Auf Lohn- und Gehaltsabrechnungen liegen Euromünzen und Eurogeldscheine

Ihre Meinung zu Tarifgehälter legten kräftig zu

Wer in Deutschland nach Tarif bezahlt wird, konnte sich im vergangenen Jahr über deutliche Gehaltszuwächse oberhalb der Inflation freuen. Nach Berechnungen der Böckler-Stiftung fiel die reale Lohnsteigerung so kräftig aus wie seit fünf Jahren nicht mehr.

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20 Kommentare

Kommentare

wenigfahrer
Aber auch nur

weil die Inflation zur Zeit mal erträglich ist.
Alle Jahre vorher ist es ein Minus Geschäft gewesen.
Das jetzt als heroische Tat hinzustellen ist etwas seltsam ;-).

Und dann haben die meisten in den Nicht Tarif gebundenen Arbeitsstellen dafür in den 5 Jahren nicht eine einzige Erhöhung erhalten so wie ich zum Beispiel.

Gruß

garden.of.delight..
Und die Leute ohne Tarifbindung ?

Im Westen sind 40% nicht mehr nach Tarif bezahlt.

Im Osten ueber 50% nicht mehr.

Ein Vergleich mit dieser Gruppe waere interessant - feht hier aber leider.

unicom

Soso. Das kräftige Plus sieht bei mir so aus (Sicherheitsgewerbe Sachsen - Tariflohn): Brutto etwas mehr als 2013, dafür Sonn- und Feiertagszuschläge drastisch reduziert, von 100 auf 30 bzw. 70 auf 15 %. Unterm Strich NULL mehr Geld. Ab 2015 noch mal das gleiche Spiel, jetzt gibt es gar keine Zuschläge mehr, Sonn- und Feiertage sind völlig entwertet.

Don-Corleone
Ungleichgewicht ...............

------7,6 mio tarifgebunden ,

der Rest 33 Mio Nicht !

Diese haben dann wohl Nicht, außer d. Beamten u. Managern , a.d.
exorbitanten Gehaltssprüngen teilgenommen .
Das bedlegt : 3/4 d. Dt. Malocher leiden u.d. Knute d. Kapitals !
Unterm Strich also eine TOTALE Blamage f. d. Dt. Staat , dieses Ungleichgewicht zu akzeptieren !

Ein Lob fällt b. diesen Zahlen leider u.d.tisch !

2otto2
@unicom

"...jetzt gibt es gar keine Zuschläge mehr, Sonn- und Feiertage sind völlig entwertet."

Finde ich auch konsequent.

Da sich die Gesellschaft immer weiter säkularisiert und (auch hier auf meta.tagesschau) eine immer weitere Trennung von Staat und Kirche gewünscht wird, besteht ja auch kaum noch ein besonderer, schutzwürdiger Charakter von Sonn- und Feiertagen mehr (der ja in der weit überwiegenden Mehrzahl religiös begründet ist).

Entweder dehnt man dann die Zuschläge aus, indem man alle freien Tage gleich vorteilhaft behandelt, oder man reduziert die Zuschläge, um auch hier eine Gleichbehandlung zu erzielen.

Im Grunde genommen ist es nicht einleuchtend, warum in einer säkularen Gesellschaft Sonntage anders bewertet werden sollten.

Gast

Dann muss man jetzt nur noch die kalte Progression abschaffen damit die Lohnerhöhung auch beim Arbeitnehmer/in ankommt und nicht beim Staat! Gruss

SEPP58
Wo ist der Euro?

Wie gut es einem geht nach solchen Jubel Meldungen die den 2ten und 3ten Arbeitsmarkt völlig ignorieren(wollen?),kann jeder an seiner Jährlichen Rentenauskunft sehen.

Das zeigt die Lohnentwicklung der letzten Jahre.

Das gilt natürlich nicht für :

Unternehmer,Bundestagsabgeordnete,Beamte,Soldaten,Freiberufler,Landwirte also faktisch alle die sich aus der gesetzlichen Rentenversicherungen abgeseilt haben.

Gast
@Don Corleone

Die Beamten kann man getrost ausklammern. Für kleine Beamte gab es Jahre keinen realen Anstieg der Besoldung. Nicht einmal in den Jahren, in denen die freie Wirtschaft wenigstens die Inflation ausglich. Warum wohl fehlt Schulen, Polizei und Ämtern junges Personal? Die 1 oder 2% Anhebung des Sold frisst dann noch die kalte Progression.

N. Digger
@2otto2

"Im Grunde genommen ist es nicht einleuchtend, warum in einer säkularen Gesellschaft Sonntage anders bewertet werden sollten."

1. Damit Familienmitglieder möglichst alle am gleichen Tag frei haben.

2. Damit bei zunehmender Teilzeit eine Kernarbeitszeit erhalten bleibt, und man auch mal jemanden telefonisch erreichen kann.

3. Damit man seinen freien Tag dann hat, wenn auch weniger Verkehr und Lärm herrscht.

Gast
Kalte Progression?

Bei der aktuellen Inflation von 0,2 % p.a. (Zahlen von Dezember 2013 und Dezember 2014) in Verbindung mit der Erhöhung des Steuerfreibetrages von 8130 € (2013) auf 8354 € (2014) kann ich dieses Argument leider nicht ganz nachvollziehen. Außer natürlich Sie gehören zu dem Einkommensstärkeren Teil Deutschlands.

Jemand der 2013 noch 50000 € Brutto verdient hat, musste 13528 € an Einkommenssteuer bezahlen. Würde der Lohn nun mit der Inflation mitgehen, und darauf bezieht sich meines Wissens doch die Kalte Progression, hätte er 2014 50100 € verdienen müssen. Die Steuerlast hier ist: 13525 €.
Sie ist also GERINGER als 2013!
Lediglich ab etwa 52000 € Jahresverdienst existiert die Kalte Progression überhaupt erst. Bedeutet: Geringerverdiener wurden sogar entlastet, wenn man so will also eine Kalte Degression.
Diese Nachricht besagt aber, dass der Lohn (Tarif) sogar um 3,1% gestiegen ist!
Ich kann hier beim besten Willen nichts negatives erkennen...
Viele Grüße

Thomas Wohlzufrieden
Plus ohne Nebenwirkungen

Ein kraeftiges Plus nutzt gar nichts, wenn es anschließend immer noch nicht zum Leben reicht, und weiterhin aufgestockt werden muss.

gradraus
Diktatur des Kapitals

"Ende 2012 zählte der DGB nur noch 6,15 Millionen Mitglieder (Stichtag 31. Dezember 2012).[8] Dies ist der tiefste Stand seit 1956" (Wikipedia). Möglich, daß nun wieder die Statistiker daherkommen und sagen "selbst schuld". Bloß: Der Unternehmer kann einseitig aus dem Verband austreten und nach einem Jahr greifen dann nur noch die Vergütungen und Konditionen, die der "Arbeitgeber" in seiner unendlichen Güte gewährt.
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Theoretisch kann jede Belegschaft bessere Bedingungen erstreiken. In dem Unternehmen, dem ich meinen Mehrwert abführen muß, ging das grandios in die Hosen, obwohl Teile, Betriebe des Unternehmens kampferprobt waren. Wie oft solche Aktionen schiefgingen, will mensch gar nicht erst wissen.
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Die abhängig Beschäftigten in D sind jedenfalls in Zangen eingezwängt. Ein lachhafter Mindestlohn, Unternehmer außer Rand und Band, TTIP, CETA, TISA und eine Regierung, die aktiv diese Zangen zudrückt. Wir leben immer mehr in einer Diktatur des Kapitals, allen Statistiken zum Trotz.

laaspher
Da gibt es ein einfaches Mittel:

... in die Gewerkschaft eintreten, einen Betriebsrat gründen und auf diesem Weg dann mit dazu beitragen, dass die Firma einen Tarif anwenden.
Warum sollten aber diejenigen, die durch ihren Gewerkschaftsbeitrag und andere Aktivitäten für soziales Fortkommen sorgen, Trittbrettfahrer subventionieren, die ohne eigenes Engagement die Früchte (mit)ernten wollen?

SEPP58
Grau ist allle Theorie

@Laapher__Sie können ja mal versuchen bei einem Unternehmen wie Burger King einen Betriebsrat zu gründen.

2otto2
@N. Digger

Das alles ist auch mit einem normalen Wochenende erreichbar (zwei Tage frei) und/oder einer Kernzeitregelung.

Besondere Lohnzuschläge und Steuerfreiheiten für Sonntage lassen sich daraus nicht ableiten.

Das klingt eher so wie "Wasch mich, aber mach mich nicht nass" - die finanziellen Vorteile will man immer noch mitnehmen, obwohl man die Ursache dafür gar nicht mehr benötigt.

So schön und wichtig das auch ist, was Sie schreiben - es geht mir nicht um diese Aspekte, sondern rein um die finanzielle Andersbewertung.

aber das führt wohl vom Thema weg...

driverfriedhelm
leider nur Zweitklassig

Wer da wohl gemeint sein soll, betreffs ,,Lohnerhöhung". Mit 150%er Wahrscheinlichkeit kein Arbeitnehmer im Osten Deutschlands oder für die Politik,,Die NEUEN Bundesländer", die ja ach so wunderschön NEU sind das sie nicht mal eine ,,Lohnangleichung" brauchen nach über 25 Jahren des NEU seins. Tarif hin und her, im OSTLOHN ist vieles nicht vorgesehen (Weihnachtsgeld, Jahresendprämie u.s.w.) Können die von Glück reden welche im WESTEN leben und Arbeiten, da ist die welt noch in Ordnung.

Realitäts-Kaufmann
Tolle Neuigkeit!!

Nur dumm, wenn man zu der anderen Hälfte, der nicht-tarifgebundenen Angestellten gehört. In den letzten 17 !! Jahren hatte ich ein sattes "Plus" von 3,5% zu verzeichen. Nicht jährlich, sondern insgesamt. Übrigens im "Westen". Aber dafür haben sich ja die Wohnungsmieten in diesem Zeitraum vervierfacht. DARÜBER sollte mal ausführlich berichtet werden, liebe Tagesschau!

Gerd Hansen
Zitat von SEPP58, 16:51 :

"...Das gilt natürlich nicht für :
...Beamte,Soldaten..."

Echt ?

Streichung der Ruhegehaltsfähigkeit von Zulagen ( = z.B. 250 Euro weniger Pension ), Keine 2-jährige Erhöhung wie früher, kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, 6 freie Tage gestrichen, Anrechnung von Zulagen auf die Gewährung von anderen Zulagen...

Verglichen mit einem "Zivilen" ist z.B. die Bundeswehr in den letzten 25 Jahren um 40 % "abgekoppelt"...

Darum hat da auch keiner mehr Lust, genausowenig wie auf den Polizeidienst !

Realitäts-Kaufmann
...und nicht zu vergessen:

Die immer mehr werdenden, nicht-Arbeitlosen, die so wenig verdienen, daß sie Aufstocker sind, also für volle Arbeit auf Sozialhilfe-Niveau leben. Super-Sache, für die Ausbeuter, die sich die Taschen vollstopfen. Wer glaubt, dies sei im "Westen" besser als im "Osten", der irrt.

gradraus
@laaspher

Zunächst: ein Betriebsrat DARF keine Tarifverhandlungen führen. So einfach, wie Sie es hinstellen, ist es also nicht.
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Völlige Übereinstimmung dagegen mit Ihrer Bemerkung über die Trittbrettfahrer. Als jahrzehntelang aktiver Gewerkschafter muß ich gestehen: Bei vielen Streiks habe ich insgeheim auf eine Aussperrung gehofft. So eine Maßnahme hätte vielleicht doch zur Erhöhung der Kampfkraft beigetragen. Dennoch gilt die alte Parole: Wer aussperrt, gehört eingesperrt.