Ihre Meinung zu Russland zu neuer Entschädigung wegen Jukos verurteilt
Innerhalb weniger Tage ist Russland erneut wegen der Zerschlagung des Ölkonzerns Jukos verurteilt worden. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sprach den Ex-Aktionären Schadensersatz in Höhe von 1,9 Milliarden Euro zu. Russland kritisierte das Urteil.
Sicher, das Urteil stellt einen wichtigen Sieg von Anlegern gegenüber staatlicher Willkür und Raub dar und ist als solches ungemein wichtig für viele Menschen (die vielleicht noch Geld in solchen Staaten liegen haben).
Klar, Russland kann sich dem internationalen Recht in letzter Konsequenz nicht ungestraft entziehen. Die Art, auf die dieses Urteil jetzt aber innerhalb Russlands (und erst in solch "einschlägigen" Foren) kommuniziert wird, wird weder den Geschädigten noch den Institutionen gerecht werden.
Ich kann förmlich voraussagen, wie die (jetzt zu entschädigenden) Betroffenen zu Dieben und der Gerichtshof zum staatlichen Werkzeug degradiert werden (ungeachtet der harten Urteile gegen Deutschland (Datenspeicherung) oder Polen (CIA-Affäre)).
Dieser Urteilsspruch wird vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse nicht als das angesehen werden, was er ist: Rechtssprechung basierend auf Fakten und der europäischen Menschenrechtskonvention.
Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger...