Ein Dudelsackspieler spielt auf seinem Dudelsack in der Nähe des britischen Parlaments in London

Ihre Meinung zu Interview: Londons große Angst vor Little Britain

Sollte es tatsächlich zur Abspaltung Schottlands vom Vereinigten Königreich kommen, werden lange Streitereien folgen. Davon ist die ARD-Korrespondentin Annette Dittert überzeugt. Die Angst vor "Little Britain" sei groß, sagt sie im Interview mit tagesschau.de.

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41 Kommentare

Kommentare

traurigerdemokrat

Ich drücke alle meine Daumen :) für ein YES

Taraphir
Entspannte und unentspannte Bösewichter

Wer kennt nicht den Schauspieler und Vorzeigeschotten Sean Connery, der allein durch sein Charisma Menschen für die Unabhängigkeit seines Heimatlandes begeistern kann. Es ist erstaunlich , wie Kinoproduktionen und populäre Darsteller unsere Sichtweise beeinflußen und Bilder von Nationen prägen können. Großbritanien und damit Schottland, sind stark in der Unterhaltungskultur vertreten. Herausragende Schauspieler und Musikgruppen sind ein Exportschlager der britischen Nationen, die aufgrund ihrer spezifischen Eigenarten reich an einzigartigen Persönlichkeiten sind. Die Briten sind jedoch am besten, wenn sie gemeinsam an einem Strang ziehen. Die Unterhaltungskultur ist ein Beweis dafür. Ein Film wie Braveheart lehrt uns wenig über Historie, dafür viel über die gute Zusammenarbeit von Iren,Walisern, Schotten und Engländern bei dessen Entstehung. Zudem könnten die Deutschen von den Engländern lernen, wie man entspannter mit der Darstellung von Bösewichtern eigener Volkszugehörigkeit umgeht.

Gast

Das größte Problem wird die britische Politik sein, da ein großer Anteil der Sitze für die Labour-Partei aus Schottland stammen. Wenn diese wegfallen, dann werden die Konservativen auf lange Zeit Großbritannien regieren.

Gast
Yes!

Frau Dittert enttäuscht mich, da Sie die eventuelle Unabhängigkeit nur aus der Interessenlage Englands darstellt und entsprechend auch nur die Argumente der "No"-Anhänger anführt. Das nützt aber nichts, da kaum ein Schotte diesen Tagesschau-Blog lesen wird. Ich wäre ganz klar für "Yes"; denn nichts würde mich mehr freuen, als wenn alle Welt sehen könnte, wie "beliebt" UK bei seinen Untertanen ist. Und es wäre ein Fanal für ein "Europa der Regionen", das bisher ja nur als inhaltsleere Phrase in den Sonntagsreden von Politikern auftaucht, die in Wirklichkeit doch nicht im Entferntesten daran denken, dieses Ziel umzusetzen. Es gibt so viele regionale Konflikte, die einer demokratischen Lösung bedürfen: Galicien, Baskenland, Katalonien, Korsika, Bretagne, Flandern, Nordirland, Lappland, Südtirol und Venetien (oder ganz Norditalien), Ost-Ukraine, Moldau, Kosovo; die Ungarn in der Slowakei und in Rumänien, nicht zu vergessen die baltischen Staaten mit ihren großen russischen Minderheiten.

Gast
Großbritannien verliert Landmasse?

Zitat: "ginge Großbritannien ein Drittel seiner Landmasse verloren."

Wie das?
Werden die Schotten nach der Abspaltung das größte Geo-Forming Projekt aller Zeiten starten und ihren Teil der Insel so weit von England weg versetzen, so dass man zukünftig Großbritannien nicht mehr als eine zusammenhängenden Insel bezeichnen kann?

Gast

warum muss es bei einer unabhängigkeit schottlands eine neuabstimmung der eu staaten geben damit schottland "wieder" in die eu darf??
weil spanien wegen katalanien rumzickt? weil london darauf besteht??
ich finde wenn schottland unabhängig von england werden will UND europafreundlich ist,warum dann nicht einfach anerkennen dass england und schottland getrennte wege gehen aber schottland nicht aus der eu austritt? wenn england aus der eu will aber die schotten nicht was wäre dann? gäbe es da auch so ein gezicke?
wäre die beste lösung für viele probleme bei unabhängigkeit. wie bei tschechien/slowakai. die haben sich auch getrennt sind aber beide in der eu geblieben.
oder mault herr cameron schon wieder rum? und will so den schotten angst machen?
warum muss mann immer alle dinge komplizierter machen als sie im grunde sind??
naja "erwachsene" politiker halt, da ist JEDER kindergarten erwachsener und vernünftiger. peinlich für die herren an der macht!!

onob
londons große angst

warum entstehen eigentlich so viele ängste - wenn menschen frei wählen?

Residue
@ Rotkaeppchen

Willkommen im vorletzten Jahrhundert! Sollen wir Brandenburg, Preussen, Sachsen und Anhalt und Bayern auch wieder aufspalten?
Wir sollten lieber lernen wie man mit solchen Konflikten demokratisch zugeht. Stammes- und Clandenken hilft da nicht weiter.

Das einzige Argument fuer die Unabhaengigkeit ist das gesteigerte Selbstwertgefuehl "das bisher ja nur als inhaltsleere Phrase in den Sonntagsreden von Politikern[Salmond] auftaucht".

Ausserdem, Nordirland ist ja schon abgespalten oder was meinen Sie?

Gast
William...

WA-LACE, WA-LACE, WA-LACE,WA-LACE...

Ich drücke den Schotten die Daumen und ein
Quäntchen Glück. Und möge ihre Entscheidung die richtige sein.

Gast

Das war mal ein guter Beitrag von Anne Dittert zu einem politischen Thema.
Leider bekommen wir das zu selten. Was Anne Dittert hier anspricht, nämlich die unsoziale Politik Camerons, wie die Schikane chronisch Kranker mit Selbstmorden und einem Fall von Verhungern in der Folge, die schamlose Klientelpolitik für die großen Landbesitzer, darüber wurde auf TS nach meiner Erinnerung überhaupt nie berichtet. Aus England gab es entweder Naturkatastrophen oder Kurioses zu hören. Bitte künftig mehr Politisches.

Gast
yes wäre gut für Europa

und no schlecht, weil UK als verlängerter Arm der USA eher als Feind Europas agiert (z.B., wie wir seit Snowden wissen, maßgeblich dabei hilft, es auszuspionieren)

Gast
Better together!

Ich habe das Gefühl viele Yes-Sympathisanten hier waren noch nie im Vereinigten Königreich und beziehen ihre Meinung nur aus dem ständigen "Herumzicken" der britischen Regierung bei EU-Fragen. Ich denke diese knappe Situation spricht für sich und wird ein Umdenken in Westminster auslösen, aber eine komplette Unabhängigkeit wegen dieser populistischen Gruppierung... ich persönlich würde nein sagen.

Thomas Wohlzufrieden
Viel Erfolg Schottland!

Hoffentlich kommt es zur Spaltung. Das wäre, was nur sehr, sehr selten vorkommt, gelebte Demokratie. Darum wahrscheinlich auch die Angst davor, von Seiten der etablierten Politik...

Winie
Wie auch...

...immer diese Abstimmung ausgeht (wahscheinlich ein knappes Resultat), sie wird für UK so oder so zu einer Schiksalswahl.
Warum?
Selbst wenn es ein Nein werden sollte, wird es für London nicht mehr möglich sein mit gewohnter Manier weiter zu regieren.
Diese Abstimmung wird für UK den Beginn einer ganz neue Phase seiner Geschichte werden.

Zitat: «If the UK does break up, the choice will be whether England, plus presumably Wales and Northern Ireland, continue to try to be a mini-US, intervening in the great military and political issues of the world. Or whether it/they should try to be a big Switzerland, prosperous economically and more democratic in the sense that its regions will have a bigger say in policy, but increasingly unwilling to engage in global adventures. " (Hamish McRae in the Independent 17 Sep. 2014)

hbacc
Warum

ist es hier so schwierig, das Beispiel Jugoslawien und die Art seiner Zerschlagung zu nennen? Und womöglich noch darauf hinzuweisen, dass da die Gefahr eines neutralen multiethnischen Staates in der Mitte Europas "drohte".

LukeSkywalker
Schottland

bleibt als unabhängier sozialdemokratischer Staat teil der EU und Rest-UK tritt aus.

Währung wird ein an den € fest gebundener Scotty.

Die Engländer können den Amis Finanzmarktradikal nacheifern so wie sies wollen und die Schotten richten sich mit ihren (wenn auch bald endenden) Öl-reserven einen Sozialstaat ein.

Dann bekommt jeder was er möchte und Europa wird am Ende polit. stabiler als vorher.

Zwicke
Europäisches Zusammenwachsen...

Ursprünglich war es mal die politische Maxime, daß die Völker Europas "zusammenwachsen" sollten, um die Grundlage für ein "verträgliches Europa der Vaterländer" zu bilden.

Das haben die Politiker wohl gründlich versaut. Überall - vom Balkan bis in den hohen Norden - nur wachsende Probleme mit Finanzen, Arbeitslosigkeit durch Abwanderung von Schlüsselindustirien in Billiglohnländer, Zuwanderung von Armutsflüchtlingen aus Osteuropa und wachsende Kriminalität und saziale Perobleme.

Da sollte man sich als Normalo schon mal mit Recht fragen > Wofür eigentlich erhalten (abgewählte) "Altpolitiker eigentlich ihre satten Diäten? Etwa für das heutige Desaster? Ganz zu schweigen von persönlichen Vorteilen als Anteilseigner diverser "Europa-Entwicklungsgesellschaften"...

Kürzum - alle diese Leute gehören mittels eines "europäischen = fuggerschen Grundprinzips" eigentlich alle enteignet ... zugunsten eines sozialen und gesunden Allgemeinwirtschaftsprinzips. Weil nur alle "Leben" erwirtschaften..

Skywalker
@Thomas Wohlzufrieden

"Hoffentlich kommt es zur Spaltung. Das wäre, was nur sehr, sehr selten vorkommt, gelebte Demokratie. "

Warum wäre das gelebtere Demokratie als jede andere Abstimmung auch?

Auch verstehe ich die ganzen "externen" Meinungen diesbezüglich nicht, die den Schotten die Daumen drücken oder auf eine Abspaltung hoffen, das ist eine rein innere Angelegenheit Schottlands. Dummerweise ist es eine Entscheidung enormer Tragweite, und die Lager scheinen sehr knapp zu sein, d.h. nahezu die Hälfte der Schotten wird überstimmt werden- egal wie es ausgeht.

Ich bin der Meinung, dass so gravierende Änderungen eigentlich eine größere Mehrheit benötigten (wie z.B. in D bei Verfassungsänderungen) als im schlimmsten Fall ein 50,01 zu 49,99 %... Man kann ja auch nicht einfach in 4 Jahren wieder abstimmen...

derzweitekommentator
@Residue

"Sollen wir Brandenburg, Preussen, Sachsen und Anhalt und Bayern auch wieder aufspalten?"
Nein, noch viel weiter spalten.
Im Übrigen geht es gar nicht demokratischer als mit einem Referendum oder was verstehen Sie unter "demokratisch mit Konflikten umgehen"?

MaWo
Noch eine Konsequenz?

Irland wird anschließend komplett ein eigener Staat?!

WieDennNun
Leider sind die nicht gleich so schlau ...

... und gründen eine Republik und entledigen sich des Adels, samt Enteignung. Dann muss Charles seinen Sommer wo anders verbringen, die haben ja noch zig Schlösser und Schlösschen, die sie so in den Jahrtausenden zusammen geraubt haben.

Skywalker
@LukeSkywalker

"Währung wird ein an den € fest gebundener Scotty."

Hmm, DAS ist mehrheitlich aber dummerweise gar nicht der Wunsch der Schotten, die YES stimmen.

Unabhängig davon:

Ich bin hier leider kein Experte, vielleicht kann das jemand mitteilen, der es WEISS (nicht spekuliert), wie man eine Währung koppelt?

In der Schweiz war es so, dass die Nationalbank quasi unbegrenzt Geld druckt und damit Fremdwährungen en masse kauft, um den CHF ABzuwerten und die Untergrenze 1,20 CHF je EUR zu halten. Das ist noch nachvollziehbar für mich. Ich gehe aber davon aus, dass ein "Scotty" eher WEICHER als der EUR wäre. Schottland müsste also seine Währung AUFwerten um sie an den EUR zu koppeln. Mir fällt als Laie dazu nur eine Möglichkeit ein: Leitzinsen hoch und Staatsanleihen ausgeben. Diese wären in "Scotty" notiert und würden die Nachfrage und damit den Wert der Währung erhöhen. Allerdings müsste Schottland dann die hohen Zinsen für die Anleihen aufbringen.

Taraphir
The Lion and the romanticized Unicorn

In der Thatcherzeit sind nicht nur einschneidende Veränderungen innerhalb Großbritaniens angestoßen worden. Zudem hat in den achtziger Jahren ein Wandel der Wahrnehmung des Vereinigten Königreiches von außen eingesetzt. Neben liebenswerten Klischees sind auch weniger freundliche Vorurteile entstanden, die dem tatsächlichen Zuständen auf der Insel nicht immer gerecht werden. Die harten, aber notwendigen Reformen haben nach meinem Eindruck einen Imageverlust Englands bewirkt, jedoch keinen vergleichbaren Effekt in Bezug auf Ulster, Wales and Schottland gehabt. Diese Zerrbilder beeinflußen die aktuell auch in Deutschland geführte Debatte um das schottische Referendum. England wird in der Diskussion, verzeihen Sie die Melodramatik,zum substanzlosen Kapitalismusmonster stilisiert,welches sein unschuldiges Opfer Schottland aussaugt. Das nachweislich ein Nettotransfer von Steuermitteln nach Schottland stattfindet, wird unter dem Eindruck von derartig ungezogenen Stereotypen einfach ignoriert.

Möbius
Lebendige Demokratie

Nicht immer entscheidet der Volkswille, da sind offenbar auch andere Interessen mit im Spiel: Spanien könnte also mit Blick auf Katalonien einen EU Beitritt Schottlands blockieren. Aha! Die Enthaltung der Krim Tataren beim Referendum wurde gerne als Beleg für seine undemokratische Natur herangezogen. Dann die Fragestellung: in der Krim haben die Leute angeblich nur die Wahl zwischen "Ja" oder "Ja" gehabt? Doch die Befragten hatten tatsächlich die Wahl zwischen Verbleib in der Ukraine - freilich auf Basis der Verfassung von 1994, die der Krim weitgehende Autonomie zugesichert hatte, oder eben "Beitritt zur RF". Und in Schottland heißt es schlicht "Yes" or "No". Die Presse, auch in Deutschland, sieht komischerweise das Glas aber "halbleer". Das ein Europa freier Nationen aber auch eine Chance sein kann, geht völlig unter. Alle Journalisten sehen nur Risiken. Für Schottland kommt morgen die große Chance, die Demokratie wiederzubeleben - andernfalls würden sich Wahlen generell erübrigen!

Gast
@Residue

Ich habe eine starke Abneigung gegen Menschen die die Vergangenheit schlecht machen, weil sie keine Lust dazu haben Vergleiche mit der heutigen Zeit zuzulassen.

Ihre "Theorie" geht davon aus, dass es bei uns "demokratisch zugeht". Das ist ganz klar NICHT DER FALL, denn wenn bei uns die Politiker sich nur für die Wünsche der Großwirtschaft interessieren, dann hat das nichts mit demokratisch zu tun. Volksvertreter sollten DAS VOLK VERTRETEN und nicht diejenigen die sie mit den besten Werbeveranstaltungen oder den größten Schecks für die Parteikasse beeinflussen können.

Wenn die Schotten sich da schlecht verstanden fühlen, dann kann ich dafür Verständnis aufbringen, nur gibt es viele Wege die zum Ziel führen und diese "binäre Wahl" ist ein schlechter.

Sie sollten einfach akzeptieren, dass "modern" (also ein "heute macht man das so") NICHT automatisch gleich besser ist als das wie man es früher gemacht hat. Das sollte man erst beweisen ... NUR MACHT DAS NIE JEMAND (objektiv)!

Mediator
@17:22 von onob

"warum entstehen eigentlich so viele ängste - wenn menschen frei wählen?"

Die Antwort ist einfach:

Komplizierte Sachverhalte lassen sich eben nicht auf ein JA oder NEIN herunterbrechen. Der Artikel hat deutlich gezeigt, welche Probleme bei einer Abspaltung auf Schottland oder die EU zukommen.

Diese Probleme sind nicht einmal ansatzweise von den Wählern zu verstehen, weil sie hochkomplex sind.

Weiterhin sind Volksabstimmungen auch immer dem Risiko von Populismus ausgesetzt:

Wer möchte nicht endlich mehr Mitspracherecht in der Politik haben und die Erträge aus dem heimischen Öl selbst einstreichen. Nur leider werden die Schotten dabei nicht den Lebensstandard eines Ölscheichs erreichen können.

JA oder NEIN ruft in der Folge tausende von Folgeentscheidungen hervor, die dann sicherlich nicht in Volksabstimmungen geklärt werden können.

LESEN - GRÜBELN - NACHGEHAKT
Wichtige Wahl

Selten habe ich mich so für eine ausländische Wahl interessiert wie diese hier.

Was wird nach diesem Wahltag am Freitag sein? Business as usual oder wird mit dieser Wahl Geschichte geschrieben? Denn ein Paukenschlag wäre es allemal.

Die Schotten haben es in der Hand. Sie können für eine eigene Nation stimmen. Etwas, wofür vergeblich die Vorfahren gekämpft haben. Eine eigene Nation! Und das ohne Schlachten und Kriege.

Wird der Flugversuch gestartet oder ist die Angst vor der eigenen Courage doch zu groß?

Durch militärische Macht und politisches Geschick vermochte England sich die Schotten gefügig zu machen - 300 Jahre lang. Daraus wuchs auch eine Verbundenheit und sicherlich war und ist nicht alles schlecht gewesen mit den Engländern, denn sonst wären nicht so viele Schotten gegen eine Abspaltung.

Egal was kommt: Alles Gute für Euch Schotten und Schottinnen und reicht Euch nach der Wahl die Hand und steht Euch nicht unversöhnlich gegenüber!

Gast
Spaniens negativer Einfluss

Spaniens Außenminister hat gestern angekündigt, dass die demokratischen katalanischen Institutionen abgeschafft werden und Katalonien zwangsverwaltet wird.
Der Generalstaatsanwalt will die führenden demokratischen Politiker Kataloniens vor Gericht stellen. Beides für den Fall, dass Katalonien an der Volksbefragung oder plebiszitären Parlamentswahlen festhält.
Für den Fall einer Unabhängigkeit hat der Außenminister schon erklärt, dass Katalonien auf Jahrhunderte nicht wieder EU-Mitglied würde.

Cameron handelt da wesentlich zivilisierter und demokratischer, auch wenn seine Zuspitzung auf das Entweder-Oder ein schwerer strategischer Fehler war.

Im Falle des Sieges des YES könnte das demokratische Schottland zum Kollateralschaden der postfaschistischen spanischen Innenpolitik werden.

Wenn die EU das zulässt ist sie am Ende. Da Barroso jetzt aber weg ist, ist vielleicht auch seine pro-spanische Rechtsauffassung obsolet.
Eher sollte Spanien aufgefordert werden, die Union zu verlassen.

Thomas Wohlzufrieden
um 18:33 von Möbius

Guter Kommentar. Drücken wir den Schotten die Daumen! Gruß.

Andre Hellas
Schottland EU-Mitglied

Wieso sollte Schottland nicht EU-Mitglied sein. Jede kleine Balkanrepublik wurde in Windeseile aufgenommen. Die britischen EU-Standards erfüllen sie sowieso, und England will doch 2017 raus aus der EU! Und Schottland bleibt drin!
Jup das gefällt mir, LB-Finanzwirtschaft orientiert sich nach NY! Und in der EU geht's endlich mal politisch voran, ohne die permanenten bremsenden Engländer.
Ich drücke den Schotten die Daumen!

Gast
Konsequenzen

Niemand kann wirklich wissen, was für das Allgemeinwohl der Schotten, der Engländer und Europas insgesamt das beste ist.
Wissenschaftlich gesehen wäre es aber hoch spannend, wenn sie sich abspalten ;)

Und politisch sowie emotional könnte ich es sehr gut verstehen: Seit Jahrhunderten wurden die Schotten von den Engländern ausgeplündert und zu Hunderttausenden ihrer Landwirtschaft beraubt und hungern gelassen bzw. zur Auswanderung getrieben.
Heutzutage dann das neoliberale Diktat der Londoner City - da wäre es doch mal schön, wenn sich ein Volk gegen diese "Bankdatur" wendet.

P.S.: "Braveheart" war übrigens kein UK-Film, sondern ein übler US-Schinken.

Amelia
Welche Staatsbürgerschaft?

Im Moment sind die Schotten britisch. Spalten sie sich ab, sollten die nein-Sager wenigstens die Möglichkeit behalten, Briten zu bleiben. Ob sie dann in Schottland automatisch zu Ausländern werden?
Und wie viel mehr Verwaltung wird es dann geben? So schön es klingt, frei und unabhängig zu sein, befürchte ich doch, dass das schottische Ja-Volk hier einem "Rattenfänger" nachläuft.

Gast

Warum macht es die englische Regierung nicht so wie sie sonst immer mit Europa umgeht: "Entweder es wird so gemacht wie wir es bestimmen oder ihr macht ohne uns weiter!"

Möbius
@derzweitekommentator

Volle Zustimmung! Das Referendum ist gerade das Symbol dafür das die Demokratie noch lebt! Warum? Weil die Menschen hier ausnahmsweise mal tatsächlich über eine Sachfrage entscheiden dürfen! Wie war ich enttäuscht nach der BTW die beiden großen Parteien mit ihren angeblich gegensätzlichen Gesellschaftsentwürfen im selben Bett vorzufinden und sich gegenseitig mit Amnesie bezüglich Wahlversprechen anzustecken! Kalte Progression? Erhöhung Kindergeld? Pustekuchen! Da ist es eine Wohltat wenn das Establishment mal ein bisschen ins Schwitzen kommt weil der Wahlausgang Unwägbarkeiten mit sich bringen könnte! Genau deshalb bekommen SPD und CDU von mir keine Stimme mehr! @Rotkäppchen: bei den baltischen Staaten muss ich Ihnen widersprechen, da sinnvolle Sezession auch geschlossene Siedlungsgebiete voraussetzt. Und in Venetien geht es wohl nur ums Geld, nicht um nationale Identität. Das könnte man sicher auch ohne Sezession lösen.

Eu62
Man kauft die Katze im Sack

Ich finde es vollkommen unfair, den Schotten jetzt den Schwarzen Peter zuzuspielen. Die beiden wichtigsten Fragen (und beileibe nicht die Einzigen) sind vollkommen ungeklärt: Welche Währung bekommt Schottland und wird es nahtlos in der EU bleiben können?
Man stelle sich doch bitte mal den "Worst Case" vor: Spanien, das wegen Gibraltar sowieso nicht gerade UK-freundlich ist, blockiert sowohl die Aufnahme überhaupt und obendrein die Aufnahme in den visumfreien Verkehr mit Schengen. Damit müssten die Schotten für jede Urlaubsreise auf den Kontinent ein Visum beantragen, von freier Arbeits- und Studierfreiheit ganz zu schweigen.

Die einzige faire Lösung wäre ein zwei-geteiltes Referendum. Erst stellt man einmal fest, ob überhaupt 50% eine Unabhänigkeit gut heißen wollen, danach hat die Regierung das Mandat, das beste herauszuholen -- und erst wenn alles feststeht, dann wird das in einem zweiten Referendum abgenickt - oder auch nicht.

RedDragon
@Residue - an Demokratie mangelt es in London

"Wir sollten lieber lernen wie man mit solchen Konflikten demokratisch zugeht. Stammes- und Clandenken hilft da nicht weiter.
Das einzige Argument fuer die Unabhaengigkeit ist das gesteigerte Selbstwertgefuehl das bisher ja nur als inhaltsleere Phrase in den Sonntagsreden von Politikern[Salmond] auftaucht".
.
Die Unabhängigkeit allein auf den Wunsch nach mehr Selbstwertgefühl zu reduzieren, ist genau das arrogante Unverständnis, das Schottland zur Trennung von England drängt. Denn damit unterstellt man den Schotten eben das, was London antreibt. Auch über die ganze Zeit des Irrglaubens, dass die meisten Schotten sowieso lieber bei England blieben.
.
Es war England, das Demokratie nicht verstanden hat, bzw. nicht leben wollte, sich seiner Vormachtstellung zu gewiss. Welcher es sich - mit der USA im Rücken - auch Europa gegenüber sicher wähnt.

Dass die Schotten anders ticken sieht man schon alleine an ihrem innenpolitischen Kurs, den sie nie haben leben können.

Gast
@18:14 von Skywalker

Bindungen an andere Währungen (oder auch an Gold) kann man kaputt spekulieren -- es sei denn, man lässt keinen Handel zu. Die Schweiz hatte ja auch nicht ihren Franken fest an den Euro gebunden, sondern eben nur einen Höchskurs festgelegt. Und, wie Sie richtig sagten, das ist recht leicht, denn sie können ja unbegrenzt Geld nachdrucken.
Dass man eine Bindung kaputt spekulieren kann, heißt aber nicht, dass der Versuch einer Bindung sinnlos ist. Die Konvertible Mark gibt es ja immer noch, und ihre feste Bindung an erst die DM und dann den Euro hält seit 2 Jahrzehnten. Die Währungsunion zwischen Belgien und Luxemburg hielt viel länger.
Wenn EU und Schottland eine Währungsunion haben wollen, dann wird das wohl nicht der fest konvertierte Scotty, sondern der Euro.
Ob ein frei konvertierbarer Scotty weicher wäre als der Euro würde sich zeigen müssen. Wir haben ja auch viele weiche Währungen integriert. Aber vermutlich haben Sie recht, denn traditionell ist das £ ja eine recht weiche Währung.

Gast
Wird es ein gewaltiges Durcheinander geben....?°!

Eine Separierung, Kleinstaaterei ist grundsätzlich nicht das, was man sich unter einem geeinten Europa vorstellt. Wenn andere folgen, wäre das ein Debakel. Andererseits sind individuelle Lösungen, starke Identitäten besser, als ein schwammiges Allerlei !
Ich bin seit vielen Jahren echter "Schotten-Fan", wüsste aber jetzt wirklich nicht, wie ich abstimmen sollte.
Viele Argumente auf beiden Seiten sind schlüssig. Die Schotten sind eher "Sozialdemokraten", können dadurch Europa mehr stärken; momentan verpufft das.
Ein berühmter Musiker und gebürtige Schotte, Ian Anderson (Jethro Tull) sagt: "Ich bin für den Verbleib Schottlands in der Union, ganz klar.....Viele Briten fühlen sich wie ich sowohl England als auch Schottland zugehörig, und das mit großer Leidenschaft. Es geht dabei jetzt um Zusammenhalt.....Wenn es dazu kommt (Teilung) wird ein gewaltiges Durcheinander ausbrechen – und es wird lange andauern. .." (Welt am Sonntag, 14.9.2014)

Eu62
@senfgeber

"wie bei tschechien/slowakai. die haben sich auch getrennt sind aber beide in der eu geblieben."

Das war in der Tat Senf. Die Trennung war 1992 und der Beitritt beider Staaten zur EU 2004.

Andererseits haben Sie natürlich Recht, die EU sollte sich für so einen Fall ein Procedere überlegen. Z.B. nach folgendem "Rezept": Wird der Acquis voll übernommen und stellt der noch existierende Gesamtstaat selbst den Antrag auf Verbleib, dann kann mit Unabhängigkeit die Mitgliedschaft beginnen, sofern die übrigen mit üblicher EU-Mehrheit zustimmen. Damit hätte in diesem Fall nur das Vereinigte Königreich ein Vetorecht (und mit der Konstruktion wäre auch Spanien davon zu überzeugen, dem zuzustimmen)

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nordstern 2
Liebe

Schotten.
Ihr habt Öl, Windstrom, Fisch und Whisky.
Das reicht für Euch erst mal locker zum guten Überleben. Wie England jammert das Ihr " abtrünnig" werden könnt ist ja schon fast peinlich.
Richtet den Blick nach Norden, dort gibt es reiche und UNABHÄNGIGE Staaten die auch Partner suchen. Lasst Euch keine Angst von der EU machen, schaut Euch das kleine Island an, die schaffen das auch ohne die Brüsseler Gängelung.
Also, habt Mut und werdet eventuell der
Initialzünder. Eventuell denken dann die Wirtschaffts-und Bankgläubigen Politiker mal an Ihren wirklichen Auftrag. Dem VOLK zu dienen das Ihnen bei Wahlen das Vertrauen geschenkt hat.
Habt Mut !!!!