Ihre Meinung zu Interview: "JVAs sind keine Brutstätten des Terrors"
Einer der Attentäter von Paris hat sich im Gefängnis radikalisiert - könnte so etwas auch in Deutschland passieren? Die Gefahr ist da, sagt der muslimische Gefängnis-Seelsorger Cimşit im tagesschau.de-Interview. Deshalb braucht es gezielte Angebote für gefährdete Häftlinge.
"Ich würde sagen, dass 80 bis 90 Prozent der Häftlinge, mit denen ich spreche [...] merken, dass ein radikaler Islam keine Lösung für ihre Probleme ist."
Im Umkehrschluss heißt das ja, dass 10-20 Prozent der muslimischen Inhaftierten religiös motivierten Terror als Ausweg für ihre Probleme sehen, eine Zahl die mich überrascht hat. Unter diesen Umständen finde ich es eben doch zweifelhaft, ob die Situation im Gefängnis die auf der Straße wiederspiegelt und keine Rekrutierung hinter Gittern stattfindet - ich gehe einmal nicht davon aus, dass mindestens 10% der Muslime in Deutschland islamistisches Gedankengut haben. Vor diesem Hintergrund ist der Erfolg der Seelsorge fraglich - zu diesen 10-20 Prozent wird wohl auch am ehesten ein Islamist oder einer mit Sympathien dafür zählen, sollte ein solcher im Gefängnis sitzen.
Trotzdem unterstütze ich die Arbeit von Herrn Cimşit, genau wie die anderer Gefängnisseelsorger. Ich denke dass sie hilft, vielen Insassen mit ihren Problem klarzukommen.