Flaggen vor dem Europaparlament

Ihre Meinung zu EU-Parlament übt heftige Kritik an Arbeit der Troika

In den Krisenländern Südeuropas führen die Reformen der Troika regelmäßig zu Protesten. Jetzt übt auch das Europaparlament Kritik an den Kontrolleuren von EU, EZB und IWF. Einer der Vorwürfe: Als Folge der Troika-Vorgaben habe die Armut in den Staaten zugenommen.

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11 Kommentare

Kommentare

Gast

Das Problem ist doch, dass hier jede Menge von BANK-Managern "das Sagen haben" ... und wie diese Menschen denken wissen wir ja. Das ist nicht die optimale Denkweise, um ein Land wieder aufzurichten.

Ein Beispiel:
Es ist leichter den Gewinn eines großen Unternehmens zu vergrößern, als den von vielen kleinen. Deshalb denken Politiker eigentlich immer nur an GROßE PROJEKTE, wobei dort der Gewinn oft genug durch Rationalisierung - d.h. die Einsparung von Arbeitsplätzen und den Ersatz durch Maschinen - erreicht werden. Das ist aber ein Verlust von Arbeitsplätzen und unterm Strich haben dann nur eine Handvoll von sog. "Investoren" (ich nenne sie Spekulanten) den Gewinn davon, während immer mehr Menschen arbeitslos werden.

Solche "Manager-Denkweise" brauchen wir NICHT für unsere Länder ...

Gast

Grundsätzlich ist doch das Problem, dass wir BESSEREN LOHN brauchen, die Menschen aber GEIZIG sind und immer dahin gehen, wo die Dinge am Billigsten sind. Dass das weder für den Lohn des "Arbeiters auf der anderen Seite des Tresens" noch für das Finanzamt (wenn der Arbeiter weniger kriegt, dann bekommt das Finanzamt auch weniger) gut ist, das sollte jedem mit etwas Denkkapazität klar sein.

Deshalb verstehe ich nicht, warum die Bundesregierung keine Kampagne für den Einkauf bei Firmen mit vernünftigem Lohn gestartet hat. Immerhin haben wir ja gerade jetzt wieder "Ego-Kampagnen" von der Postbank, die uns den Geiz predigen.

Bei anderen Ländern gibt es sicherlich auch solche Ziele für Kampagnen, mit denen man die Bevölkerung "erziehen" könnte. Griechenland und die Steuerhinterziehung würde mir da einfallen.

Maria-José Blumen
Die €-Zone ist zu unterschiedlich

Was für Deutschland gilt, gilt für Griechenland nicht die Bohne, oder Irland, oder Spanien.
Es gibt gänzlich unterschiedliche Krisenursachen in diesen Ländern und das lässt sich zentral gar nicht richtig einschätzen.
Die beschränkte Dimension die man hier in diesem Forum immer wieder antrifft zu den Ursachen der Krise und zu den Mitteln ihrer Bewältigung zeigt dass es unmöglich ist den einzelnen Staaten zentral eine Lösung aufzudrücken.

postmaterialist
@ CE: Volle Zustimmung!

Wenn man die Leute fragt, wollen sie meistens billige Produkte und bequeme Einkaufsbedingungen. Beides ist am effizientesten mit riesigen Handelsketten zu erreichen - nochmals perfektioniert durch den Internet-Handel.

Wenn ein Produkt irgendwo billiger ist, fragen die meisten nicht, was dieser Händler oder Hersteller für ein Ausbeuter ist, sondern sie kaufen es umstandslos dort.

Aber: Solche Trends müssen nicht für die Ewigkeit sein. Manch einer kommt doch so langsam ins Grübeln, wenn die Innenstädte veröden, der Beruf des Fachverkäufers zunehmend vom Aussterben bedroht ist und sich Berichte über Ausbeutung bei den Paketdiensten häufen.

Ich bin bloß skeptisch, dass "erziehen" da irgendwas bringt. Ich setze darauf, dass dieser krasse Geiz irgendwann genauso "out" ist wie heute die Atomkraft. Die wurde nämlich früher auch von der Bevölkerung bejubelt...

tick tack tick tack
Oha! Kommentatoren,die darauf

Oha!
Kommentatoren,die darauf hinwiesen, daß die Troika den Bevölkerungen Armut und Depression bringt, wurden im Forum ja öfters mal in Grund und Boden geredet.

Die Troika wird in der Wahrnehmung diverser Völker zu einer Art Antiheld(bzw amplifiziert den schon vorhandenen schlachten Ruf), es bringt nichts, sich gegenseitig einzureden, das wäre nicht so, oder das wäre nicht berechtigt, bis es durch die negative Stimmung einfach nicht mehr zu leugnen ist.
Auf diese Weise wird das europäische Haus sicher nicht zusammenwachsen, sondern zerbrechen.

Kürzlich eine Doku gesehen, in der irische Regierungsmitglieder sagen, sie wurden von der EZB "mit auf die Brust gesetzter Pistole gezwungen", Entscheidungen zu treffen, die sie für negativ für die irische Bevölkerung halten.
So macht man sich Feinde, aber garantiert kein Freunde, mit denen man ins gleiche Haus ziehen würde.

ernesto567

Ich gebe Ihnen vollkommen Recht, viele in D brauchen einen besseren Lohn. Es kann doch nicht sein, daß jemand, der 160 oder 170Std. im Monat arbeitet, bei der Arge aufstocken muss. Man muss bei dieser Arbeitsleistung am Leben teilhaben können, nicht überleben können, denn darin liegt der Unterschied. Es gibt eine Partei, die hatte als Slogan: "Arbeit muss sich lohnen" Ja, die hatten Recht, die einen arbeiten, für die anderen lohnt es sich.
Und es ist eine bodenlose Sauerei, daß eine Arbeitgeberpartei (SPD) Hartz 4 einführt. Derjenige, der über Jahre durch Steuerzahlungen die Hintern der Beamten finanziert hat, wird nach spät. 18 Monaten genau so behandelt, wie derjenige, der noch NIE Steuern bezahlt hat. Ich engagiere mich sehr, was Hartz4 - Belange betrifft, den diesen Menschen (zumindest den meisten) muss geholfen werden. Informiert euch mal zum Thema Gerichtsverhandlungen ARGE, immer wieder die gleichen Themen.
Deshalb ist man gezwungen, da einzukaufen, wo es billig ist.

ernesto567

Ich kann Ihnen Firmen in D nennen, die bezahlen unter 4 Euro die Stunde. Gerichtsverfahren diesbezügich sind am laufen. Ich darf diese Firmen leider nicht nennen, denn dann habe ich ein kleines Problem. Unterlassungserklärung nennt sich so etwas.
Das "Nette" dabei ist (bei geringem Lohn), der Arbeiter kann zwar aufstocken (auf Kosten des Steuerzahlers!!!), jedoch hat der Unternehmer einen klaren Wettbewerbsvorteil. Und das treibt dann wiederum den Wettbewerb in die Insolvenz, Mitarbeiter werden arbeitslos, und nach spätestens 18 Monaten - na wer zahlt dann wohl Hartz4?? Der Steuerzahler - diejenigen die arbeiten! Der Unternehmer findet meist Schlupflöcher, dem Arbeitnehmer gibt man da keine Chance!
Und nur so kann es sein, daß man Slogans wie "Geiz ist Geil" hat. Fragen sie mal jemanden im Transportgewerbe, was er an Stundenlohn hat. Dafür würden die meisten wohl nicht einmal am morgen aufstehen.

ernesto567

Auf jeden Fall ist das Thema "negative wirtschaftliche und soziale Auswirkungen" ein ganz heißes Eisen. In der Regel werden die großen immer fetter, die kleinen werden gerupft.
Ein Uli Hoeneß bekommt bei 27 Mio Steuerhinterziehung mal schlappe 3,5 Jahre, eine Verkäuferin verliert in einem Supermarkt wegen einem Leergutbon in Höhe von 1,25 Euro Ihre Existenz. Wo sind wir eigentlich?

Ich warte auf den Tag, wo 100000 Leute nicht auf dem Maidan in Kiew stehen (war ich ja auch), sondern vor unserem Regierungssitz in Berlin, alle mit erhobener Klobürste. Und jeder steckt diese dann in die ach so schöne Wiese, die davor ist.

Ein Traum? Nein es wird passieren!

Gast
Das kommt aber reichlich spät !

Jedem normal Verständigen war schon lange klar, dass hier ein Exempel zu Lasten der "Völker" statuiert wurde, man kann auch sagen zu Lasten der kleinen Betrügerlein, die wir ja alle sind.
Die großen Böcke hat man überall in ihren Gärten belassen, und die haben ihre Schäfchen, das ist das engere Umfeld der Böcke, im Trockenen.

ernesto567
@tugendreich

Nicht einpassen, ja das sind so Schlagworte.
Die setzt auch gerne bei Sanktionen die ARGE ein. Vieleicht können Sie sich nicht vorstellen, wie man von 390 € Euro leben soll. Denn wenn man keine billige Wohnung hat, glauben Sie nicht daß die Mehrkosten die ARGE trägt. Nein die zahlt der Hartz4 Empfänger von seinen 390 €. Und dann sollen Sie sich auch noch bewerben, die Kosten gehen auch vom Regelsatz weg. Macht bei 20 Bewerbungen pro Monat ca. 80 bis 100 Euro. Urlaub= Hartz4 Träume!
Glauben Sie mir, durch meine ehrenamtliche Tätigkeit in diesem Bereich kenne ich niemanden, der auch nur an das Wort Urlaub denkt, geschweige denn Urlaub macht.
Ich empfehle Ihnen, leben Sie so mal 6 Monate auf diesem Level, wenn Sie danach noch der Meinung sind, das ist gut so, dann meinen Respekt. Und die Hosen dürfen Sie, bevor Sie einen Cent bekommen, auch noch bis zu den Knöcheln runter lassen. Und wehe, Sie haben erspartes. Bis auf 7500 € muss erst alles aufgebraucht werden, erts dann gibt es was.

DeHahn
Wieso eigentlich?

Armut ist doch gut, denn damit gibt´s immer mehr Menschen, die jeden Mist kazeptieren müssen und damit die Gewinnspanne für die Reichen noch erhöhen. Denn merke: "Lassen Sie ihr Geld arbeiten!", so lautete ein berühmter Werbeslogan. Und die Arbeit des Geldes, das ist rechnerisch nachgewiesen, wird heute besser entlohnt und niedriger versteuert, als richtige Arbeit.