Varoufaki

Ihre Meinung zu EU-Schuldenstreit: Auf der Suche nach belastbaren Zahlen

Nach dem vorläufigen Platzen der Gespräche im griechischen Schuldenstreit fordert die Eurogruppe endlich harte Wirtschaftsdaten aus Athen. Ohne die seien weitere Gespräche kaum möglich. Die Griechen werfen ihrerseits Brüssel "Schwammigkeit" vor.

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93 Kommentare

Kommentare

Thomas Wohlzufrieden
Nicht immer die gleichen belasten

Wenn die EU schon früher "harte Wirtschaftsdaten" von Griechenland gefordert hätte, wäre dieses dem Euroraum nie beigetreten. Hier liegt die eigentliche Hauptschuld. Das zweite Problem ist, das bis jetzt nur Banken auf Kosten der griechischen Bevölkerung gerettet wurden, während die Millionäre von der griechischen Vorgängerregierung geschont wurden. Von daher sehe ich Griechenland jetzt auf dem richtigeren Weg.

AfDwaehlender Englaender
Heute!

'"Es geht jetzt ans Eingemachte für Griechenland und die Eurozone. Ich rufe alle Seiten eindringlich dazu auf, eine Einigung zu erzielen. Denn sonst wären die Folgen für die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität ernst", so der besorgte britischer Finanzminister George Osborne. Dessen Land ist gar nicht Mitglied der Eurozone, sehr wohl aber der EU. "Was wir jetzt brauchen, ist Kompetenz statt Chaos", fügte Osborne an. Ohne zu sagen, wen genau er damit meinte.'

Wir Briten brauchen einen Austritt aus der EU.

Heute!

hammer
alles nur Schauspiel

Hier haben eindeutig die Griechen das Zepter in der Hand, denn wenn wir nichts mehr zahlen sind die Griechen aus dem EU Raum verschwunden und das täte unseren millardenschweren Krediten ein Ende bereiten. Alles futsch, aber besser jetzt als noch mehr reinschauffeln, was unser ehrenwerter Herr Schäuble mit Sicherheit am Ende doch wieder tun wird!

Gast
Erhöhen wir nun wg. EU-Härte unsere Steuern od. unsere Schulden?

Schon lustig wie einem offenkundig zahlungsunfähigen Schuldner (dafür reichen auch die alten Zahlen bis 12/14 aus)mit aller Macht weitere Kredite aufgedrängt werden, die man statt neuer Schulden "Hilfe" nennt. Aber an Umbenennungen mangelt es ja gerade nicht.
Ob die EU sich traut GRE in den Bankrott zuschicken und für eine Großteil der 320 Mrd. einzustehen, nur um andere Defizitländer vom Nachahmen abzuhalten, kann sich ja Freitag zeigen.

Osborne (GB) versteht schon, das Varoufakis als erfahrener Wirtschafts- und Finanzspezialist seit einem Jahr für Tsipras und klare Änderungen der Geschäftsgrundlagen in Europa eintrat. In allen Einzelheiten, die er heute konsequent für sein Volk vertritt. Dass Zahlen für "Hilfen " mit Wissen der EU-Granden auch 2013 gefälscht wurden, hatte ja entlarvt.
Auf der anderen Seite fast nur Politingenieure mit wenig finanzieller und sozialer Intelligenz und einem religiösen Eiferglauben an Austerität, Gelddrucken und "Mensch ist Teil der Finanzmaschinerie".

Parteibuchgesteuert

Wenn es zum Austritt Griechenlands komtm muss man folgendes wissen;
1. Mit den geflossenen Steuermilliarden sind mehrheitlich Privatbanken ( Gläubiger) abgefunden worden.
2. Das bedeutet das die Steuergelder der deutschen Bevölkerung in vollem Bewußtsein der Deutschen Regierung ( hier sind alle Verantwortlichen gemeint) in diese Kanäle geflossen sind.
3. Damit kann man von Hilfe nicht sprechen, weil die griechische Regierung nur einen Bruchteil davon abbekam.
4. Tritt Griechenland aus, haftet Deutschland für Milliarden geflossenen Geldes aus allen möglichen Rettungsfonds.
Frage : Wer verantwortet das und wie ???

So etwas in vollem Bewußtsein getan, nennt man Veruntreuung von Steuergeldern. Oder auch Lobbyismus für die Finanzindustrie. Beides ist Verrat am deutschen Volk.........und das verjährt nicht.

Das gilt auch für das Verbiegen von Informationen der Medien für die Öffentlichkeit. Dafür ist jeder Journalist verantwortlich und wenn es sein muss zur Rechenschaft zu ziehen.

Hugomauser
@Thomas Wohlzufrieden

Sie verkennen hier, dass Griechenland sich selbst fast 400 Mrd Schulden am Kapitalmarkt aufgebürdet hat. Das mussten die ja nicht tun. Wollten aber ihre Wahlversprechen bezahlen, den beamtenapparat aufblähen und ich weiß nicht, wieviel in korupte Hände floss.

Dann gab es einen Schuldnschnitt von 107 Mrd Euro der privaten Gläubiger. Dafür verpflichtete sich Griechenland, die Restsumme abzuzahlrn. Das konnten sie nicht und so half der IWF und die EU mit Krediten zu Dumpingzinsen aus.

Wenn jetzt wieder Wahlversprechen auf Pump finanziert werden sollen, zumal man die alten Schulden nicht zurückzahlen will, halte ich das für einen Treppenwitz.

Gast
Kaum zu übertreffende Frechheit

Die gegenwärtigen Aktionen der neuen (leider) gewählten Regierung in Athen kann man nur als völlig maß- und sinnlos titulieren.

Forderungen ohne die Vorlage realistischer Zukunftskonzepte an diejenigen zu stellen, die dem Land zu Lasten der eigenen, Steuer zahlenden Bürger in den vergangen Jahren mit vielen Milliarden geholfen haben, ist doch traumtänzerisch und astronomisch weit von der Realität entfernt. Und diese dann auch noch in der Allgemeinheit als diejenigen hinzustellen, die die jetzigen Probleme zu verantworten hätten! Wo glauben diese Herren denn zu sein?

Es waren schließlich sie und Ihre politischen Vorgänger, die sich den Zugang zur EU mit der Vorlage betrügerischer Unterlagen erschlichen haben. Es waren schließlich sie, die den griechischen Oligarchen praktisch Steuerfreiheit gewährt haben. Es waren schließlich sie, die einen übergroßen Beamtenapparat unterhalten haben usw., usw!

Die einzige Medizin: Vernünftige Zukunftsplanungen und ganz kleine Brötchen backen.

Vereinsamte Staaten
Verhandlungen auf Augenhöhe notwendig.

Die EU ist keine Bank, die mit Firmen verhandelt - sie ist ein Staatenbund gleichberechtigter Staaten.
- Auch die "Südstaaten" sind unbedingt als gleichberechtigte Partner zu behandeln, ihre Wähler-Entscheidungen sind zu respektieren.
Dieser Respekt darf nicht nur eine Sprech-Blase sein.
Das ist eine der ganz grundlegenden Forderungen, die die beiden Vertreter Griechenlands stellen.
Ich fände es wäre erfreulich, wenn durch die neue griechische Regierung ein Weg der EU in Richtung "Diktatur des Geldes" vermieden werden könnte.

Erzsalamander
Können sich unsere Politiker endlich entscheiden!

Je länger wir uns mit Griechenland aufhalten, um so weniger Zeit haben wir dafür, uns mit Putin zu beschäftigen.

Deshalb gehört Griechenland sofort geklärt: wieder unter den Rettungsschirm. Zu den alten Bedingungen.

Oder good bye.

Und dann bitte volle Konzentration auf den Kriegsherren im Osten.

Sonst wachen wir erst auf, wenn seine Panzer (zur Friedenssicherung) in die Baltischen Staaten eindringen.

Deshalb muss Griechenland jetzt endgültig geklärt werden. So oder so.

Zum immer nur zaudern, wurden die Politiker von den EU Bürgern nicht gewählt!

Hollowman
Nach neuen Leaks ...

wurde eine mögliche vereibarung gestern von Deijsllbloom sozusagen "5 minuten" bevor dem Eurogroup Meeting gestartet ist torpediert indem es ein neues Papier auf den Tisch legte und nicht das von Moscovici vorbereitete Dokument das in den technischen Geprächen seit Mittwoch erarbeitet worden ist und Griechenland woll akzeptiert hätte.

Die Dokumente hat Paul Mason veröffentlicht und kann unter seinem tweet account @paulmasonnews eingesehen werden.

Gast
@Afdwählender, 13:51 h

Recht so, wir EU-Länder brauchen den britischen Austritt auch!

Immer nur Extrawürste und Sonderkonditionen zu Lasten der Anderen sind auch nicht der wahre Bienenhonig!

Account gelöscht
Harte Wirtschaftdaten

Interessant! Nachdem Griechenland sich regelrecht in den Euro geschummelt hat (oder rein gelogen hat), dann gegen die Wand gefahren ist, dann Milliardenhilfen kassiert hat, dann die Reformen in Frage stellt, dann...

...ja dann erst fordert Brüssel "harte Wirtschaftsdaten".

Irgendwie habe ich einmal gelernt, dass VOR einer Kreditvergabe erst einmal die Bonität geprüft werden muss. Ich muss da wohl was falsch verstanden haben!

Selbst ich als begeisterter Europäer glaube so langsam, die EU ist schlimmer dran als so manche Bananenrepublik. Sind denn jetzt alle verrückt geworden?

sogut
Eine kleine Chaostruppe

Am Anfang dachte ich auch, die neue Regierung in Athen würde hochpokern und ein Teil der zur Schau gestellten Naivität wäre ein Trick um das Verhandlungsergebnis zu verbessern. Mittlerweile glaube die griechische Regierung ist tatsächlich hilflos und grenzenlos naiv. Nur weil man einen Lehrstuhl in Ökonomie innehatte, ist man nicht automatisch ein geschickter Politiker. Leider ist diese Truppe nun einmal gewählt und kurzfristige Neuwahlen eher unwahrscheinlich, noch glauben große Teile der griechischen Bevölkerung an den heldenhaften Einsatz ihrer Regierung gegen das Schattenreich in Brüssel und Berlin. Damit bleibt eigentlich für Brüssel nur die Möglichkeit Härte zu zeigen, denn jeder Kompromiß würde in Athen als großer Sieg einer verkorksten Politik gefeiert werden. Schade im Griechenland und schade um die Milliarden, die bereits geflossen sind.

Falkomat
Schulden vs. Geschenk

Was bedeutet "Schulden" ?

>umgangssprachlich mit Verbindlichkeiten gleichgesetzt, also mit Rückzahlungsverpflichtungen von natürlichen oder juristischen Personen gegenüber Dritten<

und Geschenk?

>ist die freiwillige Übertragung des Eigentums, zum Beispiel einer Sache oder einem Recht an einen anderen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen<

wer hat jetzt was wie verstanden/ gemeint?

mau71
"Bombe der Wahrheit"

Man fragt sich, warum den Griechen partout dieses Hilfspaket aufgezwungen werden soll! Da kommen einem Fregen wie diese in den Sinn: Warum haben die Banken Griechenland so hohe Kredite gegeben, wo doch klar war, dass diese in der Form nicht zurück gezahlt werden konnten? Galten sie der Finanzierung griechischer Importe aus Deutschland, deren Verträge (Siemens, Rheinmetall) auch nur durch Korruption entstanden sind - Bestechung im Verteidigungsministerium? Wollte man den von Fachleuten empfohlenen Schuldenschnitt umgehen, um die deutschen, französischen und europäischen Banken zu retten?
Nun endlich wird aus Griechenland nicht mehr abgenickt, was nicht nur von Grund auf falsch angegangen, sondern auch nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat.
In diesem Hilfspaket scheint etwas zu stecken, was - bei endgültiger Absage Griechenlands - die Bombe die Wahrheit ans Licht bringen wird!

Gast
Scheitern als Verhandlungsziel?

Welchen Plan verfolgen die griechischen Unterhändler eigentlich? Macht ganz den Eindruck als wäre ein Scheitern der Verhandlungen das Ziel! Parallel dazu Abzug von Euro aus dem Bankensystem zum Abfedern, noch schnell so viele Euro (ELA) mitnehmen wie möglich, dann Pleite und Neuanfang mit Drachme und die EU als Sündenbock um die Unterstützung der Bevölkerung nicht zu verlieren. Mittelfristig ein Szenario mit besseren Chancen auf wirtschaftliche Erholung als ein Verbleib in der Euro-Gruppe.

consiglio
Wie lange will man noch mit den Halbstarken verhandeln?????

Wer zahlt bestimmt!!!

Rauswurf der Griechen jetzt und Fassboden eingesetzt.

Griechenland kann/will seine Schulden eh nicht zurückzahlen, warum sollte man denen dann immer weiter riesige Summen hinterher werfen?

Die Bevölkerung der restlichen EU-Staaten hat ein Recht auf Eigenverwendung der staatlichen €uromittel.

veda3
Die Griechen sind Peanuts ...

... lasst sie doch endlich gehen ... oder geht es hier - wie ich fürchte - um das Prinzip ?

(ó_ò)

Daskann_sein
@13:38 von Thomas Wohlzufrieden

"Wenn die EU schon früher "harte Wirtschaftsdaten" von Griechenland gefordert hätte, wären dieses dem Euroraum nie beigetreten. Hier liegt die eigentliche Hauptschuld."

Verstehe ich Ihren Kommentar richtig in dem Sie behaupten, dass die Schuldigen des Desasters nicht in Athen sind, sondern in der restlichen EU - da "diese ja vorher nicht harte Wirtschaftsdaten gefordert haben"?

Ich glaube da verwechseln Sie was, aber ganz massiv. Jedes Land hatte vor Beitritt in die Eurozone die entsprechenden "harten Daten" zu liefern um somit den Nachweis zu erbringen. Nur leider waren die Daten aus Athen damals geschönt (um es mal milde auszudrücken).

Anderenortes nennt man sowas auch Betrug - und leider wurden die Verantwortlichen noch nicht zur Rechenschaft gezogen.

Melanda
@IngidLS 14:07

Das sehe ich genauso. Ich hoffe vor allem für Deutschland, dass die Giechen nicht nachgeben, denn das bisher gezahlte bzw verbürgte Geld ist sowieso weg. Warum gutes neues Geld, altem schlechten Geld hinterherwerfen? Allerdings wird es für Schäuble, Merkel und co ein "Spiessrutenlaufen" werden, wenn sie der deutschen Öffentlichkeit ihre "Fehleinschätzung" eingestehen müssen, was zum grössten finanziellen Debakel der Bundesrepublik führen wird. Aber das "gönne" ich diesen arroganten "Nasen".

tomcat
@Gerechtigkeitsv...

"Hätte sich ein Mittelstandsunternehmer so verhalten,wäre schon lange die Insolvenz da,"

Eben, Insolvenz, d.h. die Gläubiger sehen nicht alles Geld wieder - für dieses Risiko haben Banken einen hohen Zinssatz einkassiert, was sie damals nicht gestört hat. Insolvenz können Sie übrigens sinnvollerweise sogar als Privatperson beantragen. Der Gedanke dahinter ist sinnvoll: Wenn kleinere/mittlere Beträge nicht zurückgezahlt werden können, soll der Schuldner hierfür voll einstehen. Wenn jedoch große Beträge verliehen werden, ohne dass der Gläubiger prüft, ob es realistisch ist, dass diese zurückgezahlt werden können, muss dies der Gläubiger gegen sich gelten lassen und auf einen Teil seiner Forderung verzichten - das ist das Ausfallrisiko. Unseriöse Politiker in D haben Geschäfte mit unseriösen Politikern in GR gefördert oder eingefädelt. Dies kann jedoch in beiden Ländern nicht zu Lasten der breiten Bevölkerung gehen, die schlicht von allen Parteien getäuscht wurde.

nochein@Argument
Populisten

In Athen regieren "Populisten", nicht "Politiker". Dieses ständige Grinsen des griechischen "Finanzministers" ist neu auf dem Bildschirm, visualisiert super den Unterschied.

Schönen Gruß an die "Pegida"-und-ähnliches-Anhänger : Hier gibt es eine Blaupause, was zu erwarten ist, wenn mehr "Populisten" Regierungsgeschäfte übernähmen.

Gott bewahre Europa davor!

Gast
Vereinbarung zurückgezogen - Leak?

Es gibt keinen Beweis für die Authentizität des Dokuments. Daher, wem nützt es?

karwandler
re vereinsamte Staaten

"Auch die "Südstaaten" sind unbedingt als gleichberechtigte Partner zu behandeln, ihre Wähler-Entscheidungen sind zu respektieren."

Wird doch respektiert, die EU verhandelt mit der gewählten Regierung.

Allerdings ist die EU nicht an deren Wahlversprechungen gebunden.

wenigfahrer
Wird immer witziger

Herr George Osborne hat keine Euro´s,die waren so schlau und haben Ihre Währung behalten ohne Nachteile zu haben.

Und ob Griechenland nun bleibt oder nicht bleibt ist wirklich schon fast egal für den kleinen Bürger.

Das Geld ist so oder so weg und bis in die Ewigkeit nicht zahlbar.
Alles was jetzt nachgeschoben wird ist auch weg bis in die nächsten 50 Jahre verschoben und länger.

Wir gehen arbeiten und sparen für uns und nicht für die Anderen.
Es sollte gut sein denn gepokert ist jetzt auf Allen Seiten genug.

Aber ich befürchte das Sie im letzten Moment einknicken und es Geld gibt,das wissen die Griechen auch.

Alles nur ein Spiel für die Öffentlichkeit.

Gruß

karwandler
re cilla

"und die EU als Sündenbock um die Unterstützung der Bevölkerung nicht zu verlieren."

Die Syriza wurde von vielen Griechen gewählt unter der Prämisse: schlechter als bisher können die es auch nicht machen.

Die werden sich noch wundern, wieviel schlechter es doch noch geht.

Hollowman
Am 17. Februar 2015 um 14:26 von Cilla

Vielemehr sieht es so aus dass EU Seite die Gespräche gestern hat scheitern lassen wollen.
Mit einem Dokument zu kommen dass fortsetzen will was 2012 von nicht demokratisch legitimierten Technokraten unterschrieben wurde und das das griechische Volk am 25 januar 2015 abgewählt hat istz wohl rotzfrech und antidemokratisch.
Vielleicht ist soger der 2012 datierte Vertrag soger illegal.

mau71
@14:31 von Daskann_sein

Nicht vergessen: Das EU-Statistikamt Eurostat, das zur EU-Kommission gehört, räumte bereits 2004 in einer Mitteilung an das Europaparlament und den Ministerrat ein, dass es die griechischen Haushaltsstatistiken nur schlampig überprüft hätte. Öffentlich hieß es da, man habe nicht die Kompetenzen gehabt, um die Zahlen zu überprüfen, und Eurostat-Chef Walter Rademacher erklärte gar, "man habe gegen die griechischen Falschmeldungen nichts machen können...!" Also jetzt mal Schluss hier mit "in den Euro eingeschlichen", kann man ja nicht mehr hören...

anna_mueller
Die Glaskugel der Neoliberalen Elite

Immer wieder haben in den letzten Wochen neoliberale Politiker und Journalisten davon gesprochen, dass es mit der Wirtschaft in Griechenland bergauf geht. Nun lesen wir hier, dass der EU keine wirtschaftlich belastbaren Zahlen vorliegen, die Griechenland endlich liefern müsste. Haben Schäuble und Co. in den letzten Wochen in die Glaskugel geschaut, bevor sie ihre Sprüche von einer wirtschaftlichen Erholung Griechenlands geklopft haben?

Residue
@ wenigfahrer

Nein, das glaube ich eben nicht. Wenn Griechenland ordentlich saniert wird, dann koennen die auch in absehbarer Zeit zurueckzahlen. Es kostet halt Ueberwindung und macht keinen Spass, ist aber auf lange Sicht das Beste. Auch wesentlich einem Grexit vorzuziehen.

Nachgeschaut
EU-Mitgliedschaft 1981, Mitglied der EURO-Zone 2001

Griechenland ist seit 1981 Mitglied in der Europäischen Union.
2001 wurde Griechenland in die EURO-Zone aufgenommen.
Ich denke diese zwei unterschiedlichen Dinge sollte man in der Diskussion immer sauber trennen und nicht in einen Top werfen!

karwandler
re mau71

"Also jetzt mal Schluss hier mit "in den Euro eingeschlichen", kann man ja nicht mehr hören..."

Für einen Betrug ist also nicht der Betrüger verantwortlich, sondern der Betrogene, weil er nicht vorsichtig genug war?

Ist ja wohl nicht Ihr Ernst ...

Reiner Sauer
heilloses Gejammer..

Zuerst pumpen sie Milliarden nach Griechenland, in der Hoffnung auf riesige Gewinne, dann bleiben die Hotels leer weil das Wachstum ausbleibt, dann wollen sie ihr Spekulationskredite voll bezahlt zurück. Nun Schäuble hat schon Zigmilliarden in deutsche Banken gepumpt um ausgefallene Spekulationskredite auszulösen! Ich kann den Griechen nur raten, gebt ihnen den Plunder zurück und fordert sie auf, umgehend mit dem Rückbau der leerstehenden Phantasiebauten zu beginnen. Nun, die Schuld der Griechen war es, sich von den versprochenen Renditen verlocken zu lassen. Es ist das übliche Spiel der Banken und ihrer leeren Versprechen. Und wie immer bezahlen die Kleinen die Zeche.

august pichl
Die EU und Griechenland

Die neue griechische Regierung scheint nur aus Lehrlingen zu bestehen. Lehrlinge sollten lernbereit sein und keine Forderungen stellen. Der kleine Mann in Griechenland kann einen leid tun. Aber sie haben ja alle das Großmaul Tsipras gewählt . Herzlichen Glückwunsch zu diesen Amateuren.

Polyhymnia
Eine "kleine" Chaostruppe?

Eher schon eine große. Sie schreiben: "Noch glauben große Teile der griechischen Bevölkerung an den heldenhaften Einsatz ihrer Regierung" - wirklich? Die Bürger in Griechenland holen ihr Geld von der Bank. So sehr gläubig scheinen sie dann ja wohl doch nicht zu sein.

Gast
Ein Hoch auf Tsipras und Gesellen!

Griechenland KANN seine Schulden NICHT zurück zahlen - jedenfalls nicht in den nächsten etwa 50 Jahren.

Ein Agrarland das Lebensmittel einführen muß, daß nur über eine ausschließlich lokal wirksame Handwerkerschaft verfügt und keine nennenswerte, exportfähige Industrie besitzt, ein Land das dermaßen hoch über sein eigenes BSP verschuldet ist, hat KEINE MÖGLICHKEITEN, seine Schulden zurück zu bezahlen.

Schäuble und seine Kollegen wollen heute zum einen vertuschen, daß sie damals indirekt daran beteiligt waren, Griechenland in den Euroraum zu 'slügen' und zum anderen, daß WIR für diesen Fehler mit unseren Sparguthaben haften.

Was KANN man machen mit einem Schuldner, der rückzahlungsunfähig ist?

Faktisch bleiben nur a) viel Vertrauen und noch mehr Geduld bei gleichzeitiger Hilfe, wieder auf eigen Beine zu kommen - oder b) Totalverlust aller bisherigen 'Investe'.

Ich stimme für a), weil die Risikoinvestoren aus Rußland und China bereits auf b) wetten.

womka
EU ist ungerecht zu Griechenland

Als Ökonom verstehe ich nicht, warum Griechenland und anderen hochverschuldeten Staaten überhaupt noch ernsthaft abverlangt wird Zinsen für die Schulden zu zahlen. Eine moderaten Rückzahlung würde doch mehr als genügen. Es ist doch schon längst üblich, beliebige Summen nach Pseudoargumenten zu drucken etc. Wenn man insbesondere die Politiker von Deutschland als Massstab nimmt, ist es in diesem Land wohl auch bei den höchsten je erzielten Steuereinnahmen nicht gelungen gewaltige Schulden aufzubauen und steht nur einigermassen gut da, weil für die Kredite einfach Null Zinsen bezahlt werden müssen. Warum soll das Griechenland nicht auch dürfen? Die Regeln der Ökonomie sind doch schon längst mit der Gratis-Geldflut durch die EZB ausser Kraft gesetzt worden und die alten Schulbuchregeln sind somit doch auch für Griechenland längst obsolet, nicht?

wenigfahrer
Am 17. Februar 2015 um 14:53 von Residue

Sie wissen aber schon das die bestehenden Verträge sehr weit nach hinten geschoben wurden.
Ich weiß ja nicht wie Alt Sie sind aber es könnte passieren das Sie es selber nicht mehr erleben ;-).
Das ist Augenwischerei weiter nix,und das nächste Fass ohne Boden wird gerade aufgemacht.

So geht die die Welt normaler Weise nicht,es sei man ist im EU Club ;-).
Sie können ja mal Ihre Bank fragen ob die mitspielen.

Gruß

Hugomauser
@Parteibuchgesteuert

"So etwas in vollem Bewußtsein getan, nennt man Veruntreuung von Steuergeldern. Oder auch Lobbyismus für die Finanzindustrie. "

Das ist ja so nicht richtig. Griechenland hatte sich die 400 Mrd ja auf dem freien Markt geliehen und sehr wohl damit in Griechenland was weis ich alles bezahlt.

Dann gab es einen Schuldenschnitt, in dem die privaten Gläubiger auf 107 Mrd. Euro verzichtet haben und Griechenland sich verpflichtete, den Rest zurückzuzahlen.

Hier sprang nun (zum Teil) der IWF und die EU ein und gewährte den Griechen sehr niedrig verzinste, langfristige Kredite. Davon wurden auch ein Teil der (fälligen) Schulden bei Banken, aber vor allem bei Lebensversicherungen beglichen. Hätten die das nicht gemacht, wäre Griechenland pleite gegangen und die Zeche hätten vor allem die Leute gezahlt, die für ihr Alter mithilfe einer privaten Vorsorge vorgesorgt haben und natürlich die Griechen selbst.

Es ist nicht immer alles so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint

SEPP58
Ausplündern eines Staates oder wer hängt im Schlepptau der EU?

Tatsache ist das die EU sich selber schadet erstens durch den Grexit und zweitens durch die unterminierung des EU Gedankens.Dann wissen alle Länder was ihnen blüht wenn sie wirtschaftlich aus welchem Grunde auch immer unter das EU Niveau fallen.Alle werden über sie herfallen und es gibt No Mercy vom EU Inkassounternehmen.Sie schaffen es ja jetzt schon in den Medien die deutschen zu genau das zu machen.Veränderungen die die Eu damals in den Anfängen verändern wollte und die im Kopf anfangen wurden verkehrt durch eine Merkel/Schäuble Politik.Es kann doch wohl jedem klar sein das man einem armen nicht in die Taschen greift und die Reste des noch vohandenen Staatsvermögens an Heuschrecken verschleudert.Das nennt ein DPA Quelle Artikel den ich nachreiche.

Hugomauser
@Vereinsamte Staaten

"ihre Wähler-Entscheidungen sind zu respektieren."

Naja. Wer respektiert denn hier die griechischen Wähler nicht? Eins aber sollte doch wohl der Griechische Wähler nicht entscheiden dürfen: Das alle anderen EU-Staaten (Steuerzahler) für Griechenland aufkommen. Das kann es ja wohl nicht sein, oder?

SEPP58
Ausplündern eines Staates oder wer hängt im Schlepptau der EU?2

„Staatliche deutsche Stellen und die Deutsche Bank treiben den Ausverkauf von Gemeineigentum in den südeuropäischen Krisenstaaten voran“, berichtete vor einem Jahr German Foreign Policy. „In Griechenland ‚berät‘ die bundeseigene Außenwirtschafts-Förderagentur Germany Trade and Invest (GTAI) den Hellenic Republic Asset Development Fund (HRADF), der seit Ende März alle Besitztitel an griechischem Staatseigentum hält und dessen Verkauf vorbereitet. Der HRADF arbeitet nach dem Modell der deutschen Treuhand, der vorgeworfen wird, ab 1990 das einstige DDR-Volksvermögen umfassend verschleudert zu haben; er profitiere von den ‚deutschen Erfahrungen beim Privatisierungs- und Umstrukturierungsprozess in den neuen Bundesländern‘, heißt es im Bundeswirtschaftsministerium. Die Agentur GTAI, die bei der Suche nach Interessenten mit ihrem griechischen Pendant ‚Investment in Greece‘ zusammenarbeitet, sieht ‚attraktive Investitionschancen‘ bei Immobilien und Bodenschätzenin der Wasserversorgung, in der

Elefant
Zeit bringt nichts ausser neuen Verlusten

Man hat sich in Griechenland bereits mehrfach Zeit zur Lösung der Probleme auf Kosten der anderen EU Staaten erkauft. Die Probleme sind weder gelöst noch ist ein Lösungsansatz zu erkennen. Griechenland muss sich im klaren darüber sein auf Grund welcher Eigenleistung es den Griechen besser ergehen sollte als Nachbarländern wie Rumänien oder dem Kosovo. Der Wohlstand der letzten Jahre ist erkennbar nicht auf Eigenleistung der Griechen zurückzuführen, sondern ausschliesslich auf die Verteilung gepumpter Gelder ... und damit haben nicht nur Banken profitiert, sondern Griechenland hat sich einen Wohlstand gegönnt, der nicht erarbeitet wurde. Es ist mehr als an der Zeit das endlich einzusehen und die Griechen mit allen Konsequenzen aus dem Euro zu enlassen.

SEPP58
Ausplündern eines Staates GR 3

Die Agentur GTAI, die bei der Suche nach Interessenten mit ihrem griechischen Pendant ‚Investment in Greece‘ zusammenarbeitet, sieht ‚attraktive Investitionschancen‘ bei Immobilien und Bodenschätzen, in der Wasserversorgung, in der Infrastruktur und beim Wettanbieter OPAP, dem größten Glücksspielkonzern Europas und drittgrößten Unternehmen Griechenlands. OPAP wird unter anderem von der Deutschen Bank privatisiert.“()DPA

fathaland slim
14:59, karwandler

>>re mau71
"Also jetzt mal Schluss hier mit "in den Euro eingeschlichen", kann man ja nicht mehr hören..."

Für einen Betrug ist also nicht der Betrüger verantwortlich, sondern der Betrogene, weil er nicht vorsichtig genug war?

Ist ja wohl nicht Ihr Ernst ...<<

Griechenland wurde damals in voller Kenntnis der Lage in den Euroraum aufgenommen, da man glaubte, ein so kleines Land ziehe man aus der Portokasse mit durch.

Man hätte die Rechnung allerdings ohne die "Finanzmärkte" gemacht, die Griechenland als schwächstes Glied der Kette angriffen, um den Euroraum spekulativ auszuhebeln.

Irgendwo muss die ganze Kohle, die aus der "Realwirtschaft" abgeschöpft wird, ja hin, und das wurde nach dem Platzen der US-Immobilienblase immer problematischer.

Hugomauser
@mau71

"Warum haben die Banken Griechenland so hohe Kredite gegeben, ...

Das waren kaum Banken, sondern institutionelle Anleger. Griechenland lockte mit hohen Zinsen für ihre Staatsanleihen.

weiter:
"Wollte man den von Fachleuten empfohlenen Schuldenschnitt umgehen,..."

Es fand ein schuldenschnitt in Höhe von 107 Mrd. EURO statt.

Economist70
@Thomas Wohlzufrieden "Harte

@Thomas Wohlzufrieden

"Harte Daten" wurden schon immer von Griechenland gefordert und auch vorgelegt. Leider konnte sich niemand vorstellen, dass eine europäische Regierung solche Zahlen bewusst fälschen würde. Daher hat zunächst kaum jemand nachgefragt. Jetzt den Betrogenen und Geschädigten die Schuld zu geben ist sehr zynisch.

Gast
Die Furcht vor dem Ende der propagierten Alternativlosigkeit

Dass die scharfen Kürzungsprogramme die Fähigkeit Griechenlands, die öffentlichen Gelder zurückzuzahlen, nicht verbessert haben, dürfte allen klar sein. Dass die sog. "Reformen" ein wirtschaftliches Schockprogramm waren, das die Massenarbeitslosigkeit hat explodieren lassen und die Wirtschaft auf 70% Niveau gefahren hat, ebenso. Warum wird eigentlich nicht der neuen - anti-oligarchischen - Regierung Zeit gegeben, ihr neues Programm vorzustellen, wie von Varoufakis gefordert? Fürchten die Beteiligten wie Schäuble vielleicht, dass es ein Programm der ökonomischen Vernunft, jedoch eben nicht neoliberal sein könnte? Fürchten sie, dass auf einmal deutlich wird, dass die Verschlechterung der Lebensverhältnisse bei der Normalbevölkerung eben doch nicht alternativlos ist? Verstecken sie sich deshalb hinter juristischen Formeln und persönlicher Beleidigtheit, um sich der beobachtbaren Welt nicht aussetzen zu müssen? Und setzen sie somit absichtlich auch deutsche Steuergelder auf's Spiel?

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Deeskalator
Immer nur Fordern

Griechenland hat in meinen Augen keinerlei Berechtigung eine Neuverhandlung der Kreditbedingungen zu fordern.

Erst wenn sie glaubhaft versichern können, das sie alle Resourcen ausgeschöpft haben.

Und das haben sie bei weitem noch nicht, führende Wirtschaftsexperten schätzen, dass die griechischen Superreichen etwa 600 MRD. € an der Steuer vorbei ins Ausland verschoben haben.
Das ist in etwa das doppelte dessen, was Griechenland an Schulden hat.

Wenn Herr Szirpas so viel am Wohle seines Volkes liegt wie er behauptet, soll er endlich das Angebot der EU annehmen ein funktionierendes Steuersystem aufzubauen.

Alles Andere ist schwerer Betrug am griechischem Volk und der selbe korrupte Protektionismus wie bei der alten Regierung

Freizeit17
Nicht immer die gleichen belasten

Diese Aussage ist die einzig richtige, das wissen die Damen und Herren in Brüssel auch.
Nicht Tsipras und Varoufakis sind die Schuldigen, den diese beiden haben Hirn.
Meine Damen und Herren in Brüssel, bewegen sie sich endlich in die richtige Richtung, oder stellen sie ihren hochbezahlten Posten zu Verfügung.

karwandler
re fathaland slim

"Griechenland wurde damals in voller Kenntnis der Lage in den Euroraum aufgenommen, da man glaubte, ein so kleines Land ziehe man aus der Portokasse mit durch.

Man hätte die Rechnung allerdings ohne die "Finanzmärkte" gemacht, die Griechenland als schwächstes Glied der Kette angriffen, um den Euroraum spekulativ auszuhebeln."

Da fehlt mir ein Stück Logik. Welche Finanzmärkte können ein Land in Schulden stürzen? Staatsanleihen haben feste Laufzeiten und Zinssätze.

Die Schulden macht nur der Staat, darauf hat sonst keiner Einfluss.

mau71
@14:59 von karwandler

Zum Zeitpunkt des Eintritts Griechenlands in den Euro bezweifelten Fachleute die Zahlen aus Athen. Vor allem die Deutschen ignorierten die Warnungen! Man wusste von der Schönung der Zahlen - allen voran Schröder, Chirak und Sarkozy als damaliger franz. Finanzminister. Diese drei plus Hans Eichel betrieben ebenfalls Zahlenkosmetik!! Die EU-Kommission leitete ein Defizitverfahren gegen D und F ein. Eine schärfere Gangart gegenüber Athen lehnten Berlin und Paris damals ab - aus Eigeninteresse!

karwandler
re jascha jaworski

"Warum wird eigentlich nicht der neuen - anti-oligarchischen - Regierung Zeit gegeben, ihr neues Programm vorzustellen, wie von Varoufakis gefordert?"

Es hindert doch keiner die griechische Regierung daran mit einem neuen Programm daherzukommen. Allerdings wird das auch nicht von jetzt auf gleich den Staatshaushalt sanieren - wenn überhaupt. Folglich braucht Griechenland weiter Kredite, und die kriegt es eben nicht zu selbst formulierten Konditionen.

Izmi
16:28 von Deeskalator

"...Und das haben sie bei weitem noch nicht, führende Wirtschaftsexperten schätzen, dass die griechischen Superreichen etwa 600 MRD. € an der Steuer vorbei ins Ausland verschoben haben.
Das ist in etwa das doppelte dessen, was Griechenland an Schulden hat. ..."

Warum friert die EU die Konten dieser Griechen, zumindest die, die in Reichweite europäischer Kontrolle sind, nicht einfach ein? Wir sehen doch gerade, wie schnell und einfach das im Falle Russland geht. Oder sollte der Grund sein, dass das private Vermögen sind, während sich die Schulden der Griechen insgesamt nur auf die Allgemeinheit beziehen? Dann liegt wohl irgendwo da der Hase im Pfeffer...

fathaland slim
15:26, Hugomauser

"Das waren kaum Banken, sondern institutionelle Anleger. Griechenland lockte mit hohen Zinsen für ihre Staatsanleihen."

Ich glaube, da verwechseln Sie etwas. Die Zinsen schossen aufgrund des Absturzes der Bonitätratings durch die Decke. Es wird den "Südländern" ja im Gegenteil oft vorgeworfen, sich das Geld wegen des Euros zu billig an den Finanzmärkten besorgen gekonnt zu haben, was die Haushaltsdisziplin zerstört habe.

All das sind aber Nebelkerzen, die davon ablenken sollen, dass unser Wirtschaftssystem schuldbasiert ist, also ohne Schulden gar nicht funktionieren kann.

Dies wird hier im Forum aber von fast niemandem verstanden, weswegen man so herrlich ressentimentgeladen auf Griechenland einprügelt und dabei das Thema komplett verfehlt.

Aber man hat ja einen Sündenbock, weswegen man glaubt, nicht mehr weiter denken zu müssen und dabei übersieht, dass kein Land dieser Erde seine Schulden jemals wird zurückzahlen können.

Freizeit17
Immer nur fordern

Deeskalator, hier wird etwas nicht erkannt, in meinem Bundesland Baden Württemberg, wird beim Haus-Neubau
nicht mit dem Dach angefangen sondern mit dem Fundament.
Tsipras und Varoufakis sind gute Bauherren, dies wird die Zukunft zeigen.
Hätten wir nur auch solche Bauminister, dann hätten wir
bessere Straßen, unsere Soldaten müßten nicht mit Besenstielen umherlaufen, unsere Hubschrauber wären nicht aus dem Spielzeugladen achso die Schiffe auch.
Wo geht unser Wehretat die letzten Jahre hin???????
Griechenland muß der EU erhalten bleiben, und nicht, wenn es so weiter geht, vom Geldgeber Russland unterstützt werden.

Old Lästervogel
Eigentlich könnte man sich die Berichte

über Griechenland sparen. Es ist doch immer dasselbe, das die Medien verbreiten: EU will nicht liefern, GR will nicht liefern - also: der Monat Februar ist Ende nächster Woche zuende und GR ist entweder zu Kreuze gekrochen oder
man lässt sie pleite gehen. Solange die "Cowboys" aus GR nicht anfangen richtig Politik zu machen, wird sich nichts ändern und die Medien können sich wichtigeren Themen zuwenden.

Helmut Baltrusch
Tsipras und Varoufakis im revolutionären Rausch

Die neue griechische Links-Rechts-populistische Regierung mag aus eigener Sicht hehre Ideale und schlüssige Argumente für ihren finanziellen Harakiri-Kurs haben. Dennoch ist ihre Verhandlungstaktik abseits einer nachvollzieh- und belastbaren Verhandlungsbasis in Sachen Hilfsprogramm falsch; sie verfallen in Illusionen und Rücksichtslosigkeit gegen die weitern 18 Länder der Eurogruppe und deren Steuerzahler.

Tsipras und Varoufakis fühlen sich als historische Akteure, die Geschichte schreiben und mit offenem Hemd die Politik neu erfinden wollen. Sie sind mächtig überzeugt von ihrer Sache mit weniger Verständnis für Banken und mehr für die zu vielen Opfer eines strikten Sparkurses.

Die Revolutionäre werden wohl kaum Finanzierer von Wahlversprechen finden. Der Widerstand gegen die Kreditauflagen sieht für das Volk bei billigem Beifall mutig aus, ist aber wohlfeil. Das ist für einen Täter in der Schuldenkrise zu wenig. Besser wäre, das nötige Geld vorbildhaft von den Reichen zu holen.

karwandler
re izmi

"Warum friert die EU die Konten dieser Griechen, zumindest die, die in Reichweite europäischer Kontrolle sind, nicht einfach ein? Wir sehen doch gerade, wie schnell und einfach das im Falle Russland geht."

Das Einfrieren nützt gar nichts, weil dann immer noch keiner an das Geld kommt.

Die Steuern von Griechen eintreiben kann nur der griechische Staat. Und da liegt wohl das Hauptproblem der klammen Staatskassen.

telemark
@ SEPP58 um 15:18

"...das die EU sich selber schadet erstens durch den Grexit und zweitens durch die unterminierung des EU Gedankens."

Wie bitte?
Wie definieren Sie denn den "EU-Gedanken"?
Jedes noch so exaltierte und realitätsferne Gehabe aushalten dürfen?
Nicht Ihr Ernst.....
Die Syriza-Administration kann sich glücklich schätzen, mit ihren abstrusen Forderungen überhaupt Gehör zu finden, obwohl nach wie vor kein bisschen Konstruktives aus Athen kommt.
Wäre eigentlich lustig und unterhaltsam, das Gekasper zu verfolgen, wenns am Ende nicht so teuer käme.

Helmut Baltrusch
@Izmi:"Warum friert die EU die Konten dieser (reichen...

... Griechen mit 600 Mrd. €), zumindest die, die die in Reichweite europäischer Kontrolle sind, nicht einfach ein?"

Weil dies Sache der griechischen Regierung ist, die über Namens- und Kontoangaben von superreichen Griechen mit Vermögen im Ausland ist. Würde die EU dies im Falle eines Antrages aus Athen machen, dürften die nach einem langwierigen Gerichtsverfahren beschlagnahmten Mittel zuerst den Gläubigern Griechenland zufließen.

Die Revolutionäre der neuen Regierung brauchen das Geld aber zur Finanzierung der Wahlversprechen. Dafür würde sich in der EU und Eurogruppe, in der es 18:1 gegen GR steht, niemand finden lassen. Insofern sind die Verhandlungsziele von Tsipras und Varoufakis in der Eurogruppe nicht durchsetzbar.

Die Griechen haben es sich mit sturer Verhandlungstaktik und Pokerspiel ohnehin mit allen Partnern verscherzt. Nun müssen sie das benötigte Geld bei ihren reichen Mitbürgern selbst einsammeln, um zu überleben.

Izmi
16:45 von karwandler

"...Die Schulden macht nur der Staat, darauf hat sonst keiner Einfluss."

Es gibt einen Zweiten: den Gläubiger. Kapital muss sich mehren, das ist das System. Wenn ich also einem Darlehensnehmer Geld anbiete, so tue ich das, um anschließend mehr Geld zu haben. Das geht solange gut, wie das genommene Darlehen nun seinerseits produktiv Geld verdient. Als intelligenter Gläubiger werde ich natürlich zusehen, dass ich meine Vermögen auch nur da investiere, wo mehr dabei herauskommt. Doch da gibt es, wie wir inzwischen gesehen haben, viele Möglichkeiten. Eine davon: Ich verleihe meine Kohle an Schuldner, die in ihrem Rücken finanzkräftigere Geldbesitzer haben. So geschehen mit Griechenland. Im Rücken die EU und den Euro hat man immer neues Kapital in das Land gepumpt, ohne darauf zu achten, ob es auch produktiv angelegt wird. Weil - dahinter stehen ja die übrigen EU-Staaten. Die hätten nun ihrerseits aufpassen müssen. Taten sie aber nicht! Warum nicht? Ich hab da einen bösen Verdacht...

Izmi
17:23 von Helmut Baltrusch

"...'Warum friert die EU die Konten dieser (reichen Griechen mit 600 Mrd. €), nicht einfach ein?'
Weil dies Sache der griechischen Regierung ist (...) Würde die EU dies im Falle eines Antrages aus Athen machen, dürften die (...)beschlagnahmten Mittel zuerst den Gläubigern Griechenland zufließen.
Die Revolutionäre der neuen Regierung brauchen das Geld aber zur Finanzierung der Wahlversprechen. Dafür würde sich in der EU und Eurogruppe (...)niemand finden lassen. Insofern sind die Verhandlungsziele von Tsipras(...)nicht durchsetzbar."

Tut mir leid, klingt nicht plausibel. Wenn es denn möglich ist, wird es die neue Regierung wohl auch veranlassen. Denn egal, ob das Geld nun in eine Tilgung fließen würde oder an die Regierung selbst - es wäre da. Ich denke aber, dass die EU das nicht zulassen wird, weil es ein Angriff auf privates Eigentum wäre, und das ist "heilig" in unserem System. Wir werden aber doch erleben, wie Tsipras an das Geld der Reichen kommen will. Man darf gespannt sein!

Boris.1945
17:04 von Helmut Baltrusch

Tsipras und Varoufakis im revolutionären Rausch////////
*
Einer der wenigen Artikel, die ich als gelernter Bankkaufmann verstehe und bejahe.

Gruselhut
@14:07 von Hugomauser

Zitat: "(...), dass Griechenland sich selbst fast 400 Mrd Schulden am Kapitalmarkt aufgebürdet hat."

Genau und die Banken haben's reingepumt, weil sie überzeugt waren, die EU würde Griechenland nie fallenlassen - eine unausgesprochene implizite Garantie.

Die Banken haben's den Griechen auch nicht aus Nächstenliebe geliehen, sondern um satt Geld zu verdienen.

Nun will die EU die von den Bankern in sie gesetzte Erwartung nicht enttäuschen und leiht den Griechen ihrerseits Geld, damit sie die Banken ausbezahlen können. Von den Griechen erwartet man im Gegenzug, dass sie die Kindersterblichkeit freiwillig steigen lassen.

Na danke.

karwandler
re izmi

" Wenn ich also einem Darlehensnehmer Geld anbiete, so tue ich das, um anschließend mehr Geld zu haben."

Dieses mehr Geld heißt Zinsen.

"Als intelligenter Gläubiger werde ich natürlich zusehen, dass ich meine Vermögen auch nur da investiere, wo mehr dabei herauskommt."

Ab hier falsch: Staatsanleihen kaufen ist keine Investition mit dem Gesichtspunkt Produktivität. Die Grundannahme ist dass das Land, das die Anleihe begibt, mit seinen Staatseinnahmen den Schuldendienst stemmen kann.

"hat man immer neues Kapital in das Land gepumpt, ohne darauf zu achten, ob es auch produktiv angelegt wird."

Man hat nichts gepumpt, man hat dem Land Kredit gegeben. Mit Konditionen entsprechend seiner Bonität. Auch da ist der aktive Teil immer noch das Land, das sich Geld borgt.

"dahinter stehen ja die übrigen EU-Staaten. Die hätten nun ihrerseits aufpassen müssen"

Aufpassen in welcher Form?

Helmut Baltrusch
@Izmi: Einfrieren von Konten reicher Griechen

Plausibel und glaubwürdig wäre nur das Eintreiben von Steuern durch die Tsipras-Regierung. Anstatt das Geld von den Reichen zu holen, die den griechischen Staat über Jahrzehnte betrogen haben, versucht die griechische Regierung die Eurogruppe mit unzulänglichen Mitteln und fehlenden Argumenten bzw. Fakten zum Haushaltsstand zu einer Übergangsfinanzierung nach eigenen Bedingungen zu pressen. Das kann und wird nicht gut gehen. Die vom Volk bejubelten Revolutionäre von Athen müssen endlich Nachvollziehbares und Glaubwürdiges für die 18 Partnerländer in der Eurogruppe liefern. Andernfalls gehen in GR bald die Lichter aus.

Hugomauser
@Jascha Jaworski

"Warum wird eigentlich nicht der neuen - anti-oligarchischen - Regierung Zeit gegeben, ihr neues Programm vorzustellen, wie von Varoufakis gefordert? "

Genaudas ar der Vorschlag der EU: Verlängerung um ein halbes Jahr des Kreditprogramms um Zeit zu gewinnen, dass Griechenland ein schlüssiges Konzept vorlegt.

das wurde aber abgelehnt. Man will den sofortigen Stopp des Programms aber dennoch Geld.

Hugomauser
@Gruselhut

Sie tun ja gerade so, als hätten Banken die Griechen gezwungen, sich 400 Mrd an Schulden aufzuhalsen. Das ist doch Unsinn.

Die Griechen haben Staatsanleihen am Markt mit hohen Zinsen platziert. Die haben nur wenige Banken, dafür aber mehr Versicherungen und andere institutionelle Anleger gezeichnet. Die Griechen haben das Geld für was weis ich ausgegeben. Möchte nicht wissen, wer sich da gesund gestoßen hat.

Es gab einen Schuldenschnitt in Höhe von 107 Mrd. EURO. Auf diese Summe haben die privaten Gläubiger bereits verzichtet.

Laureat
@ Melanda - Berechenbarkeit+Verlässlichkeit nicht mehr gegeben

"Allerdings wird es für Schäuble, Merkel und co ein "Spiessrutenlaufen" werden, wenn sie der deutschen Öffentlichkeit ihre "Fehleinschätzung" eingestehen müssen, was zum grössten finanziellen Debakel der Bundesrepublik führen wird. Aber das "gönne" ich diesen arroganten "Nasen"."

Unsere Politiker haben in den vergangenen Jahren mit vielen Ländern und Partnern verhandelt. Innerhalb der EU waren diese Verhandlungen darum auch immer sehr konstruktiv und erfolgreich, weil der jeweilige Partner das in ihn gesetzt Vertrauen erfüllt hatte.

Mit der Tsipras Regierung ändert sich das aber, die gehen nun zur Bank und bei ihrer Kreditanfrage diktieren sie dann der Bank ihre Konditionen. So funktioniert weder die EU, noch das reale Leben. Erpressung darf nicht sein, Frau Merkel und Herrn Schäuble trifft hierbei keine Schuld, sondern jene, die den Kurs der Vertragstreue und Berechenbarkeit verlassen haben.

G. Schröder (SPD) war Kanzler als GR in die EU aufgenommen wurde nur kurz zur Info.

karwandler
re gruselhut

"Nun will die EU die von den Bankern in sie gesetzte Erwartung nicht enttäuschen und leiht den Griechen ihrerseits Geld, damit sie die Banken ausbezahlen können."

Die Schuldner Griechenlands haben bereits 107 Mrd. bei einem Schuldenschnitt 2012 in den Sand gesetzt.

Also hören Sie mal auf mit der ständigen Wiederholung, dass die Hilfskredite an Griechenland nur für die Bankenprofite gezahlt wurden.

Izmi
18:15 von karwandler

"...Staatsanleihen kaufen ist keine Investition mit dem Gesichtspunkt Produktivität. Die Grundannahme ist dass das Land, das die Anleihe begibt, mit seinen Staatseinnahmen den Schuldendienst stemmen kann. ..."

Sollte es aber sein. Ohne Produktivität - das ist ja nur ein anderes Wort für Mehrleistung - kann ich keine Zinsen (Mehrgeld) aufbringen. Ich muss die Zinsen erst verdienen.

"...Man hat nichts gepumpt, man hat dem Land Kredit gegeben. Mit Konditionen entsprechend seiner Bonität. Auch da ist der aktive Teil immer noch das Land, das sich Geld borgt. ..."

Und das bezweifel ich eben. Es gibt auch Schuldner, selbst im privaten Bereich, die werden von Geldgebern geradezu in die Schulden hineingedrückt. Bei den Privaten geht es um Haus und Hof, bei Ländern um Privatisierungen in großem Stil, aber, wie man jetzt gesehen hat, ziemlich risikolos.

"Aufpassen in welcher Form?"

Wie es die EU und die EZB jetzt auch tun. Nicht anders, nur viel viel früher!

karwandler
re izmi

"Es gibt auch Schuldner, selbst im privaten Bereich, die werden von Geldgebern geradezu in die Schulden hineingedrückt."

Jeder griechische Staatshaushalt mitsamt der jeweiligen Kreditaufnahme wurde vom griechischen Parlament beschlossen.

Sie entmündigen doch geradezu die Demokratie, wenn Sie als eine denn-sie-wußten-nicht-was-sie-tun-Komödie hinstellen.

"Ohne Produktivität - das ist ja nur ein anderes Wort für Mehrleistung - kann ich keine Zinsen (Mehrgeld) aufbringen. Ich muss die Zinsen erst verdienen."

Das ist Sache des Schuldners. Den Gläubiger interessiert nur, dass er es schafft, nicht wie.

Gast
19:52 von karwandler

"Also hören Sie mal auf mit der ständigen Wiederholung, dass die Hilfskredite an Griechenland nur für die Bankenprofite gezahlt wurden."

Wir leben im Kapitalismus (mancheine/r sagt marktkonforme Demokratie dazu)

Am Ende des Tages sind die Profite immer bei den Banken.