Kunstschatz

Ihre Meinung zu Kunstmuseum Bern nimmt Gurlitt-Erbe an

Das Kunstmuseum Bern tritt ein schweres Erbe an: Es übernimmt den Nachlass des verstorbenen Kunstsammlers Cornelius Gurlitt. Doch Bilder, die unter dem Verdacht der Raubkunst stehen, bleiben bis zur Klärung in Deutschland.

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27 Kommentare

Kommentare

Prof.
Ein Mann in den Tot schickaniert

Das Märchen vom "Nazi-Schatz" musste für die Habgier herhalten einen alten Mann sein Hab und Gut zu berauben.

Der Fall sollte unbedingt in die Lehrbücher für Staatskunde und Rechtsbeugung.

Wolf64
Erklären

Hallo zusammen
kann mir bitte mal jemand erklären warum der Deutsche Staat ( also wir Steuerzahler ),
wenn doch die Schweizer das Erbe annehmen,
weiter Untersuchungen und Anwälte bezahlen sollen.

Gast
gleiches recht für alle?

Es stinkt zum Himmel was hier abgezogen wurde! Ich will garnicht wissen wie es geschafft wurde dieses Testament von Gurlitt zu erpressen....

Seacow
Raubkunst soll in Deutschland bleiben?

Dann bekommt ja Bern nicht ein einziges Bild!

Gast
Selbst schuld!

Was hat der deutsche Staat denn erwartet, nachdem er Gurlitt zum Nazi, zum Dieb, zum Räuber und zum Verbrecher erklärt hat und dabei vor Rechtsbeugung nicht zurückschreckte?

Dass der alte Mann aus Dankbarkeit genau diesem Staat seine Bilder vererbt?

nikioko
Eine gute Entscheidung

Die gute Nachricht ist, dass die jahrelang versteckt gehaltenen Bilder, die Gurlitt so viel Freude gemacht haben, nun endlich auch in dieser Vollständigkeit der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden können.
Die Frage ist nun: warum Bern und nicht München? Und hier haben sich die deutschen Behörden, die Gurlitt bis in den Tod schikaniert haben, sich selbst an die Nase zu fassen. Die Art und Weise wie man dem alten Mann zugesetzt hat, hat letztlich zu dem Entschluss geführt, dass die Bilder an kein deutsches Museum gehen werden, auch wenn man bis zum Schluss mit allen Tricks (Anfechten des Testaments wegen geistiger Unzurechnungsfähigkeit etc.) versucht hat, sich die Bilder selbst einzuverleiben. Und dann wird der moralische Finger von wegen NS-Beutekunst erhoben? Was hier mit dem Nachlass des alten Gurlitt getrieben wurde, ist nichts besser, und dasobwohl die wenigsten Bilder Beutekunst sein dürfen. Und die es sind, dürften von Gurlitts Vater vor der Vernichtung bewahrt worden sein.

Gast
@Seacow

ZITAT: "Raubkunst soll in Deutschland bleiben?

Dann bekommt ja Bern nicht ein einziges Bild!" TATIZ

Wie kommen Sie auf den abenteuerlichen Schluss, dass alle Bilder "Raubkunst" seien?

nikioko
@Seacow (12:44)

Raubkunst soll in Deutschland bleiben?
Dann bekommt ja Bern nicht ein einziges Bild!

___

Bitte informieren Sie sich, bevor Sie so etwas schreiben. Schon Cornelius Gurlitt, dser Großvater des jetzt verstorbenen Herren gleichen Namens war ein bedeutender Kunsthistoriker und hat im 19. Jahrhundert bereits mit der Sammlung angefangen, um die es hier geht. Diese wurde von seinem Sohn weiter fortgeführt, und auch hier waren die allerwenigsten Bilder Raubkunst. Und selbst bei denen, die unter Zwang für einen kleinen Preis den besitzer wechselten, gab es einen damals rechtsgültigen Kaufvertrag. Außerdem sollte man mal festhalten, dass Gurlitts Vater verhindert hat, dass die Bilder vernichtet oder ins Ausland verkauft werden.
Kunstsammler in der DDR hingegen wurden einfach wegen "Steuerhinterziehung" enteignet und eingeknastet (dazu gab es mal einen Spiegel-Artikel) und deren Kunstwerke in den Westen verkauft. Die wurden auch nie entschädigt. Doch davon redet keiner.

Gast
Wird am Beispiel Gurlitt jetzt endlich auch

die Entschädigungsfrage für ALLE gestellt?
Oder muß man Jude, mit seiner Organisation dahinter, sein? Haben deutsche Opfer der Vertreibung nicht unsere Regierung als Stellvertreterorganisation?
Bis heute ist kein vertriebener Sudetendeutsche oder Sclesier entschädigt worden (sie hatten nur 1 Std. Zeit zum Packen)
Und Tschechien+Polen gehören zur EU!
Sehr viele Vertriebene mussten ihre Wertsachen weit unter Wert verkaufen , um etwas zu Essen zu bekommen. Oder zurücklassen und fiel dem "Raub" zum Opfer!
Keine Entschädigung.
Nur die Juden beanspruchen jetzt wieder die volle Entschädigung.
Als Feindstaat stehen wir ja ganz klar unter scheinbar immer noch gewolltem(!) Kriegsrecht, was jedem immer wieder klar werden muß!
Ein Haß auf obige jüdische Organisationen und Beteiligte, ebenso auf unser verlogenes System mit zugehöriger Gehirnwäsche muß überhaupt nicht verwundern und ist voll berechtigt und NICHT rechtsradikal. Denn der Staat fördert Gleichgültigkeit, um Gerechtigkeit zu verhindern!

gtsml
Grulitt als reines Opfer?

In den Kommentaren wird vielfach das Bild eines armen alten Mannes gezeichnet, der völlig unschuldig in die Mühlen der Öffentlichkeit geraten ist. Davon kann doch wohl kaum die Rede sein!

Sein Vater gehörte augenscheinlich zu den "Kunsthändlern", die die von den Nazis als "entartet" diffamierten und /oder Juden geraubte Kunstwerke im Namen des Staates zu Geld zu machten. Und nun stellt sich heraus, dass dieser Mann eine Unmenge an Kunstwerken zu hause geheim hortet, von denen viele längst als verschollen galten. Da liegt der Verdacht doch sehr, sehr nahe, dass die Herkunft viele Bilder wenigstens schwierig ist.

Scheint so, als hätte hier so mancher kein Problem damit, dass die Bilder vielleicht Juden während der Nazi-Zeit abgepresst wurden. Ich sehe hier ebenfalls eine hohe moralische Verantwortung Deutschlands für diese Sache.

Thunderstorm
Wirklich schade.

Kein Wort zum Umgang von Bund, Bundesland Bayern und der Staatsanwaltschaft gegenüber Herrn Gurlitt. Unabhängig davon wohin die Bilder nach dem Tod von Gurlitt tatsächlich kommen, hätte man erwarten können dass man das Verhalten von einigen näher betrachtet. So wurde das Eigentumsrecht von Herrn Gurlitt mit Füßen getreten. Es wurden Bilder im Internet veröffentlicht, ohne auf die Erlaubnis des EIgentümers zu warten. Hier hat man ohne rechtliche Grundlage gehandelt und selbst die Bilder Herrn Gurlitt vorenthalten als schon klar war, dass die Staatsanwaltschaft rechtswidrig gehandelt hat. Erwartet hätte ich dass Politik und auch die Medien diese Sache aufarbeitet und dafür sorgt dass so etwas nicht noch einmal passiert.

Lenyat
Okay, erklären

@Wolf64
Weil der deutsche Staat für das Unrecht, das den rechtmäßigen Besitzern etlicher der Werke widerfahren ist, verantwortlich war? Reicht das?

@natal-45
So ein Unsinn. Schon mal was vom Lastenausgleich gehört?
siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Lastenausgleichsgesetz
Im Übrigen ist es in der Regel so, dass der, der einen Krieg verliert, entschädigen muss - und nicht die, die überfallen wurden und am Ende auch nicht gerade die Gewinner waren. Aber Polen kann sicher gerne mal in Moskau oder Minsk oder so nach Entschädigung für das verlorene Ostpolen fragen? Vorbei. Das ist nun mal Geschichte.

Thunderstorm
Der Sohn ist also auch Täter?

Sie reden von seinem Vater. Ist deshalb der Sohn gleich mit schuldig? Ist er damit auch Täter? Und eine moralische Verantwortung ersetzt noch lange nicht Recht und Gesetz nach dem auch der Staat sich zu richten hat. Wenn man bedenkt wieviele Kunstwerke mit unklarem Hintergrund in deutschen Museen vermutlich liegen und das auch noch aufgrund von Recht und Gesetz, ist die Vorgehensweise des Staates ziemlich heuchlerisch.

nikioko
@gtsml (13:15)

Und nun stellt sich heraus, dass dieser Mann eine Unmenge an Kunstwerken zu hause geheim hortet, von denen viele längst als verschollen galten. Da liegt der Verdacht doch sehr, sehr nahe, dass die Herkunft viele Bilder wenigstens schwierig ist.

Dass die Tatsache, dass Gurlitt verschroben und öffentlichkeitsscheu war, der Hauptgrund dafür sein dürfte, kam Ihnen nie in den Sinn?
___
Scheint so, als hätte hier so mancher kein Problem damit, dass die Bilder vielleicht Juden während der Nazi-Zeit abgepresst wurden. Ich sehe hier ebenfalls eine hohe moralische Verantwortung Deutschlands für diese Sache.

Vielleicht sollte Deutschland mit seiner moralischen Verantwortung mal hier beginnen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-128239311.html
www.dw.de/geraubte-kunst-gegen-west-mark/a-17808485
www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/kunstsammlung_erfurt100.html

Aber darüber redet kein Mensch. Und anscheinend wollte unser Staat mit Gurlitt nichts anderes machen.

Seacow
@JWW und nikioko

Ich sag mal so: Nicht nur Nazis haben Bilder geraubt...

Gast
Sippenhaft?

ZITAT: "Sein Vater gehörte augenscheinlich zu den "Kunsthändlern", TATIZ

Und der Sohn ist jetzt automatisch schuldig?

ZITAT: " Da liegt der Verdacht doch sehr, sehr nahe, dass die Herkunft viele Bilder wenigstens schwierig ist." TATIZ

Verdacht? Wessen? Verdacht allein macht noch niemand zum Schuldigen.

ZITAT: "Scheint so, als hätte hier so mancher kein Problem damit, dass die Bilder vielleicht Juden während der Nazi-Zeit abgepresst wurden" ZITAT

Und wieder andere haben keinerlei Probleme mit Spekulationen, Verdächtigungen und Verleumdungen.

nikioko
@Seacow (14:04)

Ich sag mal so: Nicht nur Nazis haben Bilder geraubt...
___

Ersetzen Sie "Bilder" durch "Kunst", und sie werden das durch die gesamte Menschheitsgeschichte erleben. Sehen Sie sich allein mal an, was in Berlin auf der Museumsmeile liegt. Obwohl, derzeit ist die Nofretete in Berlin besser aufgehoben als in Kairo.
Aber noch einmal: die allermeisten (also jenseits der 90%) von Gurlitts Bildern wurden von dessen Vater und Großvater bereits vor 1933 Fair erworben. Jemand, der vor 100 Jahren einen damals unbekannten van Gogh für einen Appel und ein Ei verkauft hat, kann jetzt auch nicht ankommen und Schadenersatz fordern, weil das Bild ja viel mehr wert ist. Genau das aber machen die Leute, die sich jetzt wie Aasgeier auf Gurlitts Nachlass stürzen: Leute, die selbst gar keinen Bezug zum Bild haben, wollen Gurlitts Sammlung zerschlagen, um den früheren Besitz ihres verstorbenen Großvaters wiederzuhaben, um den dann vermutlich bei Christie's oder Sotheby's meistbietend verhökern.

Fjordspringer
Die Bilder sollten zurück in ihre Heimatländer

Die schönste Lösung für die Kunstwelt und die Menschheit wäre wohl, wenn die Bilder an die Länder zurückgegeben würden, aus denen sie ursprünglich stammen.

Oder wenn man genau diese Sammlung nähme wie sie ist und weltweit ausstellte. Um die Bilder herum Aufklärung über die Geschichte der Bilder, über die Familie Gurlitt und wie das damals so war, im Dritten Reich und seinem ganzen Wahnsinn.

Aber Aufklärung ist ein Wort, was in unserer Zeit furchtbar unmodern geworden zu sein scheint. Stattdessen reisst man die Sammlung auseinander und produziert noch mehr Verlierer in dieser Geschichte.

C. Gurlitt (der letzte) ist genau so ein Opfer wie die um ihr Eigentum betrogenen Juden und die Völker, vor denen dieser Schatz der Kunstgeschichte verborgen bleibt.

Wenn nachgewiesen ist, dass Bilder Raubkunst sind, dann müssen die ehemaligen Besitzer entschädigt werden - notfalls vom Staat.

Aber danach sollte die Sammlung -bitte- ausgestellt werden. Mich z.B. würde sie nämlich interessieren.

Gast
Verdächtigungen!

ZITAT: "Ich sag mal so: Nicht nur Nazis haben Bilder geraubt..." TATIZ

Ja, die SED hat mit geraubter Kunst einen schwunghaften Devisenhandel betrieben.

Das heißt aber immer noch nicht, dass Ihre obige Behauptung belegt sei.

Stellen Sie sich vor: Mit Kunst wird mitunter gehandelt!

Gast
Unfug!

ZITAT: "Die schönste Lösung für die Kunstwelt und die Menschheit wäre wohl, wenn die Bilder an die Länder zurückgegeben würden, aus denen sie ursprünglich stammen. " TATIZ

Das ist nun mit Abstand der unsinnigste Vorschlag. Viele Kunstwerke wurden schon vor Jahrhunderten aus ihren Ursprungsländer in andere Länder gebracht, sei es als Geschenk, als Ware, als Beute.

Wollen Sie jetzt auch den Pergamon-Altar aus Berlin wegbringen?

Fjordspringer
@ JWW - Kein Unfug, nur ein Vorschlag zur Völkerverständigung

Ja! Wenn es der Völkerverständigung dient, auf jeden Fall. Die meisten Kunstwerke sind auf die eine oder andere (also auf legale oder illegale) Art und Weise ihrer Wurzeln beraubt.

Das beste Beispiel dafür bietet übrigens der von Ihnen genannte Pergamon-Altar. Die Archäologen von damals waren sich nämlich durchaus bewusst, dass der Altar nicht wirklich nach D. gehört.

„Wir sind nicht fühllos dagegen gewesen, was es heißt, die Reste eines großen Denkmals seinem Mutterboden zu entreißen zu uns hin, wo wir ihnen das Licht und die Umgebung nie wieder bieten können, in die hinein sie geschaffen wurden, und in denen sie einst voll wirkten. Aber wir haben sie der immer vollständigeren Zerstörung entrissen." (Wikipedia)

Der letzte Satz ist ein Argument. Einfach nur zu sagen der Vorschlag ist unsinnig, ist keins.

Miauzi

In der Nazi-Zeit hatten diese Händler den Auftrag die enteignete "entartete" Kunst im Ausland zu verkaufen
und
MIT diesem Geld dann "normale" Kunst für die Nazi-Bonzen einzukaufen.

So sind die Käufe vieler Bilder mit Hehler-Ware finanziert worden
und
die Kunsthändler haben mit ihren Gewinnen aus den Verkäufen ihre eigenen Sammlungen aufgestockt.

Ein Gutteil der Sammlung ist über diese Hehlerei finanziert worden - wie legal kann also dann der Besitz dieser Bilder letztlich sein???

Theo Hundert
12:18 von Prof.

"Ein Mann in den Tot schikaniert. " Sie haben vollkommen Recht.
Damals als Gurlits Vater sich die Bildersammlung " Einheimste " wurden Tausende Juden zu Tode schikaniert.
Durch Jahrzehnte langes Schweigen konnte dieser "Raub" legaliesiert werden. Der Staat verhielt sich nicht besser als Gurlitt.
Ja wie Sie schon sagen die Methoden des NS Staates haben sich in den Strukturen der BRD überlebt.

Don-Corleone
Welche "Ansprüche" ???

@--gtsml :

Merke:

Deutschland hat hier , an diesem Komplex,
definitiv überhaupt Keine Verantwortung !

Und schon gar keine "moralische" ,
dafür können sie sich sowieso NICHTS Kaufen ..

Woraus leiten Sie übrigens d. von
Ihnen genannten "ansprüche" ab ?

doch nicht aus d. 2. WAR .
Der ist doch längst erledigt ,
schauen sie mal i.d. Geschichtsbücher .

Gast
Sehr weit hergeholt!

ZITAT: "Damals als Gurlits Vater sich die Bildersammlung " Einheimste " wurden Tausende Juden zu Tode schikaniert." TATIZ

Gurlitts Großvater hatte schon mit der Sammlung begonnen. Was wollen Sie dem denn unterstellen?

Haben Sie denn Belege oder nur Rhetorik für die Schuld von Gurlitts Vater?

Was Sie nun aber auch noch Gurlitt mit der Bemerkung "jahrzehntelanges Schweigen" unterstellen, sollten Sie mal näher erläutern.

Gogolo
Das Gute an der Geschichte...

... ist, dass zumindest der bayerische/deutsche Staat überhaupt nichts von dem Erbe des Gurlitt erhält und total leer ausgeht. Das ist auch insofern gerecht, weil es schließlich dieser Staat war, der Gurlitt letztendlich in den Tod getrieben hat.
.
Ob jetzt die Bilder ins Kunstmuseum nach Bern gehen oder eine Cousine die Bilder erbt ist mir letztlich egal, denn wo steht geschrieben, dass Kunst auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss?

Gast
Kunst und Erbe

@Gogolo
Das stimmt eigentlich nicht ganz. Die Erbschaftssteuer beträgt lt. Gesetz 50% bei einer Freigrenze von 20.000 €. Ausser die Freistaatler machen ihre eigenen Regeln (mal wieder)