermeidbar gewesen.

so so
Dieser Gaier- Journalismus ist unerträglich.

Jeder versucht jetzt irgendwas zu sagen, schreiben, zeigen, Seelsorger, Psychlogen,Samariter, Politiker- jeder versucht seine Dreigroschenwissen zu äußern. Alles was Nase und Ohren hat ist auf einmal zur Experten geworden. Wo ward Ihr alle früher gewesen? Es gibt praktisch nichts mehr zu über dieses Thema zu sprechen aber sogar die Kinderkanäle sprechen darüber!!! Den ganzen Tag !!!
Je mehr Tote desto fetter die Beute (die Honorare) bei den Journalisten, Moderatoren- wie bei den Gaiern.
Eins wird aber nicht angesprochen!!! Ich dachte immer dass die Piloten vor dem Flug dem Gesundheitscheck unterzogen werden. Die ist aber nicht der Fall. Und warum nicht??? Ich wäre bereit 5 Euro mehr für den Ticken dafür zu zahlen- mehr wird es anteilich im keinem Fall kosten.

Nachfragerin
@Helmut Baltrusch

21:32 von Helmut Baltrusch:
"Der kranke Co-Pilot zeigte das typische Bild eines seelisch kranken Menschen, dem man von außen nicht in den Kopf schauen kann."

Ach und ich dachte, diese psychologische Autopsie muss erst noch gemacht werden... Was ist denn das "typische Bild eines seelisch kranken Menschen"?

Gert Seddig
Lernen den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit begreifen

Wir sind alle fassungslos.
Wir suchen nach Antworten.
Wir müssen begreifen, dass es die letzte Antwort auf offene Fragen wohl nicht geben wird.
Wir können nicht ermessen den Mut und die Angst der Crew, das Entsetzen der Passagiere, bis sich alles von der Maschine in Partikel auflöste.
Ich bin mitgeflogen, sowohl mit "großen" Maschinen wie auch mit der kleinen Privatmaschine meines Chefs.
Es genügt.
In diesem Leben betrete ich kein Flugzeug mehr.

Kofinas
Verantwortung zu gross!

Ein depressiver Pilot ist fluguntauglich. Dumm nur, dass der behandelnde Arzt in einem solchen Fall nicht verpflichtet ist, dies dem Árbeitgeber des Piloten zu melden. Die Verantwortung ist zu gross, als dass man sich auch hier an die "Schweigepflicht" zu halten hat. Ich jedenfalls möchte nicht in der Haut des Arztes stecken!!!

FreidenkerAD1

Vorweg: Totale Sicherheit gibt es nicht. Ein Geisterfahrer auf der Autobahn der suizidale Absichten hat und sich nicht scheut dafür Unschuldige mit in Tod zu reißen ist entschieden häufiger als ein Pilot der die Maschine absichtlich abstürzen lässt. Nur sterben im Flugzeug mehr Leute. Wenn ich das Bild so für mich nach zeichne: Der Co- Pilot ist gern geflogen. Eine Krankschreibung wegen Depressionen dürfte ihn den Job gekostet haben. Scheinbar unvorstellbar für ihn. Also lieber im Flugzeug sterben, weil dort hat er sich vielleicht am wohlsten gefühlt. Krank dabei ist nur 149 Leute mit in den Tod zu reißen. Aber wer wirklich schwere Depressionen hat, dem ist das auch egal. Womit wir wieder bei den suizidalen Geisterfahrern wären, die auch billigend Familien mit in Tod reißen. Aus meiner Sicht ist so etwas zwar erschwer bar aber nicht verhinderbar. Traurig nur für die Eltern und Angehörigen. Ich wöllte keins der Elternteile sein wollen. Würde zerbrechen daran.

ksekot
Schade...

... dass wir uns in Deutschland darüber streiten, ob die 2. Person im Cockpit sinnvoll ist oder nicht. Hat nicht Andreas L. selbst den Beweis geliefert, in dem er wartete, bis sein Chef auf die Toilette musste? Offenbar hat sein Mut nicht ausgereicht einem anderen Menschen in die Augen schauen zu müssen.

Ebenfalls Schade, dass wir in Deutschland darüber debatieren, dass diese Maßnahme alle "redlichen" Piloten unter Generalverdacht stellt. Muß ich mich nicht auch als Kunde vor jedem Flug einen Sicherheitscheck unterziehen. Bin ich dann auch unter Generalverdacht ??

Aber, dass wir über die "Persönlichkeitsrechte" des verstorbenen Piloten diskutieren, weil einige veranwortungsbewusste Medien seine Krankenakte veröffentliche, verschlägt mir die Sprache. Wo bleiben die Rechte der Angehörigen zu verstehen, was da vorging??

Gast
flugschreiber

was ist mit der speicherkarte des zweiten flugschreibers passiert? es gibt inzwischen widersprüchliche offizielle aussagen zum zweiten flugschreiber. in jedem fall ist nicht davon auszugehen, dass der co-pilot sie entfernt hat.
.
es gilt auch in diesem fall die unschuldsvermutung gegenüber dem mann! wir wollen die wahrheit erfahren. dies ist im interesse der angehörigen aller opfer! und es ist auch im interesse der angehörigen des vorverurteilten co-piloten, möglicherweise ein opfer – gegebenenfalls ein bauernopfer.

Gast
@21:32 Helmut Baltrusch

Sie schreiben:
"Entsprechend dem Krankheitsbild hat der Täter Andreas L. .."

Welches Krankheitsbild haben Sie denn bei dem Copiloten ausgemacht, und worin sehen sie darin die Kausalität seines Handelns?

"Der kranke Co-Pilot zeigte das typische Bild eines seelisch kranken Menschen, dem man von außen nicht in den Kopf schauen kann."

Wie sieht denn ein typisches Bild eines seelisch kranken Menschen aus, und wie erklären Sie dann, dass es seinen Berufskollegen verborgen geblieben ist, wenn es denn so typisch und für Sie so offensichtlich ist?

Gerade bei Personen in besonderen Führungspositionen manifestieren sich psychische Erkrankungen erst sehr spät, das liegt in "der Natur der Sache und im Selbstverständnis der erkrankten Person". Fachärzte tun sich regelmäßig schwer damit, eine belastbare Diagnose abzugeben, eben, weil man nicht in den Kopf hineinschauen kann -u. inwieweit ein so erkrankter Mensch verantwortlicher Täter sein kann, ist nicht nur strafrechtlich relevant u. fraglich.

Gast
Kann nur zustimmen.

Sehr viele geben ihren "Senf" zu einem sehr, sehr komplexen Thema! Sorry, aber ich könnte k..... in den vielen Talkshow mit welchen Argument diese dazu ihre Meinung geben.

Bitte halten diese Leute ihren Mund und schreiben nichts mehr, bis nicht die letzten Beweise offen legen.

Und an die fanzösische Staatanwaltschaft - sie sind das Letzte was ich je in meinem Leben gehört habe. Der Stimmenrecorder wurde nicht nicht komplett ausgewertet, nur stückweise. Und ohne den 2. Fligth-Recorder ist nichts, aber nichts bewiesen!

Oder wollen die Verantwortlichen diesen Recoder nicht finden? Nur ne Frage! Denn eigenartig, der Stimmenrecorder wurde sofort gefunden. Dann die Aussage: würde einige Zeit dauern diesen auszuwerten. Dann eigenartig, nach weniger 24 Stunden, alles erledigt! Ich habe an der Richtigkeit meine Zweifel!

Eumel Hansen
Einfach mal die Klappe halten

Es wurden Schweigeminuten abgehalten und Mitgefühl bekundet. Mehr gibt es (von uns) im Moment nicht zu tun. Können ab jetzt bitte ALLE einfach mal die Klappe halten? Ansonsten ist all das Mitgefühl nur Heuchelei, denn die Angehörigen kämpften zuerst mit dem Nichtglaubenwollen, dann mit unvorstellbarer Trauer und jetzt pflanzt man den armen Menschen auch noch irrsinnige Wut ein, für deren Grundlage bislang allenfalls Wahrscheinlichkeiten sprechen. Denkt vielleicht mal jemand daran, dass diese Menschen irgendwie ihre Emotionen auf absehbare Zeit bewältigt bringen müssen? Nebenbei hat auch der Vorverurteilte Familie, auf die keine Rücksicht genommen wird. Wir verrohen auch Dank der Medien zusehends.
Es reicht. Ich arbeite für die ARD. Aber für diese Art Berichterstattung schäme ich mich. Ebenso für die Kommentare all der selbsternannten Fachleute. Auch wenns einige Schlagzeilen kostet, kehrt bitte endlich wieder zurück zu dem Journalismus, dem die Tagesschau ihren Ruf (noch) verdankt.

Baum im Sonnenschein
Welche Rolle spielt der oberste Lufthanseat Carsten Spohr?

Er erklärt im Fernsehen, dass dieses Unglück nicht zu verhindern war.

Stimmt das? Oder ist das eine reine Schutzbehauptung?

Viele andere Airlines tun in Bezug auf das Cockpit mehr für die Sicherheit ihrer Passagiere und Crews. Als es die Lufthansa hier tat.

In der Pressekonferenz bestritt Spohr, dass er über die Krankheit seines Piloten etwas wusste.

Wieso wusste dann das „Luftfahrtbundesamt“ davon?

Wieso konnte das eine Zeitung innerhalb weniger Stunden herausfinden? War der Lufthansa die Gesundheit ihrer Piloten egal? Hauptsache neue Piloten waren billig?

Ich hoffe es gibt genug kritische Journalisten. Die Carsten Spohr einmal die richtigen Fragen stellen.

Jedenfalls gibt es da von den Journalisten viel aufzuklären.

frosthorn
@Helmut Baltrusch

Der kranke Co-Pilot zeigte das typische Bild eines seelisch kranken Menschen, dem man von außen nicht in den Kopf schauen kann.
Nun, wenn dieses Krankheitsbild so "typisch" ist, dass sogar Sie als völlig Unbeteiligter (und, ich nehme an, kein Fachmann) aus der Ferne das erkennen können, warum fiel das dann keinem Spezialisten auf? Oder ist jeder, dem man nicht von aussen in den Kopf schauen kann, Ihrer Meinung nach seelisch krank?
Es ist haarsträubend, wer sich hier alles zu psychischen Erkrankungen glaubt, äußern zu müssen. Ein psychisches Leiden stellt keine größere Einschränkung für verantwortliche Tätigkeiten dar als z.B. eine Allergie. Wir reden hier nicht über geistige Behinderung.

ExKranich
@ so so

Ein Gesundheitscheck vor JEDEM Flug? Ihnen ist aber schon bekannt, dass das gerne mal 60 und mehr pro Monat sind, oder? Selbst wenn es nur vor jedem Umlauf wäre, was möchten Sie denn so regelmäßig prüfen? Entweder nur Kleinkram wie Blutdruck und vielleicht noch ins Röhrchen pusten, das kann man sich aber auch getrost sparen - das bringt nix. Oder jedes Mal das volle Programm wie bei der jährlichen Untersuchung - dann ist's aber nix mehr mit Fliegen am gleichen Tag. Nix für Ungut, aber allein die Idee finde ich völlig absurd... ;-)

An ein paar andere Schreiberlinge hier: die Idee, für den öffentlichen Voyeurismus (und um nichts anderes geht es hier, das hat mit seriöser Aufklärung nichts mehr zu tun) die Grundrechte selbst des Täters zu missachten, empfinde ich als Verhöhnung unserer rechtsstaatlichen Prinzipien - und ehrlich gesagt als ziemlich widerlich.
Und in der Haut der Ärzte würde ich eher dann nicht stecken wollen, wenn sie Details über die Erkrankung an den AG gegeben hätten. Dann hätten sie nämlich Strafverfahren am Hals und würden ihre Zulassung verlieren...

Gast
Zwei-Personen-Besetzung im ähnlichen Fall in Tokyo

Ich erinnere mich an einen bekannten Unfall in Japan. Ein seelisch erkrankter Pilot hat vor der Landung vorzeitig seine Maschine (JAL 350) sinken lassen. Dabei wollte er direkt ins Meer in der Nähe von Tokyo das Flugzeug abstürzen lassen.
Mit aller Kraft und Gewalt steuerte er das Flugzeug in diese Richtung. Aber ein Co-Pilothat dies bemerkt und mehrmals geschrieen, "Was machen Sie denn da! Hören Sie auf! Hören Sie auf!"
Dabei hat der Co-Pilot versucht, mit allen Kräften die Maschine nach oben zu lenken. Dies hat teilweise funktioniert.

Das Ergebnis: Das Flugzeug ist ins Meer abgestürzt, aber die Geschwindigkeit war nicht hoch. Außerdem ist es in den letzten Minuten dem Co-Piloten gelungen, die Stellung der Maschine nach oben zu lenken. 24 Menschen sind tot. Die anderen 150 Personen (auch Pilot und Co-Pilot) haben überlebt.

Wegen der Gegensteuerung des Co-Piloten ist der Absturz nicht so massiv gesehen, wie es gewesen wäre, wenn nur sein Chef allein im Cockpit gewesen wäre.

Gast
@23:06 von immerwieder Die

@23:06 von immerwieder
Die Tendenz, die mich stört an solchen Vorhaltungen, ist das Vergessen. Nach Wochen redet keiner mehr darüber, und keiner mag mehr draus lernen. Man wird sich der Diskussion stellen dürfen, wenn man es will.

Nach allem, was man bisher vorliegen hat, ergibt sich ein deutliches Bild. Da gibts wenig , was man noch zweifeln mag. Ich sag das bewusst aus subjektiven Standpunkt, weil ich niemanden was vorschreiben will. Tun andere das bitte doch auch nicht vorschreiben, schon gar nicht mit dem Totschlagargument "Pietätsgründen" oder Opferschutz (bei manchen Kommentaren). Die Opfer sind ganz woanders. Wir reden hier unter uns, sozusagen. Und die Diskussion finde ich allgemein sehr wichtig. Bevor wir alle vergessen haben.

madin
Beileid

Grundsätzlich gilt erstmal allen Angehörigen mein absolutes Beileid.
Die oftmals vorhandenen Vorteile der annähernd zeitlosen Kommunikationsmöglichkeiten der Jetztzeit zeigen hier erneut ihre negativen Auswirkungen. Eine (mögliche) Vorverurteilung eines Menschen, der sich definitiv nicht mehr wehren kann -> Andreas L. , ein Voyeurismus gegenüber seines Umfeldes, und vor allem einer zusätzlichen Verunsicherung und ggf. Wut- und Hasssteuerung der betroffenen Angehörigen. Ja, Aufklärung tut not. Ja, Aufklärung ist , vor allem für die Angehörigen wichtig und notwendig! Aber ich kann nicht leugnen, daß es für mich nur nach einer schnellen : "Der war es" - Sache aussieht.

Baum im Sonnenschein
23:30 von Gandhismus

„Nach Wochen redet keiner mehr darüber“

Völlig richtig.

Deshalb muss die Diskussion jetzt begonnen werden. Damit Dinge geändert werden!

Auch wenn das der Lufthansa nicht passt.

Spohr wollte bei der Pressekonferenz nicht sofort die zwei Personen Regel in seiner Airline einführen. Obwohl etliche andere Airlines die schon hatten.

Dann aber zogen andere Airlines mit und im Endeffekt muss die LH das jetzt auch einführen.

Man darf sich nicht von der LH das Wort verbieten lassen. Auch Journalisten dürfen sich nicht einschüchtern lassen.

Alles muss auf den Tisch. Jede Diskussion muss erlaubt sein.

Denn sonst, wie sie sagen, redet in ein paar Wochen niemand mehr darüber. Und die Lufthansa macht einfach weiter wie bisher.

Das darf nicht sein.

Sowohl für die Opfer, als auch zukünftige Passagiere und Angestellte des Konzerns ist es wichtig, dass Leute von außerhalb der LH den Dingen bei dieser Airline auf den Grund gehen.

hixxxxx
Neandertaler mit Technology

Vieles in Berichterstattung und Kommentaren ist mir nicht begreiflich. "Es gebe keine Verfahren um mögliche psychische Ausnahmesituationen vorherzusagen". Es gab vor 100 Jahren auch keine Verfahren zu fliegen. Gibt es solche Verfahren nicht oder sind sie nicht gefunden? Wenn eine Depression das Ende der Karriere bedeuten kann, ist es ein Wunder dass ein Pilot sie verheimlicht? Ich hoffe es sitzt niemand in AKWs rum, der in eine psychischen Ausnahmesituation gerät. Ich war irgendwo erleichtert zu hören das die Technik nicht Schuld war. Toll dass wir die Technik so gut verstehen. Wann werden wir anfangen Menschen und Psyche ernst zu nehmen und versuchen zu verstehen?

ExKranich
@Baum im Sonnenschein

Es ist völlig korrekt, dass diese Katastrophe analysiert und darüber nachgedacht werden muss, welche Änderungen sinnvoll sind. Und, da können Sie sicher sein, daran hat auch LH größtes Interesse.

Es kann aber nicht sein, dass eine sachunkundige Öffentlichkeit oder Politik (mal wieder) allenfalls vordergründig sinnvolle Maßnahmen fordert, die nicht zu Ende gedacht sind.

Ich möchte mal ein fiktives Szenario aufmachen:
Stellen Sie sich vor, die Voice Recorder-Auswertung hätte ergeben, dass während des Toilettenganga des Kapitäns der Purser im Cockpit den Copiloten mit dem Feuerlöscher bewusstlos geschlagen und dann selbst den Sinkflug gestartet hätte (das Wissen dazu lässt sich problemlos aneignen, das ist wirklich äußerst simpel).
Wie würde dann die aktuelle Diskussion aussehen? Genau: man würde lauthals fordern, dass außer Piloten niemand etwas im Cockpit verloren hätte - erst recht nicht, wenn einer der beiden draußen ist.
Und, ganz ehrlich: die Wahrscheinlichkeit für DIESES Szenario schätze ich als erheblich höher ein.
Und nun?

Axtos
25700 Tote

im Straßenverkehr gabs übrigens in der EU letztes Jahr. Das sind in etwa so viele wie seit Anbeginn der zivilen Luftfahrt Weltweit bei Flugzeugunfällen um Leben kamen.
Nur so als Info.

1,2 Mio Tote im weltweitem Straßenverkehr. Jährlich. (WHO) Weit mehr als alle Kriege, Völkermorde und Terrorismus zusammen.

Melanda
Und was soll das bringen

Bei uns in Brasilien muss jeder Autofahrer mindestens alle 5 Jahre zur medizinischen, augenärztlichen und "psychlogischen" Untersuchung um seinen Führerschein zu erneuern. Speziel bei dem "Psychotest" sehe ich keinen Nutzen. Mein Nachbar hat sich mit seinem Auto mehrfach überschlagen, nachdem er einige Biere intus hatte, sich mit seiner Freundin gestritten hatte und voller Wut meine Hofeinfahrt "runterdonnerte". Da er im Besitz eines gültigen Führerscheins war, hat er wohl auch den "Psychotest" bestanden. Amokläufe sind einfach nicht verhinderbar, da sie von "Otto-Normlbürger" begangen werden und nicht von Terroristen.

Gast
Tabus

In Zürich war der Wunsch, sich bei den Opferfamilien des Bashkirian Airlines-Fluges zu entschuldigen, das TABU (aus justiziell-haftungsrechtlichen Gründen). Hätte man es überwunden, wären die Chancen des Fluglotsen, nicht von einem Vater aus Nordossetien-Alanien erstochen zu werden, gestiegen.

Das TABU, über MITNAHME-SUIZID (engl. murder-suicide) an den Flugschulen und später zu sprechen, überrascht mich. Ist nicht das Sprechen über mögliche eigene Depression eine der wenige Chancen, eine moralische Schranke nachhaltig abzusichern und einen geplanten ERWEITERTEN zu einem "EINFACHEN" Selbstmord zu reduzieren ?
Auch diesen überflüssig zu machen, sollten helfen.

Man denkt an eine sehr pos. Kampagne auf einem ganz anderen Gebiet, wo das Tabu bereits überwunden ist www.kein-taeter-werden.de/

Wieso gab erst jetzt eine 1.Konferenz der LH zu den "Human Factors", über die in der jetzigen Debatte jetzt noch gar nicht gesprochen worden ist www.human-factors-conference.com?

Gast
Nicht korrekt!

Ab 65 Jahre alle 2 Jahre. Lebe selber mehr 10 Jahre in Brasilien. Da nur zur Ergänzung!
Hat mit dem Thema nichts zu tun, nur dass es nicht stimmt, was der User schreibt.

Gast
2 PERSONEN IM COCKPIT

die Reglung mag sinvoll sein, denn sie setzt die Hemmschwelle für unbedachte Handlungen hoch bzw. falls es ein medizinisches Problem war ist Hilfe nicht weit. Ideen wie bei Unterschreiten einer mindest Flughöhe oder ähnliches darf nur mit Zustimmung beider Piloten erfolgen sind m.M. nonsens es gibt ja gerade deshalb 2 Piloten dass wenn einer Ausfällt der andere übernehmen kann. Wenn tatsächlich ein Pilot eine Maschine dennoch zum Absturz bringen möchte dann schaft er es selbst wenn noch ein Flugbegleiter im Cockpit sitzt , dazu genügt nur ein zu heftiger Ruderausschlag . Was auch an Bord geschehen ist, wir werden auch in Zukunft Tragödien durch technisches oder menschliches Versagen, Amok Taten, Anschläge und Naturgewalten erleben. 100% gibt es leider nicht.

Baum im Sonnenschein
Axtos

Ein seltsames Argument, deshalb hier nicht weiter nach den Fehlern im System LH zu suchen.

Sollen wir gar keine Kontrollen mehr haben, in der zivilen Luftfahrt?

Weil wo anders viel mehr Menschen sterben.

Ob in Autounfällen oder Kriegen oder anderswo?

Gast
Luftwaffe prüft Psyche von Piloten regelmäßig

Die deutsche Luftwaffe checkt nach Angaben des Verteidigungsministeriums im Gegensatz zu den Fluggesellschaften regelmäßig die Psyche ihrer aktiven Piloten durch. Wie das Onlineportal „FAZ.NET“ am Freitag unter Berufung auf eine Stellungnahme des Ministeriums schrieb, gelte dies sowohl für Piloten von Kampfflugzeugen als auch Transportflugzeugen und Hubschraubern.
„Nach Abschluss der Ausbildung betrachten wir alle drei Jahre die Psyche unserer Piloten“, und zwar im Rahmen eines großen Checks am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck, sagte ein Ministeriumssprecher dem Internetportal der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Bei Bedarf und bei Piloten, die das 41. Lebensjahr vollendet hätten, absolviere man die Untersuchungen am Flugmedizinischen Institut sogar einmal pro Jahr. - Warum nicht auch im gewerblichen Luftverkehr ?

Baum im Sonnenschein
00:22 von ExKranich

Da meine erste Antwort an sie nicht durchkam, nun eine verkürzte.

Genau ihr Szenario hat die Auswertung des Voice Recorders aber nicht ergeben.

Und nun?

Sie wissen auch, dass immer wieder Crewmitglieder in das Cockpit kommen. Essen bringen, etc. Auch, wenn nur einer im Cockpit ist.

Ist deshalb schon ein Flugzeug abgestürzt?

Nein.

War es der erste Selbstmord eines Piloten, der alle in den Tod riss?

Ebenfalls nein.

Darf man die Lufthansa das alleine untersuchen lassen?

Sicher nicht. Die LH hat auch wirtschaftliche Interessen.

HorstG
Unglücksflug der Germanwings

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, wir leben in einem Rechtsstaat. Da galt immmer die Regel, jeder Verdächtige ist solange unschuldig, bis er von einem ordentlichen Gericht verurteilt wurde. Gilt diese Regel für Tote nicht? Die können sich immerhin nicht mehr wehren. Immerhin schreibt das ARD noch: vermutlich. Aber der Rest der Presse spricht Verurteilungen aus. Keine Vorverurteilingen!! Woher weiß man denn,
ob der Ko-Pilot nicht ohnmächtig war (was beiden Piloten noch zugestanden wurde, bevor man Schlussfolgerungen gezogen hatte) und im Zustand der Umnebelung falsche Entscheidungen getroffen hat? Den Gegenbeweis möchte ich erstmal sehen, bevor ich mich einer Verurteilung anschließe. Solange ist der "Verurteilte" für mich unschuldig.

Baum im Sonnenschein
01:04 von bigben007 - Danke für den Hinweis.

"„Nach Abschluss der Ausbildung betrachten wir alle drei Jahre die Psyche unserer Piloten“, und zwar im Rahmen eines großen Checks am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck, sagte ein Ministeriumssprecher dem Internetportal der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ)."

Warum wollen uns hier einige immer wieder vormachen, die psychische Verfassung kann man nicht testen?

Dieses Beispiel zeigt, dass es geht.

Will sich die LH das sparen, weil das natürlich Geld kostet und dadurch einige ihrer Piloten durchfallen könnten? Was die LH noch mehr Geld kosten würde.

Dann würde die Sicherheit aber weniger wichtig sein, als der Gewinn!

Gast
Funktioniert Pychoanalyse?

Kann man durch Tests überhaupt rausfinden ob jemand gerade solche Gedanken in sich Trägt? Ist nicht gerade die Psyche etwas sehr komplexes. und Routinetests laufen doch immer nach dem selben Muster ab, die Anforderungen sind meist nicht so hoch wie bei einem einmaligen Test/Prüfung. Kennt vielleicht jeder der die jährlichen Datenschutz und Sicherheitsunterweisungen usw. in Firmen absolviert. Wenn man enmal weiß wie das Abläuft gibt man immer die selben Antworten .

HorstG
Unglaubliche Beschuldigungen

Wer, verdammt nochmal, kann mir sagen, war der Co-Pilot selbst ohnmächtig, hatte einen Herzinfarkt oder ähnliches, hat vielleicht im umnebelten Zustand falsche Entscheidungen getroffen? Ich rede nicht über Wahrscheinlichkeiten, sondern über Beweise. Die braucht jedes Gericht, um jemanden zu verurteilen, wieso braucht die Presse das nicht?

madin
Sicherheit

Es wird immer Schicksalsschläge, fürchterliche Ereignisse und sinnlose Opfer geben.Die Anzahl dieser Opfer zu verringern ist ein hehres Ziel. Es wird aber, bedingt durch menschliche, oder auch technische Fehler leider immer wieder zu solchen Tragödien kommen. Dies ist kein Trost, aber eine Ermahnung , "stärkere", oder "wirkungsvollere" Gesetze für oder gegen alle zu fordern! Inzwischen ist 1984 bekanntlich ein Witz! Nochmal : allen Angehörigen und Betroffenen des Unglücks ausdrücklich mein tiefstes Beileid!!
M.

Gast
Unvermeidlich !

Es gibt viele "Andreas L". Einer sitzt irgendwann an den Abschusskonsolen von strategischen Nuklearwaffen. Sein realer Name lautet "Risiko Mensch".

helmut-wk
typisches Bild

Typisch ist, dass sich auch Leute melden, die erkennbar zu wenig nachgedacht haben.

Das zeigt die hier mehrfach aufgeworfene Frage, worin denn das "typische Bild eines seelisch kranken Menschen" besteht, das jemand erwähnt hat. Dabei muss der entsprechende Satz nur zu Ende gelesen werden: typisch ist, dass man ihm von außen nicht in den Kopf schauen kann.

Und nein: auch wenn ich den gleichen Vornamen habe, bin ich doch nicht H. Baltrusch ;)

Was ich mich frage: sollte es nicht eine legale Möglichkeit geben, die Schweigepflicht bei sicherheitsrelevanten Berufen einzuschränken? Wenn ein Pilot arbeitsunfähig ist, sollte seine Airline das wissen. Warum er es ist, unterliegt dann wieder der Schweigepflicht.

Bei körperlich kranken Menschen kann davon ausgegangen werden, dass sie Erkrankungen melden. Bei psychisch Erkrankten kann das nicht immer als gegeben vorausgesetzt werden ...

Gast
Piloten aus der Anonymität im Cockpit herausholen

Warum begehen keine Busfahrer mit einem vollbesetzten Bus Selbstmord? Mir ist das jedenfalls nicht bekannt. Ich vermute mal, daß es an der sozialen Einbindung mit den Passagieren liegt, Busfahrer sitzen ja quasi im Passagierraum, sind von Passagieren ansprechbar, man hat sich jederzeit vor Augen wenn auch nur über Spiegel, sie sitzen in jeder Hinsicht in einem Boot mit den Passagieren. Piloten dagegen sind sehr abgeschottet.
Vielleicht wäre eine Lösung, die Piloten ansprechbar zu machen. Möglicherweise würde es schon ausreichen wenn es eine Kamera im Cockpit gäbe die die Passagiere jederzeit einsehen könnten. Vielleicht auch andersherum, so daß die Piloten jederzeit die Passagiere sehen könnten. Es gibt ja auch 2 Piloten, einer könnte also gelegentlich mit den Passagieren plaudern, denn Menschen die man kennt, die reißt man nicht so einfach mit in den Tod.

Melanda
@immerwieder

Bitte lese sie meinen Kommentar nochmal. Ich schieb "mindestens" alle 5 Jahre, d. h. u.a. je älter man wird weden die Abstände kürzer und die maximale Gültigkeit beträgt bei jungen Gesunden 5 Jahre. Ihre "Kritik" kann ich daher nicht annehmen.

KleinesHaarigesMonster
Restrisiko

Es ist ein alter Menschheitstraum, das Verhalten anderer Personen voraussagen zu können. Und da klammert sich die Öffentlichkeit und auch Richter an die Illusion, da gäbe es speziell geschulte und ausgebildete Leute, Psychiater und Psychologen, die darin besser oder richtig gut wären.

Das ist Wunschdenken.

Meiner Meinung nach ist eine Depression auch gar nicht wegen Suizidgefahr eine Ausschlusskriterium fürs Fliegen. Sondern Leute, die gerade an einer Depression leiden, machen aufgrund von Schlafproblemen, allgemeiner Erschöpfung und innerer Unruhe mehr unabsichtliche Fehler.

Wenn sie sich erholt haben, sind sie wieder normal leistungsfähig.

In den allerseltensten Fällen nimmt ein Selbstmörder andere Personen mit in seinen Tod. Hier war es leider so :-(
, und es hat gleich 150 getroffen.

Auch Piloten, die Selbstmord begehen, sterben meistens zu Hause, ohne den Tod anderer Leute herbeizuführen, sondern nur den eigenen.

Gast
"Offensichtlich" ist gar nichts

Krankschreibungen sind dem Arbeitgeber aus Sv-Gründen mitzuteilen, nur stehen auf dessen Exemplar keine Diagnosen.
Das Düsseldorfer Krankenhaus hat jede psychisch bedingte Behandlung verneint, alles andere ist reine Spekulation.
Der Leichnam ist nicht untersucht und so kann man andere Ursachen nicht ausschließen.
Auch das ZDF lieferte zum Hype noch das falsche Foto des angeblichen Selbstmörders Mannes und auf allen Sendern tummeln sich mal wieder Experten, die alles über durch nichts belegte Depressionen und Selbstmordabsichten eines Menschen, den sie nicht kennen, wissen und alles vor Abschluss der Ermittlungen.
Da protestierte sogar die Pilotenvereinigung.
Die Medien überschlagen sich vor Nichtwissen, das aber mit ernster Miene und langen Kommentaren.

naklar
27. März 2015 um 21:38 von so so

"Dieser Gaier- Journalismus ist unerträglich."

Ich stimme Ihnen weder inhaltlich noch orthographisch zu. "Unerträglich" und überflüssig sind nur derartige unreflektierte Kommentare.

Gast
Lufthansa

Wir haben das bestes Auswahlsystem, so waren noch die Aussage des Chefs gewesen, und was nun?

flodian
seriösität?!?

zitat tagesschau:"...verheimlichte eine Erkrankung vor seinem Arbeitgeber. Ob er psychische Probleme hatte, ist unklar."
.
warum dann die große meldung? vielleicht hatte er einen verstauchten knöchel?!
.
was wollen die medien und auch die tagesschau dem leser, hörer und zuschauer eigentlich suggerieren? klar, wir haben zwar noch keine beweise, aber der co-pilot ist auf jeden fall ein geisteskranker amokläufer gewesen. beweise??? keine! wenn es so einfach wäer, dann bräuchte man den flugdatenschreiber gag nicht mehr auswerten.
.
phänomenal finde ich auch, das der französische staatsanwalt schon stunden später die theorie vom suizid veröffentlicht hat. ohne beweise aber zum schutze von airbus und der fluglinien.
.
was ist eigentlich wenn sich herausstellt, dass es einen großen technischen defekt gab? wird der mann dann mit dem gleichen aufwand hier bei der tagesschau rehabilitiert????? ich befürchte mangels populistischer effekthascherei nicht!

Nachfragerin
@Gert Seddig

22:01 von Gert Seddig:
"Ich bin mitgeflogen, sowohl mit 'großen' Maschinen wie auch mit der kleinen Privatmaschine meines Chefs.
Es genügt. In diesem Leben betrete ich kein Flugzeug mehr."

Ich hoffe Sie sind konsequent und nehmen auch nicht mehr am Straßenverkehr teil. Wahrscheinlich sind weltweit mehr Menschen auf dem Weg zum Flughafen gestorben, als durch einen Flugzeugabsturz.