Lufthansa-Logos auf verschiedenen Maschinen

Ihre Meinung zu Interview zur Lufthansa: Lieber Streiks als Milliardenkosten

Warum kommt die Lufthansa den Piloten nicht entgegen? Wäre das nicht günstiger als ein neuer Streik? Nein, sagt Luftfahrtsexperte Immel im tagesschau.de-Interview. Beim aktuellen Streit gehe es um Milliarden. Ein Streiktag koste "nur" 20 Millionen.

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30 Kommentare

Kommentare

Gast
Die armen Piloten

Sie gehören zu den Höchstverdienern.

Zugegeben, ihre Ausbildungskosten mussten sie nach der Ausbildung und Festanstellung zum großen Teil zurück zahlen, aber das ist kein Grund mit 55 Jahren nach meistens nur 15 Jahren als Flugkapitän zu sagen, eine Südseeinsel finde ich schöner und überweist mir dann mal 5.000€ jeden Monat Netto.

Ein Flugzeug zu fliegen mit all den Autopiloten wage ich mal einzuwerfen, ist nicht schwieriger als einen Formel-1 Rennwagen zu steuern.

Wobei diese Piloten zu den Maximalverdienern gehören.

Fazit: Ein Pilot ist heute bei den mehr als 300.000 Flugzeugen in der Luft nichts besonderes mehr, warum soll er auf Kosten der zukünftigen Passagiere mit 55 Jahren einen Luxuslebensabend finanziert bkommen?

Mein Abrat: Streikt weiter und macht euren Arbeitgeber kaputt, Ryanair wird sich freuen.#

DiePositiveBratwurst
Man kann nur hoffen....

... das die Lufthansa hart bleibt und die Träume der Cockpit deutlich stuzt. Kleinen Gewerkschaften die keinen Blick für das Große und Ganze haben müssen gestoppt werden. Sollen sie streiken bis die Streikkassen leer sind. Bei den Einkommen ihrer Mitglieder dauert das nicht sehr lange. Es wird Zeit, dass wieder gesunder Menschenverstand einzieht.

Checker777
@ ferromel

Ihr Zitat :
"Ein Flugzeug zu fliegen mit all den Autopiloten wage ich mal einzuwerfen, ist nicht schwieriger als einen Formel-1 Rennwagen zu steuern."

Schon witzig einen Formel 1 Piloten mit einem Berufspiloten zu vergleichen...zumal ein guter F1 Pilot locker das 30fache verdient.
Und nein einen F1 Boliden zu handeln ist mit Sicherheit einfacher.Mitunter ist es schon witzig wie wenig einblick manche in diese Berufswelt haben aber beim Vorverurteilen ganz schnell dabei sind.

Warum einen Luxuslebensabend? Na weil die Lufthansa genau eben mit dieser Betriebsrente die Besten halten konnte und zwar über Jahrzehnte.Die Ausbildung bei der Lufthansa ist die beste weltweit (meine subjektive Meinung beruhend auf eigener Erfahrung).Es ist auch heute noch ein Privileg bei der LH arbeiten zu dürfen das können sie mir glauben.
Und Leute die Ryanair der LH vorziehen tun dies eh nur aus finanziellen Gründen,denn wer sicher fliegen will sollte auf jeden Fall LH fliegen und das ist keine Werbung.

fwwdb
2,8MRD?

Das soll pro JAHR sein?!?

Ich denke, das sind die Rückstellungen für die gesamte Pilotenschaft und damit wäre die Auflösung der selben ein schöner Einmaleffekt für Aktionäre und Führungskräfte und nächstes Jahr geht das Spiel von vorne los....

Gast
@checker

Wann ist denn mal ein Ryanair-Flieger abgestürzt? Oder hatte einen großen Unfall?

Ich bin wahrlich kein Freund dieser Fluglinie, aber man soll immer realistisch bleiben.

Das schönste Flugzeug ist und bleibt die gute alte Super one eleven von British Airways. (BAC 1-11) Schön klein und schmuck handlich. Nur ein wenig laut und holperig immer beim Aufsetzen in Birmingham.

Mit schönen Grüßen

Gast

Streik....mal wieder...

Gast
Schwacher Bericht

Sehr geehrter Herr Immel,

da haben Sie daneben gegriffen. Das Wiederholen von falschen Behauptungen (der Lufthansa) ist kein guter Journalismus.
2,8 Milliarden pro Jahr für die Übergangsversorgung?
Da haben Sie sich aber kräftig in der Größenordnung vergriffen.
Das Maximalgehalt eines Lufthansa-Kapitäns in der Endstufe liegt incl. Schichtzulage bei 225.000 EUR, nicht bei 250.000 EUR.
Die Übergangsversorgung für neu eingestellte Piloten soll quasi abgeschafft werden. Die Piloten sollen nicht "beteiligt" werden, für eine frühere Rente müssen alleine sie ansparen, Lufthansa möchte sich da zukünftig ganz raushalten.
Das ist kein Adaptieren, das ist ein Kahlschlag.

Es ist übrigens ein riesiger Unterschied zwischen dem Fliegen eines Flugzeugs und dem Fahren irgendeines Autos: Beim Auto kann man anhalten!
Und im Falle von technischen Problemen verabschiedet sich in der Regel der Autopilot, so dass von Hand geflogen werden muss - wie übrigens ALLE Starts und etwa 99% aller Landungen.

ExKranich
Peinliches Unwissen für einen "Luftfahrt-Experten"...

Nix für ungut, Herr Immer, aber als "Experte" haben Sie sich mit diesem Artikel weitestgehend disqualifiziert...

2,8 Mrd. Euro pro Jahr entspräche mehr als dem Dreifachen der gesamten Jahresgehälter aller AKTIVEN Piloten - und das für ein paar hundert Piloten die sich aktuell in der Übergangsversorgung befinden. Und nebenbei etwa dem Doppelten der gesamten derzeit vorhandenen Rückstellungen für das gesamte fliegender Personal, also einschließlich der Flugbegleiter. Das ist schlichtweg Unfug...

Im Übrigen lässt sich mittels der Gehaltstabellen problemlos nachrechnen, dass ein Pilot in Übergangsversorgung plus ein altgedienter Copilot etwa genauso viel kosten wie ein junger Kapitän (der Ex-Copilot) plus ein frisch eingestellter Copilot als Ersatz für letzteren. Die Lufthansa-Manager können ihr Mantra so oft wiederholen wie sie mögen, richtiger wird es dadurch nicht: Die Übergangsversorgung kostet die Firma nahezu kein Geld! Lediglich die Rückstellungen möchte man gerne auflösen...

snuggle
Neid neid neid...

Die Piloten verdienen zuviel und wollen jetzt noch mehr? Gefundenes Fressen für die Stammtischgröler.

Was ist denn wirklich los? Ein Konzern mit Milliardengewinn versucht noch ein wenig mehr aus der Zitrone herauszuquetschen. Das wird dann in den Ausbau der TOCHTERGESELLSCHAFTEN mit schlechteren Tarifbedingungen investiert. Es geht nicht um exorbitante Forderungen der Piloten, sondern nur um den Erhalt des Status Quo!

Auch in meiner Firma wurden Arbeitnehmer entlassen und über Leiharbeitsfirmen und Subfirmenkonstrukte billig wieder eingestellt. Wenn jetzt gefordert wird, "Spartengesellschaften" zu verbieten, graben wir Arbeitnehmer uns nur das eigene Wasser ab. Als nächstes gibt es dann am Besten nur noch eine einzige Gewerkschaft. Deren Aufsichtsrat besetzen wir dann noch mit DAX-Vorständen und fertig ist das Arbeitgeberparadies...

Gast
@ ferromel & Checker777

@ ferromel:

Da muss ich Checker777 Recht geben, der Vergleich ist etwas absurd. Äpfel und Birnen. Sicherlich sind es vollständig andere Anforderungen und das Berufsfeld eines Piloten ist mit Sicherheit komplexer (vielfältiger).

@ Checker777:

Zu gern würde ich Dir zustimmen und im Prinzip tue ich es auch. Mir hat mal ein Pilot einer anderen Airline pampig erzählt, dass LH glaube, sie hätten die Fliegerei neu erfunden (er hatte es damals dort nicht geschafft). Aber im Prinzip hat seine dispektierliche Bemerkung einen wahren Kern: LH hat einfach Standards gesetzt, die geradezu legendär sind. Man hat es geschafft, diese Maßstäbe zu setzen, ohne dabei hochmütig zu werden.

Die Frage jedoch hier, die im Raume steht, ist eine andere.
Denn in der aktuellen Auseinandersetzung steht die Frage zur Debatte, ob die Forderungen dazu führen, dass die LH-Piloten langfristig am eigenen Ast sägen.
Wer so fordert, der sollte Antworten für den Markt parat haben. Und das sehe ich nicht.

Juergen
Die Gedanken des Management sind klar

nachvollziehbar. Sie müssen erst mal an die Belange und die Dividente der Aktionäre denken, denn die bezahlen ja schließlich ihr Gehalt. Die wenigen Arbeitnehmervertreter im Vorstand spielen ja keine Rolle.

Aber ob dieser Gedankengang auf Dauer der richtige Weg ist, wage ich zu bezweifeln. Die Lufthansa wäre nicht der erste Betrieb, bei dem das Management es schafft, diesen kaputt zu sparen.

wich13
germanwings

Die Lufthansa versteht es sehr gut durch Veröffentlichung scheinbar objektiver Zahlen Meinung zu machen.
Leider übernimmt Herr Immel warum auch immer diese Zahlen ungeprüft.
Die Übergangsversorgung kann pro Jahr unmöglich 2,8 Mrd. Euro kosten. Ich schätze, dass sich maximal 5oo Piloten in der ÜV befinden, da das durchschnittliche Eintrittsalter bei 59,5 Jahren liegt. Wenn ich wirklich die 140000 Euro als Zahlung zugrunde lege (und bei weitem nicht jeder erreicht diese Zahl), komme ich bei 700 Millionen raus.
Was soll die Gegenüberstellung von Mitarbeiteranteil/Piloten (15%) zu Personalkosten/Piloten (40%)?
Das ist Polemik.
Jeder kann sich ausmalen wie verheerend dieser Vergleich für die leitenden Angestellten oder das Management ausfiele.
Herr Immel spricht gerne von Privilegien.
Es geht hier aber um Tarifverträge. Lufthansa hat sich seinerzeit ganz bewusst entschieden, die ÜV in
Eigenregie zu gestalten. Bei Kostenbeteilung hätten viele das sicher liebend gern selbst geregelt.

DiePositiveBratwurst
Schon beachtenswert......

.... wie bei Kritik an einem anachronistischem Bezahlsystem die Piloten unter den Decken hervorkriechen und laut trommeln. Plötlich werden alle Kritiker zu Neidern oder Unwissenden! Was sagt uns das? Eigentlich nur das es sich beim "Pilotus lufticus" um eine Form handelt die dem Aussterben preisgegeben ist. Sie erkennt nicht die Zeichen der Zeit und sägt sich aus reiner Gier den Ast ab auf dem sie sitzt.
PS: Der Pilot ist ohnehin eher das Problem beim Fliegen. Aktuelle Statitiken weisen deutlich aus, das sogenannte Beinaheunfälle im Flugwesen durch automatisierte Systeme nicht entstanden wären.

Bikky-kun

Erwartet ein Arbeitgeber nicht zurecht, dass sich sein Arbeitgeber an den Vertrag hält?
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Wenn die Hansa seinerzeit Piloten mit üppigen Angeboten locken musste, dann hat sie jetzt dafür geradezustehen. So einfach ist das.
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Genau so, wie die Lufthansa von ihren Piloten erwaten kann, dass sie pünktlich zur Arbeit erscheinen und ihren Job richtig machen, genau so können die Piloten von der Hansa erwarten, dass sie sich an das hält, was sie unterschrieben hat.
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Davon mal abgesehen sollte man mal einen Blick auf die gesamte Kostenstruktur im Konzern werfen, wenn man wirklich "sparen" will. Da wird man schnell sehen, dass die Belegschaft letztlich gar nicht so teuer ist.
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Davon abgesehen schaufelt sich die Hansa ihr eigenes Grab, wenn sie ihr fliegerisches Personal derart "rannimmt", denn genannte "billige Airlines" aus Asien bezahlen für derartig gut ausgebildete und erfahrene Piloten richtig gute Gehälter.

Hansi2012

Wer nicht mehr fliegen will, muss halt gehen.
Die Zeiten der Überversorgung mit Altersruhegeldern ist vorbei.

Hansi2012

Nein, das ist kein Kahlschaft. Das ist gerecht, weil es in nahezu allen Branchen so ist.
So nebenbei: Auch die Endgehälter incl. Zulagen sind mit 225 TEUR schon erheblich zu hoch. Solchen Gehälter stehen den FK´s einfach nicht zu. Der Durchschnitt der besserverdienenden Angestellten erhält max. rund die Hälfte. Diese Leute sollten mal auf dem Teppich bleiben.

ExKranich
Fakten

Ein kleiner Nachtrag, um einmal mit echten Zahlen zu arbeiten. Aus den aktuell gültigen Tarifverträgen zur Vergütung sowie zur Übergangsversorgung ergeben sich nämlich Werte, die für den Laien überraschend sein dürften und den Presseinformationen von LH doch geringfügig widersprechen. Von Herrn Immers 2,8 Fantastilliarden ganz zu schweigen.

Hier monatlichen Gesamtkosten für einen alten Kapitän und Copiloten (Szenario ohne Übergangsversorgung) bzw. einen "Frührentner" plus je einen jungen Kapitän und Copiloten. Jeweils gemittelt über die gesamte Zeit der jeweiligen Übergangsversorgung (also 8, 4 bzw. 2 Jahre):

- keine ÜV, Arbeiten bis zum Umfallen: ca. 25.300 €
- Eintritt mit 61 Jahren: ca. 23.600 €
- Eintritt mit 59 Jahren (aktueller Durchschnitt): ca. 24.500 €
- Eintritt mit 55 Jahren (frühestmöglicher Zeitpunkt): ca. 25.500 €

Dies ergibt sich allein aus der Tatsache, dass junge Kapitäne & Copiloten sehr viel günstiger sind.

Und wo kostet die "Frührente" die Firma jetzt Geld?

ExKranich
@ Hansi2012

"Wie, Sie finden, wenn Ihr Arbeitgeber Ihr Gehalt auf 150 € brutto reduzieren und dafür 60 Wochenstunden Arbeitskraft von Ihnen haben möchte, das währe Kahlschlag?

Nein, das ist kein Kahlschlag. Das ist gerecht, weil es in nahezu allen Ländern so ist.
So nebenbei: Auch das Gehalt von Krankenpflegern ist mit 30 TEUR schon erheblich zu hoch. Solche Gehälter stehen ihnen einfach nicht zu. Der Durchschnitt der Weltbevölkerung erhält max. rund ein hunderstel. Diese Leute sollten mal auf dem Teppich bleiben."

OK, Schluss mit Polemik - und nur zur Klarstellung: Ich finde ebenfalls, dass die Gehälter von Pflegepersonal skandalös niedrig sind. Das hat aber absolut nichts mit der Rente von Piloten zu tun.

Es gibt immer welche, die weniger bekommen (egal wie wenig Sie verdienen), und welche die erheblich mehr bekommen. Wenn Sie der Meinung sind, dass das Arbeits-Gehalts-Verhältnis von Piloten so ausgezeichnet ist, dann bewerben Sie sich doch einfach und machen Sie den Job für die Hälfte!

Gast
Verzicht im Cockpit für die Aktionäre

Sorry Lufthansa, wer 400 Mio Dividende zahlen kann der braucht nicht am Personal sparen. Hoffentlich setzt Cockpit mal 14 Tage ohne einen einzigen Flug durch, dann würde sich vermutlich auch die Lufthansa mal bewegen. Und von wegen billig: nicht alle wollen für 250 nach Amerika fliegen, ich fliege inzwischen wo es geht Emirates, meisten 20-30% teurer, dafür entsprechender Komfort. Aber die Lufthansa will wohl eher Passagiere bei Ryanair abwerben als bei den Golf-Airlines.

Gast
Nicht einmal dem FH - Abschluß

entspricht die (hochwertige) Pilotenausbildung. Nachzulesen in einem Magazin anläßlich des Frühjahrstreiks der Piloten. Also Kirche im Dorf lassen.
Ohne zu meckern, als Dank dafür, dass ich 37 Jahre als Feuerwehrbeamter mir bei Wind und Wetter den A.. aufgerissen habe, hat der damalige rot/grüne Hamburger Senat den Polizei-und Feuerwehrbeamten die 120.-€ Erschwerniszulage aus den Pensionsansprüchen gestrichen. Dafür durfte ich im Gegensatz zu den Sesselfurzern in der Verwaltung 1x im Jahr zur Arbeitsmedizin um die Dienstfähigkeít für Atemschutz und Fahren von Einsatzfahrzeugen feststellen zu lassen. In Berlin wurden sogar die Pensionierungsalter um 1-3 Jahre (Laufbahnabhängig)angehoben.

wich13
germanwings

Der Spruch mit dem FH-Abschluss bringt uns bei der Bewertung des Pilotenjobs auch nicht weiter. Zu jedem Beruf gibt es eine spezifische Ausbildung und für den Verkehrsflugzeugführer ist kein Studium vorgesehen.
Nach meiner Kenntnis bewerben sich jedes Jahr um die 5000 junge Menschen mit Hochschulreife bei der LH.
Davon schaffen es ca. 150 bis 200.
Es wäre mal interessant zu wissen, wie groß die Anzahl abgelehnter Bewerber unter den hartnäckigsten Pilotenbashern in den Foren ist.
Und vielleicht noch zur "Bratwurst":
Die Anzahl der durch den Menschen im Cockpit verhinderten Katastrophen ist wesentlich höher als die Zahl der durch ihn verursachten.

Herbert48
wer keine Ahnung hat...

Wer keine Ahnung hat von der Luftfahrt sollte sich besser zurück halten mit dem Kommentaren! Jeder Flieger weiss welchen harten Job das Flugpersonal ausgesetzt ist! Hier einige Beispiele: Jetleg, Schichtdienst, Strahlung, fordernde Gäste, große verantwortung, Krankenpfleger, Kellner, Kummerkasten, Entführungen, Anschläge usw usw.... Es ist kein Bürojob oder ähnliches! Ich kann das Flugpersonal gut verstehen! Wenn man Ihnen nun auch noch diese goodies wegnimmt was dann?? Dann gibts nur noch Easyjet und Ryainair... Na dann aber Prost Mahlzeit!!!

ExKranich
@Osterbek 18:06

Lieber Osterbek,
das stimmt, die Pilotenausbildung ist nicht einmal ein anerkannter Ausbildungsberuf, da sie nur ca. 2 Jahre (incl. Musterschulung 2,5 Jahre) dauert. Da scheint jede Bäckerlehre höherwertig. Sagt zumindest das "Magazin".

Nun, ich habe beides hinter mir: ein technisches Studium an einer FH (8 Semester incl. 2 Praxissemestern) und eine LH-Pilotenausbildung. Und wissen Sie was? Der Theorieumfang, den man an der Fliegerschule in Bremen in 18 Monaten büffelt, ist dem der 6 Theoriesemester an der FH mindestens ebenbürtig, der Lehrplan ist hochkomprimiert, es herrscht ein extremer Leistungsdruck (nach nur wenigen versemmelten Prüfungen, von denen es verdammt viele gibt, ist man weg vom Fenster - und durchgefallen ist man schon mit 74 %). Und die fliegerische Ausbildung besteht aus sechs Monaten Stress pur und 24 Stunden am Tag Leben für das Training. Wer meint, das sei ein Pappenstiel, möge es selbst versuchen. Die Durchfallquoten (trotz strenger Vorauswahl) sprechen Bände...

ExKranich
@nome (16:55)

Geballte Kompetenz, die hier zu sehen ist... ;-)
- Der Autopilot kann nur bei sehr eng definierten Bedingungen landen (nahezu windstill, trockene Bahn, kaum Bahngefälle) und ist von sehr empfindlicher und nur an großen Flughäfen verfügbarer Technik abhängig. Sonst kann er nix, und die automatischen Landungen sind in der Regel alles andere als gut.
- Es ist richtig, dass bei vielen Unfällen "human factors" eine Rolle spielen. Die Zahl an Unfällen, die gerade wegen hervorragend agierender Crews NICHT passiert sind, ist um viele Größenordnungen höher.
- Zum Zeitpunkt des Birgen Air-Unfalls (1996) gab es noch kein GPS an Bord von Verkehrsflugzeugen, der Autopilot nutzt es auch heute nicht zu diesem Zweck. Zudem ist gerade dieser Unfall ein Beispiel dafür, warum man sehr gut ausgebildete Leute im Cockpit haben sollte - das war dort nämlich nicht der Fall (Stichwort Billig-Airline), was letztlich mit zum Unfall geführt hat. Im Übrigen ist das nachts passiert, also nix mit "Wolken-gucken"...

Gast
man kann sich die Gans, die goldene Eier legt, auch kaputt...

...streiken.

Lufthansa zahlt ihre Piloten (und Crew) ausnehmend gut. Das ist mit ein Grund, warum sie so teuer ist. Denn ansonsten sind weder Service, noch Essen, Ausstattung oder Zuverlässigkeit höher als bei anderen Airlines.

Dann kommen noch die Streiks dazu, die die Lufthansa irgendwie immer härter treffen als die Konkurrenz.

Aber während ich gerne bereit bin, ein paar Euro mehr für fair gehandelte Kleidung und Nahrungsmittel auszugeben, damit Bauern und Näher in Entwicklungsländern nicht in allertiefstem Elend leben müssen, hält sich die Bereitschaft, Lufthansa zu fliegen, damit Piloten viermal so viel verdienen wie ein Ingenieur, statt nur das Doppelte, eher in Grenzen.

Anderen dürfte es ähnlich gehen. Ob sich die LH-Piloten also so einen großen Gefallen damit tun, ihrem Traumarbeitgeber die Konkurrenzfähigkeit wegzustreiken?

Da, wo Streiks wirklich angemessen wären, in Schlachthöfen oder Logistikzentren, herrscht derweil verängstigter Betriebsfrieden.

Komisch

Gast

Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass nicht jeder Flugkapitän auch die Endstufe erreicht, zukünftig werden es noch weniger sein.
Was Piloten auch von anderen unterscheidet ist, dass sie die ersten 15 Jahre ihrer Karriere erst mal ihre Ausbildungskosten von 80-100.000 EUR plus Zinsen abstottern dürfen. Und zwar vom Nettogehalt eines Kopiloten.
Das muß sonst fast niemand in Deutschland.

Gast
Die 2,8 Mrd

Ich denke auf dem Autor wird hier zu Unrecht herum gehackt. Um diese Summe zu verstehen, muss man wie ein Manager denken. Die Kostenstrukturen eines Unternehmens bestehen nicht nur aus direkten Ein- und Ausgaben - wer ein Unternehmen gut steuern möchte, muss sehr langfristig denken.

Erst einmal muss man sich die Frage stellen, wie sich Übergangszahlung finanziert. Es dürfte klar sein, dass diese sich nur zu einem Bruchteil aus dem operativen Geschäft finanziert, sondern eher mit Rücklagen, die gebildet werden und Zinsen abwerfen.

Die 2,8Mrd kommen somit durch die direkten Zahlungen und die Kapitalkosten zustande, welche sich aus dem gebundenen Kapital (Rückstellungen) ergeben, dadurch, dass das Geld nicht anders verwendet werden kann.

Nun, wo die Rückstellungen deutlich weniger Geld abwerfen, als vor ein paar Jahren, ergibt sich für einen Konzern, der unter Kostendruck steht, ein großes Problem.

Es muss sich also, so traurig es ist, etwas ändern.

Gast
Ausbildungskosten

@Pflanzerl
Piloten sind nicht die einzigen, welche ihre Ausbildungskosten zurück zahlen müssen oder von vornerein einen Haufen Kohle auf den Tisch legen müssen, um überhaupt ihre Ausbildung zu erhalten.

Mit fallen jetzt spontan Psychologen und Physiotherapeuten ein. Auch im Medienumfeld werden oft Studiengebühren um die 350 Euro im Monat fällig.

Genauso gibt es aber auch viele Studenten, welche sich ihr Studium nur durch die Aufnahme eines Studentenkredits finanzieren können.
Beim Bafög müssen immerhin nur 50% zurück gezahlt werden.
Studenten erhalten für Ihr Studium auch kein Gehalt.

Gast
@Pflanzerl

"Das Maximalgehalt eines Lufthansa-Kapitäns in der Endstufe liegt incl. Schichtzulage bei 225.000 EUR, nicht bei 250.000 EUR."
Die armen Piloten.... heul.... nur 225 Tausend Euro statt 250 Tausend... es ist wirklich eine Schande. Wie soll man von so einem Hungerlohn noch leben können?

Zwicke
@16:36 von DiePositiveBratwurst

Zitat: >PS: Der Pilot ist ohnehin eher das Problem beim Fliegen. Aktuelle Statitiken weisen deutlich aus, das sogenannte Beinaheunfälle im Flugwesen durch automatisierte Systeme nicht entstanden wären.<

??! => Sie liefern hier das Paradebeispiel für Ignoranz im Sachbereich (Entlohnung) gepaart mit Unkenntnis im Flugbetrieb (Sicherheit). Automatisierte Systeme? Sie haben weniger als keine Ahnung. Haben Sie schon mal ein Gewitter durchflogen oder versucht, 300 Passagiere bei Sturm und Glatteis sicher auf den Boden zu bekommen..?... oder mit einem defekten Fahrwerk..? Da sähen Sie mit Ihren automatisierten Systemen aber ziemlich alt aus. Da könnten Sie sich den Senf zu Ihrer Bratwurst in die Haare schmieren... (pardon - aber offensichtlich unsinnige Opposition gegen die Forderungen von Zivilpiloten verärgern mich).