Bilder ehemaliger Zwangsprostituierter, ausgestellt in dem Museum.

Ihre Meinung zu Zwangsprostitution: Japans "Trostfrauen" fordern Entschädigung

Japans Regierung nennt sie "Trostfrauen", doch sie waren Zwangsprostituierte und mussten im Zweiten Weltkrieg den japanischen Soldaten zu Diensten sein. In Südkorea erinnert ein Museum an ihr Leid. In Japan wird ihre Existenz teilweise bis heute geleugnet.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
16 Kommentare

Kommentare

Hermine.Granger
Wie heute überall in Deutschland

So wie diesen Frauen geht es heute einer weit überwiegenden Zahl der Prostituierten in Deutschland: Osteuropäerinnen, die hier zur Prostitution gezwungen werden. Und während Sie leiden sitzen die Zuhälter und Lobbyisten der Sexindustrie in Talkshows und verkünden weiter die Mähr von der selbstbestimmten Hure. Einfach nur erbärmlich!

Musikgenuss
warum leugnet Japan die Existenz der Trostfrauen?

Das ist eine düstere Stelle in der Geschichte Japans. Vermutlich würde jedes andere Land der Welt ähnliche Vergehen leugnen. Menschen sind zumeist an ihrem persönlichen Schutz interessiert. Ehrlichkeit und Fairness gegenüber Opfern die sich in der Minderheit befinden und aufgrund ihres Alters in absehbarer Zeit nicht mehr leben werden hält man nicht für angemessen. Es zählt vor allem die eigene Unbescholtenheit. Das Thema zeigt auch eine Dekadenzerscheinung der Menschheit.

Anonym200
Japaner leugt diese Verbrechen aus 2 Gründen:

* erster Grund: sie schämen sich.
* zweiter Grund: sie wollen keine Entschädigung zahlen.
Vielleicht sehen wir in ein paar Jahren, wenn niemand, der noch Schadenersatz fordern kann noch am Leben ist eine mündliche Entschuldigung irgendeines japanischen Regierungspolitikers, die als eigene Meinung tituliert werden wird.

Konoeshidan
@Seabiscuit

Ich kann da nur sagen: Andere Länder, andere Sitten.

Ich bin in Japan einmal aus versehen mit meinen Straßenschuhen in den Flur eines Freundes gegangen. Anschließend wurde ich einige Zeit lang mit Schweigen gestraft.

Empfohlen ist aber der Film City of life and death. Dort sieht man unter anderem die Umstände etc., mit welchen koreanische und chinesische Frauen zu kämpfen hatten.

Letztendlich kann man sagen, dass die Japaner damals wirklich ''verrückt'' waren. Die eigenen Zivilisten (Frauen mit ihren Kindern) als Schutzschild (Schlacht von Okinawa), Seppuku (Was damals nunmal 'Tradition' war), Einheit 731, etc.

Krieg ist schlecht, niemand sollte sich gegen andere aufhetzen lassen. Denn heute sind mir die Japaner die liebsten auf der Erde. Ausnahmen mag es geben.

und ich würde es auch begrüßen, wenn die Japaner dies zugeben würden. Aber, das kommt leider einer Niederlage nahe...

Gast
Deutschland ist die Ausnahme

In Deutschland gab und gibt es eine Aufarbeitung der Zeit zwischen 1933 und 1945.

In den meisten anderen Ländern wird die eigene Geschichte glorifiziert und dunkle Abschnitte werden verdrängt oder herunter gespielt.
Japans Blutherrschaft über Asien, die Völkermorde an Armeniern und Indianern, die britischen Massenmorde während ihrer Kolonialgeschichte, Frankreichs Wirken in Algerien und anderswo…….hat doch eigentlich alles nie statt gefunden, oder?

meinungsquirl
@12:10 von Hermine.Granger - Wie heute überall in Deutschland

"So wie diesen Frauen geht es heute einer weit überwiegenden Zahl der Prostituierten in Deutschland [...]"

Dieser Kommentar ist an Hohn kaum zu überbieten. Mit so einem Vergleich wird man weder den Frauen gerecht, die damals in Asien diese grausame Erfahrung gemacht haben, noch den Frauen, die aktuell in Europa unter Zwangsprostitution leben und leiden.

Gast
So sehr ich Japan auch Liebe,

ihre Geschichtsbewältigung des 2.Weltkrieges ist ein Armutszeugnis für das ganze Land. Man Gewinnt an Stärke und größe wenn man sich vor den Verbeugt die unter der Kriegsherrschaft Leiden mussten. Nach über 60 Jahren wäre das ein guter Anfang. Diese Überlebenden Frauen haben mein höchstes Mitgefühl, Unvorstellbar was die mitmachen mussten.

tisiphone
Da fehlt was...

Macht man nun mit China das gleiche wie zuvor mit Russland? Nur kein Mitgefühl?

Wie kann es sein, dass ein Artikel über diese Trostfrauen geschrieben wird, ohne dass einmal China genannte wird?

Die Zahlen unterscheiden sich natürlich je nach Quelle, aber der Anteil der chinesischen Frauen war erheblich. Meist geht man davon aus, es waren genau so viele wie Koreanerinnen. Die dann aber unter dem Begriff "anderer asiatischer Staaten" abzuhandeln ist unpassend.

Ich bin da vielleicht etwas übersensibilisiert. Aber wenn man das Thema anspricht, was sehr gut ist, weil es der Allgemeinheit in Deutschland wenig bekannt ist, dann sollte man das so tun, dass man nicht wieder den Eindruck gewinnt, dass man zuviel Mitgefühl mit bestimmten Nationen nicht entwickeln soll.

Ein solches Schicksal ist für jede Frau ein Alptraum, unabhängig von Nationalität, Religion oder politischer Ausrichtung!

Gast
Verdrängung, Leugnung u. Geschichtsfälschung

Erst 1995 (!) wurde von der japanischen Regierung der Asian Women’s Fund als ein Privatfonds eingerichtet, um den betroffenen Frauen eine finanzielle Entschädigung auszuzahlen. Der vom damaligen Premierminister Tomiichi Murayama geleitete Fonds wurde durch Spenden aus der jap. Öffentlichkeit mitfinanziert.

Dies passt in das gesamte jap. Konzept einer Vergangenheitsbewältigung, die dort noch weniger stattfand als in Deutschland - d.h. so gut wie gar nicht.
Eine Bewältigung gegenüber China z.B. fand aus rein wirtschaftl. Überlegungen statt. Ansprüche von Einzelpersonen wurden prinzipiell abgelehnt.

Man verfuhr eigentlich ähnlich wie die Türken mit den Armeniern. Ein sogen. "asiatischer Holocaust" fand nie statt und die Ansicht von Historikern war nur bruchstückhaft deckungsgleich mit allen jap. Regierungen.

Das Bild eines lustigen (aber völlig humorlosen) und kindhaften Volkes wird stark getrübt, wenn man sich dessen Geschichte u. deren Bewältigung betrachtet.....

Gast
Aus der Geschichte lernen ...

Schon seit dem Dreißigjährigen Krieg (und sicher auch vorher) wissen wir, dass eine Armee "eine gewisse Versorgung" braucht. Da sollte man endlich draus lernen und sich dann nicht mehr darüber wundern, wenn in gemischten Regimentern hier bei der Bundeswehr es manchmal zu "Übergriffen" (wenn auch größtenteils verbaler Art in Friedenszeiten) kommt. Im Kriegsfall wird das wahrscheinlich doch etwas rauer werden. Das sollte man beachten, bevor "theoretische" Überlegungen zu "Frauen bei der Bundeswehr" getätigt werden. Manchmal macht die Traditionelle Rollenverteilung Sinn, denn eine Soldatin begibt sich bei Gefangennahme möglicherweise in große Gefahr.

Das liegt in der Natur des Menschen und unter extremen Bedingungen werden gesellschaftliche Konditionierungen außer Kraft gesetzt wie wir ja alle bei den Bildern aus Abu Ghraib und Guantanamo gelernt haben sollten.

anonymos

Respekt an die Frauen und eine Schande, wie die Regierung Japans sich verhält......

Gast
Trostfrauenentschädigung ist überall gut und das Richtige !

Überall !

Schaumal
Beschämend für die jetzige Regierung in Japan die....

..darauf warten, dass die letzten Frauen in nahe Zukunft sterben werden.

...Müsste man dieses Thema nicht nach Deutschland holen und hier vor der Japanischen Botschaft demonstrieren ?

..Ich kann mich gut in das Leid dieser Frauen hineinversetzen, welche Qualen Sie erleiden, obwohl das Geschehen schon lange hinter Ihnen liegt..

..die heutige Bundesregierung handelt im Bezug um Entschädigungszahlungen für die Opfer des sexuellen Missbrauch an Kinder genauso..

...man kann es schwer vergleichen, aber die Methoden sind immer die Gleichen um Zahlungen zu verweigern...

...warten lassen !! Was haben die Opfer schon für Möglichkeiten??

...die Regierung von Japan handelt schäbig

wufgaeng
Vergangenheits-Aufarbeitung

@Andreu66
Zitat:
In Deutschland gab und gibt es eine Aufarbeitung der Zeit zwischen 1933 und 1945.

In den meisten anderen Ländern wird die eigene Geschichte glorifiziert und dunkle Abschnitte werden verdrängt oder herunter gespielt. Zitatende

ich will Ihren Beitrag unterstreichen und begrüßen.
Ich lebe seit über vierzig Jahr ein Asien und erlebe fast immer eine erbärmliche Aufarbeitung der Vergangenheit in den meisten anderen Staaten. Beispiele gibt es genug, wo Staaten ihre Vergangenheit verdrängen, vergessen, verdrehen oder es sogar unter Strafe stellen, darüber zu reden. Was ihre Vergangenheiten anbetrifft so heiß es meisten "außen hui und innen …"
Gruß aus Thailand
Wufgaeng

Gast
Die Schulden des Krieges !

Es ist eigentlich die größte Schande für ein Land , was den Krieg begonnen hat und dann verloren hat . Und nun nicht bereit es ein zu gestehen für die Taten der Vergangenheit . Ob das peinlich oder unangenehm ist , steht nicht zur Sache . An diesen Menschen wurde schweres Leid angetan und nur weil diese Damals Untermenschen seien . Es ist wie Deutschland mit den Schulden an Zwangsarbeiter , man wartet einfach ab , das noch mehr sterben , dann wird es billiger , wenn man ein gesteht . Ich finde das eine Schande an die Opfer des Krieges . Oder wie man diese ehemaligen Verbrechern nach dem Krieg eine Bleibe verschafft oder diese eine Arbeit gaben , nur weil der kalte Krieg begann . Und diese immer noch auf freien Füßen sind und diese erst Heute gefunden und verurteilt werden . Einen 80ziger oder 90ziger kann man doch nicht mehr bestrafen mit Jahren , der hat doch noch gut , bis dahin gelebt ! Wie das man zulassen konnte , ist mir unvorstellbar und die größte Schande an der Wahrheit !

Mein Name ist Hase ...
Die Frauen

haben vollkommen Recht.
Mit dem schäbigen Begriff Krieg wird alles legitimiert, was niemals sein dürfte.

JEDE Form von Zwang oder Gewalt ist ein Schwerverbrechen - und hat einen Preis.