Werbeschild von Prokon

Ihre Meinung zu Kabinett verabschiedet Schutzgesetz für Kleinanleger

Acht Prozent Zinsen ohne Risiko: Mit diesem Versprechen führte Prokon Zehntausende Kleinanleger ins finanzielle Verderben. Damit sich solche Fälle nicht wiederholen, hat die Regierung nun ein Schutzgesetz für private Investoren verabschiedet.

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12 Kommentare

Kommentare

Leitz 100
Naja...

als Privatanleger muss man aber auch wirklich ganz schön "unerfahren" sein, wenn man einem risikolosen Zinsversprechen von 8 % Glauben schenkt. Eine 8 % Rendite zu erwirtschaften, über Jahre hinweg, ist oberstes Bord! Und wenn das dann alles wirklich völlig ohne Risiko abgehen würde, hätten wir vermutlich in D noch wesentlich mehr recht wohlhabende Menschen, als wir sie jetzt schon haben.

Gast
Selbstschutz

Ich vermittel und berate zu Versicherungen. Noch mehr Informationen und seitenweise Kleingedrucktes bzw. eine ganze CD, die der Kunde mittlerweile beim Vertragsabschluss überreicht bekommt, hilft keinem Kunden sich vor Falschberatung zu schützen. Mittlerweile muss der Kunde mindestens 3 mal unterschreiben um einen Vertrag abzuschließen. Helfen tut das dem Kunde nicht. Er kann und will das gar nicht alles lesen. Er unterschreibt auch, ohne es gelesen zu haben, da man eben auf Vertrauensbasis miteinander arbeitet.

Der Kunde kann sich nur selbst schützen, indem er einfachste Regeln befolgt. Leider siegt oft die Gier anstatt zu hinterfragen, warum Prokon ihm 8% Zinsen gutschreibt anstatt sich das benötigte Geld von den Banken für deutlich weniger zu leihen. Zusätzliche Prospekte, Warnungen, Papiere, die unterschrieben werden müssen, schützen den Kunden nicht, die Anbieter sichern nur besser ab gegen eine mögliche Klage wegen Falschberatung.

Gast
Anlagerschutz ausreichend

Die Schlangen an Bankschaltern "hier gibt es wenig Zinsen für wenig Risiko" waren auch nie gut besucht. Als erfahrener Finanzberater habe ich meinen eigenen Vater jahrelang gewarnt vor seiner Prokonanlage. Er kam immer wieder mit dem Kontoauszügen, die er mir unter die Nase gehalten hat und er hat mir immer ausgerechnet, was er dort mehr bekommen würde als bei seinen bisherigen Anlagen im Festgeldbereich. Nun, wenn es nicht mein eigener Vater wäre, wäre ich nun etwas schadenfroh. Aber wer glaubt, dass man hohe Zinsen, hohe Verfügbarkeit und hohe Sicherheit verbinden kann bei der Geldanlage, dem ist eben mit einfacher Logik nicht beizukommen. Wenn da nicht mehr für geworben werden darf, läuft es eben als "Geheimtip" weiter. Gier schlägt Vernunft und nachher sind natürlich immer die anderen Schuld, am eigenen Versagen - die Hochglanzprospekte und die Politik, natürlich nie derjenige selbst, der schlussendlich das Geld überweist.

zummsel

Prokon war der Auslöser für diese Regulierung? Na da muß ich schon sagen, Prokon war eindeutig erkennbar risikobehaftet. Die Werbung war aufdringlich. Die ist es aber auch bei Gold-für-Geld und 48h-Deos und Lotto. Genau dieser Markt muß für den 'kleinen Mann' nicht extra reguliert werden. Wer da mitmacht, darf gerne viel gewinnen - oder eben verlieren. Ich denke, da hatte der Finanzminister eben noch nicht den direkten Einblick in den Geldfluß - das musste mal reguliert werden.

SelbstStaendigDenker
Ein gutes Gesetz

wenn es denn kommt.

[...Werbebeschränkungen für typische Produkte des "Grauen Kapitalmarkts"]

Vor allem die PFLICHT der exakten Aufklärung über die Risiken im Vergleich zu Risiken bei anderen Anlagen darf bei diesem Gesetz nicht fehlen.

Tob851
Dummheit und Geldgier

Muss bestraft werden. Sehr naiv wie die Deutschen mit dem Geld umgehen

Autograf
Jeden Morgen steht ein Dummer auf und den muss man finden

Dieser Grundsatz aller Nepper, Schlepper und Bauernfänger sollte uns die Lösung zeigen: Wenn wir nicht endlich anfangen, schon in den Schulen die Menschen auf das wirkliche Leben vorzubereiten, läßt sich diese Problem nicht lösen. Während der ganzen Schulzeit erfährt ein Schüler kein Wort über Steuern, Krankenversicherung, Versicherung überhaupt, Kapitalanlagen und Bankgeschäfte. Äußerstenfalls erfährt er etwas über unsere politischen Strukturen. Es ist sicherlich nett, etwas über die Punischen Kriege zu hören oder über das Liebesleben der Nachtfalter, aber der Bildungsauftrag der Schulen sollte zuerst auf das Leben vorbereiten und dann Hintergrundwissen vermitteln. Dazu kommt natürlich die Gier und die gehört zweifellos bestraft ...

xaver13
Auf dem Kapitalmarkt

bedarf es keiner Regulierung, jeder Mensch kann doch selbst entscheiden wem er sein Geld anvertraut..... wenn ich von Geldanlagen nichts verstehe... kaufe ich mir eben eine Wohnung...... aaaaber da gibt es ja nur 3 %......
wenn dann einer 8 % will muss er sich eben auskennen.......... oder geht auf Risiko........ ganz einfach.....

b_m

Die Politik wäre besser beraten das Zins Dumping durch die EZB zu bekämpfen. Denn die EZB ist für die Verwerfungen am Kapitalmarkt verantwortlich.

Ohne die Dumpingzinsen würden die Menschen nicht in solche Anlagen hineingetrieben.

adler3103
Das Konzept von Prokon ...

... hatte zwei entscheidende Schwächen.

1) Zu hohe versprochene Zinsen
2) Finanzierung langfristiger Investitionen mit kurzfristigen Anleihen.

Es werden also 75000 Leute, die es sich leisten konnten, im Mittel ca. 20000,- € anzulegen, die Hälfte verlieren.

Durch die sogenannte Bankenrettung hat jeder Bundesbürger im Mittel 5000,-€ verloren. Bei Steuerzahlern sind es mehr. Bei Nicht-Steuerzahlern entsteht der Verlust durch Kürzungen.

Gibt es in Kürze auch ein Gesetz gegen Bankenretter?

Gast

Danke für die entlarvende Formulierung "windige" Finanzanlagen!

Gast
Werbeverbot für Zinsgewinne

Mittlerweile sind Mechanismen und die Komplexität von Zins und Geld weitgehend erforscht. Erforscht sind ebenso Mechanismen bei Alkoholkonsum, pornographischen Schriften und anderem mehr. Bei letztgenanntem hat der Gesetzgeber auch über ein Werbeverbot Menschen für diese Themen sensibilisiert. Mit einem Werbeverbot für Zinsgewinne könnte vielleicht ebenso eine Sensibilisierung der Menschen und eine kulturelle und wirtschaftliche Weiterentwicklung erreicht werden.