Die Hand eines Rollstuhlfahrers liegt auf dem Rad.

Ihre Meinung zu Schwerbehinderte: Besser qualifiziert, länger ohne Job

Schwerbehinderte haben es auf dem Arbeitsmarkt weiter schwerer als Nichtbehinderte. Laut der Bundesagentur für Arbeit sind sie in der Regel besser qualifiziert als nichtbehinderte Arbeitslose, dennoch deutlich länger ohne Job.

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35 Kommentare

Kommentare

mhsh
Schwerbehinderte: Besser qualifiziert, länger ohne Job

Auch das ist nur die halbe Wahrheit. Wegen der Rente mit 67 werden Schwerbehinderte früher in Rente geschickt, damit die Quote stimmt.
Man sagt Sie sind wegen ihrem Handicap nicht vermittelbar.
Nein es wird ehe daran liegen das der Behinderte einen gewissen Ausgleich bekommen.

Kündigungsschutz
Zusatzurlaub von einer Arbeitswoche
Keine Mehrarbeit

Rolau61
Prinzipiell gut,

behinderte Menschen voll ins Arbeitsleben zu integrieren.
Ich habe aber Bedenken, dass es kleinen und mittelständischen Unternehmen möglich ist, so ohne weiteres SCHWERbehinderten Arbeitsplätze anzubieten. Das wird wohl nur mit massiver staatlicher Hilfe zu leisten sein.

Almaviva
Schwerbehinderung

Ich bin Schwerbehindert und suche einen Job, in der freien Wirtschaft habe ich so gut wie keine Chance. Im öffentlichen Dienst der sich die Bevorzugung Schwerbehinderter Menschen auf die Fahne geschrieben hat ist es auch nicht besser. Behörden und öffentliche Einrichtungen können oder wollen diese Vorgaben auch nicht einhalten.

Man wird nicht eingeladen oder es wird damit argumentiert man sei fachlich nicht Qualifiziert. Ich könnte hier noch Seitenweise ausführen was ich schon alles erlebt habe, doch macht es Sinn??? Nein !!!
Es interessiert keine Sau. Hilfe bekommt man eh nicht.

neugieriger_beobachter
Gesellschaftliche Notwendigkeit

Die Arbeitgeber sollen nicht weniger Bürokratie fordern, sondern einfach die UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen, in der "die Achtung der dem Menschen innewohnenden Würde, seiner individuellen Autonomie, einschließlich der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, sowie seiner Unabhängigkeit" gefordert wird und u.a. die Chancengleichheit und die Zugänglichkeit einige der Grundsätze sind. Weiter heisst es: "Die Vertragsstaaten anerkennen das gleiche Recht von Menschen mit Behinderungen auf Arbeit; dies beinhaltet das Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, integrativen und für Menschen mit Behinderungen zugänglichen Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt oder angenommen wird." Das alles ist kein "Wünsch Dir Was", sondern eine völkerrechtliche Verpflichtung, die die Bundesrepublik - und damit auch die Arbeitgeber - zu erfüllen hat! Fazit: Inklusion ist noch weit entfernt - gerade am Arbeitsmarkt!

Shalom achshav
Arbeitsmarkt für Schwerbehinderte

Das Wortungetüm "Bundesteilhabegesetz" eignet sich allenfalls fürs Absurditätenkabinett.

Und: Es soll die Rechte Schwerbehinderter stärken. Eine solches "Gesetz" eignete sich als Makulatur für's WC.

Läuft nicht gerade eine Kampagne "Toleranz"?

Viel schwarze Tinte und heiße Luft für nichts.

neugieriger_beobachter
Liebe/r Almaviva

Es gibt viele engagierte Schwerbehindertenvertretungen in den Betrieben - auch und gerade im Öffentlichen Dienst - die sich bemühen, schwerbehinderten Menschen Zugang zur Arbeit zu verschaffen. Die werden in der Regel auch versuchen Ihnen helfen. Doch die geltenden Vorschriften des SGB IX verwehren den Schwerbehindertenvertretungen größere Einflußmöglichkeiten! Sie dürfen nicht vor Gericht gehen, haben keine Einigungsstelle, sondern können Maßnahmen immer nur aufschieben, bis der Arbeitgeber letztendlich entscheidet. Letztlich sind es die Gesetze, die geändert werden müssen, damit die Arbeitgeber gewungen werden ihre Verpflichtungen zu erfüllen.

Jonas Hamilton
Schwerbehinderung

Auch ich kann hier aus der Sicht des Betroffenen argumentieren den auch auf meinem grünen Ausweis steht 50%. Die hohe Qualifikation ist da, schließlich habe ich erfolgreich Chemie studiert. Nachdem Studium aber war die Einschränkung den doch zu groß als das ich da hätte bestehen können, so wurde ich also umgeschult und bin nun Industriekaufmann. Während der Umschulung wurde ich toll vom Amt unterstützt muss man ja auch erwähnen wenn man sonst gerne schimpft. Doch jetzt läuft mein Arbeitsvertrag ab und mein Unternehmen muss sparen. Und auch ich mache jetzt die Erfahrung das man sich in der freien Wirtschaft nicht zu bewerben braucht, da landet man gleich wieder im Postausgang, gibt sogar meine Fallmanagerin zu. Trotz aller guter Qualifikation und sehr guter Zeugnisse, der GDB 50% ist ein echtes KO-Kriterium. Man bekommt kaum die Chance zu beweisen was man kann.
So krass wie Mitforist Almaviva von 6:57 würde ich es nicht sehen, aber wir haben es unverdient schwerer als nötig.

Gruß

Gast
Wie Frauenquote

Dennoch bedeutet eine gesetzliche Quote für Schwerbehinderte bei korrekter Anwendung eine defacto Benachteiligung nicht behinderter. Zumindest wenn man dem Wortlaut der Quote glauben schenkt, dass bei gleicher Qualifikation behinderte bevorzugt werden.

Nichts gegen Gleichberechtigung, aber eine Bevorzugung auf Grund eines (juristisch gesehen) völlig willkürlich ausgewählten Kriteriums ist eine Ungleichbehandlung, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist.

tagesschlau2012

Da müsse noch ein Umdenken in der Gesellschaft passieren, "dass Menschen mit Behinderung gleichwertig sind und sehr gute Arbeit machen".
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Die "Gesellschaft" hat keinerlei einfluss darauf ob ein Arbeitgeber einen Menschen mit Handicap beschaftigt oder nicht. Dies kann nur von der Politik gelöst werden.
Warum können sich Konzerne mit wenig Geld Handicapfrei kaufen?
Ab einer gewissen Größe zb 500 Mitarbeiter dürfte dies nicht möglich sein.

Gast
@tagesschlau2012

Warum ist es nicht jedem Arbeitgeber selbst überlassen, wen er einstellt? Hätte ich eine Firma, würde ich meine Angestellten auf Grund von Qualifikation auswählen, nicht auf Grund von (möglicherweise für die vorgesehene Tätigkeit völlig irrelevanten) Behinderungen.

Wenn aber nun jemand, der nicht behindert ist, die Anforderungen besser erfüllt, möchte ich die Freiheit haben, denjenigen auch einzustellen und nicht gezwungen sein, jemanden zu nehmen, weil er bevorzugt werden MUSS.

COJO
Verantwortung?

Genau das ist es! Verantwortung fehlt bei Vielen, auf die es ankommt.
Wie sieht es denn aus? Der Wettbewerb wird wesentlich nicht damit gewonnen, weil man besser arbeitet, nein weil man besser trickst. (besonders bei Steuern)
Naja, und wenn strategische Fehler gemacht werden, wird die Belegschaft in die Verantwortung gezogen.

Da steht natürlich der besondere Schutz von Benachteiligten im Wege. Da vorenthält man gern der Belegschaft etwas, um Strafen zu zahlen. (Manager-Gehälter bestimmen sich ja meist nicht aus Belegschaftsgehältern und nach langfristigen Erfolgen)

Mein Vorschlag wäre, das jeder der ein Einkommen über X hat, sich dann um X Benachteiligte kümmern muss, oder dann den dafür gleichwertigen Betrage X aus eigener Tasche bezahlt.
Da wäre die Problematik ganz schnell vom Tisch!

Gast
Der Arbeitsmarkt ist in der Tat ein leidiges Thema.

Vielleicht tröstet es an der Stelle ein wenig, dass auch junge, weiße, heterosexuelle, blonde, biertrinkende, männliche, akademische, und-was-immer-von-den-Personalabteilungen-sonst-noch-so-gewünscht-wird-Karrieristen aus sogenannten "Mangelberufen" *trotz* der ständigen Klagen der Arbeitgeber über den angeblichen Fachkräftemangel nur schwer oder gar keinen Job finden. Das liegt in der Natur der Sache. Nur wenn man durch beständiges Klagen ein Überabgebot an Arbeitnehmern herstellt, kann man langfristig die Gehälter 20% unter dem gerechten Niveau halten.

Leider trifft diese Politik dann einige Gruppen besonders hart. Junge Frauen - die könnten ja schwanger werden. Behinderte - die kann man nicht so einfach feuern. Ältere - die arbeiten sich nicht mehr kaputt, nur weil man ihnen die Möhre der Beförderung vor der Nase baumeln lässt.

Nur, fürchte ich, lässt sich die Situation nur dann nachhaltig für alle Beteiligten verbessern, wenn man dieses Ungleichgewicht vermindert.

Gast
Arbeitszeitverkürzung!

Gäbe es ihn, den vielbeschworenen "Fachkräftemangel", dann würden die Arbeitgeber mit Begeisterung auch junge Frauen und Behinderte einstellen. Ganz ohne Quote.

Diese ist trotzdem nicht falsch, denn auch in einem für Arbeitnehmer schlechten Umfeld sollten die Chancen für alle nur von ihrer Qualifikation abhängen.

Nachhaltig wird man die Chancen gerade für bei Personalabteilungen weniger beliebte Gruppen nur dann verbessern können, wenn man das Überangebot an Arbeitskräften abbaut.

.

Ökonomen sind sich weitgehend einig, dass die Gehälter in D rund 20% zu niedrig sind. Gut für die exportorientierten Firmen, die rollen durch niedrige Preise den Weltmarkt auf und machen riesige Profite.

Schlecht für die Angestellten, die zahlen durch ihren Verzicht diese Gewinne.

Schlecht für das europäische Ausland, die können nicht konkurrieren, und brauchen Unterstützung. Die übrigens vorwiegend der Angestellte bezahlt.

Was läge da näher, als einfach 20% weniger zu arbeiten.

Gast

Es mag ja sein dass es finanzielle Hilfen für die Einstellung von behinderten Menschen gibt, aber wir kennen doch alle unsere Bürokratie. Das wird eine Unmenge von Zeit in Anspruch nehmen und eine halbe Ewigkeit dauern.

Abgesehen davon wird ein Arbeitgeber möglicherweise nicht über diese Zuschüsse bescheid wissen. Die Beste Lösung wäre es, wenn ein entsprechender Beamter bei der Firma vorbeikommen würde und sich um diese "Besorgungen (in Absprache mit dem Arbeitgeber kümmert". Das ist aber unwahrscheinlich, wenn Beamte des Tiefbauamtes nicht einmal ein Stück Straße besichtigen welches sie "umgestalten", um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.

Es ist ebenfalls so, dass Arbeitgeber heutzutage zu einem Großteil von einer "Fluktuation der Arbeitskräfte" leben und es sich deshalb nicht lohnt einige Umbauten durchzuführen, die man dann nach einem oder einem halben Jahr wieder rückgängig machen muß. Der Aufwand macht dies einfach zu einer nicht so guten Option.

Phyllo
Alle gleich

Leider ist es momentan auch als nicht-behinderte (und studierte) Person extrem schwer, einen Job zu bekommen. Und sobald man "zu lange" arbeitssuchend war, sind die Chancen gleich Null. Da helfen dann auch Weiterbildungen und gute bis sehr gute Arbeitszeugnisse nichts. Ehrenamtliche Arbeit wird zwar gerne gesehen... wenn man bereits bezahlte Arbeit hat, aber ohne bezahlte Arbeit zählt das auch nichts. Die einzige vernünftige Möglichkeit, heute eine Arbeit zu erhalten, ist, bereits eine zu haben. Möglichst eine gut bezahlte, bei der der Verlust der Arbeitskraft wenigstens kurz der Konkurrenz einen Stich versetzt.

Arbeitslosigkeit ist ein Massenphänomen, und nicht auf Minderheiten beschränkt. Hier sind wir alle gleich und nur eine Kündigung und ein Jahr der Ablehnung vom Abgrund entfernt.

Fregattenkapitän
Was ist Toleranz?

Diese Frage stelle ich mir tgl.Wir reden von Toleranz der Gesellschaft und meinen uns
nur selber.Wir sind in allen Lebensbereichen zu uns tolerant,aber zu Anderen???
Die Gesellschaft muss umdenken lernen.Man kann nicht auf der einen Seite klagen,uns fehlen Fachkräfte und auf der anderen Seite
sind Fachkräfte da,man stellt sie nur nicht ein,
weil die Toleranz fehlt,Fachkräfte mit einer Behinderung zu tolerieren.Zu einer Behinderung kann jeder Mensch kommen,wenn er einen Unfall hat,oder eine Krankheit bekommt,aus deren Endergebnis eine Behinderung hervorgegangen ist.Meistens sind behinderte Menschen besser qualifiziert,weil sie weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.In der heutigen Zeit,dürfte diese Ausgrenzung von der Gesellschaft nicht mehr toleriert werden.Wer als Arbeitgeber einem unqualifizierterem ,aber nichtbehinderten Menschen die Arbeitsstelle zuspricht,obwohl auch sich ein behinderter Mensch dafür beworben hat,sollte von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden.

Gast
in unserer...

firma arbeiten sehr viele menschen mit handicap...wir haben sogar ein haus in dem 50 zu 50 gearbeitet wird...natürlich mit staatlichen zuschüssen...
aber...nicht jeder job ist handicapfähig...auf dem bau oder bei der straßenreinigung wäre ein Rollstuhl doch sehr weltfremd...ich finde das es heute schon sehr viel besser aussieht als noch vor 25 Jahren...

StirnrunzlerDu
Leider schlechte Erfahrungen

Als selbstständig tätiges Ehepaar haben wir vor sieben Jahren aus Überzeugung einen schwer körperbehinderten 27-jährigen Mann in unserem Planungsbüro eingestellt.
Mit viel Zeitaufwand und auch staatlicher finanzieller Unterstützung wurde ein behindertengerechter Arbeitsplatz eingerichtet. Doch dann ? Nach unmittelbarem Ende der Probezeit folgte eine Kette von Fehlzeiten aus den unterschiedlichsten Gründen bis hin zum Vorwurf, die Kollegen würden mobben, was psychische Krankheiten ausgelöst hätte.
Die übrige Belegschaft warf uns wiederum vor, den "Leistungsunwilligen" zu schützen, ein Ärger ohne Ende. Zuletzt verlangte der Auftragsrückgang heftige Einschnitte und eine Entlassung mehrerer Mitarbeiter - auch des Behinderten, der sofort vor das Arbeitsgericht zog. Dort lernten wir, dass die Belange des Arbeitgebers weit hinter den Interessen des Behinderten zurückzustehen haben. Es blieben hohe Kosten, Frust und ein NIE WIEDER !!! - Schade !

Anschu
Jobsuche als Schwerbehinderter

Diesem Komentar kann ich uneingschränkt zustimmen. Trotz einer hervorragenden Qualifikation als Diplomingenieur und außerordentlicher Berufserfahrung gibt es als Bewerber um einen entsprechenden Job nur Absagen. Angeblich gibt es immer andere mit besseren Qualifikationen.
Wenn man einmal arbeitslos ist, gibt es keine wirksame Hilfe mehr.
Die Zahlung der marginalen Ausgleichsabgabe und das Jammern über fehlende Fachkräfte der Arbeitgeber ist einfacher als das Bemühen Schwerbehinderte in angemessene Jobs zu bringen. Leider hört die Politik viel zu sehr auf dieses ewige Jammern, anstatt die Unternehmen an ihre soziale Verantwortung zu erinnern!

tagesschlau2012
@ 08:23 von Quarks1985

"Wenn aber nun jemand, der nicht behindert ist, die Anforderungen besser erfüllt, möchte ich die Freiheit haben, denjenigen auch einzustellen und nicht gezwungen sein, jemanden zu nehmen, weil er bevorzugt werden MUSS."
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Mein Kommentar bezog sich auf den Artikel der Tagesschau.
Lesen Sie einfach den Artikel und dann mein Kommentar.

Zerrbild2.0
2te Klasse ....

Ich bin seit über 35 Jahren Diabetiker und arbeite seit 24 Jahren in einem Handwerksberuf. Seit über 15 Jahren verdiene ich mein Geld auf Montage. Die Hoffnung , bei guter Qualifikation , die Firma zu wechseln und den "Wettbewerbsvorteil" selbiger in ein 30%iges Lohnplus für mich in den alten Bundesländern zu verwandeln , habe ich schon vor Jahren begraben . In dem von mir gewählten Beruf , bei schwerster körperlicher Arbeit , die Rente erreichen zu wollen ist bestenfalls illusorisch.
Es bleibt der lange Weg des 'aussortiert werden´s' . Naja , bis jetzt bei 100%iger Leistungs- und Leidensfähigkeit eben Glück gehabt. Wie so viele andere ......

Zerrbild2.0
@ StirnrunzlerDu

Sie sollten das nicht Verallgemeinern. Mobbing scheint in einer Leistungsgesellschaft für viele ein adäquates Mittel zu sein sich besser zu positionieren. Vor allem wenn der Betroffene vermeintlich besser gestellt wird ( "Ich arbeite schon so lange hier und der bekommt gleich `nen neuen Computer , Bürostuhl , Parkplatz etc. pp. " ).

Gast
@tagesschlau2012

Dies habe ich getan. Dabei ist mir vor allem aufgefallen, dass "der" Kommentar maskulin ist.

Inhaltlich widerspreche ich dennoch, da dies ein Problem ist, was genau NICHT politisch gelöst werden sollte. Jeder Arbeitgeber sollte das Recht haben, sich auszusuchen, wen er einstellt - für jede Position, die er anzubieten hat. Wem das nicht passt, der kann sich gerne woanders bewerben.

Und jeder Arbeitgeber, der nicht ganz doof ist, wird IMMER denjenigen nehmen, der auf der gegebenen Position den größten Nutzen bringt, nicht den, der möglichst wenig Papierkram erfordert.

Was mich zu folgendem führt: Durch welche Statistik ist bewiesen, dass die Schwerbehinderten, die "länger" arbeitslos sind, "besser qualifiziert" als nicht behinderte sind? Darauf wird in diesem Artikel nicht eingegangen sondern lediglich eine Behauptung in den Raum gestellt. Wenn dem nämlich wirklich so ist, scheinen wir in den verantwortlichen Positionen nur Dumpfbacken zu haben, die sich um Qualifikation nicht scheren

Almaviva
Mein vorheriger Post

Ich habe es mit Absicht überspitzt ausgedrückt.

Allerdings gibt es während der Arbeitslosigkeit für Schwerbehinderte kaum Förderungsmöglichkeiten.
Diese gibt es erst wenn man einen Arbeitsvertrag unterschrieben hat ( zB. Förderung für das Auto oder behindertengerechter Umbau )
Über dem Land NRW ist eine Haushaltsperre verhängt, heisst also das bei Neueinstellungen für Landesbedienstete nur Schwerbehinderte ( Mit Außnahmen) hernagezogen werden dürfen.
Auf so eine Stelle habe ich mich bei einer Behörde beworben die AUSSCHLIEßLICH für Schwerbehinderte ausgeschrieben ist. Ein Kaufmännischer Mitarbeiter wurde gesucht und zahlreiche Berufe wie Kaufmann für Bürokommunikation ect wurden mit im Profil angegeben.
Mir wurde dann mitgeteilt das meine Bewerbung nicht berücksichtigt wird da ich die Vorrausetzungen nicht erfülle da ich nicht den gewünschten Ausbildungsberuf habe und das auf fehlende Kompetenzen schließt.

Berufserfahrung egal!! Sowas treibt einen auf die Barrikaden!

AbseitsDesMainstreams
Top- oder Low-Performer?

Hunderttausende Arbeitgeber sollen also entweder dumm sein oder vorsätzlich diskriminieren? Die Erfahrungen sind da wohl sehr heterogen. Neben der seit Geburt behinderten Menschen, gibt es auch die Unfallopfer. Und als dritte Gruppe - das ist wohl die größte! - die "Prozentesammler".

Diese Prozentesammler bestätigen das Bild der Arbeitgeber, den der GdB (Grad der Behinderung) bedeutet mehr Urlaub etc. und vor allem Deckung und Schutz vor Veränderungen. Das sind in der Regel klare Low-Performer. Aus Erfahrung möchte die kein Arbeitgeber.

In der Öffentlichkeit herrscht jedoch das Bild vom Behinderten, der taubstumm oder gelähmt geboren wurde. Diese Mitarbeiter sind tatsächlich überaus motiviert und loyal!

Das Thema Behinderung und Arbeit muss differenziert betrachtet werden, wenn man das Problem ernsthaft angehen will. Nur fordern und an den Stellen wo es weh tut wegschauen hilft nicht weiter.

schaeti001
Wen wunderts...

...mich wundert das gar nicht. Ich selbst habe einen GdB von 100 und habe Gott sei Dank einen unbefristeten Tarifarbeitsvertrag (Bei uns ist die Quote mit Abstand höher als gefordert!).
Ich bekomme es täglich mit. Die Firmen bezahlen lieber die Strafe für das nichtbesetzen von Arbeitsplätzen. Man traut uns behinderten scheinbar nichts zu. Bei unbefristeten ordentlichen Arbeitsverträgen werden die Arbeitsplätze von den Integrationsämtern, Arbeitsämtern oder Rententrägern finanziert bzw. unterstützt. Inklusion interessiert in unserem Land doch keine Sau Außer die betroffenen selbst. Das Teilhabegesetz ist eigentlich eine sehr gute Sache nur das Grundgerüst fehlt und das Verständnis dazu. Das Thema Teilhabe wird seit 40 Jahren diskutiert und ich gehe davon aus, dass es weitere 40 dauert bis ein vernünftiger Kompromiss dabei raus kommt. Klein Verena ist aber auf dem richtigen Weg !!!
Also Strafzahlungen für die Nichtbesetzung von Schwerbehinderten verdreifachen.

Gast
Na da bin ich ja mal gespannt...

Ich werde in ein paar Jahren navh meinem Studium erst wissen, ob die Arbeitssuche schwer war.
Nur soviel jetzt: Wenn ich mich bewerbe, möchte ich, wegen meiner Qualifikation genommen werden und nicht wegen irgendeiner Quote. Die Behinderung sollte, dabei möglichst nicht als Hinderungsgrund vom Arbeitsgeber gesehen werden.

Gast
Mehr Urlaub

Dass Behinderte mehr Urlaub bekommen, wusste ich tatsächlich nicht. Sollte aber auch nicht so sein, wenn sie sich auf einen Job bewerben, dessen Qualifikation sie sonst erfüllen. Denn in diesem Fall könnte ich den Arbeitgeber absolut verstehen, wenn er jemanden vorzieht, der bspw. nur die Hälfte an Urlaub nimmt bzw. bekommt.

Der Vollständigkeit halber möchte ich hier erwähnen, dass ich nicht dafür bin, behindert auszuschließen. Dennoch sollte niemand das Recht haben, auf Grund seiner eigenen "Gegebenheiten" andere zu beeinträchtigen.

Ergo: Arbeitgeber sollten nicht zwischen behindert und nicht behindert differenzieren. Als Schwerbehinderter darf ich dann aber auch nicht erwarten, bspw. mehr Urlaub für gleiches Geld zu bekommen.

MeistNurLeser
Arbeitgeber sanktionieren?

@Fregattenkapitän
"Wer als Arbeitgeber einem unqualifizierterem ,aber nichtbehinderten Menschen die Arbeitsstelle zuspricht,obwohl auch sich ein behinderter Mensch dafür beworben hat,sollte von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen werden."

Nette Idee, doch wer soll das rechtlich einwandfrei überwachen und beurteilen? Wir haben eh schon viel zu viel Bürokratie in Deutschland. Leider leben wir in einer Ellbogengesellschaft - Jeder denkt nur an sich, nur ich, ich denke an mich ;-)

Thomas Wohlzufrieden
Merkwürdig

Es ist doch immer von angeblichen "Fachkräftemangel" die Rede? Warum werden also nicht schwer behinderte Fachkräfte eingestellt?

Gerhard12
Nur Ablehnung

Ich selbst habe 30% und musste zu meinen Leidwesen feststellen, wenn ich das bei einer Bewerbung angegeben habe das ich abgelehnt wurde. In einer Firma wurde es nicht so direkt gesagt, aber nachdem ich dort angerufen habe, habe ich es im Hintergrund sagen hören, der hat 30% den wollen wir nicht, ein anderes mal hat diese Frau mir mit aller Unverfrohenheit direkt ins Gesicht gesagt dann nimmt sie sich lieber einen Nichtbehinderten. Nun gebe ich es nicht mehr an!!

Gast

Endlich mal ein ehrliches Wort. Oft geht es heutzutage um Aussehen usw.. Oder wer möchte schon einen Behinderten in seiner näheren Umgebung haben? Die Firmen bezahlen dann lieber Strafgelder! Gruss

P.S. Dazu kommt das 43% der Jobs über Vitamine B besetzt werden. Der Kampf um gute Arbeitsplätze ist eröffnet!

WernerMeier
Besser qualifiziert, länger ohne Job

länger ohne Job: das kann man nicht unbedingt sagen.

Ich bin mit einem GdB von 50 versehen und war 20 Jahre als Rechtsanwalt tätig. Während einer längeren Krankschreibung als ich auf Krücken ging hat mich das jobcenter zu einer Stelle zum Bewerben schicken wollen. Angebotene Stelle: Bürogehilfe in einem gemeinnützigen Verein für 1.100 Euro brutto.

Förderung für eine Selbständigkeit gab es nicht, da ich nach Auffassung des Fallmanagers nicht fähig bin, selbständig zu arbeiten.

Zerrbild2.0
@ Quarks1985 10.25 Uhr

Sie begeben sich in eine Neiddebatte. Dieser "Mehrurlaub" ist für sehr viele Betroffene die einzige Möglichkeit den gesamten Wahnsinn an Behördengängen , Arztbesuchen und damit verbundener Medikamention halbwegs in den Griff zu bekommen. Wollen sie tauschen? Es würde einiges auf sie zukommen .....

bonaqa79
Warum sagt den keiner Einfach die Wahrheit?

Warum sagt denn keiner einfach die Wahrheit? Natürlich sich Schwerbehinderte genauso gut qualifiziert wie nicht Schwerbehinderte vielleicht sogar noch besser und auch besser motiviert zum Arbeiten, darum geht es doch Gar nicht.
Egal ob Firmen, Banken, Rathäuser usw sie wollen die Schwerbehinderten nicht einstellen, weil sie nicht so leicht Kündbar sind wie Leiharbeiter oder Menschen die Zeit Verträge haben. Das ist das ganze Geheimnis! Nicht mehr und nicht weniger.
Deutschen Chefs wäre es doch am liebsten wenn es gar keine Festangestellten mehr gibt, damit die Leute einfach gefeuert werden können sowie sie sich 2 mal Im Jahr krankmelden.