Eine Karstadt-Filiale in Hamburg.

Ihre Meinung zu Die fünf Probleme des neuen Karstadt-Eigners René Benko

Wer geht noch zu Karstadt? Wo H&M doch viel hipper ist, Amazon viel bequemer - und wo die Einkaufszentren eine viel größere Auswahl bieten. Die übermächtige Konkurrenz ist aber nur eines der Probleme, die auf den neuen Karstadt-Eigner warten. Ein Überblick.

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20 Kommentare

Kommentare

Gast
Probleme und Nulltarif

Wie sich gezeigt hat, war der liebe Herr Berggruen nur ein Bluffer. Herrn Benko traue ich nicht vielmehr zu. Was mich ausserdem interessiert, ist die Frage: erhält Herr Bergruen weiterhin die x Millionen für die Marke Karstadt. Darüber ist noch kein Wort gefallen. Die wahren Verlierer sind die Innenstädte. Hier wird es zu weiteren Ausblutungen kommen. Das Konzept muss im Überlebenskampf Richtung Mall gehen. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Bikky-kun

Und das sechste Problem, sind die Verbindlichkeiten, die der Herr Berggrün dem Konzern vererbt hat: die horrende Lizenzgebühr, die Karstand an eben jenen Herren für den eigenen Namen zu überweisen hat.

Südbaden
Warum nicht an Verdi verschenkt?

Dann hätten die Gewerkschaftler mal zeigen können wie es geht.
Sie hätten 10-20% mehr Lohn bezahlen können, die Arbeitszeit auf 30 Std. reduzieren können und dann noch 40 Tage Urlaub den Beschäftigten gönnen können und das alles bei lebenlanger Arbeitsplatzgarantie. Sorry nicht lebenslang sondern dann geht man ja mit 60 in Rente.

Ich denke, VERDI wäre der beste Manager für Karstadt.
Und nebenbei ist Verdi derart vermögend (dank den Mitgliederbeiträgen), dass sie auch ohne Probleme noch ein paar läppige Millionen hätten investieren können.

goldschmiedel

Egal wer Karstadt besitzt, wenn ich zu Karstadt gehe zum Einkaufen, haben sie nicht das Gewünschte und wenn doch ist es zu teuer. Alles was für mich Karstadt interessant machte wurde aufgegeben, wozu also soll ich da noch hingehen?
Hinzu kommen dann noch in allen Städten horrende Parkgebühren, die das Porto von Onlinehändlern überwiegen. Noch dazu wird mir die Ware nach Hause geliefert und ich habe ein Rückgaberecht das ich bei Karstadt nicht habe, wenn ich zuhause feststelle dass etwas doch nicht so meinen Vorstellungen entspricht. Selbst wenn Karstadt dann auch grosszügig ist und umtauscht, muss ich trotzdem wieder in die Stadt, wieder Parkgebühren (oder Bahnkosten, die für mich hier genauso teuer sind) usw..

georgeR.
Der Wandel ist verläßlicher als alles andere

Es wird in wenigen Jahren vielleicht auch keine Bäcker und Fleischer mehr in mittleren Städten geben.

Und Warenhäuser ohne Parkmöglichkeiten sind einfach out. Nicht daß man nicht weiter gerne durch die "Einkaufsstraßen" flanieren würde, doch gekauft wird ganz woanders. Auf Dauer kann das kein Berggrün noch sonst jemand aufhalten.

Gast
Verdi

Wenn alles jahrelang blockiert wurde, dann ist am Ende das Management schuld, dass der Laden nicht läuft.

Gast
Die Idee war ja wohl, das Sortiment auszudünnen ...

... um Kosten zu sparen - so wie es die Discounter seit Jahrzehnten machen. Das ist dann wohl voll daneben gegangen!

Früher bin ich erst zur billigeren Konkurrenz und wenn ich das Gewünschte da nicht bekam zu Karstadt gegangen, heute schaue ich zur Preisinformation in`s Internet und dann die Sonderangebote der Discounter an und schiebe zuweilen auch Einkäufe auf, bis die das Gewünschte im Angebot haben.

Das spart i.d. Regel so um 10%, manchmal mehr und ich muß nicht dem Paketboten auflauern.

Füher hieß es mal, dass man bei Karstadt alles bekommt, von der Nähnadel über den Zierfisch und das Bastlermaterial bis zur Wohnungseinrichtung. Heute bin ich überrascht, wenn ich nach langem Suchen letztlich bei Karstadt etwas finde: z.B. beim Fahrradzubehör.

91541matthias
Goldschmiedel..

..dank Leuten wie Ihnen sterben die Innenstädte langsam aus und es machen überall dieselben Ketten auf.

Früher war es ein "Event",z.B. ein mal im Jahr zu Kaufhof und Karstadt nach Würzburg zu fahren um sich dort neu einzukleiden und gut zu essen.

Alles leider Geschichte..auch aufgrund der Bequemlichkeit der Konsumenten und der Geiz-ist-Geil-Mentalität..

Aber wenn was kaputt ist,schreit man nach dem Einzelhändler vor Ort,der es richten soll..

Gast
Karstadts Probleme . . .

sind in über 30 Jahren Misswirtschaft entstanden
und durch das ehemals hohe Eigenkapital lange
verdeckt worden.
.
Nu ist das Geld alle und jeder "Investor", der da kommt
um in das fallende Messer greift, zieht noch was raus
statt zu investieren. Vom "Shop im Shop"-Versuch über
Lifestyle ist viel versucht worden, dem verschnarchten
Image des alterwürdigen Warenhauses beizukommen.
In manchen Kleinstädten würde man heute noch als Voll-
sortimenter sein Geld verdienen, nur nicht mehr Flächen-
deckend.
.
Und schnelle Wechsel mit Experimenten von verschiedenen
Stategien kosten Geld und nochmehr Zeit. Beides gibt es
für diesen Konzern nicht mehr.

naurmel
das eigentliche Problem

war die Habgier. Die eigenen Häuser zu verkaufen und dann zu horrenden Mieten zu nutzen, das hat Karstadt das Genick gebrochen. Und davon erholt sich das Unternehmen nicht mehr, denn das Problem lässt sich nicht wegsparen, sondern nur durch offensive Strategien bekämpfen.
Seit Jahren wird die Gans gerupft, die Mitarbeiter werden verladen, die Häuser kommen herunter. Auch das macht Karstadt kaputt.
Wie wäre es, wenn Amazon Karstadt kauft und die Flächen an die Partner vermietet? Dazu eine Versandstelle in der Filiale, damit man sich seine Ware auch abholen kann oder Sendungen selbst aufgibt. Das hätte Zukunft und es würden viele Leute wieder ins Kaufhaus gehen.

nomos
Karstadt wird gebraucht

Ein Warenhaus wie Karstadt ist nach wie vor eine angenehme Art einzukaufen - von Lebensmitteln über Textilien, Schuhe, Haushaltswaren bekommt man alles in gepflegtem Ambiete und in großer Auswahl. Ich kaufe gern bei Karstadt.

Gast

Als mein Vater noch bei Quelle arbeitete, zeigte sich das Ende von Karstadt bereits ab, da beides Warenhäuser waren. nur war Karstadt größer, und so war mein Eindruck damals, die retten sich nur noch ein paar Jahre über die Zeit.

Warenhäuser sind irgendwie verschütt gegangen im Strom der Zeit. Selbst viele Kleine Läden können sich nicht mehr halten. Es liegt wohl wirklich am Internet. Aber auch Discounter bieten oft Waren an, die man sonst iM Kaufhaus findet, und zwar im Wechsel. Mal eine Pfanne, nächste Woche das Zelt usw.

Verboden Vrucht
Warenhaus

Eigentlich ist das Problem mit den Warehäusern für mich ganz einfach!
Ich wohne auf dem Land, muss also mit dem Auto in die nächste Stadt und dort horrende Parkgebühren bezahlen um dann doch nicht das zu finden, was ich gerne hätte und sollte ich es doch finden, ist es viel teurer als im Internet.
Wenn man diese Erfahrung mehrfach gemacht hat, überlegt man sich, ob man nicht doch besser im Internet kauft. Die Versandkosten sind allemal billiger als Sprit und Parkkosten.

tirilei
The Great Gatsby

Der "neue Mann" erinnert doch sofort an die Geschichte des "Great Gatsby". Schlau aber nicht gebildet, neureich und verschwenderisch, aber mit guten und teilweise fraglichen Verbindungen. Na toll. Aber der letzte Eigner wirkt ja genauso, die beiden koennten Brueder sein. Investoren "vom Fach" und im Inland, gibt es die gar nicht mehr? Ein Geschaeft einzukaufen muss heute Spass machen damit sich jemand auf den Weg dorthin macht, zusaetzlich zum attraktiven Angebot. Licht, Farben, die richtige Musik im Hintergrund, nette Angestellte im Alter der Zielkundschaft die da sind wenn man Fragen hat und die Kunden freundlich begruessen, aber die einem nicht ueber die Schulter atmen waehrend man was anschaut oder mit bohrendem Blick auf den einzigen Kunden starren. Ausserdem muss der Geruch stimmen. Es muss neu und frisch duften, aber nicht nach Chemie oder Putzmitteln, und auch nicht nach Wolken von Parfum. Ausserdem muss es ueberall bequeme Sessel geben fuer wartende Ehemaenner. :)

Gast
karstadt

tja wenn man die Zukunft verschläft geht es bergab. das wichtigste ist ob sich ein Mensch verändern will.

imalipusram
Ich verstehs nicht ganz

In Singapore und in den Zentren Taiwans sind die Shopping Center/-Malls, in denen sich meistens, aber nicht notwendigerweise, viele kleine Läden befinden, in der Regel voll und gefragt, trotz oder vielleicht gerade wegen des eher luxuriösen und eher teuren Angebots. Ich persönlich mag diese Läden zwar nicht und gehe lieber auf die lokalen Märkte, aber ich habe den Eindruck, daß bei Karstadt was schief läuft hinsichtlich Marketing und Kundenorientierung: Wenns dem Kunden keinen Spaß macht, zu kommen, kommt er halt einfach nicht.

Vielleicht sollte das Management einfach mal die Ärmel hochkrempeln und 1-2 Monate auf Asientour gehen und analysieren, was dort anders gemacht wird.

Hier in Taiwan wird angehenden Unternehmern (auf Wunsch) kostenlos in mehrtägigen Seminaren beigebracht, wie man seinen Laden und seine Produkte erfolgreich positioniert. Die Skripte, die ich zu sehen bekommen habe, sind beeindruckend.

Jadawin1974
@ Südbaden

Danke, ich habe herzlich gelacht über ihre Idee. Leider wird man bei Verdi nicht davon begeistert sein, mal zur Abwechslung das zu leisten, was man von anderen Verlangt.

Leider ist Tatsache, dass niemand wirklich eine zündende Idee hat, wie man die maroden Karstadtfilialen wieder auf Kurs bringen kann, auch der neue Investor nicht. Und vorher wird auch niemand eigenes Geld investieren.

Verdi möchte, dass die Angestellten mehr in die Sanierung einbezogen werden möchte. Warum kaufen die Angestellen nicht Karstadt oder sich nicht mit entsprechenden Anteil ein ? Der Preis von einem Euro sollte von jedem Betriebsrat doch leicht aufzubringen sein.... Ach ja, da würde dann ja die eigene Geldbörse herhalten müssen ...

Gast

Einiges was hier gesagt wurde, kann ich auch an lokalen Karstadt Filialen erkennen.

Insbesondere fand ich einen Kommentar weiter oben sehr zutreffend der besagte, dass ein Besuch bei Karstadt heutzutage einfach "nervt".

Nicht nur, dass das eigene Sortiment weder breit, noch speziell (im Sinne von Marken ist), man spart fleissig, so dass auch nichts mehr auf Lager vorhanden ist.

Die Mitarbeiter sind müde, die Filialen wirken altbacken.

Heutzutage kauft man eben nicht mehr so viel bei Karstadt und gerade deshalb "nervt" ein Besuch dort gewaltig. Ellenlange Laufwege ohne etwas interessantes zu sehen, weit entfernte Aufzüge, langsame und überfüllte Rolltreppen, verpestete Parfümluft im Erdgeschoss, Toiletten im 4. Obergeschoss und verzweigte Gänge sind nicht sehr einladend.

Insbesondere wenn man nicht wie früher den halben Tag bei Karstadt verbringt, sondern ein oder zwei Sachen besorgen möchte, ist ein Besuch dort einfach strapazierend und man kommt garantiert mit Kopfschmerz heraus

dummschwaetzer
Das Problem der Karstadthäuser....

ist nicht zu lösen. Ich sehe folgende Probleme als Killer für den Konzern

1. Die horrenden Parkgebühren der Innenstädt sowie der weite Weg
2. Das fehlende Konzept, welche Zielgruppe Karstadt erreichen will und vor allem wie sie diese Kunden wieder in die Stadt bekommen
3.Die Konkurrenz durch das Internet.
4. Die Vorteile beim Versandhandel in Sachen Umtausch oder Rückgabe
5. Ein dilletantisches Management, welches keine Ahnung vom Einzelhandle hat.
6.Die Gier der Eigner, die in kurzer Zeit schelle Kohle machen wollen

Zwischenzeitlich sind die ehemaligen Perlen der Innenstadt auch schon ziemlich heruntergekommen, da man seit Jahren auf Verschleiß fährt und nichts investiert.

Ich sehe daher eher die Abwicklung der meisten Häuser (bis auf ein paar sehr profitable) und das verscherbeln der Immobilie. Karstadt wird es in 2-3 Jahren nicht mehr geben.

goldschmiedel

@matthias: Sie haben es nicht verstanden..

Sie können von Kunden nicht verlangen dass sie wegen Ihnen teurer und unbequemer einkaufen. Heute ist es leider so, dass keinem etwas geschenkt wird, auch und gerade im Geschäftsleben.
Mir persönlich hat das Einkaufen in den 70ern auch besser gefallen..