Krankenversicherung

Ihre Meinung zu FAQ: Krankenkassenbeiträge - was ändert sich?

Der Bundestag hat die Reform der Kassenbeiträge verabschiedet. Ab 2015 wird der Arbeitnehmeranteil sinken. Aber die Kassen können Zusatzbeiträge erheben, die an die Höhe des Einkommens gekoppelt sind. Was sich zudem ändert, erklärt tagesschau.de.

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12 Kommentare

Kommentare

Gast
Das Ende der alten Bundesrepublik

nähert sich immer mehr. Die BRD, die für ihr soziales Netz, die soziale Sicherheit und Ausgewogenheit bekannt war. Die neue Bundesrepublik ist der Tempel der Kapitalgurus die das Ziel haben, alle personenbezogene Kosten auf die Personen abzuwälzen.
Machen wir uns nichts vor, es wird ersten Jahr nach Inkrafttreten der neuen Regelung keine oder kaum spürbare Erhöhungen geben aber dann wird es welche geben und die werden kräftig werden. Sie werden im Durchschnitt bei 1,6 -2,4% liegen und dann wird auch das passieren, was vorausgesagt ist - wer krank ist, wird spürbar mehr zahlen müssen. Aus ist es mit der sozialen Solidarität als Index der BRD. Was kommt als nächstes nach Renten- und Krankenkassenreform? Es kommt der Abbau der Arbeitsplätze in ihrem "noch" heutigen Muster , was Bezahlung und Arbeitsrecht angeht.
Auch wird hinter verschlossenen Türen über eine weitere Absenkung des Arbeitslosengeldes sowie der Verkürzung der Bezugszeit verhandelt. Lieb Vaterland magst ruhig sein......

wibo
ganz falsches Signal

Durch den geplanten Einkommensausgleich wird der verschwenderischen Politik bestimmter Kassen wieder Tür und Tor geöffnet. Es gab früher schon mal den Effekt, dass Kassen mit einem monströsen Verwaltungsapparat, die entsprechend unwirtschaftlich arbeiteten, von den wirtschaftlich arbitenden Kassen gegenfinanziert wurden.
Dies führt mitnichten zu Wettbewerb unter den Kassen, sondern exakt zum Gegenteil. Belohnt wird hier Verschwendung, nicht vernünftiges haushalten. Zumindest konnte man bisher noch mit Rückzahlungen der eigenen Kasse rechnen, die gut wirtschaftende Kassen nach der letzten pauschalisierten Beitragserhöhung auf 15,5% (in meinem Fall waren das dann eben mal 1,7% mehr) leisten konnten - dies ist dann auch wieder vorbei, die Last trägt natürlich wieder allein der Arbeitnehmer. Fazit: ein Rückschritt in alte Zeiten.

Izmi
07:35 von Foranto

"...Das Ende der alten Bundesrepublik nähert sich immer mehr. Die BRD, die für ihr soziales Netz, die soziale Sicherheit und Ausgewogenheit bekannt war."...
Sehr guter Beitrag! Vor allem die ersten Sätze treffen den Nagel auf den Kopf. Es fehlt nur der Hinweis, dass wir sogar von der "Sozial"Demokratischen Partei verraten werden! Von der CDU war nichts anderes zu erwarten.

Gast
Beitragssenkung 2015

Die Beitragssenkung wird so ziemlich eine Gültigkeit von 1 Jahr haben.
Ab 2016 werden viele Kassen einen Sonderbeitrag erheben. Dieser ist einkommensabhängig und wird zu 100% vom Arbeitnehmer getragen.
Es wird mal wieder Politik zu Lasten der Arbeitnehmer gemacht. Jetzt wird das Ganze dem Arbeitnehmer als Bonbon verkauft, weil die Beiträge in 2015 zunächst tatsächlich sinken. Das böse Erwachen wird aber in 2016 kommen.

pokerface1
Der Sarg für die soziale Marktwirtschaft wurde 2002 versenkt.

... und seitdem geht es rapide abwärtz mit dem sozial ausgewogenen Gefüge sdieses Landes. Die daraus resultierende Radikalisierung derer, die nichts mehr zu erwarten haben von diesem Land schlägt inzwischen bis in Foren wie diesem durch.

Aber die Elite begreift nicht, das die Stimmung im Land einen Hauch von 1789 in Frankreich hat... während sie in ihrer Dekadenz auf dem Vulkan tanzen.

Gast
Und was ist ...

... mit den sog. "freiwillig" Versicherten? Was müssen die zahlen? Wird für die Beitragsberechnung endlich das reale Einkommen zu Grunde gelegt oder wie bisher ein fiktives Mindesteinkommen von (utopischen) grob gerundet ca. 900Euro/Monat bzw. 2000Euro/Monat für Selbständige?

Wird der Zusatzbeitrag dann vom realen oder vom fiktiven Einkommen abgeleitet?

Oder betrifft das die "freiwillig" Versicherten gar nicht und alles wie gehabt?

Es ist bei weitem nicht jeder sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder auf HartzIV, ich würde mir daher etwas mehr Informationen wünschen für den großen Rest der Eigenverantwortlichen.

Gast
@Taffer

Der Beitrag für Selbständige ist bei der freiwilligen KV ebenfalls beitragsabhängig. Es wird bei den Selbständigen von recht hohen Mindesteinnahmen pro Monat ausgegangen. Die genaue Höhe weiß ich momentan leider nicht, aber es ist mehr als 2.000,00 € pro Monat. Die Deckelung der Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze gilt auch für die Selbständigen. Jedes Jahr muss der Einkommensteuerbescheid eingereicht werden und der Beitrag wird dann angepasst. Hat der Selbständige zu wenig bezahlt, wird nachgefordert, hat er jedoch zu viel bezahlt, hat er Pech gehabt.
Den einkommensabhängigen Zusatzbeitrag müsste demnach auch von den Selbständigen bezahlt werden.

frosthorn
böse Falle

Das Einfrieren der Arbeitgeberanteile hat noch eine weitere Folge, die wir noch spüren werden.
Bisher hatten die AG selbst ein glasklares Interesse, die Kosten im Gesundheitswesen nicht ausufern zu lassen. Jetzt können ihnen Kostensteigerungen egal sein. Dank Versicherungspflicht ist auch der vielbejubelte "Markt" eine Illusion, das heißt, die Jagd auf weitere fette Anteile der Arbeitnehmereinkommen darf als eröffnet gelten. Ein Rückfall in schlimmste urkapitalistische Zustände.
Wie schon jemand schrieb, von der Union war nichts anderes zu erwarten. Aber die SPD?
Ich kann immer weniger nachvollziehen, wie ergeben die Mitglieder und Wähler dieser Partei jeden weiteren Sozialabbau mitmachen.

Gast
@pokerface1 - 05. Juni 2014 um 09:16

"...
Aber die Elite begreift nicht, das die Stimmung im Land einen Hauch von 1789 in Frankreich hat... während sie in ihrer Dekadenz auf dem Vulkan tanzen."
Das glaube ich eher nicht. Mit Bildungsmisere, Unterschichten-Fernsehen und sonstiger Sedierung der Bevölkerung (O-Ton: "Es ist alles sooooo kompliziert. Das kann keiner verstehen") wird nichts weiter passieren. Die paar Forenbeiträge werden die Meinungsführerschaft der Springer- und anderer Medien nicht aufwiegen. Und, falls sie immer noch nicht überzeugt sind: "In Deutschland finden keine Revolutionen statt, weil es verboten ist, den Rasen zu betreten."

Thomas Wohlzufrieden
Kassensturz

Was sich ändert? Nichts. Außer, das der Beitragszahler noch mehr zur (Kranken) Kasse gebeten wird. Aber das ist er ja gewohnt.

Gast
Eine gesetzliche Krankenkasse und Schluß

Die "unterschiedlichen" gesetzlichen Krankenkasse unterhalten nur einen Verwaltungsapparat, der völlig unnötig ist und dem Bürger teuer zu stehen kommt.

Welchen Sinn soll der Unsinn haben? Gesetzliche Krankenkassen gewähren Leistungen nach Gesetz.

Eine richtige Reform wäre den Unsinn von angeblich "unterschiedlichen" gesetzlichen Krankenkassen aufzuheben und nur eine gesetzliche Krankenkasse für alle einzurichten. Es wäre wesentlich billiger als der Unsinn jetzt.

Wie wir alle wissen ist sinnvolle Politik dem Parteistaat ein Fremdwort.

Alter.Mann

"Statt den Solidarausgleich aus Steuermitteln zu finanzieren, müssen ihn nun letztlich die Versicherten tragen - er werde "innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung organisiert", heißt es im Gesetzentwurf."

Erschreckend was da auf die Geringverdiener zukommt. Ich sehe hier die Gefahr einer weiteren Verelendung von Millionen von Bürgern, die bereits jetzt nicht wirklich vom Lohn ihrer Arbeit leben können. Die Zahl der sogenannten Aufstocker dürfte damit erneut ansteigen.

Nach der Rettung der Banken und Versicherungen auf Kosten der Bürger nun Zuckerchen für die gesetzlichen Krankenkassen, versteckt in einer angeblichen Kostensenkung, die in Wirklichkeit Raum für eine Kostenexplosion bietet.