Ihre Meinung zu Euroschau: Draghi drängt Politik zum Handeln

Aus Sicht von EZB-Präsident Draghi ist der Weg aus der Euro-Krise klar: Europa braucht Konjunkturprogramme und Steuersenkungen. Die Zentralbank sei am Ende ihrer Möglichkeiten. Jetzt müssten die Staaten ran.

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20 Kommentare

Kommentare

claireannelage
Bekommen ja...

"Mit dem TLTRO-Programm können sich die europäischen Banken in großem Stil sehr günstig Geld bei der Notenbank leihen. Allerdings müssen sie sicherstellen: Das Geld muss in Form von Krediten auch bei Verbrauchern und Unternehmen ankommen."

Mit Sicherheit wird ein Teil des Geldes beim Verbraucher ankommen - nur werden diese Kredite dann nicht mehr günstig sein.

Hartl

vielleicht ist Krieg das Konjunkturprogramm.
Papst Franziskus sagte ja kürzlich, dass der Kapitalismus zum überleben Kriege braucht.
Dann sind wir ja auf einem guten Weg.

Gast
Das haben...

..schon die Herren Marx, Engels und Lenin behauptet und wahrscheinlich damit recht gehabt.

RiedelEbb
Die Krise zur Krise

Die Zinsen sind bereits an der Null-Grenze und trotzdem bekommen die Mittelständler kaum an Kredite. Die EU und aber auch die USA befinden sich in einer schlimmen Wirtschafts- und Finanzkrise. Bisher wird alles versucht, die Situation zu vertuschen. Aber es wird schlimmer und da hilft nur noch eines: eine Krise, die noch schlimmer ist. Diese geschaffene Krise erleben wir in der Ukraine und Russland wird zum bösen Feind erklärt. Wenn ich nun höre, dass die NATO in den nächsten Tagen ein Manöver in der Ukraine abhalten wird, frage ich mich, ob die Politiker im Westen tatsächlich einen Krieg mit Russland provozieren wollen? Das ist doch die Wirtschafts- und Finanzkrise wirklich nicht wert. Denn aus einer Eskalation gehen alle Seiten geschwächt heraus.

Thomas Wohlzufrieden
Draghionische Maßnahmen

Aus meiner Sicht ist der Weg auch klar: Gebt den kleine Leuten Leuten Geld (Abbau von Schwarzgeldalpen) in die Hand, und sie setzten es sofort wieder um, weil sie sich seit Jahren schon nichts mehr anschaffen können. Mit dem "Konjunkturprogramm" kann aber auch Krieg und Aufrüstung gemeint sein, wobei dann gleichzeitig auch die Frage geklärt ist, warum der Westen für die Ukraine so einen Aufstand macht.

Gast
@Romanovi

"Umsatz von 50.000 im Monat" ist zwar schön, sagt aber nichts aus über die Rendite. Man kann mit 50.000€ Umsatz Verluste einfahren (wenn die Ausgaben höher liegen als 50 k€) oder 50% Rendite haben.
Im Durchschnitt liegt die Geschäftsrendite erfahrungsgemäß zwischen 5 und 10%, d.h. 2,5-5.000€ pro Monat, davon kann man keine 8 Mitarbeiter zahlen. Von daher hat die Bank schon recht mit ihrer Zurückhaltung (außer man kann eine wesentlich höhere Rendite ausweisen anhand von Bilanzen oder BWAs).
Und nein, ich bin kein BWLer.

Rumpelstielz
Geld ..

das nicht dort ankommt, wo es produktiv wirksam wird ist in den "Himmel geschossen" Geld auf und für den Kapitalmarkt gibt es genug, das richtet nur Schaden an.
Wir brauchen endlich eine Spekulationssteuer, die wirksam den Geldfluss in produktive Investitionen lenkt.
Wir brauchen also wie in den meisten Fällen nicht mehr, sondern anders ( das gilt in Form, Verteilung und Qualität für Nahrungsmittel, Verkehrsmittel, Hilfsmittel, Energie, Grund und Boden, Wohnraum, Bildung, Pflege, etc.) Raum genug für Investitionen gibt's schon, nur tun muss man's halt..

ladycat
Draghi wird immer wieder von den Problemen

eingeholt, weil die Ursachen der Krise nicht angegangen wurden.
Die Märkte mit noch mehr Geld zu fluten, ist Quatsch, weil sowieso schon viel zu viel in Umlauf ist und damit hauptsächlich nur gezockt wird.
Konjunkturprogramme sind unsinnig, weil es nur kurzfristige Strohfeuer sind. Die Märkte sind schon viel zu übersättigt. Wer soll denn die ganzen Waren kaufen? Außerdem beißt sich die Katze in den Schwanz, wenn sich dadurch die Staaten noch mehr verschulden müssen. Damit begeben sich sich wieder mehr in den Würgegriff der Finanzmafia.
Wir brauchen eine Steuer für Finanzgeschäfte und die Nutznießer der Krise müssen endlich zur Kasse gebeten werden. Die schwachen Länder gehören aus der Eurowährung raus. Aus den Südländern werden niemals Industrieländer. Dort muss man auf Tourismus und heimische Landwirtschaft setzen. So wie vor dem Euro.

Gast
Und Frau Merkel

stellt sich mal wieder vor den dt. Michel. Solange bei uns die Sache läuft darf es blos keine Abweichung vom Kurs geben.

Der dt. Michel bemerkt dabei nur leider nicht dass das lediglich ein "Betrieb auf Zeit" ist. Spätestens wenn "um uns herum" die Volkswirtschaften völlig wegbrechen, spätestens dann trifft es auch den dt. Michel hart. Aber hey, was kümmert uns das "Morgen".

Und Frau Merkel wird im Zweifel sicher einen Weg finden Ihren Hals aus der Schlinge zu ziehen.

Gast
@ Hartl - 07:19 Krieg zum Überleben

Ganz unrecht hat der Papst nicht. Aber warum?
Dabei wird viel Kapital eingesetzt und die Industrie
angekurbelt, dann wird noch mehr Kapital vernichtet.
Den Menschen selber hilft das aber nicht, denn sie
leiden darunter.
.
Der einzige der davon profitiert ist das Kapital
in Form der Wirtschaft, die sich in den letzten
Jahrzehnten aus ihrer sozialen Verantwortung
stehlen konnte.
.
Da hilft auch noch mehr noch billigeres Geld nicht,
da es nicht dort wirkt wo es sollte. Das verkennt
die EZB und Herr Draghi vorsätzlich.
.
Zu viel billiges Geld, Banken die damit Kasino spielten,
Staaten die auf Pump leben und mangelde Einnahmen
in Form von Steueraufkommen waren erst Auslöser
aller Probleme und sollen jetzt als Gegengift heilen?
Das verstehen freilich nur noch "Wirtschaftsweise"
oder Schamanen.

Gast
@Romanovi

Sie werden der Bank noch dankbar sein, dass sie den Kredit nicht gewaehrt hat. Wichtig in diesem Zusammenhang ist noch zu wissen, dass Banken kein Geld verleihen. Es wird im Prozess der Kreditvergabe fuer sie neu erzeugt auf den Sicherheiten ihrer dinglichen Wertsachen. Die Bank verleiht niemals das Geld anderer Leute wie den Sparern oder deer EZB. Das duerfen sie auch gar nicht.

Gast
Das war doch von anfang an klar

Wir haben eine Zentralbank die ohnehin nicht viel machen kann. Aber selbst wenn wir eine FED hätten, könnte die in dieser Situation nicht viel ausrichten. Es ist und war immer die Politik am Zug. Das unsere Kanzlerin immer noch glaubt eine Erholung zu sehen, die einzig auf den sinkenden Zinsen bedingt durch das Aufkaufprogramm der EZB beruht (und hier immer als Folge des "Sparen" gepriesen wird), ist eigentlich zwei Jahre danach der Gipfel.
.
Mit dem Aufkaufprogramm hat man die Zinsen der Anleihen von der wirtschaftlichen Entwicklung entkoppelt.
.
Wenn es um die Wirtschaft geht, da geht es jetzt gerade nach Minimalwachstum wieder abwärts. Und wenn ich dann höre Steuersenkungen, dann weiß ich wie das in den Ohren der Vorteilnehmer wieder zu deuten ist: Natürlich nur 'oben' damit man investieren kann. Investieren in eine stagnierende Wirtschaft? Funktioniert ja in Griechenland super.
.
Die Politik hat dieser Krise produziert und sie steht damals wie heute in der Verantwortung.

Theo Hundert
Der Kern der Krise

So wie ich den Artikel verstanden habe will Draghi den Mittelstand Europas förden.(Hoffentlich verwechselt er nicht Tochterfirmen von Konzernen mit Klein+Familienbetriebe). Er will sicherstellen das die Banken Die Kredite an "Mittelstand" weiteleitet. Ich denke hier haben wir das Problem den die Banken werden die Gelder munter weiter an den Wertpapierbörsen verzocken. Wie will Draghi die Banken daran hindern.

Vendulum

Das ist das Problem der EU. Viele kleine Schiffe von denen nur einige kentern kann man wieder aufpäppeln. Wenn ein riesiges Schiff auf Grund läuft war es das. EU = Europas Untergang.

Gast
Die Lösung!

ist im Gegenteil kein Konjunkturprogramm (der Aufschwung hält so lange an wie das Programm, also reine Geldverbrennung) sondern die Einführung einer Vermögenssteuer:
produktives Kapital (Geld das in Betriebe investiert wird, Existenzgründungen, vieleicht auch Staatsanleihen) ist davon befreit, unproduktives Kapital (Zockerkohle, Derivate etc.) wird heftig besteuert dann werden Investitionen dort wo sie allen helfen wieder interessant. Dann senkt man noch die Steuern der kleinen Leute und die haben Geld das sie wieder ausgeben können.
... Tja aber so was wird mit den heutigen Politikern niemals geschehen.

ardandi
Systemfehler Kapitalismus

Der Patient liegt immer noch auf Intensiv. EU-Beamte hauen von Zeit zu Zeit irgendwelche Spritzen rein, aber das verlängert nur das Leiden. Gesund wird das Geschwür nicht mehr, da es zum Überleben ständiges Wachstum und viel Ressourcen braucht. Zudem entstehen immer neue Geschwüre die alle immer noch mehr Ressourcen wollen. Aber die Ressourcen werden immer knapper. Wir alle und vor allem unsere Politiker verschliessen gerne die Augen vor dieser Wahrheit. Leider hat die herrschende Klasse hat keine Lust etwas zu ändern, ihnen geht es in den letzten Jahren ja immer besser. Immer reicher werden sie.

Gast
Bankenregulierung fordert Risikomanagement

In Folge meherer Bankenkrisen wurde BASEL III im EU-Raum installiert mit schärferen Eigenkapital- und Risikomanagementanforderungen (analog sollte irgendwann einmal auch Solvency II für die Versicherer an den Start gehen, aber das zieht sich).

Folge dieser Verschärfungen ist, dass das Eingehen von Risiken das notwendige Risikokapital, welches die Bank braucht nochmals erhöht wurde (je nach Art des eingegangenen Risikos und Kreditvergabe ist ein Risiko, da immer die Gefahr besteht, dass jemand nicht zurückzahlt).

Je höher das Risiko in Summe, desto mehr Eigenkapital müssen die Banken vorweisen. Man solle sich also nicht wundern, dass die Banken zurückhaltender sind.

Pikant: Das Aufnehmen von Staatsanleihen des EU-Raumes zählt NICHT als Risiko. Damit sollten die Banken angeregt werden, die klammen EU-Staaten zu stützen.

Dana
Konjunkturprogramme + Steuersenkungen = Staatsverschuldung

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Und jetzt ratet mal, was die Ursache der Eurokrise ist....
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Richtig: Staatsverschuldung.
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Die Mittelchen, die der Goldman-Sachs-Draghi da anpreist, sind Benzin aufs Feuer.
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Das wird lustig. Denn der letzte Ausweg wird dann die Hyperinflation sein, mit direktem Ankauf der EZB von Pleitestaats-Anleihen, die sonst keiner kaufen würde.
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Den Schrott darf dann der europäische Bürger bezahlen.

Hugomauser
@von Kopfschmerz11

"sondern die Einführung einer Vermögenssteuer:
produktives Kapital ...ist davon befreit, unproduktives Kapital ...wird heftig besteuert dann werden Investitionen ...wieder interessant. Dann senkt man noch die Steuern der kleinen Leute und die haben Geld das sie wieder ausgeben können."

Wenn das so einfach wäre: Zunächst ist Kapital Kapital. Aktien zum Beispiel sind nichts anderes als Firmenanteile, also in Ihrem Sinne "produktives Kapital", auch Immobilienfonds fallen dann unter "produktives Kapital", weil sie einen Anteil an einer (vermieteten)Immobilie darstellen. Unproduktives Kapital wäre zum Beispiel die Hochseeyacht, die ich zu meinem Vergnügen habe. Wenn die aber hoch besteuert wird und ansonsten nur "produktives Kapital" vorhanden ist, muss ich ja "produktives Kapital" oder die Yacht verkaufen, um die Steuern zu zahlen.

Kein wohlhabender Mensch hat ein wirklich dickes Bankkonto. Meist dürfte das Geld immer irgendwo angelegt sein. Meistens dürften das Firmenbeteiligungen sein

ladycat
@ Dana

Klar waren die Staaten schon vor der Krise 2008 verschuldet, aber das Genick hat ihnen die massenhafte Bankenrettung gebrochen.
Aber anstatt die Zocker, wie in den USA geschehen, an der Rettung zu beteiligen, werden sie von unseren Politikern weiterhin mit Millionen( auch durch Hintertüren) gemästet. Dass das auf Dauer schief gehen muss, weiß jeder normale Mensch.