Die Polizei lieferte sich in Rom Auseinandersetzungen mit Demonstranten

Ihre Meinung zu Italien lockert Kündigungsschutz

Mit der Zustimmung des Senats hat die vom italienischen Ministerpräsidenten Renzi entworfene Arbeitsmarktreform die letzte Hürde genommen. Ihr Kernpunkt ist eine Lockerung des Kündigungsschutzes. Vor dem Parlament sorgte dies für Unmut.

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20 Kommentare

Kommentare

Gast
Es gibt viel zu tun, ...

..."Verwaltungsreform, Justizreform, Verfassungsreform, Wahlrechtsreform"; solche Aufgaben bekommen Länder von der EZB oder dem IWF...Institutionen, deren Führungsriege komplett bei Goldmann & Sachs ausgebildet wurde!
Und ziemlich sicher wird nichts davon sonderlich im Interesse der italienischen Bürger sein...

garden.of.delight..
Nach Blair und Schröder mal wieder ein Schröder ?

Ein wenig Zaghaft ist er noch - aber die Stossrichtung geht wohl in Richtung Agenda 2010.

Die Italiener sind wohl auch schon ordentlich beim demonstrieren.

Denn am Beispiel Deutschland haben sie bereits Beobachten können wohin die Reise wohl gehen wird :
Primär in Richtung schlecht bezahlter und unsicherer Jobs.
Und in Richtung sinkender Einkommen.

Willkommen auf dem Weg in Richtung asoziale Marktwirtschaft, Italien.

Gast
schlechter Journalismus...

Zitat: "...Künftig sind Angestellte umso besser geschützt je länger sie im Betrieb sind. Neu Angestellte wären demnach in den ersten zwei Jahren relativ leicht auf die Straße zu setzen..."

Hier wäre ein Vergleich (Soll/Ist) seitens des Autors angebracht gewesen. Dies ist Stimmungsmache ohne die genaue Fakten zu nennen. Auch ein Zitat einer Bürgerin zu bringen, von wegen eine Angestellte stehe sich besser als eine "Scheinselbstständige" ohne darauf Bezug zu nehmen, ist mehr als fragwürdig.

Und bevor hier wieder viele Kommentatoren zum Artikel Stellung nehmen wollen, bitte erst im das BGB §622 lesen, damit man weiß wie das in Deutschland geregelt ist. Dies hätte ich dem Autor als Mindestanforderung abverlangt.

D-Bürger
Reale Sicht der Dinge

Nur zur Information für alle Leute die es noch nicht mit bekommen haben der Kommunismus ist Tod (hat ausgedient).
Der Kapitalismus ist nicht unbedingt besser,
aber ist jetzt Weltweit Angesagt. Die Kritiker hier nutzen diesen auch,
Geld = Computer = Internet (Wohlstand)

Wohlstand hier alle ist ein Traum, den Weihnachtsmann gibt es auch nicht!

Gast

Wenn der Kündigungsschutz gelockert wird,muss das nicht zwangsläufig schlechter für die Beschäftigten sein.

Denn so sind die Unternehmen eher gewillt Neu Einstellungen vorzunehmen.

Langjährige Mitarbeiter verfallen nicht selten einer Arbeitseinstellung die ihnen selbst als unangreifbar erscheint,und nehmen sich deswegen Verhaltensweisen heraus die nicht nur das Betriebsklima nachhaltig schädigen.

Ein gelockerter Kündigungsschutz könnte dagegen steuern.

bürgerschreck
Endlich mal ein ital. Regierungschef der was gegen

die verkrusteten Strukturen unternimmt und gleich wird wieder kritisiert.

Der Kündigungsschutz schützt auf Dauer nicht die Beschäftigten sondern verhindert die Einstellungen.

Wenn wir in D keinen so strikten Kündigungsschutz, vor allem für >55 Jahrige, hätten, dann könnte man auf die Zeitarbeit weitestgehend verzichten.

Wir könnten derzeit in unserem Unternehmen auch noch Mitarbeiter benötigten, dabei gerade Ältere, aber da es mir nach der Probezeit kaum möglich ist mich wieder von ihnen zu trennen wird es aktuell mit Überstunden geregelt.
Dabei kann dies nur eine Übergangslösung sein, so dass wir voraussichtlich ab Feb15 erstmals seit 2013 wieder Zeitarbeiter anfordern werden.

Dabei sollte man nur mal in die Schweiz schauen, dort gibt es (fast) keinen Kündigungsschutz und auch so gut wie keine Zeitarbeit.
Dennoch ist die Arbeitslosigkeit gering und die Löhne (auch bezogen auf die Kaufkraft) hoch.

Diego90
@garden.of.delight.. "Assozial?"

Schauen sie sich doch mal den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum in Italien an und in Deutschland. Das gilt auch für die Beschäftigungsarten und sozialversicherten Jobs. In allen Bereichen steht Deutschland wesentlich besser da als Italien. Das durch solche Maßnahmen nur die Anzahl schlechter und unsicherer Jobs wächst ist ein Märchen und wurde oft genug durch Statistiken wiederlegt! Nur wird das hier von allen ignoriert und geleugnet. Sie wollen scheinbar lieber ein Herr von Arbeitslosen und ein paar wenige Arbeiter die aufgrund des Kündigungsschutz für immer ausgesorgt haben, den das ist die Realität in Italien! Das nenne ich asozial.

frosthorn
ich glaube, so einfach wird das nicht

Klar, die neoliberalen ThinkTanks wollen jetzt auch in Italien den radikalen Markt durchpeitschen. Große Hoffnung setze ich allerdings in die italienischen Gewerkschaften. Wo es der DGB in Deutschland bei einem "also irgendwie finden wir das aber nicht so ganz toll" belässt und ansonsten bei jedem Sozialabbau mitzieht, traue ich der Arbeiterbewegung am Stiefel etwas mehr Widerstand zu.
Wie @garden.of.delight schon schrieb: die können bei uns sehen, was sie erwartet. Vielleicht können wir ja von denen lernen, wie man sich effektiv zur Wehr setzt.

No pasaran
Es war zu erwarten...

… Weil es keine Alternative zu Kapitalismus in der Welt mehr gibt. Und Kapitalismus bedeutet grundsätzlich, dass die Gesetze von Kapitalisten für Kapitalisten geschrieben werden. Die arbeitende Klassen sollten es besser wissen, wenn sie höchsterfreut beim Kampf zwischen Kapitalismus und Sozialismus ihren Klassenfeinden Beihilfe geleistet haben. Jetzt bekommen sie die angemessene Quittung der Dankbarkeit dafür.

tisiphone
Unmut...

ja so kann man es auch nennen. Erst kürzlich waren es 1 Mio Italiener auf den Strassen.

Das nennt man Unmut. In anderen Ländern reicht ein Bruchteil um es als "Volksbewegung" zu bezeichnen.

Jedenfalls ist das das Ende von Renzi.

Und wenn man so einen Satz liest, von wegen je länger jemand in einem Betrieb ist, desto besser ist der Kündigungsschutz, dann muss man in Zeiten der Zeitarbeit, Projektverträge und Praktikantenstellen nicht mal mehr müde lächeln.

Ich glaube der Dezember wird in Europa ziemlich heiss. Griechenland, Spanien, Belgien, Italien, Frankreich....

Aber: der Kurs steht und ist alternativlos. Na dann. Wir werden sehen.

schaunwamal
so entsteht das neoliberale europa..

Indem manche Länder wie Deutschland ihre Bevölkerung in immer mehr präkere Beschäftigung und so in vorprogrammierte Altersarmut drängt,gleichzeitig aber konzerne super Wettbewerbsfähig geworden sind,so wird anderen Ländern aufgezwungn das gleiche zu tun oder unter zu gehen.
Das heisst das das Lohnniveau und die Arbeitsplatzsicherheit stückchenweise abgebaut werden.
Dafür waren früher Zölle ein gutes Gegenmittel.Gibs nicht mehr.
Jedes Land muss für sich bestimmen können wie es seinen Bewohnern "gehen"soll.
So wird man indirekt erpresst.Es ist nichts weiter wie ein gut verpackter Wirtschaftskrieg der hier stattfindet und jede Regierung wäscht ihre Hände in Unschuld eben alternativlos.
Die Konzerne sind sich schon lange einig wohin es geht.
"Reformen" bedeutet fast immer das es den menschen danach schlechter geht als vorher und die opfer der Menschen die das erreicht haben vor den "Reformen" waren umsonst.
Es wird mit wirtschaftlicher Druck die vielfalt in europa platt gemacht.

denke
Die Zielrichtung

ist mit dem heutigen Wirtschaftssystem bereits so vorgegeben, und in Deutschland, brav wie ein Schoßhund, wird sie bereits aktiv gelebt.
Wenn überhaupt ein Stopp erzielt werden könnte, müssen Systeme geändert werden, denn die können - einmal in Gang gesetzt - sich nicht freiwillig ändern. Einmal die Gangrichtung gewählt, bestimmen immer die Mitgänger die jeweilige Gang-Beschleunigung. Evtl. störende, nicht zu übersehende oder zu erahnende Hindernisse werden von den Richtungsweisern mit medialer Mitwirkung tarnkappenüberzogen weggezaubert.
Schulden-, Pensions- u. Schuldenberge, Niedrigst-Entlohnung, Versicherungsverluste u.ä. und sich ankündigende - auch religiöse - Volksaufstände, sind ganz einfach dann nicht sichtbar, also nicht vorhanden. Massige Info-Fluten ähnlich Tsunamis verstärken die Unsichtbarkeiten und erzeugen Verdrängungsphobien.

Heute jedoch bestimmen EU-Vertreter die Richtung, die EU-Mitläufer haben diesen, ihren eigenen Weg gewählt: ja, nun lauft mal schön.

Klaus V.
Das kenn ich doch

Kommt mir irgendwie bekannt vor .....
Glaub dann kommt:
Ein Euro Job
Zeitarbeit
Harz 4
usw....
Na dann mal los

ladycat
@ D-Bürger

Es handelt sich hier nicht um den normalen Kapitalismus, denn der ist gut, sondern um den "pervertierten" Kapitalismus. Das ist ein grosser Unterschied.
@Dr. Nötigenfalls
Ich sehe das eher so wie Sie. Nach meinen eigenen Erfahrungen wird ein guter Mitarbeiter, egal ob jung oder alt, nicht willkürlich entlassen. Jeder Betrieb weiss diese zu schätzen.
Hoffentlich fallen die Italiener nicht auf den Rattenfänger Draghi herein. Der interessiert sich nämlich nicht für das gemeine Volk, sondern nur für Banken und Superreiche. Grundsätzlich gehören alle Goldmänner aus der Politik entfernt, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten können.
Die Korruption grassiert in Italien. Diese muss vordergründig bekämpft werden, ansonsten kommt das Land nicht mehr auf die Füsse. Mit Draghi wird das bestimmt nichts.

Wanderfalke
Die Herren möchten "Hire & Fire"

@Dr. Nötigenfalls 07:32
"Langjährige Mitarbeiter verfallen nicht selten einer Arbeitseinstellung die ihnen selbst als unangreifbar erscheint,und nehmen sich deswegen Verhaltensweisen heraus die nicht nur das Betriebsklima nachhaltig schädigen."

Was die Wert sind, merkt man dann erst, wenn die mit 63 in Rente gehen wollen - nicht wahr?

bürgerschreck - 07:32
"Wir könnten derzeit in unserem Unternehmen auch noch Mitarbeiter benötigten, dabei gerade Ältere, aber da es mir nach der Probezeit kaum möglich ist mich wieder von ihnen zu trennen wird es aktuell mit Überstunden geregelt."

Dann lesen Sie mal unser Teilzeit- und Befristungsgesetz. Da können Sie Mitarbeiter 2 Jahre lang beschäftigen und innerhalb dieser Zeit das Arbeitsverhältnis bis zu 3mal begrenzen. Sie können sich dann von diesen Mitarbeitern mit Erreichen der vereinbarten Befristungszeit problemlos trennen. Gibt es schon seit dem alten AfG. Machen Sie antiquierte Personalpolitik oder wollen Sie nur gegen Arbeitnehmer hetzen?

Gast

Die Frage ist doch nur ob ein Arbeitgeber einen Qualifizierten gut bezahlten Arbeitnehmer/in entlässt und dafür einen Qualifizierten schlechteren bezahlten Arbeitnehmer/in einstellt? Gruss

das_mcc
Jobmaschine gelockerter Kündigungsschutz ?

Das ist einfach eine immer wieder gekäute Lüge.

Die Unternehmen stellen Mitarbeiter ein, wenn der Bedarf da ist und zwar unabhängig davon wie die regionalen Regeln dazu aussehen.

Das Unternehmen kennt nur eines : Wachstum und Wachstum ist bei aller effizienzsteigerung nur mit mehr Mitarbeitern möglich.

Der gelockerte Kündigungschutz sorgt nur für eines :
Wenn die nächste Blase platzt stehen unmittelbar hunderttausende Angestellte und Arbeiter auf der Straße.

Der Vergleich mit Deutschland der hier angeführt wurde ist humbug. Deutschland geht es momentan gut, weil durch die Krise der Südländer die Investoren zeitweilig ihr Geld zurück in den Norden Europas gepumpt haben. Außerdem geht es und nur gut auf Kosten unserer Nachbarn (Exportüberschuss). Das und weitere Faktoren führen in Deutschland dazu das nur noch ca 7 Mio Menschen Leistungsbezieher sind. ca. 1.1 Mio davon erhalten in Vollzeit so geringen Lohn das aufgestockt werden muss.

ladycat
@ astra1

So ist es! Die Ausbeutung der Normalbevölkerung geht nach dem amerikanischen Modell ungehindert weiter.
Aber das deutsche Volk ist selber schuld, wenn es diese Perversität mitmacht. Schon bei der ersten Finanzkrisenrettungsaktion hätten sich alle Deutschen auf der Strasse versammeln und Merkel die rote Karte zeigen müssen. Aber lieber stressen sich die Deutschen zu Tode, bevor sie gemeinsam demonstrieren.
@DerHeuchler
Sie haben auch Recht. Es sind aber vor allem die Grosskonzerne, welche die Mehrheit ihrer Arbeitnehmer nur noch als Kostenfaktor ansehen. Dass Neuangestellten dann unter dem Entgelt ihrer Vorgänger bezahlt werden, ist auch schon länger Praxis. Kleinere und mittlere Betriebe kämpfen selbst ums Überleben. Sie möchten zwar ihre guten Mitarbeiter gut bezahlen, sind aber manchmal dazu nicht mehr in der Lage. Die fetten Jahre sind vorbei. Wir werden uns alle auf mehr Bescheidenheit einstellen müssen, auch die oberen 3%. Ansonsten kracht es gewaltig.

wega
@ 12:27 von ladycat

"Die fetten Jahre sind vorbei. Wir werden uns alle auf mehr Bescheidenheit einstellen müssen, auch die oberen 3%. Ansonsten kracht es gewaltig."
Das die fetten Jahre vorbei glaub ich ihnen gern,aber das die oberen 3% damit machen,allein dazu fehlt mir der Glaube.
Wenn die Arbeiterklasse nicht ganz auf der Strecke bleiben will,muß sie langsam wach werden.

ladycat
@ wega

Freiwillig werden die oberen 3% nicht mitmachen. Die zocken uns so lange ab, wie es geht. Nur des Volkes Masse kann hier was bewirken. Aber scheinbar ist der Leidensdruck des kleinen Mannes noch nicht ganz erreicht. Dabei ist es doch schon lange ersichtlich, wo die Reise für ihn hingeht.