Fluglotsen bei der Arbeit

Ihre Meinung zu Interview: Wie Flugzeuge vom Radar verschwinden

Noch immer wird über den Verbleib einer malaysischen Passagiermaschine mit 239 Insassen gerätselt. Jörg Handwerg von der Pilotenvereinigung "Cockpit" erklärt, warum Flugzeuge schwer zu orten sind und was es wirklich bedeutet, wenn sie vom Radar verschwinden.

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45 Kommentare

Kommentare

Dr. S
Flugzeugortung mit GPS

GPS ist ein Navigationssatellitensystem, was hat das mit Handymasten zu tun? Aus dem Interview erschließt sich mir nicht, warum Flugzeuge nicht präzise mit GPS geortet werden können.

Gast
"Debris" 50nm südöstlich von Saigon gesichtet

Von einem anderen Flugzeug seien heute 17.30 Uhr (Lokalzeit Vietnam) wohl Trümmer/Wrackteile (von was auch immer) auf der Meeresoberfläche gesichtet worden..... , ...das sieht schon nach "Etwas" aus. Die Lokalität ist etwa 100km östlich der üblichen Flugroute.... und das wären etwa 300 nm (nordöstlich) von der letzten bekannten Radarposition.....Suchtrupps sind wohl unterwegs.

Was mich wundert, ist die Tatsache, dass man selbst mit modernster Fernerkundungstechnik bisher nichts Verwertbares gefunden hat. Schon vor 30 Jahren beim Bund erklärte mir man, dass es möglich wäre, auch aus großer Höhe die Rangabzeichen, von Soldaten zu erkennen....ich will gar nicht wissen, was heutige Technik kann (oder auch nicht?)....

karwandler
re dr. s

" Aus dem Interview erschließt sich mir nicht, warum Flugzeuge nicht präzise mit GPS geortet werden können."

Der Einwand mit den Handymasten ist richtig.

Aber: mit GPS kann man nichts orten. Die Satelliten erlauben einem Empfänger die Standortbestimmung. Diesen Standort dann woanders hin zu melden ist eine andere Sache und hat mit GPS nichts mehr zu tun.

laaspher
@ Dr.S.: GPS ist passiv

Selbst wenn sich das Flugzeug mit GPS orten kann, muss es die Daten wiederum per Funk an eine Empfangsstation weiterleiten. GPS selbst ist passiv - die Sender sind in den Satelliten und dienen lediglich zur Ortung in den Empfängern z.B. im Flugzeug, Schiff oder Auto. Ergo: habe keine Funkverbindung zur Bodenstation, nützt mir die genaueste GPS-Positionsbestimmung nichts, weil ich sie nicht weitermelden kann.

Gast
@dr.S

Die GPS Satelliten senden Signale, welche die Positionsbestimmung an Bord (sprich vor Ort) möglich machen.

Soweit ich weiß, werden die Positionen an keinen anderen Satelliten zurückgefunkt. Die eigene Position kann man also sehr wohl bestimmen, aber nicht die Position von anderen.

MyNung
@Dr. S: "warum nicht mit GPS geortet"

Mit GPS kann man gar nichts orten - man kann nur seine eigene Position bestimmen. Die müsste man dann in regelmäßigen Intervallen per Funk melden.

Der Bezug zu Handymasten meint wohl: bei Handies geschieht die Ortung letztlich durch die Funkmasten; das Handy selbst muss dazu nichts tun.

Gast
GPS ist höchstens ein Add-On

GPS basiert ja auf einer Vernetzung von Pi mal Daumen 20 Satelliten.
Das ist für die Flugzeuge viel zu ungenau und viel zu unsicher. Wenn z.B. ein Satellit über den USA oder Europa mal ausfallen würde, würde dies theoretisch den Absturz von locker 1000 Maschinen bedeuten.
Es taugt vielleicht in der Fliegerei um hier und da Flugkarten elekronisch abzurufen oder ähnlich aber für die Navigation ist es völlig ungeeignet.

MWunsch
Wie funktioniert GPS?

GPS ist ein PositionBESTIMMUNGSsystem, d.h. nur das GPS-Gerät weiß, wo es sich befindet. Die Ortung eines GPS-Empfängers ist nicht möglich.

Ein GPS-Empfänger kann zwar mit einem Sender verbunden werden, der dann die Position weitermeldet. Wie aber aus dem Interview hervorgeht, ist dieser Sender reichweitenbegrenzt - ab einer gewissen Entfernung kann er nicht mehr empfangen werden.
Auch wurde erwähnt, daß nicht alle Meere vollständig mit Satellitenkommunikation abgedeckt sind.
Es gibt also "weiße Flecken", bei denen unbekannt ist, ob und wer sich darin an welcher Stelle befindet, außer denjenigen, die in diesen Gebieten sind.
Also kann auch ein Flugzeug nicht jederzeit weitergeben, wo es sich befindet.

Was die Fern-Erkennung von Objekten angeht : im Wasser bewegt sich ein Gegenstand mit den Wellen auf & ab, hin & her und wird überspült ... eine Kamera kann so nicht richtig fokussieren. Außerdem braucht ein Satellit wolkenfreie Sicht auf das Objekt, dessen Position bekannt sein muß.

MyNung
@VictorHugenay: "GPS zu ungenau"

Stimmt nicht. GPS ist extrem präzise - militärisch bis auf wenige Meter, wenn Sie die sog. "Generatorpolynome" kennen. Primär wurde es schließlich dazu gebaut, Waffen ins Ziel zu bringen!

Es gibt auch keinen "Satelliten für Europa", sondern etliche, die sehr schnell weil in relativ geringer Höhe um die ganze Erde rasen. Darum ist das System sehr ausfallsicher.

Flugkarten können Sie damit nicht abrufen. Es gibt überhaupt keinen Datenverkehr in beide Richtungen. Darum hilft es ja auch nicht, um irgend etwas zu orten.

colletus99
Hilflos

Es ist schon erstaunlich wie der Mensch hilflos sein kann, obwohl es kein Problem darstellt in den Weltraum zu starten und zurück zu kehren.
Man glaubt es kaum, das zur Vermeidung derartiger Unsicherheiten beim Flugverkehr, keine Regelungen bestehen die derartige Vorfälle vermeiden.
Liegt es wieder an den Kosten oder militärischen Interessens Differenzen?

Gast
....es können auch Wolken da sein...

Moderne Satelliten arbeiten nicht nur im Bereich für den Mensch sichtbarer Lichtwellen, sondern auch im Bereich von UV- und IR-Licht. Durch Subtraktion und Addidtion dieser Werte kann man problemlos auch durch Wolken "hindurchschauen", das machen auch die Wettersatelliten.
Da sich die Satelliten schnell bewegen, spielt die Horizontal- Vertikalbewegung (max. 10-20m) von Wasser kaum eine Rolle, relativ zur Flughöhe von 400km-800km (niederer Orbit).
Alle Flugzeuge nutzen heute GPS zur Standortbestimmung, da in vielen Ländern die Radionavigation über ungerichtete Funkfeuer (NDB) nur noch sehr eingeschränkt arbeitet. Radionavigation auf Langwelle spielt nur in sehr dünn besiedelten Räume noch eine Rolle. Einen Ausfall einen GPS-Satelliten spürt niemand, weil das System mehrfach redundant ist..... . Mit 4-5 Satelliten hat man durchus schon eine Genauigkeit von 20-30m, das reicht fürs Fliegen völlig aus.....

Scio me nihil scire
GPS ungeeignet für die Flugnavigation

Hallo VictorHugenay,

das ist so nicht mehr richtig. GPS wird auch in der Fliegerei oft verwendet - meist allerdings nicht ausschließlich. Aber es gibt sogar Anflugverfahren die auf GPS beruhen.
Wenn ein Satellit ausfällt ist das auch keine Katastrophe, da i.A. 3 reichen um die Position zu bestimmen.
Und auch wenn man nicht mehr ganz genau wüsste wo man ist, fällt deswegen noch lange kein Flugzeug vom Himmel.
Dafür gibt es ja immer noch die Piloten.

ta

guckloch212
Optik

"Was die Fern-Erkennung von Objekten angeht : im Wasser bewegt sich ein Gegenstand mit den Wellen auf & ab, hin & her und wird überspült ... eine Kamera kann so nicht richtig fokussieren. Außerdem braucht ein Satellit wolkenfreie Sicht auf das Objekt, dessen Position bekannt sein muß."

Fokussieren ist bei Nahaufnahmen wichtig. Da würde Seegang von 5 m bei einer Kamera in 6 m Höhe viel verderben können. Bei Fernaufnahmen stellt man auf unendlich und gut ist's. Vom Militärsateliten ist also - falls die Dinger auch nur annähernd die bisher investierten Militärbudgets rechtfertigen - der Fokus (die richtige Brennweiteneinstellung) eher nicht das Problem, sondern nur die Auflösung und die Linsengröße. Google zeigt doch in Satelitenansicht auch ganz brauchbar an, wo gerade Schiffe fahren oder Autos parken.

Gast
Gemachte Hilflosigkeit...

@colletus99

Ich frage mich seit Jahren, warum es bei Multi-Millionen-Maschinen wie Passagierflugzeugen immer noch kein brauchbares Ortungssystem im Sinne von "externer Positionsabfrage" gibt. Technisch ist das relativ leicht und einfach zu realisieren. Wenn Flugzeuge eine Sprachverbindung per Funk aufbauen können - und das können sie auf Grund ihrer Höhe fast immer - wäre es ein leichtes, beispielsweise jede Minute oder auch in deutlich kürzeren Intervallen die eigene Position an einen Empfänger zu senden. Im Falle eines Verschwindens hätte man definitiv eine wesentlich genauere Position und ein kleineres Suchfeld als dieses aktuelle Desaster.
Oder warum Blackboxes nicht schwimmend gebaut werden - dieser Punkt erscheint mir so beängstigend logisch und die Gegenargumente der Hersteller so lächerlich, das man glatt an Absicht denkt.

Werner40

ACARS Daten werden automatisch auch ueber Kurzwelle uebertragen und das ist jederzeit von jedem Ort der Erde aus zu den Bodenstationen moeglich

SydB
Auch möglich

dass, wie meine Freundin Linuxpinguin gestern schon schrieb, durch Materialermüdung an der alten Maschine, einfach die Tragflächen abgebrochen sind. Die Maschine ist dann mit Überschallgeschwindigkeit einem Pfeil gleich, mit der Nase voran in den Ozean gestürzt und hat sich in den Meeresgrund ein gebohrt und wurde gleich mit einer mehrere Meter dicken Schlammschicht bedeckt.
Wenn dem so ist werden wir das Flugzeug niemals finden.

Gast

Zur Klarstellung, GPS ist aus dem modernen Flugzeug nicht mehr wegzudenken. Selbst wenn ein Satellit ausfällt passiert in fast allen Fällen nur eins, nämlich garnichts. Ab 4 Satelliten ist eine relativ genaue Ortung inkl Höhe möglich. Im normalfall sind aber immer 6+ Satelliten empfangbar.
Was mich wundert ist warum man die Black Box daten nicht direkt zusätzlich per Satellit überträgt. Das ist wohl zu teuer. Und ja, das ist technisch fast überall auf der Welt möglich, mittlerweile kann man ja auch im Flugzeug über dem Atlantik im Internet surfen. Siehe Lufthansa Flynet. Dann würde man sich die Suche sparen / extrem verkürzen.
Auch witzig ist wie oft man liest beispiellos wie so ein Flugzeug verschwindet... Was war denn mit AF 447? Das war erst 2009 und es hat eine Woche gedauert bis die ersten Überreste gefunden wurden. Für das ganze Flugzeug zu finden immerhin fast 2 Jahre. Also "neu" ist das alles nicht. Hoffentlich wird was gefunden damit man daraus lernen kann!

MKir13
@17:26 von Dr. S

Aus dem Interview erschließt sich mir nicht, warum Flugzeuge nicht präzise mit GPS geortet werden können.

Weil GPS keinen Rückkanal hat. Mit einem GPS Empfänger im Flugzeug weiß der Pilot zwar genau, wo er ist, aber niemand anderes, es sei denn, der Pilot gibt die Position per Funk durch.

Sasquatch
@ colletus99

"... obwohl es kein Problem darstellt in den Weltraum zu starten und zurück zu kehren."

Nun mal langsam! 18 tote Raumfahrer aus drei Ländern sprechen eine andere Sprache. Im Durchschnitt einer von hundert bemannten Weltraumflügen endet mit einer Katastrophe. Wenn wir das auf die 93.000 kommerziellen Passagierflüge hochrechnen, die jeden Tag stattfinden, müssten täglich 930 Flugzeuge abstürzen, um mit der bemannten Raumfahrt gleichzuziehen.

Fliegen ist unglaublich sicher. Sicherer als ein Weltraumflug alle Male. Nur weil die Raumfahrt kaum noch in den Schlagzeilen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es einfach ist, ein Raumschiff in eine Umlaufbahn und wieder zurückzubringen. Von den Kosten ganz zu schweigen.

Und ehe wir von "derartigen Unsicherheiten beim Flugverkehr" und "derartigen Vorfällen" reden, müssten wir ja wohl erst mal wissen, was passiert ist.

MKir13
17:38 von landei200

Was mich wundert, ist die Tatsache, dass man selbst mit modernster Fernerkundungstechnik bisher nichts Verwertbares gefunden hat. Schon vor 30 Jahren beim Bund erklärte mir man, dass es möglich wäre, auch aus großer Höhe die Rangabzeichen, von Soldaten zu erkennen... Das Hauptproblem hierbei ist, daß sie erst mal wissen müssen, wo sie suchen müssen. Wenn sie wissen, an welcher Position die Kaserne steht, ist es einfach, dort einen Sateliten vorbeizuschicken. In dem Fall haben Sie es aber mit einer 100.000 km² großen Wiese (Ozean) zu tun, auf der irgendwo 1000 Soldaten (Flugzeugtrümmer) versteckt sind. Und wenn Sie in dieser Weite ein Objekt gefunden haben, müssen sie noch unterscheiden: Flugzeugteil oder sonstiger Müll.

JMH
@colletus99

"Liegt es wieder an den Kosten oder militärischen Interessens Differenzen?"
Ich glaube weder an dem einen noch an dem anderen, sondern einfach an den technischen Möglichkeiten bzw. der Verträglichkeit.
Wenn man mitten über einem Meer ist braucht man schon ordentlich Sendeleistung um sauber enpfangen zu werden. Die Piloten hören zwar immer den Funk ab, sagen übern Meer aber selber wenig. Daher wir die Leistung nur selten abgestrahlt. Aber wenn permanent die Position gesendet werden soll würden auch die Passagiere und die Crew dauernd besendet. Das will dann auch keiner. Außerdem wären dann sehr viel Frequenzen dadurch blockiert und die verwendbaren Frequenzen sind schon nicht sehr reichlich.

HelmutTodtenhaupt
@SydB

Nottriebwerk? gezündet?? Wasserkufen???

Was war das denn für ne Zaubermaschine? Nur so aus Interesse.

MKir13
@18:59 von SydB

Auch wenn Sie es noch fünf mal wiederholen, wird es nicht wahrer.
Zum einen ist das verunglückte Flugzeug mit knapp 12 Jahren nicht sonderlich alt (die Lebensdauer eines Flugzeuges liegt bei >20 Jahren). Zum Vergleich: der Flottenschnitt der Lufthansa liegt bei 12,4 Jahren eine durchschnittliche Lufthansamaschine ist also genau so alt, bei Malaysia Airlines sind es 9,3 Jahre.

guckloch212
Wenn Flugzeuge dieses Kalibers dem Militär entgehen,

sollte man allen Nationen das Militärbudget um den Satelitenaufwand kürzen. Angeblich wollen die doch viel kleinere Marschflugkörper und Interkontinentalraketen entdecken und sogar abschießen können. Wenn dann aber eine Boeing 777 selbst nach tagelangem Auswerten aller Daten von allen Militärnationen zusammen nicht gefunden wird, dann sind die Systeme alle nur Hokuspokus zum Steuergeld abzocken. Und falls ich mal ganz böse bin, dann parke ich mein Atomraketen-Schiff genau zwischen Peking und Jakarta.

Gast
@werner40

das verwundert mich auch sehr, dass keine ACARS-Daten vorliegen. Selbst im Fall eines Auseinanderbrechens oder einer Explosion werden noch Meldungen wie Druckabfall der Kabine oder starke Vertikal-Beschleunigung gesendet.
Ich halte immer noch eine Entführung für möglich, in diesem Gebiet erfasst das Radar nur Maschinen über 30000 Fuß. über dem Golf von Thailand könnte man auch problemlos auf einigen tausend Fuß unbemerkt ziemlich weit kommen. Zumal die 777 nur knapp 1600m zum landen braucht und noch für 5 Stunden Kerson in den Tanks hatte.

Sasquatch
@SydB

"Die Piloten bei den etablierten Gesellschaften haben auch eine Seemanns Ausbildung und meistens ein Kapitän Patent."

Ich habe ein Kapitänspatent. Dafür musste ich drei Jahre als Matrose zur See fahren, dann fünf Jahre studieren und dann noch mal fünf Jahre als Nautischer Offizier zur See fahren. Sie wollen uns doch nicht im Ernst erzählen, dass eine Fluggesellschaft einen Piloten einfach mal dreizehn Jahre in einem artfremden Beruf verschwinden lässt.

Aber wer Flugzeuge mit erfundenen Nottriebwerken und fantasierten Wasserkufen hat, der kann ja auch schnell mal ein Kapitänspatent dazuerfinden.

Und ich dachte immer, ich hätte eine rege Fantasie.

grauenvoll
Entführung?

Ja, vielleicht ist das Flugzeug entführt worden. Vielleicht ist es jetzt auf irgendeinem Bikini-Atoll und allen geht es gut. Wäre ja zu wünschen.

Gast
18:59 von SydB

Nennen Sie mir doch einmal Fluggeselschaften,welche ihre 777 mit Wasserkufen ausgeruestet hat - (man muessen die aber gross sein).

Sasquatch
Ortung

Ich verstehe die Diskussion über die Ortung von Flugzeugen nicht. Alles tolle Vorschläge, die nur eins außer Acht lassen: Eine Ortung aller Flugzeuge über Land und in Küstennaehe ist STÄNDIG gegeben. Das Ganze nennt sich Radarüberwachung. Die TS hat uns doch sogar das Bild mit der letzten bekannten Position des Flugzeuges auf dem Radarschirm gezeigt.

Solange alles normal verläuft, ist jedes Flugzeug, das sich nicht gerade mitten über dem Ozean befindet, auf mindestens einem Radarschirm. Man weiss also ständig, welches Flugzeug sich gerade wo befindet. Wenn dann aber plötzlich so viel schief geht, dass das Flugzeug vom Radarschirm verschwindet, würden all die anderen hier diskutierten Ideen wahrscheinlich genauso wenig bringen.

MKir13

Wieso wird im Südchinesischen Meer nach der Maschine gesucht,
natürlich vergebens
wenn laut Flugverfolgung
die Maschine über malaysischem Festland verschwunden ist ????
Weil das Tracking unvollständig ist. Wenn sie beim 03. März schauen, endet der grüne Strich kurz vor der Chinesischen Küste, obwohl die Maschine sicher in Peking gelandet ist. Und wenn Sie bei diesem Flug auf "Track-Protokoll und Grafik" klicken, sehen sie, daß alle Angaben ab Erreichen der Reiseflughöhe "estimated" also geschätzt sind. Der Flug erreicht 17:56 CET 30.300 Fuß und der nächste Eintrag mit Höhenangabe 20:36 CET weist eine Flughöhe von 39.100 Fuß auf. Selbst dieser Höhenwechsel ist nicht protokolliert.

Sasquatch
@ grauenvoll

"Vielleicht ist es jetzt auf irgendeinem Bikini-Atoll und allen geht es gut."

Das funktioniert doch aber nur, wenn auf dem Flugplatz, auf dem das entführte Flugzeug gelandet ist, alle hundert Beschäftigten mit von der Partie sind und schweigen.

Oder sollte der Jumbo einfach irgendwo am Sandstrand ausrollen? Dann geht's den Passagieren garantiert nicht mehr gut.

Jetzt fehlt ja eigentlich nur noch eine UFO-Theorie, alles andere ist ja nun wirklich schon durchgekaut worden.

Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen. Ich verstehe ja, dass sich jemand wünscht, dass es allen gut geht und dafür die verrücktesten Theorien bemüht, aber vielleicht sollten wir alle einfach mal ein wenig Respekt zeigen und eine Schweigestunde einlegen.

Sasquatch
@ MKir13

"Und wenn Sie bei diesem Flug auf "Track-Protokoll und Grafik" klicken, sehen sie, daß alle Angaben ab Erreichen der Reiseflughöhe "estimated" also geschätzt sind."

Wenn das so ist, dann habe ich ja unter der Überschrift "Ortung" gerade einen ganz schlimmen Unsinn geschrieben. Ich dachte ernsthaft, alle Flugzeuge in irgendwelchen Hoheitsgebieten werden nicht nur geschätzt, sondern ständig von Radar beobachtet. Ist das nicht so?

MKir13
@20:37 von Freiheitsstatue

Nun meine naive Frage : Warum macht "man" dies ...nicht ?

Dies macht man schon. Nur eben nicht minütlich, sondern in deutlich größeren Intervallen. Und in einer Minute legt ein Flugzeug bei Reisegeschwindigkeit ca. 15 Kilometer zurück.

MKir13
@20:41 von Sasquatch

Wenn das so ist, dann habe ich ja unter der Überschrift "Ortung" gerade einen ganz schlimmen Unsinn geschrieben. Ich dachte ernsthaft, alle Flugzeuge in irgendwelchen Hoheitsgebieten werden nicht nur geschätzt, sondern ständig von Radar beobachtet. Ist das nicht so?

Doch, das ist richtig so, zumindest wenn der Flug unter IFR (instrumental flight rules) im kontrollierten Luftraum stattfindet (was bei Verkehrsflugzeugen immer der Fall ist). Aber offenbar protokolliert flightaware.com nicht sämtliche Radardaten mit.

Gast
für alle Verschwörungs-Theoretiker

bleibt natürlich hier Raum. Wenn man es auf die Spitze treiben möchten: Malaysia Airways hat sich aus Nordamerika zurückgezogen und hat zu viele Maschinen, eine wurde im Oktober verkauft (9M-MRI), eine im April eingelagert (9M-MRK).
Die vermisste Maschine war gut versichert bei der Allianz (und nach einem Unfall 2012 in Shanghai schonmal repariert, also ziemlich wenig Restwert bei Verkauf). Der ACARS-Sender war offensichtlich nicht in Funktion.
Wie gesagt, alles wilde Spekulation.

Gast
Ortung des Flugzeuges

Es wurde hier schon angemerkt, dass jedes Flugzeug (A/C) über Land und in Küstennähe auch über Wasser per Radar geortet wird. Dies erfolgt durch die jeweils zuständige Flugsicherung. Nur über Zentralafrika und Teile des Amazonas Gebietes ist die Radarverfolgung leider noch etwas unvollständig. Aus diesem Grund müssen in diesen Gebieten sich die Piloten über das HF-Funkband bei überfliegen bestimmter "Way-Points" zwingend bei der Flugsicherung melden. Die Tripple 7 war aber vom Radar erfasst und somit der Aufenthaltsort bekannt. Auch sendet jedes A/C über den sogenannten "Transponder" sein Callsign, Flughöhe und Geschwindigkeit sowie weitere Daten sowohl an den Fluglinien-Dispatcher als auch an die Fluglosten. Der Transponder kann zwar abgeschaltet werden, passiert dies, dann geht aber normalerweise beim Lotsen ein Alarm los, wobei das A/C jedoch am Radar noch sichtbar ist. Nur wenn das A/C in kleine Teile zerfällt, verschwindet es plötzlich vom Radar. Sehr merkwürdig das ganze hier.

Rolf Niefind
Handymasten...

eine Basisstation kann lediglich die Laufzeit messen.
Damit kann man dann in einer 3-Sektor-Funkzelle den Standort in einem Kreissegment über 120 Grad ermitteln, nicht jedoch das Azimuth. Also reine Grobpeilung...

tick tack tick tack
@Am 10. März 2014 um 20:37 von Freiheitsstatue

Im Interview wird ja erwähnt, daß in bestimmten Intervallen die Position an Bodenstationen gemeldet wird.
Welches System man zur Positionsbestimmung nutzt ist dafür ja eher nebensächlich.
Wenn die Intervalle eher groß sind (und aus dem Interview geht ja hervor, daß die Standads da global teilweise sehr unterschiedlich sind), dann bleibt halt viel Zeit, um sich vom zuletzt angenommenen Standort zu entfernen, insbesondere bei absichtlicher oder fehlerhafter Kursänderung früh im Intervall, oder Irregularitäten der Messinstrumente(also falscher übermittelter Daten bzgl Kurs, Geschwindigkeit etc).

@Hasifisch
Ich habe irgendwo(vielleicht sogar hier?) gelesen, daß man schwimmende Flugschreiber etc. verworfen hat, weil diese dann vom Wrack/der Aufschlagstelle abtreiben, die Suche insgesamt nach Trümmern, Opfern/Überlebenden und den Aufzeichnungssystemen also verkompliziert würde.

Gast
Ortung

flightaware hat eigene Empfänger, die Abdeckung kann hier eingesehen werden: http://de.flightaware.com/adsb/coverage

Der Bereich, in dem keine tatsächlichen Ortungen mehr vorliegen liegt noch weit innerhalb dieser Zone. Allerdings enden die Ortungen ähnlicher Flüge an vorhergehenden Tagen ähnlich und teilweise sogar früher.

Ghamberg
Neue Staffel

Sicher ist die ganze Geschichte nur Teil des Drehbuchs für die neue "Lost"-Staffel. Das Flugzeug ist sicher vor einer Insel gelandet und alle Passagiere kämpfen sich jetzt durch den Dschungel.
Ich hoffe das dies so ist und die Menschen bald von der Insel entkommen und Kontakt zu Ihren Angehörigen aufnehmen werden.

MKir13
@21:16 von Freiheitsstatue

Meine naive Frage : Bitte wieso mit Überschallgeschwindigkeit ?

Sie können sich sicher sein, daß eine Maschine, die mit Überschallgeschwindigkeit auf das Wasser aufschlägt, gründlich auseinanderbricht. Zumindest die Tragflächen und/oder Triebwerke reißen ab, selbst bei US-Airways-Flug 1549 (der Flug, der im Hudson notwasserte) ist ein Triebwerk abgerissen. Falls das Auseinanderbrechen nicht schon vorher in der Luft passiert...

DeHahn
Nun glaub ich wieder an den Weihnachtsmann!

Da erzählt man uns, dass die NSA jede Fliege auf dem Planeten unter Kontrolle hat, dass unsere Sicherheit ständig durch hochspezialisierte Militärs überwacht ist. Und dann liest man, dass alle Atomraketen der USA einen Sicherheitscode ausschließlich aus Nullen hatten, und dass ein Flugzeug Leute mit gefälschten Papieren mitnimmt und dann spurlos vom Himmel verschwindet!

Gast
Ortung

Ich persönlich traue der Datenbasis von Flightradar24 etwas mehr. Man darf allerdings nicht vergessen, dass fast alle diese Tracking-Seiten privat betrieben werden und mit hunderten relativ kleiner Empfänger die Funkdaten der Flugzeuge abgreifen. In jedem Fall ist das nix offizielles. Die nennen das ADS-B das könnte das ARCAS sein.

Für MAS370 ist interessant, dass die etwa eine halbe Stunde länger ADS-B-Daten haben - also bis zum Abbruch der Verbindung. Demnach ist der Vogel - aus welchem Grund auch immer - ca. 2 Minuten vor Ende geringfügig langsamer geworden und nach OSTEN in Richtung Philippinen abgedreht.

All jenen, die MA als Billigflieger verleumden sei gesagt, dass es für mich auch auf Langstrecke FRA - KUL (mit eben dieser 777) mit die komfortabelste Airline ist, die ich kenne. Lufthansa mit ihrer Menschen-Käfighaltung und selbst Emirates mit dem A380 kommen da nicht ran. Die Maschinen von Condor sind im Schnitt 10 Jahre älter.

MKir13
@21:25 von Sabn_spn

Ja, ihr Link ist eindeutig. Aber sie sollten ihn auch mal mit den anderen Flügen vergleichen, dann sehen sie, daß die Daten bei diesen Routineflügen nicht vollständig sind. Beim von mir erwähnten 03. März endet die grüne Linie kurz vor der chinesischen Küste, obwohl der Flug sicher in Peking gelandet ist. Beim Flug vom 02. März klafft zwischen 17:56 CET und 20:36 CET eine Datenlücke von über 2 1/2 Stunden. Deshalb gehe ich in diesem Fall schlicht und einfach von Datenfehlern aus.

Sasquatch
@ Rosa L.

"Ganz besonders wichtig ist daher, nie mehr in ein Flugzeug zu steigen oder die Laufbahn eines Astronauten einzuschlagen."

Na, Flugzeuge sind immer noch sicherer, als Busse, Schife oder Eisenbahnen. Und ins Bett legen darf man sich ja dann schon gar nicht, denn dort sterben statistisch gesehen die meisten Leute.