Medienrummel vor dem Landgericht in Hannover

Ihre Meinung zu Interview: Die Rolle der Medien im Fall Wulff

Der Freispruch für Wulff beweist: Einige Journalisten hatten in der Berichterstattung über die Affäre jedes Maß verloren. Das kritisiert der Korrespondent Michael Götschenberg im Interview mit tagesschau.de scharf.

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8 Kommentare

Kommentare

Phonomatic
nicht nur Medien

ohne die Öffentlichkeit die Herrn Wulff schlicht und einfach mehrheitlich ablehnte, hätten auch die Medien sich nicht so verbissen ...

Thomas Wohlzufrieden
Mit nichten

Als "maßlos" betrachte ich das Verhalten von Herrn Wulff, trotz Freispruch. Denn, nicht bewiesen heißt nicht zwangsläufig, nicht begangen.

Gast

Der Mechanismus beginnt aber schon damit, dass etwas öffentlichkeitswirksam wurde.

Den Medien wirft man sonst vor, dass sie nicht berichten. Dass sie verschleiern und (in anderen Fällen) der Politik damit helfen.

Die Empörung oder Übertreibung auch von einzelnen Journalisten mag eine alte Rechnung beglichen haben, oder einfach nur Spiegel allgemeiner Abreaktion auf das politische Geschehen, wo man ansonsten (als Journalist) immer Freunde sucht in Politik und Wirtschaft, um etwas zu bekommen.

Da werden jene Schiessbudenfiguren , die man nicht mehr brauchen kann oder sich nicht bewährt haben, ja, mit denen wird abgerechnet oder auch einfach nur als Abreaktion, sich endlich mal Luft zu machen.

Generell: An Lobbyismus muss man rütteln, auch wenn man manchmal nicht überzeugen kann. Vielleicht war Herr Wulff ein Bauernopfer, für eine weitere Diskussion über Lobbyismus. Aber die verblasste ja auch bereits schnell.-

MatthiasS
Wer kontrolliert eigentlich heute noch die Medien?

In vielen Bereichen beobachtet man immer mehr eine "Medien-Diktatur". Ein differenziertes Bild findet man auch in der seriöseren Medien nur sehr schwer. Es geht wohl nur noch um die Quote. Traurig für Deutschland!

Die meisten Medien (und viele Bürger) haben sich hier mal wieder zu entschuldigen! Die Unschuldsvermutung wurde lange genug "übersehen".
Nun geloben alle Besserung - aber wohl leider nur bis zur nächsten Schlagzeile!

Gast

Phonomatic, Sie drehen Ursache und Wirkung um.

Die Medien schaffen diese "Öffentlichkeit" doch erst.

Russland Deutscher
Wulff wurde ungerecht behandelt

Es war nicht richtig, dass der Präsident so aus dem Amt gejagt wurde. Vielleicht hat Fehler gemacht, aber nicht so viele, dass man ihn so beschimpfen durfte.

Gast
Gewaltenteilung

"Die Medien stehen unter einem enormen Erfolgsdruck im Kampf um Quote und Auflage. Noch wichtiger als den Verzicht auf Skandalisierung fände ich, dass nicht alle ständig voneinander abschreiben. In Windeseile werden aus Vermutungen Tatsachen, weil sich alle ständig aufeinander beziehen. Die Jagd nach immer neuen Schlagzeilen lässt sich nicht aufhalten. Allein die digitalen Formen des Journalismus sorgen dafür, dass nichts länger als drei bis vier Stunden Bestand hat."

Vollkommen richtig. Und solange das so ist, darf sich ein so agierendes Medium nicht zur 4. Staatsgewalt rechnen. Das ist dann nicht einmal mehr Information, sondern einfach nur Wortvomieren.

Phonomatic
17:57 von Raumfahrer

Da bin ich nicht ganz Ihrer Meinung, die Welle der Entrüstung zu Wulff war von Anfang an extrem stark.