Japans Premierminister Abe

Ihre Meinung zu Japans Wirtschaft bricht um 6,8 Prozent ein

"Abenomics" - so heißt die wirtschaftspolitische Revolution des japanischen Premierministers Shinzo Abe. Die Folgen werden immer skurriler: Im zweiten Quartal krachte das BIP um hochgerechnet 6,8 Prozent ein. Gerät das Experiment außer Kontrolle?

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41 Kommentare

Kommentare

MrEnigma
Von Japan kann man auch lernen

"Billiges Geld, gigantische Schulden" - also wie derzeit in der EU.
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Offenbar fällt niemanden auf diesem Planeten wirklich etwas neues ein.
Eines sollte man mitnehmen ... macht man es so wie in Japan ... wird das gleiche passieren.
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Gruß nach Brüssel und an Sigmar Gabriel.

Gast
Deutsche Leseart

Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Abe hat gekämpft und in Deutschland ist jedes Anzeichen des Scheiterns ein Grund zum Feiern (weil scheinbar nur wir wissen wie Wirtschaft funktioniert). Ob er gescheitert ist, das lässt sich heute nicht sagen. Das Abenomics scheitern konnte, stand nie zur Debatte. Die Mehrwertsteuer ebenfalls ein Fehler. Das es nur mit Schulden geht war allen Beteiligten klar.
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Japan ist seit den 90ern (!) in einer sukzessiven Deflationsspirale gefangen. Die gigantischen Schulden waren Ergebnis eines deficit spending mit dem Teelöffel. Ein Koordiniertes Vorgehen zwischen Regierung und Zentralbank gab es bis Abe nicht.
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Das die Deutschen natürlich ihre heilige Schuldenuhr im Blick haben ist klar. Japans letztes Problem ist es aber sich zu refinanzieren, da sie sich direkt von der Zentralbank leihen dürfen - in der EU ginge dies nicht. Das heißt Deutschland wird sich einen anderen Weg suchen - wenn es endlich dort ist, wo Japan weg will.

Izmi
Quark überall

Tja, Russland wird sanktioniert und in Japan kracht die Wirtschaft ein... sollte es da einen Zusammenhang geben...? Oder wenn nicht - warum nicht? Bisher wurde kolportiert, Putin stünde das Wasser bis zum Hals, und jetzt dem Japaner Abe? Wirtschaft ist schon sehr, sehr schwer verständlich... ;-)

Theo Hundert
Die machen das Richtig.

Wurde diese Regierung nicht schon im Vorraus in Ihrem Kampf gegen die Deflation und Rezession gefeiert.

Gast
Prozent

"Im zweiten Quartal schrumpfte das japanische Inlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 Prozent - auf zwölf Monate hochgerechnet ist das ein Minus von 6,8 Prozent. "

Falls die weiteren drei Quartale auch 1,7 % schrumpfen, im Vergleich zu den Quartalen im Vorjahr, dann sind das doch aufs Jahr hochgerechnet lediglich 1,7% und nicht 6,8 %, oder?

Thomas Wohlzufrieden
Einbruch, oder Abriss des Kapitalismus?

Da offenbar niemanden mehr etwas neues, wirksames einfällt, kam das nur bedeuten: Der Kapitalismus ist am Ende. Wenn es früher nicht weiter ging, half ein Krieg. Dafür wird auch schon wieder eifrig die Werbetrommel gerührt. Bloß, die Botschaft kommt beim Empfänger nicht so richtig an, denn die Leute lassen sich Heute nicht mehr für dumm verkaufen, dumm gelaufen...

Gast
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Ein Bericht ist dies nicht.

marciaroni
der Kapitalismus

ist jetzt anscheinend dort, wo der Sozialismus vor 15 Jahren war
Dabei sind die Top-Ökonomen derart verblendet, daß sie das Grundprinzip des Kapitalismus gar nicht mehr verstehen. Das Geld muß zirkulieren - nur dann kann es wachsen. Damit es das tut, muß es investiert werden. Und damit es investiert wird, muß eine reale Chance bestehen, die damit verbundenen Kosten (Zinsen) zu erwirtschaften. Nichts davon ist mehr der Fall, der öffentliche Sektor spart sich zu Tode, obwohl er die Mini-Zinsen verkraften könnte. Die Privatwirtschaft kann selbst Nullzins kaum noch erwirtschaften. "Epic fail" nennt man das im englischen! Denn anstatt real zu wirtschaften, wird das Geld im Kreis gescheucht und es wird ihm und vor allem den Unternehmen per Spekulation ein Wert angedichtet, der gar nicht da ist. Und am Zahltag will irgendjemand die virtuellen Werte versilbert haben ... und der Steuerzahler zahlt!

Gast
Richtiges Rezept ...

Wie war das noch in Japan?
Krise der Banken.
Banken mußten mit Steuergeldern gerettet werden.
Dadurch hohe Staatsverschuldung.
Deshalb sparen.
Durch Ausgabenkürzungen weniger Aufträge an die japanischen Firmen.
Dadurch weniger Arbeit.
Dadurch weiniger Konsum.
Dadurch weniger Steuereinnahmen.
Dadurch steigende Staatsschulden
usw.
Ergebnis: Deflation und riesige Staatsschulden. Arbeitslosigkeit. Geld für Infrastruktur?
Irgendwie kommts mir bekannt vor...

Gast
@ Thomas Wohlzufrieden

Der Kapitalismus wird seit 250 Jahren in aller regelmäßigkeit als am Ende angelangt besungen.

Bisher sind jedoch nur die Gegenmodelle in die Knie gegangen.

Noch lustiger =>

Staaten die lange Zeit enge Kontrolle über die Wirtschaft behielten und diese Schranken seit ca 20 Jahren immer weiter abbauen und in Richtung Kapitalismus/TurboKapitalismus driften bauen derzeit den meisten Wohlstand auf (Indien/Brazilien/China/Russland).

Aber lassen Sie sich nicht entmutigen, sie sind nicht der erste und sicher nicht der letzte der hier die Trommel schwingt.

Gast
@ Nana

Volle Zustimmung, die Probleme Japans lassen sich mit denen des Rests der Welt nur schlecht vergleichen und daher sind die Lösungen ebenso anders zu betrachten.

Wichtig ist nicht ob Japan mal Pleite geht und seine Staatsfinanzen zurücksetzt, sondern ob es sich langfristig reformieren kann und daran hakt es seit 20 Jahren gewaltig.

Xabbu
Was machen die erst ...

... wenn sie mal unser 18% Mehrwertsteuer aufgebrummt kriegen ? Die jammern schon bei 8 ? Das nennen Mitkommentatoren bei uns immer "Jammern auf hohem Niveau".

fathaland slim
13:34, Izmi

"Tja, Russland wird sanktioniert und in Japan kracht die Wirtschaft ein... sollte es da einen Zusammenhang geben...? Oder wenn nicht - warum nicht? Bisher wurde kolportiert, Putin stünde das Wasser bis zum Hals, und jetzt dem Japaner Abe? Wirtschaft ist schon sehr, sehr schwer verständlich... ;-)"

Tja, Wirtschaft ist wirklich sehr schwer verständlich. Und eine Putin-Russland-Obszession hilft beim Verständnis nur bedingt weiter.

Vielleicht lesen Sie den Artikel noch mal. Daraus geht hervor, daß Japan seit Jahrzehnten ein Deflationspronblem hat. Dies existiert unabhängig von der Situation in Russland und der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen.

Die Ukrainekrise hat mit den strukturellen Wirtschaftsproblemen Japans nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Gast
@ChipFFB

Wieso 1.7% im Jahr? Wenn man wie im ts-Artikel rechnet und 1.7% Schrumpfung pro Quartal*) linear auf 4 Quartale hochrechnet (was für sich genommen schon mal problematisch ist - wer kann schon in die Zukunft gucken?), landet man in der Tat bei 6.8%.
 
Abgesehen von dem Prognose-Irrsinn, den die ganzen Wirtschaftsinstitute dauernd ausspucken: Mathematisch falsch wäre das immer noch. 1.7% Schrumpfung pro Quartal ist eine Wachstumsrate von 0.983 (1 - 0.017 = 0.983), und 0.983^4 ist ca. 0.9337. Damit würde die Wirtschaftsleistung nach 4 Quartalen also um 1 - 0.9337 = 6.63% sinken, nicht um 6.8%.
 
(Bei so kleinen Wachstumsraten und so kleinen Zeiträumen ist der Fehler natürlich klein, aber falsche Arithmetik bleibt trotzdem falsche Arithmetik.)
 
________
*) Vielleicht haben Sie sich beim Wort "Vorquartal" verlesen und stattdessen an "Vorjahresquartal" gedacht?

Gast
Geriatrisches Problem

Was immer übersehen wird ... die japanische Gesellschaft vergreist zusehends. Heute arbeiten 6 millionen weniger Japaner als vor 20 Jahren. Daher kommt die Deflation. Den Japaner ihr Erspartes durch Niegrigzinsen und Geldflut wegzunehmen ist wohl kaum zielführend.

fathaland slim
14:24, klaresache

Aber auch Sie sehen ,daß es in der kapitalistischen Welt an allen Ecken und Enden brennt, oder nicht?

"Staaten die lange Zeit enge Kontrolle über die Wirtschaft behielten und diese Schranken seit ca 20 Jahren immer weiter abbauen und in Richtung Kapitalismus/TurboKapitalismus driften bauen derzeit den meisten Wohlstand auf (Indien/Brazilien/China/Russland)."

Das ist nun wirklich eine steile Behauptung. Wenn wir die von Ihnen erwähnten Länder Land für Land durchgehen, dann trifft Ihre "Analyse" eigentlich nur auf China zu. Indien war immer schon turbokapitalistisch und entwickelt gerade ein ganz klein wenig soziales Gewissen, Brasilien wird mit den Jahren immer sozialdemokratischer und hat seine turbokapitalistische Phase lange hinter sich gelassen, und was die Wirtschaftskraft Russlands angeht, nun ja. Ich glaube nicht, daß eine staatlicherseits tolerierte Oligarchenwirtschaft, wo sich einige wenige schamlos bereichern, langfristig funktionieren wird.

fathaland slim
14:53, julesv

"Was immer übersehen wird ... die japanische Gesellschaft vergreist zusehends. Heute arbeiten 6 millionen weniger Japaner als vor 20 Jahren. Daher kommt die Deflation."

Diesen interessanten Zusammenhang, der mir neu ist, sollten Sie doch bitte ein wenig näher erläutern. Auf den ersten Blick einsichtig ist er nämlich nicht.

Zumindest nicht für mich.

Gast

Quartalsbereinigte Vorjahresquartale von Prozent und jene Fraktale.
Für mich sind diese Details völlig egal, ehrlich gesagt.

Für mich sind das Wasserstandsmeldungen: gut oder schlecht. Ofenbar würde man kaum gut oder schlecht sagen, und die Börsen inspirieren oder fehl-inspirieren, wenn Gut oder Schlecht nicht zuträfen.

Also eine neue Wasserstandsmeldung, die offenbar schlecht ist. So. Und ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage: Die negativen Meldungen werden auch noch zunehmen. Diese Regelungsmechanismen laufen langsam aus. Da kann man kaum noch neues erfinden. Und muss die Auswirkungen oder Nichtauswirkungen dennoch mit ansehen, und es fehlen bald die Regelungsmechanismen. Dann ist es AUS im Ofen. Dann geht der Ofen aus. Dann ist Schluss. Dann bricht die Börse ein, usw. die Wirtschaft, dann brechen die nationalen Haushalte ein. Viel Spaß dann noch.

daia20
Statistiken der Wünsche

Im zweiten Quartal schrumpfte das japanische Inlandsprodukt im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 Prozent - auf zwölf Monate hochgerechnet ist das ein Minus von 6,8 Prozent.

So einfach manipuliert man Statistiken. Vergangenes Quartal -1,7 , dann x4 und schon ist ein riesiges Minus da. Dabei sieht man an der abgebildeten Grafik deutlich das der Zuwachs des BIP je Quartal stark schwankt zwischen +1,6 bis -1,7 und es absurd ist sich eines davon als Richtwert rauszupicken . Genau so lönnte man ein gutes Quartal nehmen und einen gigantischen Zuwachs von +6,4% im Jahr verkünden.

Gast
@ klaresache (14:24) - vllt. nicht ganz so einfach

Würde das ganze doch differenzierter betrachten. Denn die Gegenmodelle sind wohl eher durch die Koexistenz des Kapitalismus in die Knie gezwungen worden, als dass man ihr scheitern an den jeweiligen System selbst festmachen könnte. Ebenso hinkt ihr Argument in Bezug auf die BRICs-Staaten. Es handelt sich hier nicht um ausgewachsene Volkswirtschaften wie Deutschland, Japan oder auch die USA. Auch diese Länder werden m.E. irgendwann an den Punkt kommen, wo Ihr Wachstum stagnieren wird. Es bleibt also beim altbekannten Problem: " Die Grenzen des Wachstums". So lange der Kapitalismus und somit unsere Volkswirtschaften ihren Nährboden nur im Wachstum finden, stehen wir vor den im Artikel beschriebenen Problemen. Dadurch rechtfertigt sich konstruktive Kritik am Kapitalismus. Nein sie ist sogar nötig und wichtig.

Gast
@ fathaland slim

Indien war Jahrzentelang eine Planwirtschaft bis 1991...

harzek
1518 fathaland slim

Deflation ist ein Schrumpfen der Geldmenge.
6 mio weniger Beschäftigte bedeuten 6 mio wenige Leute die produktives Einkommen haben. Stattdessen erhalten Lohnersatzleistungen wie z.B. Altersrente bei Ruhestand, was in der Regel auf niedrigeren Niveau ist. Somit wird insgesammt weniger verdient was zur gerinngeren Nachfrage führt und eine Deflation induzieren kann.
Deutschland steht meiner Meinung nach das selbe Schiksal bevor.

fathaland slim
15:37, klaresache

"Indien war Jahrzentelang eine Planwirtschaft bis 1991..."

Das ist mir neu.

KarlH7
hoffe Volkswirtler können damit umgehen

jeder Selbstständige weiß, dass auch mal rückwärts geht. Nur in Volkswirtschaften ist das scheinbar nicht vorgesehen.
Vielleicht gibt es ja mal "Weise" die das auch können? Eines ist sicher, jammern hilft nicht.

fathaland slim
15:40, harzek

"Deflation ist ein Schrumpfen der Geldmenge.
6 mio weniger Beschäftigte bedeuten 6 mio wenige Leute die produktives Einkommen haben. Stattdessen erhalten Lohnersatzleistungen wie z.B. Altersrente bei Ruhestand, was in der Regel auf niedrigeren Niveau ist. Somit wird insgesammt weniger verdient was zur gerinngeren Nachfrage führt und eine Deflation induzieren kann.
Deutschland steht meiner Meinung nach das selbe Schiksal bevor."

Dann frage ich mich nur, weswegen in der Geschichte immer Massenarbeitslosigkeit und Inflation gemeinsam auftraten.

Des weiteren bitte ich zu bedenken, daß in einer entwickelten Wirtschaft ein Großteil der Produktionsabläufe automatisiert ist und deswegen wesentlich weniger Arbeitskräfte für das gleiche Bruttosozialprodukt benötigt werden.

Den Industrie- bzw. postindustriellen Gesellschaften geht nämlich die Arbeit aus.

Gast
@klaresache

"Wichtig ist nicht ob Japan mal Pleite geht und seine Staatsfinanzen zurücksetzt, sondern ob es sich langfristig reformieren kann und daran hakt es seit 20 Jahren gewaltig."
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"Reformen" gleich "mehr Markt"? Wohin das führt -> siehe Europa. Bei Russland wurde es auch erst besser als sie die Fesseln des Washingtoner Consensus (mehr Markt) abschüttelten. Es geht um den richtigen Anteil Markt, aber in unsere ideologisch geprägten Zeit ist es immer zu wenig Markt.
Japan hatte auch schon seine "Mehr Markt" Phase, aber die führte zu den heutigen Zuständen. Eine Rückkehr dahin wäre "Zombie Ökonomie" (John Quiggin). Die hat den Vorteil, dass sie nicht tot zu kriegen ist, weil sie es schon ist. Dieses Konzept führte Anfang des 20. Jhd in die Weltwirtschaftskrise, und es deutet absolut nichts darauf hin, dass es diesmal besser wäre. Japan hat dies gelernt.

Gast
@fathaland slim Vergreisung der Gesellschaft

Die Vergreisung einer Gesellschaft führt immer zu weniger Konsum. Zum einen ist das Alterseinkommen niedriger als das Arbeitseinkommen. Einmal auf Deutschland bezogen, ein Durchschnittsrentner erhält weniger als 1.000 Euro Rente. Mit diesem Geld kann er gerade überleben, auf Kredit kaufen geht nicht. (Unpfändbar).

Außerdem sehen viele ältere Menschen nicht den Sinn, in moderne Dinge zu investieren. Noch kein Tattergreis, aber schon Rentner, kann ich nur sagen mir hat meine Frau ein Tablett geschenkt. Neueste Technik. Ich hab es meiner Stieftochter geschenkt – Lust mich einzugewöhnen hatte ich nicht. Für mich war das Ding eine reine Geldverschwendung! Mein alter PC reicht.

Investitionen von der älteren Bevölkerung können nur erwartet werden, wenn es nicht zu verhindern ist. Damit haben Sie den Zusammenhang.

wenigfahrer
Es ist mehr oder weniger

in vielen Ländern so wie in Japan,wenn das Volk immer weniger hat dann drehen die Motoren eben langsamer.

Deutschland kommt so langsam auch in die Richtung,Rente wird immer kleiner und Reallohn ist auch nicht wirklich gesteigert worden,die Geldmengen sind auf einige wenige beschränkt.

Und wenn mal die Staatlichen Bauvorhaben und ähnliches betrachtet werden sind Sie von den Summen her fast verdoppelt.

Komischerweise sind jedes Jahr immer mehr Steuermittel vorhanden,aber es reicht trotzdem nie.

Also wird sich der Trend nach abwärts nicht wirklich aufhalten lassen.

Gruß

Gast
@ Nana

Nein es geht um richtige Reformen, zum Beispiel das Firmen nicht nur einmal im Jahr Leute fest einstellen ( ja das ist tatsächlich so) und das hochgebildete Frauen nicht einfach zuhause bleiben und dann trotzdem keine Kinder kriegen und das die Japanischen Großkonzerne sich nicht alle gegenseitig ständig aus der Insolvenz herauskaufen ( passiert sehr oft) und dadurch immer verkrusteter und defizitärer werden.

Seit der großen Finanzkrise in den 80ern hat sich praktisch im Wirtschaftsablauf nichts mehr verändert, stattdessen wurde jede Ungereimtheit mit Schulden bedeckt, dass muss aufhören.

Ich weiss nicht was bei Ihnen Reformen heisst, aber für mich bedeutet das alte kaputte Strukturen zu ersetzen und solche Regelungen behindern Japan seit 2 Jahrzenten und das hat mit Markt nichts zu tun.

Was der Bezug zu Russland soll weiss ich auch nicht, ist hier völlig unpassend.

fathaland slim
16:12, Auslandsrentner

Der Zusammenhang zwischen Alter und Konsum erschließt sich mir immer noch nicht. So viel ich weiß, geben Rentner ihr Geld sehr gern aus und sind deswegen eine beliebte Zielgruppe der Werbewirtschaft. Des weiteren sind Rentner und Pensionäre in entwickelten Gedellschaften nicht unbedingt arm.

Wer im Alter arm ist, war das meist auch zu Zeiten seines Arbeitslebens und konnte schon da nicht groß zur Gesamtkonsumleistung (schönes Wort, oder?) beitragen.

Nee, Sie überzeugen mich nicht...

Hugomauser
@Izmi

"Tja, Russland wird sanktioniert und in Japan kracht die Wirtschaft ein... sollte es da einen Zusammenhang geben...? "

Nee, da gibt es keinen Zusammenhang. Es ist ja auch im Artikel beschrieben, woher der Einbruch kommt: Am Ausfall der INNLANDsnachfrage aufgrund der Erhöhung der Mehrwertsteuer.

Hugomauser
@ChipFFB

"Falls die weiteren drei Quartale auch 1,7 % schrumpfen, im Vergleich zu den Quartalen im Vorjahr, dann sind das doch aufs Jahr hochgerechnet lediglich 1,7% und nicht 6,8 %, oder?"

Nee, es wird ja hier das vorherige Quartal als Maßstab herangenommen, bei den -1,7%. Also mussen sie die Quasi addieren (vereinfacht) Wenn das Vorquartel 100 ist und das nächste 90, sind das 10% weniger. Wenn im nächsten Quartal wieder 10% weniger sind, so sind es nur noch 81, beim nächsten dann 72,9 und so fort.

Gast
@klaresache

"Ich weiss nicht was bei Ihnen Reformen heisst, aber für mich bedeutet das alte kaputte Strukturen zu ersetzen und solche Regelungen behindern Japan seit 2 Jahrzenten und das hat mit Markt nichts zu tun."
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Interessant. Wie konnte Japan dann das starke Wachstum über Jahrzehnte hinlegen wenn es doch so arg behindert wurde? Vielleicht will man die Krise nutzen um Dinge zu ändern die nichts mit der Krise zu tun haben? Ich vermute mal eher, dass reaktionäre Kräfte Abe behindern was auch die Mehrwertsteuer erklärt. Es scheitert es in Japan woran es immer scheiterte in den letzten 20 Jahren. Progressive Kräfte haben wenig Chancen.
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"Was der Bezug zu Russland soll weiss ich auch nicht, ist hier völlig unpassend."
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Es war sehr unpassend, aber der Vergleich wurde von Ihnen gemacht. In Russland wurden seit dem Ende des consensus der Markt begrenzt und sie können auf ein phantastisches Wachstum zurückblicken. Der "Turbokapitalismus" ist geschichtlich gesehen ein Strohfeuer.

Hugomauser
@Xabbu

"Was machen die erst ...
... wenn sie mal unser 18% Mehrwertsteuer aufgebrummt kriegen ? "

Nun, ich kenne das japanische Steuersystem nicht, aber eines ist klar: Die Mehrwertsteuer ist eine Steuer, die vor allem die Ärmeren trifft, da deren Konsumquote nahezu bei 100% liegt. Während die Reichere Bevölkerung nur einen geringen Teil ihres Geldes für Konsum ausgibt. Daher bin ich schon aus Ordnungspolitischen Gründen gegen eine Mehrwertsteuer.

Hugomauser
@fathaland slim

"Was immer übersehen wird ... die japanische Gesellschaft vergreist zusehends. Heute arbeiten 6 millionen weniger Japaner als vor 20 Jahren. Daher kommt die Deflation."

Diesen interessanten Zusammenhang, der mir neu ist, sollten Sie doch bitte ein wenig näher erläutern. Auf den ersten Blick einsichtig ist er nämlich nicht."

Die Rente ist normalerweise geringer als das vorherige Arbeitseinkommen, also wird weniger konsumiert. Es kommt zu einem Überhang an Produkten, was wiederum zu fallenden Preisen führt - Deflation (stark vereinfacht)

Gast
Die Endphase des Kapitalismus scheint eingeläutet...

...große Schuldenberge auf der einen Seite, sagenhafter Reichtum auf der anderen Seite. In der Mitte die kapitalistische Wirtschaft, die diesen Umverteilungsmechanismus antreibt und als Motor braucht.

Gibt es keine Kaufkraft mehr, dann bricht die Nachfrage ein und die Deflationsspirale ist in Gang gesetzt, da neben Profit auch Absatz gebraucht wird. Der Staat kann eine Weile als Nachfragestimulator einspringen aber wenn er überschuldet ist, d.h. die Steuereinnahmen nicht mehr aussreichen, um Zinsen und Tilgung zu bedienen, dann fällt auch diese Umverteilungsquelle aus.

Die Nachfrage bricht weg, die Unternehmen sparen und entlassen die Menschen. Damit bricht noch mehr Nachfrage weg, die Produktion bricht noch mehr ein und es wird bald nichts mehr produziert.

Damit verliert auch das akkumulierte Kapital seinen Gegenwert, da nichts mehr produziert wird.

Am Ende haben alle verloren - Reiche wie Arme!

Thomas Wohlzufrieden
um 14:06 von marciaroni

Sehr guter, voll zutreffender Kommentar! Gruß.

Sdric

Das man aus der Asian Financial Crisis nichts gelernt hat ist schon traurig...

Izmi
14:40 von fathaland slim

"...Tja, Wirtschaft ist wirklich sehr schwer verständlich. Und eine Putin-Russland-Obszession hilft beim Verständnis nur bedingt weiter.
Vielleicht lesen Sie den Artikel noch mal. Daraus geht hervor, daß Japan seit Jahrzehnten ein Deflationspronblem hat. Dies existiert unabhängig von der Situation in Russland und der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen.
Die Ukrainekrise hat mit den strukturellen Wirtschaftsproblemen Japans nichts, aber auch gar nichts zu tun."

Natürlich nicht, werter Slim, mein Beitrag sollte auch eher scherzhaft darauf hinweisen, dass, wenn in Russland die Flöhe husten, man Putin für tot erklärt - während die japanische "Krankheit" seit Jahren unbehandelbar ist und immer weiter in die Krise führt, das alles aber ökonomiegegeben und als völlig normal abtut. Meine Obsessionen spielen dabei eigentlich keine Rolle... eher die der kapitalorientierten Ökonomen.

Beee

Der Forist "Wenigfahrer" hat es schon erwähnt:
Das Hauptproblem ist die immer geringer werdende Binnennachfrage, sowohl in Japan aber zunehmend auch bei uns in DE. Und daran wird nichts geändert. DIe hohen Geldvermögen liegen irgendwo in Singapur (Stellvertretend ) und werden nicht ausgegeben.
Und wenn ich mal Spekulieren darf wird es in Deutschland (EU) in den nächsten Jahren genau den selben Weg gehen.
Vereinfacht ausgedrückt :
Die breite Masse hat immer weniger Geld-> Kaufkraft; auch wenn sie das in Japan ebenso wie bei uns nicht wahrhaben will/kann.

fathaland slim
17:40, Hugo Mauser

Sie mögen mich als störrisch bezeichnen, aber ich sehe immer noch nicht ein, weswegen die japanischen Deflationsprobleme mit der Altersstruktur des Landes zu tun haben.

Wäre Japan ein Land, in demAltersarmut herrscht, dann könnte ich Ihnen folgen.

Nun ist aber Japan ein sehr reiches Land, in dem viele Menschen mehr verdienen, als sie für den Konsum benötigen. Gehen sie dann in Rente, dann ist das immer noch so.

Ich glaube nicht, dass sich die japanische Deflation, ein altes Problem, mit der mangelnden Konsumfreude der japanischen Rentner erklären lässt.