Zugpassagiere stehen am 06.09.2014 während eines Warnstreiks auf dem Hauptbahnhof in Stuttgart (Baden-Württemberg) vor einer Anzeigetafel.

Ihre Meinung zu GDL legt Bahnverkehr lahm - und droht mit noch mehr Streiks

Hunderte Ausfälle, stundenlange Verspätungen - und unzählige Betroffene: Die Lokführer haben mit ihrem Warnstreik am Samstag den Zugverkehr in Deutschland lahmgelegt. Doch dies könnte erst der Anfang sein. Denn nun droht die GDL mit unbefristeten Streiks.

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40 Kommentare

Kommentare

klartext2020
ES REICHT!

Ich mache das jetzt 6 - Jahre mit. Bahn fahren heiß nur Probleme, jeden Tag andere. Was tut die Politik dagegen, nichts. Aber wir Bahnkunden sind auch Wähler!
Wenn ich in der Zeitung den Namen GDL oder Weselsky lese, geht mein Blutdruck hoch und ein Brechreiz stellt sich ein. Dann heißt es noch mehr Ärger auf dem Weg zur Arbeit, Lohnreduzierung durch Mehrkosten wie z.B. Autofahren. Also zusätzliche Kosten zum bestehenden Dauerticket. Heißt noch mehr Arbeitszeitverlust zu den anderen Zeitausfällen durch die täglichen DB Probleme. Wo ist eigentlich der Wille der Politik CO2 zu sparen, wenn das Auto die immer bessere Alternative, trotz Stau, wird (immerhin ein sauberes klimatisiertes Einzelabteil mit Ausstieg direkt vor der eigenen Haustür)?
GDL erfolgreich abschaffen, der Rückhalt ist verspielt!

Resistance1405
Diese Forderungen der GDL passen nicht in die Zeit!!

Zuerst mal sage ich zu diesem Forderungen der GDL:

Die GDL fordert von der Bahn dagegen fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei auf 37 Stunden. Weselsky machte die Deutsche Bahn für die Arbeitskämpfe verantwortlich. Diese wolle "ihre Hausgewerkschaft EVG" bei den Verhandlungen "in die Führungsrolle hieven" - obwohl die Mehrheit des Zugpersonals in der GDL organisiert sei.

Das passt absolut NICHT in die Zeit! Aktuell müssen wir Bürger alle mehr statt weniger arbeiten und dass für weniger Geld. Warum soll es den Lokführern besser gehen?? Was soll dieser Unsinn?? Außerdem: die Bahn ist sowas von marode und gehört absolut generalsaniert: angefangen von den Schienen die total marode sind und jeden Winter einfrieren, weiter über nicht funktionierende Klima-Anlagen in den Zügen, weiter über nicht funktionierende oder unterbesetzte Stellwerke (Mainz ist überall) bis hin zu unfreundlichem Personal in den Service-Centern....

Thomas Wohlzufrieden
Völker seht die roten Signale

Die Leistungsträger, also die Arbeitnehmer/innen haben sich in diesem, unserem Lande lange genug ausnehmen lassen. Höchste Zeit, das Blatt zu wenden. Ich wünsche der GDL gutes gelingen. Glück auf!

ohjemine
Führungsriege entlassen

...der Fisch stinkt vom Kopf. Ich kann die Streikenden verstehen, alles wird auf dem Rücken derer ausgetragen, die weder Geld noch Freizeit haben. Oben wird die Sahne abgeschöpft, nach unten wird getreten. Das Schienennetz ist marode und die Züge sind alles andere als zuverlässig. Ganz zu schweigen von den unglaublichen Kosten. Dazu noch "Wahnsinnsprojekte" wie S21 auf Kosten der Steuerzahler, man hält es wirklich nicht mehr aus, was die Bahn einem zumutet.

Gast
"Alle Räder stehen still...

wenn dein starker Arm es will" (G. Herwegh, Bundeslied).

Leider haben die großen Gewerkschaften und die spD vergessen, wo sie herkommen und wen sie eigentlich vertreten.

Ich wünsche deshalb der GDL viel Erfolg: "Mann der Arbeit aufgewacht und erkenne deine Macht"...

HZ
Wozu Weselsky

Der GDL-Chef Claus Weselsky hat durch seine Äußerungen deutlich bewiesen, dass ihm kommunikative Fähigkeiten fehlen. Er ist unfähig Gespräche so zu führen, da? ein Konsens überhaupt möglich wird. Um seine eigene Position zu sichern und auszubauen nimmt er tausende Reisende in Geißelhaft. Wieso läßt ihn seine Klicke gewähren ? So schadet man nur dem Ruf der Lockführer, der GDL und leider auch der Bahn.
Würde eine Persönlichkeit des Öffentlichen Lebens derart entgleisen, ihr Rücktritt wäre unvermeidbar. Wer hält und stützt diesen Mann. Lasst ihn gehen und die Gewerkschaften werden in die Lage versetzt mit der Bahn möglicherweise eine Einigung zu erzielen, die im Interesse der Mitarbeiter, der Reisenden u. des Unternehmens ist.

Gast
@ Resistance1405

"Aktuell müssen wir Bürger alle mehr statt weniger arbeiten und dass für weniger Geld. Warum soll es den Lokführern besser gehen??"

Was ist denn das für eine Denkweise? Andersrum wird ein Schuh draus. Wundere mich, da Sie ja sonst immer die Bürgerrechte vertreten. Aber anscheinend nur dann, wenn Sie selbst betroffen sind.

Forderung sei nicht zeitgemäß? Heißt das, Sie finden Lohndumping zeitgemäß und das wir alle mehr arbeiten müssen für weniger Geld, das finden Sie gut und das muß man nicht ändern ???

HZ
Meinen Sie das ernst oder doch besser zynisch?

Da wünsche ich Ihnen angenehme Aufenthalte während der Zwangspausen an diversen Bahnhöfen und gutes Gelingen bei Ihren Reisen zu Streikzeiten! Oder fahren Sie lieber Auto, dann sehen sie sicher gerne wie die Völker von der GDL geplangt um am Bahnsteig stehen gelassen werden. Wen kümmerts, die Politik scheinbar nicht, die GDL offensichtlich nicht. Die Menschen die mit der Bahn reisen müssen oder wollen sind halt hinzunehmende Opfer ? - Vor diesem Hintergrund sollten Sie über Ihren Kommentar nochmal nachdenken

Gast
als ob die Streiks was aendern..

ich fahre zwar sehr sehr gerne Bahn, ist immer noch besser als mit dem Stueck ueberteuerten Blech auf 4 Raedern mit denen die meisten Leute so Ihre Immobilitaet ausleben unterwegs zu sein, aber Verspaetungen und Ausfaelle sind auch ohne Streik an der Tagesordnung.
Ob die Bahnmitarbeiter/innen was erreichen, ich goenne es Ihnen, glauber aber nicht daran. Zumindest erfaehrt man aus persoenlichen Gespraechen, dass der Groll auf den geizigen Arbeitgeber (Sparwahn und Geiz sind ja leider ueberall an der Tagesordnung) mindestens genauso gross ist, wie der der genervten Fahrgaeste...
Dass unzufriedenes Personal mit nicht ausreichend zu Verfügung gestellten Mitteln ein Unternehmen ueber kurz oder lang kaputt machen leuchtet; egal, Hauptsache "kompetente Leute" wie der Pofallo werde fuer ihre Super-Arbeit anstaendig honoriert....

Resistance1405
@ HZ (17:45): stimmt, Weselsky ist absolut untragbar!

hi HZ

Der GDL-Chef Claus Weselsky hat durch seine Äußerungen deutlich bewiesen, dass ihm kommunikative Fähigkeiten fehlen.

exakt! Genauso ist es. Weselsky ist absolut untragbar geworden bei der GDL!

Er ist unfähig Gespräche so zu führen, das ein Konsens überhaupt möglich wird.

stimmt, dem geht es um seine eigenen Profite! Er will sich an die Spitze aller Lokführer und Bahnmitarbeiter stellen und die EVG abschaffen. Aber damit übergeht er die Rechte der Mitglieder der EVG.

Um seine eigene Position zu sichern und auszubauen nimmt er tausende Reisende in Geißelhaft.

Nö, es gibt andere alternative Verkehrsmittel. Umsteigen und gut is. So zeigt man diesem Typen, wo die rote Ampel ist!!

Wieso läßt ihn seine Klicke gewähren ? So schadet man nur dem Ruf der Lockführer, der GDL und leider auch der Bahn.

Der DGB hat schon gemahnt, dass man die GDL endlich an die Leine legen soll:

http://tinyurl.com/m4m4895

Resistance1405
@ Gironimo (17:51): die Löhne orientieren sich an der Konjunktur

@ Gironimo

und das wir alle mehr arbeiten müssen für weniger Geld, das finden Sie gut und das muß man nicht ändern ???

Solange es die wirtschaftlichen Verhältnisse erfordern, dass wir alle unseren Gürtel etwas enger schnallen müssen, ist es nunmal so! Alles andere führt zum wirtschaftlichen und finanziellen Kollaps. Mit solchen hohen Lohnforderungen muss gewartet werden, bis di Konjunktur in Deutschland wieder besser aufgestellt ist und bis die Situation auf dem Markt solche Löhne wieder abbilden kann und dass ist derzeit nicht der Fall.

Vielen Unternehmen wie der Bahn, der Lufthansa, anderen mittelständischen Unternehmen geht es derzeit nicht gut. Das sieht man an den nackten Zahlen. Guck dir doch bitte mal die Geschäftsberichte von der Bahn und von der Lufthansa an.

Von daher: wie wäre es, wenn die GDL bei ihren Forderungen auf die Hälfte runtergeht und so einen Kompromiss ermöglicht??

Von daher: etwas mehr Bescheidenheit täte der GDL gut!

Thomas Wohlzufrieden
um 17:42 von Gironimo

Absolute Zustimmung zu Ihrem Kommentar. Gruß.

Hustensaft
Streikinhalte definieren

Ob die Forderungen der Gewerkschaft bezüglich Arbeitszeit und Gehalthöhe angemessen sind - nun, darüber kann man unterschiedlicher Auffassung sein. Was aber nicht sein kann, dass hier das Streikrecht missbraucht wird, um Machtspiele zwischen zwei Gewerkschaften auszutragen - und genau das macht die GdL (derzeit auch); diese Mätzchen gehören verboten.

Außerdem muss sich die Gewerkschaft fragen lassen, ob ihre Streiks angemessen sind. Zwischen zwei Warnstreikrunden wird üblicherweise verhandelt - und Gesprächsangebote der Bahn gab es ja wohl. Diese nicht zu nutzen sondern - am Ende auf dem Rücken der Fahrgäste - einfach noch einmal zu streiken, ist pures Imponiergehabe und kann nur als Machtspielchen bezeichnet werden. Die Lokführer und alle übrigen in der GdL organisierten Eisenbahner sollten darüber nachdenken, ob sie den richtigen Gewerkschaftsvorsitzenden haben oder ob da nicht ein Selbstdarsteller tätig ist.

Klausewitz
Gleichberechtigung

Gut so Schluß mit dem niedriglohn Sektor. Privatisierung der Bahn oder Teilen davon ist nur deswegen interessant weil die "Investoren" die Löhne drücken.
Schluß damit

Nadelspiel
Streiks sind richtig...

solange sie nicht auf Kosten von zig Hunderttausenden nicht Beteiligten geführt werden.Forderung 5%mehr Lohn und zwei Stunden weniger Wochenarbeitszeit.Seit wann werden Entgelt-und-Mateltarifsachverhalte gemeinsam verhandelt.Die GDL im Beamtenbund,die EVG im DGB.Wusste bisher nicht das Lockführer sich als Beamte fühlen und das in der GDL auch anderes Zugpersonal aufgenommen werden kann.Beide Großvertreter,Beamtenbund und DGB,sollten intern klare Worte an ihre Einzelgewerkschaften finden.Gibt es Probleme zwischen diesen beiden Einzelgewerkschaften,dann sollten die beiden großen Vertreter endlich dafür sorgen,das bei der DB endlich geklärt wird,wer für wen zuständig ist und wer in welche Gewerkschaft aufgenommen wird.Wo bleiben hier schlichtende Worte der Vertreter der Gewerkschaften und Betriebsräte im Aufsichtsrat der DB.Möchte man die DB erhalten,dann gibt es andere notwendige Themen,die Mitarbeiter zu motivieren auch mit einem Lohnzuwachs,die Kunden zu erhalten,das Motto des Tages.

Klabautermann 08
@ Rsistance1405

wenn Sie immer mehr für immer weniger arbeite müsse, machen Sie oder Ihre Gewrkschaft etwas falsch. Das ist allerdings KEIN Grund, das andere Gewrkschaften oder Arbeitgeber den gleichen Fehler machen. Es gibt "Berufsstände" die sich ihre Bezüge (Diäten) in weitaus anderen Dimensionen selber erhöhen ohne Rücksicht auf die finanzielle Lage des Unternehmens (Staatsverschuldung).
Leider wird hierzu weitaus weniger Teater drum gemacht als um die piloten oder Zugführergehälter.

Klabautermann 08
@ Thomas Wohlzufrieden

"Ich wünsch der GDL ..."

Jain, Ich wünsch den Lockführern gutes Gelingen. Die GDL sollte allerdings einen Gang runter schalten und sich auf ihr Klientel beschränken und nicht versuchen die Restbelegschaft der DB zu spalten, in dem sie in fremden Gewässern fischen will um mehr Macht zu bekommen.

Visitor²
Endlich ein GUTES SIGNAL !

Hier zeigt endlich eine Gewerkschaft, das Sie auch die Interessen Ihrer Mitglieder vertreten haben will und nicht nur die Bosse der Firma die Sahne abschöpfen soll.

Es ist zwar traurig das so viele Menschen darunter leiden müssen, aber das sollte auch den Bossen zeigen welche Verantwortung Sie angesichts Ihrer kaiserlichen Vergütungen haben.

Seit die Bahn privatisiert wurde, sind 2 Dinge gewiss.
1.) Die Verspätungen im Bahnverkehr &
2.) Die Preiserhöhungen die ständig nur durch neue Ausreden erklärt wird.

Der Kunde soll und darf leider nur immer eines! Noch tiefer in seine Tasche greifen um evtl. ein Ticket zu erhalten.

Kommt dann die Bahn auch noch zu spät, dann ist das halt des Kunden Pech und er hat das Nachsehen, richterlich angeordnet.

Für die Menschen auf dem Land, da ist der Zug schon seit der Privatisierung abgefahren, denn hier wurden als Erstes die Gleise still gelegt.

Aber ich wünsche der GDL viel Erfolg! Zu mindestens noch so lange wie die Bahn noch Kunden hat.

Gast
Man könnte es auch so sehen...

... mehr Einkommen bei den Gewerkschaftsmitgliedern und damit höhere Mitgliedsbeiträge. Somit könnten sich die Funkionäre (endlich) auch einen Schluck aus der Pulle gönnen.

Thomas Wohlzufrieden
um 18:19 von Klausewitz

Das haben Sie völlig richtig erkannt und dokumentiert. Gruß.

Andy-13

Man kann es natürlich auch anders herum sehen: Da der Bahnvorstand nur seine Aktionäre im Blick hat, stellt er sich stumm und geht nicht auf die Forderungen der GDL ein. Und das heisst dann in der Konsequenz für die Bahnvorstände und Aktionäre: Wer nicht hören will, muss fühlen. Die Beeinträchtigung der Reisemöglichkeiten liegt doch in der Verantwortung der Bahn und nicht in der der GDL. Die GDL hat mir noch nie ein Ticket verkaufen dürfen, das war immer die Bundesbahn selbst. Allein Ihre Aufgabe ist es, für ungestörtes Reisen sorgen, deshalb sehe ich keinen Anlass der GDL irgendeine Schuld zuzuweisen. Anders wäre es natürlich, wenn die Bahn auch den Beschäftigten gehören würde. Aber davon ist man ja weit entfernt. Oder sehe ich das falsch?

tashina
Aufwachen !

@ Gironimo :

" "Mann der Arbeit aufgewacht und erkenne deine Macht"..."
---------------------------

Es wird Zeit, dass wir alle aufwachen !
Alle gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer - und auch alle ohne Gewerkschaftsmitgliedschaft (denn auch sie profitieren von Tarifabschlüssen)!!

Heute zu diesem Thema gelesen - Frau Nahles ist längst dabei, das Streikrecht einzuschränken!
Im Herbst will sie ein Gesetz dazu vorlegen ..

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article131780914

Die Arbeitnehmerfeindlichen Stimmen an dieser Stelle können also applaudieren und sich gegen die eigenen Interessen mit den AG verbrüdern..

ICH hoffe allerdings, dass bei Umsetzung der Pläne sämtliche Gewerkschaften gemeinsam, zeitgleich und unbefristet streiken werden - so lange, bis sich die Regierung wieder an das Grundgesetz erinnern wird!
Sonst werden wir sehr schnell jeglicher Rechte beraubt sein u. zahnlose Gewerkschaften brauchen wir dann nicht zur Versorgung der Vorstände ..

Klabautermann 08
@ Andy-13

"Man kann es natürlich auch anders herum sehen: ...."

Wenn die GDL ihre Forderungen überzieht und versucht unberechtigt in fremden Gewässern zu Fischen (Zugbegleiter und mehr) ist es schon Pflicht der DB ein zu schreiten.
1.) die Aktionäre sind immer noch "wir alle"
2.) hören Sie ja das Gejammere der Kunden die schon wieder höhere Fahrpreise anprangern
3.) wenn sie in Konkurrenz zur wesentlich größeren EVG treten will gibts Unruhen innerhalb der Belegschaft, weil für die gleiche Tätigkeit 2verschiedene Tarife ausgehandelt werden.

Deswegen gab es einen Vertrag der bisher geregelt hat welche Gewerkschaft für welchen Teil der DB Tarife aushandeln durfte. Dieser ist nun abgelaufen und Herr Weselsky will nun seine Macht auf den "Rest" der DB ausdehnen. Die DB hat Angebote unterbreitet ist aber nicht bereit hier die "DB" in zwei parallele Tarifeinheiten spalten zu lassen.

Rumpelstolzchen
Es geht nicht um eine Einschränkung des Streikrechtes

"Heute zu diesem Thema gelesen - Frau Nahles ist längst dabei, das Streikrecht einzuschränken!
Im Herbst will sie ein Gesetz dazu vorlegen ..

http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article131780914"

Das Streikrecht hat sich im Interesse einer ausgewogenen Machtbalance bewährt. Es mag gelegentlich unbequem sein, aber alle Beteiligten wissen von der Nützlichkeit ausgewogener Verhältnisse.

Wildlaufende Spartengewerkschaften haben sich definitiv nicht bewährt. Wir haben die Konsequenzen ja direkt vor der Haustür. Der Niedergang des Empires ist nicht nur, aber durchaus im erheblichen Umfang ein Werk der untereinander konkurrierenden Spartengewerkschaften.

Natürlich haben die Arbeitsgeber auch die Mittel zur Auseinandersetzung mit Spartengewerkschaften zur Hand. Wenn eine Spartengewerkschaft eine Firma lahmlegt, muss der Arbeitsgeber keinesfalls die übrigen Däumchen drehenden Mitarbeiter zahlen. Angewendet wird das selten.

Weitere Alternativen?

Klabautermann 08
@ tashina

"ICH hoffe allerdings, dass bei Umsetzung der Pläne sämtliche Gewerkschaften gemeinsam, zeitgleich und unbefristet streiken werden - so lange, bis sich die Regierung wieder an das Grundgesetz erinnern wird!"

Schön wäre es. Geht leider nicht, da Generalstreiks in Deutschland gesetzlich verboten sind.
Aber einer nach dem andern geht und wenn die Automobilindustrie gemeinsam streikt wird auch die CDU-Fraktion merken, das auch ein Streik in der "Luftballonproduktion" die (Volks)Wirtschaft trifft. Gleiches gilt für die andern großen Gewerkschaften. Komisch das ausgerechnet hier von VOLKSwirtschaft geredet wird, wobei das ArbeitnehmerVOLK(s) nicht relevant zu sein scheint.

tashina
@ Resistance

Sie legen doch sonst auch immer viel Wert auf die Einhaltung des GG ..
Lesen Sie doch einfach mal GG Art.9, Abs.3!

Dass die Bahn nach wie vor marode ist, sollten Sie dem Vorstand und der Bundesregierung sagen ! Immerhin verlangt der Bund dieses Jahr 700 Mill. Dividende von der Bahn!
Die AN haben jedenfalls für die Sanierung NICHT den "Gürtel enger" zu schnallen !

Im Vergleich zu dem Streik hatte letztes Jahr der ständige Arbeitsplatzabbau der Bahn dafür gesorgt, dass der Mainzer Hauptbahnhof wochenlang! nicht angefahren werden konnte. Das hatte weit umfassendere Auswirkungen auf den Verkehr des gesamten Rhein-Main-Gebietes.
Wie finden Sie das denn ??
Allein im letzten Jahr haben Bahn-Mitarbeiter wegen Arbeitsplatzabbau 8 Mill. Überstunden geleistet !
DAS ist o.k. und "in die Zeit passend" ??

Gewerkschaften gibt es, um sich gegen solche Zustände zu wehren.
Die Kleinen sind nicht so angepasst wie der DGB - deshalb sollen sie weg, unter Bruch des GG!
Nur darum geht es.

Klabautermann 08
Nachtrag @ Rumpelstolzchen

& All.
Die Bevorzugung des Güterverkehrs ist NICHT auf dem "Mist" der DB gewachsen sondern politisch gewollt.

nodoping
Was verdienen Lokführer eigentlich?

Hat jemand eine Ahnung was Lokführer verdienen? Wäre ja bei der Debatte nicht unwichtig zu wissen.

Gast
fehlende Solidarität politisch gewollt

Ich beobachte schon lange die fehlende allgemeine gemeinsame Solidarität aller Arbeitnehmer und natürlich aller Arbeitslosen, aber auch die gemeinsame fehlende Solidarität beider Gruppen.
Kaum streikt eine Berufsgruppe, sind alle anderen Arbeitnehmer die sich dadurch persönlich benachteiligt fühlen, gegen den Streik. Viele Kommentare hier zum Thema GDL-Streik bestätigen das.

Bin der Meinung, das dies politisch gewollt ist, die Agenda2010 hat die Arbeitnehmer und die Arbeitslosen gespalten. Nur so konnte man (mit Hilfe der großen Gewerkschaften) sittenwidrige Löhne und andere 'Späße' wie Zeitarbeit, oder Jobcenter gesellschaftsfähig machen, Lohndumping durchsetzen.
Es fehlt einfach an Solidarität untereinander.

@Thomas Wohlzufrieden, Klausewitz und tashina : dito. Grüße

Gast
Rote Fahnen Nostalgie

Vielleicht erkennen die "starken Arme" eines Tages, dass sie im gleichen Boot wie die Bosse sitzen. In den Zeiten einer deregulierten Wirtschaft gibt es zunehmend Alternativen zu einer maroden Bahn, die noch von Bürokratentum vergangener Dekaden zehrt und die die Folgen der desaströsen Mehdorn-Ära noch lange nicht verwunden hat. Mit Gerechtigkeit kann da keiner kommen, wenn ein paar wenige Berufsgruppen sich ein leckeres Streiksüppchen auf Kosten der Allgemeinheit kochen, da sie am längeren Hebel sitzen.

Erich Kästner
Als Bahnkunde Entschädigungen einfordern!

Es ist ätzend, wenn 2 Verhandlungspartner nicht wissen wie man verhandelt und diese Unfähigkeit auf dem Rücken von Millionen Fahrgästen lastet.

Wer so wenig auf einander zugeht, dem ist es wohl völlig Wurst, wie die Betroffenen darunter leiden. Das gilt für die Bahn AG genauso wie für die GDL. Die GDL kostet es überhaupt nichts und die Bahn AG fast nichts, wenn die Bahnkunden Stunden am Gleis hocken müssen.

Sowas kann man ändern, wenn man als Bahnkunde das Recht auf Entschädigung bei Verspätungen einfordert. Dieses Recht gilt auch bei Streiks. Auch wenn es nur Mini-Beträge sind. Der Aufwand lohnt sich, wenn zumindest einer der beiden Verursacher das zu spüren bekommt!

tashina
@ Rumpelstolzchen 21.15

Es gibt aber keine "ausgewogenen Verhältnisse" mehr, das ist doch schon lange vorbei .. und betrifft nicht nur die Bahn oder die Lufthansa.
Konkurrenzdruck und der Zwang, maximale Gewinne zu erzielen, werden ausschließlich auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen.

Selbstverständlich geht es um die Einschränkung des Streikrechtes (und nur bedingt um die Spartengewerkschaften)!
Diese Gesetzesinitiative zielt darauf ab, jede vom DGB unabhängige Bewegung gegen Angriffe der Unternehmen auf Arbeitnehmerrechte und gegen weitere Sparprogramme der Regierung von vornherein im Keim zu ersticken ..

DAS aber ist gegen das GG !

Artikel 9 Absatz 3 des Grundgesetzes gewährt ausdrücklich und für jedermann das Recht, „zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden“, die ihrerseits das Recht haben, „Arbeitskämpfe zu führen“.

Ich bin nicht widerspruchslos bereit, Rechte her zu schenken, weil die AG das so wollen ..
Ob ich sie nun z.Zt. nutze , oder nicht.

Axtos
@Klar001

"Vielleicht erkennen die "starken Arme" eines Tages, dass sie im gleichen Boot wie die Bosse sitzen."

Die einen Rudern und die anderen Angeln. :-)

Wenn Arbeit Reich machen würde, gehörten die Mühlen den Eseln.

GeMe
21:38 von nodoping: Gehalt Triebfahrzeugführer

Ein Triebfahrzeugführer (Lokführer) im Fernverkehr verdient je nach Berufserfahrung zwischen 2429,85€ und 2938,06€ brutto im Monat. Zugbegleiter haben ca. 15% weniger.

GeMe
Geld wäre genug vorhanden.

Wenn man die Bahn als ökologisch sinnvolles Verkehrsmittel von der EEG-Umlage befreien würde, wäre mehr als genug Geld vorhanden, die geforderte Lohnerhöhung zu bezahlen.

Auf einer Fahrt von Hamburg nach München (ca. 6 Std) fallen ca. 600 Euro Lohnkosten für das Zugpersonal an
(1 Lockführer + 5 Zugbegleiter).

Gleichzeitig verbraucht der Zug (ICE) Strom für ca. 6000 Euro (48000 kWh zu 12,5 Ct je kWh). Davon entfallen ca. 470 Euro auf die EEG Umlage.

Streich man die EEG Umlage und zahlt dem Zugpersonal 10% mehr, bleiben noch 410 Euro für Investitionen oder ca. 2% Fahrpreissenkungen.

A-H
Zwei Gewerkschaften, keine Lösung

Es gibt doch in der ganzen Geschichte zwei Probleme:

1. Natürlich verdienen Lokführer für die Verantwortung, die sie jeden Tag zu schultern haben zu wenig Geld! Da muss man überhaupt nicht drüber diskutieren. Ich wundere mich daher über die Ansichten so mancher, die ihren (berechtigten) Frust an der Bahn jetzt an den Lokführern auslassen. Missmanagement und falsche Prioritäten seitens des Vorstands haben doch NICHTS mit der Bezahlung von Personal zu tun. Das sind zwei unterschiedliche Vergleichsgruppen.

2. Was die Erfolgschancen dieses Streiks schmählern dürfte, ist der kindische Streit zwischen zwei Gewerkschaften, denen es eigentlich nur um ihre Öffentlichkeitswirksamkeit geht. Das war auch im Falle von Burger King mit der NGG so. Man muss mal ernsthaft darüber diskutieren, ob Gewerkschaften derartige Aggressivwerbung für Mitgliedergewinnung betreiben dürfen oder ob sie WIRKLICH mal etwas für ihre bestehenden Mitglieder tun. Anspruch und Wirklichkeit klaffen da sehr auseinander.

mhsh

Ês geht doch eher darum, das wenn solche Gewerkschaften Steiken ist das öffendliche Leben stark von Betroffen.
Während in anderen Zweigen es nicht auffällt.

Gast
Bei dem Lohn kann ich den Streik verstehen

Bei den hier angegebenen Gehältern kann ich den Streik sogar verstehen.
So ein Lockführer hat Verantwortung für einen ganzen Zug voller Menschen. Und muß ständig bei der Sache sein (was passiert wenn nicht hat man ja bei dem letzten großen Zugunglück, in Spanien glaube ich war das, gesehen).

Wenn ich das mit dem Pilotenstreik diese Woche vergleiche... Die bekommen viel mehr Kohle und können zwischen Start und Landung quasi schlafen gehen....