Renzi und Tsipras in Rom

Ihre Meinung zu Renzi fordert Reformen, Tsipras versöhnlich

Wenn Griechenlands Regierungschef Tsipras auf große Unterstützung aus Italien gesetzt hat, so musste er sich mit einem "Ja, aber" zufrieden geben. Mehr wollte ihm Italiens Premier Renzi nicht zugestehen. Tsipras selbst gab sich versöhnlich.

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15 Kommentare

Kommentare

ceterum
Die neue griechische Regierung verhält sich konstruktiv,

während die deutsche Regierung bisher
nur auf ihrem Sparkurs ohne Rücksicht auf
die (katastrophalen) sozialen und wirtschaftlichen Folgen beharrt.

Man kann gespannt ein, wann sich das
ändern wird.

Das weite Meer
I wird kein Verbündeter beim nicht-sparen wollen. Gut so.

Die Griechen müssen endlich aufhören, immer den leichtesten Weg zu gehen. Sich durch das Leben zu lavieren.

Der leichteste Weg: Europa und da speziell D - zahlt

Der schwierigere Weg: den Aufbau ihres Staates grundlegend zu verändern. Und das Bewusstsein ihres Volkes gleich mit.

Weniger Vorschriften und weniger Beamte. Betriebsgründungen müssen vereinfacht werden. Ohne dass Beamte diese verhindern können. Wenn die Höhe des Geschenkes nicht passt.

Im Augenblick bremsen mehr Beamte Betriebsgründungen. Weniger Beamte würden mehr ermöglichen.

Und es sind die Klein und Mittelbetriebe - jetzt bräuchte GR vor allem Neugründungen von Produzierenden - die einen Staat am Laufen halten.

Und Ende muss sein mit einem Staat, der Geld verschenkt. Das er von der EU bekommen hat und sich bei Banken borgt.

Und Ende muss sein mit einem Staat, der die Alltagskorruption der Masse, als folkloristische Eigenart der Griechen versteht. Denn die bremst die Tüchtigen aus, nimmt ihnen jeden Elan.

Hägar
Tsipras merkt vielleicht allmählich,

daß es schwierig ist, seine Schuldner davon zu überzeugen, wie toll seine Idee ist, ihm und seinem Land noch viel mehr Geld zu leihen, das er sowieso nicht zurückbezahlen will.
Es ist eine Anspruchshaltung, die ihm eigentlich peinlich sein sollte. Wenn man auf Kosten anderer existiert, kann man wohl schlecht solche Wahlversprechen machen. Er will einfach über Geld anderer Nationen verfügen, als ob es seines wäre. Und es ist kindisch, seine Retter vor der Pleite auch noch als inkompetent in der Rettungsstrategie hinzustellen. Korruption, Vetternwirtschaft, Volkssport Steuerhinterziehung, 25 % Beamte, all das hat sein Jahrzehnten zu der Pleite geführt.

Gast
Lasset uns reden

.. wir müssen in Europa mehr über Wachstum und nicht nur über das Sparen reden ..

Recht hat er. Bisher wurde über SPAREN nur geredet.

Vielleicht sollte man vielleicht einmal mit Sparen beginnen und nur so viel auszugeben, wie man den Bürgern zuvor abpresste.

Forengeschwätz
Beharren auf Sparkurs ist doch richtig

um 23:06 von ceterum:
"Die neue griechische Regierung verhält sich konstruktiv, während die deutsche Regierung bisher nur auf ihrem Sparkurs ohne Rücksicht auf die (katastrophalen) sozialen und wirtschaftlichen Folgen beharrt."

Na, das ist aber recht einseitig. Die Bundesregierung beharrt auf einem gerechten Steuersystem, das die massenhafte Steuerhinterziehung von Leuten mit guten Beziehungen zur Elite verhindert. Außerdem muss der Beamtenapparat deutlich ausgedünnt werden. Eine Verrentung mit 50 ist auch nicht akzeptabel. Ich frage mich, ob das Linksbündnis im Verbund mit den Rechtsextremen das angehen wollen.

Das Gesundheitssystem z.B. ist marode, weil auf der Gehaltsliste der Krankenhäuser Begünstigte stehen, die für ein üppiges Gehalt nicht einmal arbeiten müssen. Und so weiter.

b_m

So groß die Probleme auch sein mögen. Staatsschulden sind die Schulden der gesamten Bevölkerung und sie möge bitte ausreichend Steuern auf Realeinkommen zahlen.
Es muß endlich Schluß damit sein, daß über die Inflation die Sparer für alle zahlen, währen die Schuldner sich über die Inflation bereichern. Europa hat ein Gerechtigkeitsproblem. Nicht Lorbeeren müssen umverteilt werden, wie es die Linken immer fordern, sondern die Leistungserbringung muß sich verändern. Die Menschen müssen an ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, dann wird sich auch die Vermögensverteilung normalisieren.
Es kann ja nicht sein, daß man seinem Konkurrenten freiwillig den Markt überläßt und anschließend will man an dessen wirtschaftlichen Erfolg teilhaben. Im kleinen wie im Großen.

Hat die neue Regierung eigentlich schon irgendwelche Maßnahmen erlassen, wie z.B. dafür zu sorgen, daß Reeder endlich Steuern zahlen. Vielleicht auch rückwirkdend für die letzten 20 Jahre?

W.Berg
Ich bin Schockiert...

Ich selber habe mich mit mehreren Griechen mit dem Thema der Schuldenkrise ausführlich unterhalten, um mit mehr Informationen besser Analysieren zu können, wie es u.a. auch um Europa steht. Dadurch ist mir aufgefallen, dass durch die Sparmaßnahmen in den letzten 5 Jahren dass griechische Volk zusätzlich pleite geworden ist (anfangs war nur der Staat pleite), da sie so viel Steuern zahlen mussten (teilweise 20.000€).
Demzufolge mussten sie ihre Geschäfte schließen, mehrere Menschen ohne die Hilfe der Kirche wären verhungert und ein Drittel der Gesamtbevölkerung kann bei Unfällen oder Krankheiten nicht verpflegt werden, da keiner von ihnen mehr eine Krankenversicherung sich leisten kann. Ich bin Schockiert diese Informationen nicht über die Presse
mitbekommen zu haben. Selbstverständlich entsteht dadurch die Meinung, dass wir die meisten Steuern zahlen müssten.
Wäre das der Fall, wären wir selber um einiges ärmer. Durch die Sparmaßnahmen zahlen sich im Endeffekt beide dumm und dämlich.

meinungsquirl
@00:45 von W.Berg

"Ich selber habe mich mit mehreren Griechen mit dem Thema der Schuldenkrise ausführlich unterhalten, um mit mehr Informationen besser Analysieren zu können, wie es u.a. auch um Europa steht. Dadurch ist mir aufgefallen, dass durch die Sparmaßnahmen in den letzten 5 Jahren dass griechische Volk zusätzlich pleite geworden ist"

Wer, wenn nicht seine Bürger, soll denn für die Schulden des Staates haften? Der Staat kann Lasten umverteilen, aber am Ende müssen die Lasten getragen werden, sonst hat man eine Staatspleite - was auch eine Möglichkeit ist, aber anscheinend will man das noch nicht.

fischer Jüürgen
00:05 von pr privat@a-pfeifer.de ..//keine Schuldzuweisen an D

>“Reformen sind nötig, nicht Forderungen, eher Demut!. Die Vorgeschichte - immer wieder Betrug - in die EU mit falschen Zahlen hineingeschlichen, danach die EU an den Rand des Abgrundes gebracht! Misswirtschaft, Korruption, frühe Berentung, aufgeblähter Beamtenapparat, Sonderbesteuerung von z.B. Reedern .... Widerwärtiger Egoismus - .. - belastet nicht nur jeden EU Bürger persönlich selbst, sondern auch jeden Staat der EU moralisch und finanziell. Eine neue Regierung ist jetzt vom Volk gewählt worden. Aber ohne Diktatur sind die beteiligten vorherigen auch vom Volk gewählt worden. Somit gelten alle Verpflichtungen gegenüber jedem Bürger und jedem Staat der EU weiter. Ich würde mich als Grieche für das Vergangene schämen, aber bitten, das mir die Hand gereicht wird. Ich denke, Europa ist dafür bereit.“<

Ja, D war's trotz D-Bashing Gr,++, muss aber im eigenen Hauptgläubiger+EU Interesse anstelle der verweigerten einfach zu realisierenden Misstand-Behebungen=> oben, auf diese bestehen.

Uli33
EU (inkl. Deutschland und Griechenland): Wir schaffen das!

Ich hoffe für alle Beteiligten, dass sich die Lage schnell beruhigt. Sowohl Investoren als auch die dortigen Menschen brauchen eine solide und vertrauensvolle Umgebung.

Was mich ein wenig wundert ist die polarisierende Meinung. Ich wünsche mir mehr Beiträge mit Hoffnung und Stärke für die Zukunft von Griechenland und EU.

Schaut Euch mal nachfolgende Meinungen an:
Meinung A: Die "Griechen" haben sich in die EU rein gelogen. Sie hatten ihre Finanzen nicht im Griff. Die EU, insb. DE hat sie gerettet. Jetzt wollen sie nicht ihre Schulden bezahlen und versuchen die Einigkeit der EU zu boykottieren.

Meinung B: Sie wurden in die EU gelockt. Firmen aus der EU, insb. DE haben sie über den Tisch gezogen. Die Griechen konnten die Tilgungen und Zinsen nicht mehr zahlen. Griechenland hat die EU-Firmen gerettet. Sie haben einer Umschichtung in wertlose EU-Gelder zugestimmt. Irland war auch Retter. Jetzt sollen sie sich der DE-Export-Politik unterordnen.

Alles Mist?!? Na, und! Wir schaffen das!

montideluxe
@00:45 von W.Berg

>>
Durch die Sparmaßnahmen zahlen sich im Endeffekt beide dumm und dämlich.
<<

Und wenn man EU Geld nach dem Gießkannenprinzip in Griechenland verteilt, zahlen sich halt nur die Nettozahler wie z.B. die Deutschen dumm und dämlich.
Griechenland hat neben strukturellen Problemen die sich mal nicht von heute auf morgen ändern lassen zwei andere Probleme. Erstens ein ganze Klasse von Privilegierten und ich behaupte mal einfach dass Tsipras diese ebenfalls nicht wirklich zur Kasse bitten wird, da kommt vermutlich mehr ein Show-Einlage für seine Wähler. Und zweitens die Tsipras Regierung also solches die sich im Wahlkampf wohl ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt haben und vermutlich sehr bald von Ihrer Wählerschaft unter Druck gesetzt wird, Wege einzuschlagen die vielleicht populär aber auch kontraproduktiv sind.

montideluxe
@23:06 von ceterum

>>
Die neue griechische Regierung verhält sich konstruktiv,
während die deutsche Regierung bisher
nur auf ihrem Sparkurs ohne Rücksicht auf
die (katastrophalen) sozialen und wirtschaftlichen Folgen beharrt.
<<

Also die neue griechische Regierung macht seit ein paar Tagen einen etwas seriöseren Eindruck als in der ersten Woche mit all den populistischen Sprüchen. Sprüche auf welche Deutschland und so ziemlich alle anderen EU Länder absolut adäquat reagiert haben, nämlich dem Herrn Tsipras gleich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Wenn Sie jetzt mal die ideologische Brille absetzen werden Sie feststellen dass die EU von Tag 1 an gesagt hat, man könne sicherlich über geänderte Modalitäten reden aber der generelle Schuldenschnitt wie von Tsipras gefordert ist unrealistisch.

Also zusammenfassend. Dank diverser europäischer Führungspersönlichkeiten hat Herr Tsipras hoffentlich was fürs Leben gelernt.
Danke, Frau Merkel, danke, Herr Schulz.

Gast
So wird es nix

Europa braucht einen neuen Kurs. Es wurde immer nur vom SPAREN geredet. Gespart wurde jedoch nur beim kleinen Mann.

Der Weg klappt nicht. Wer Frieden in Europa will und ich glaube das sind alle Europärer, wird langfristig Schulden erlassen müssen.

Jetzt das politische Gesicht zu wahren und zu tricksen umzuschulden und zu verlängern, wird das eigentliche Problem, die Überschuldung praktisch aller Staaten, nur verlagern. Haircut bei den Staatsschulden aller Länder. Hat da schon einmal einer dran gedacht?

Ganze Schritte wären gefragt mit einer Option für den Neustart und des "Bessermachens".

püppie
@ W.Berg um 00:45

Wenn Sie solche Zahlen in den Raum stellen (bis zu 20.000€ Steuern nachzahlen) können einem die Tränen kommen.

Aber Emotionen weg und Fakten dazu wüde mich interessieren wer und warum. Bei einem CEO relativiert sich die Zahl. Hat derjenige die letzten 20 Jahre Steuern gezahlt? Ich meine nicht nur Lohnsteuer, sondern auch die Steuer für die Tasse Kaffee im Lokal oder für den Maler der die Wohnung gestrichen hat?

Ich zahle den Betrag von 20.000,- und noch viel mehr bei richtiger Betrachtung locker Jahr für Jahr. Und ich bin kein Spitzenverdiener. Erst Lohnsteuer und vom Netto dann nochmal in der Mehrwertsteuer, KFZ-Steuer, Spritsteuer usw usw.

Also, was soll diese Mitleidstour?

Wir alle zahlen Steuern, nur manche sollen nun für andere noch mitzahlen. Ich würde das lieber gerne morgen meinen Kindern zu Gute kommen lassen, als heute einem Griechen. Sorry!

Das kanns nicht sein, das ist auch nicht der Europäische Gedanke. Und ich danke Herrn Renzi für seine Haltung an der Stelle.

tirilei
Steuerzahlungen

W.Berg schrieb: "Dadurch ist mir aufgefallen, dass durch die Sparmaßnahmen in den letzten 5 Jahren dass griechische Volk zusätzlich pleite geworden ist (anfangs war nur der Staat pleite), da sie so viel Steuern zahlen mussten (teilweise 20.000€)."

Wenn die Leute so viel Steuern nachzahlen mussten, dann heisst das dass sie diese Steuern ueber die vergangenen Jahre hinweg haetten zahlen sollen, aber nicht gezahlt haben. Echtes Mitleid faellt mir da ebenso schwer wie der Glaube an ein blosses Versehen der Steuerzahler.

"Das weite Meer" schrieb: "Der schwierigere Weg: den Aufbau ihres Staates grundlegend zu verändern. Und das Bewusstsein ihres Volkes gleich mit. ...
Und Ende muss sein mit einem Staat, der die Alltagskorruption der Masse, als folkloristische Eigenart der Griechen versteht. Denn die bremst die Tüchtigen aus, nimmt ihnen jeden Elan."

Gut gesagt. Volle Zustimmung.