Zentrale der US-Immobilienbank Fannie Mae

Ihre Meinung zu Fannie Mae zahlt dank Gewinn US-Rettungsgelder zurück

Die US-Immobilienbank Fannie Mae hat 2013 einen Gewinn von 84 Milliarden Dollar verbucht. Der Konzern nutzt diesen Höhenflug, um der US-Regierung die Restsumme der Rettungsgelder zurückzuzahlen. Doch nicht nur das: Fannie Mae wird nun für die USA zur Goldgrube.

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9 Kommentare

Kommentare

harry_up
Wenn das wahr ist,...

...dann keimt Hoffnung auf, dass auch andere Banken sich daran ein Beispiel nehmen werden. Schön wär's ja!

Bill Hicks
@ Harry up

ich verstehe ihre freude nicht ganz.
Jeder der Aktien eines Unternehmens besitzt welches Dividenden ausschüttet bekommt regelmäßig Geld für den Besitz der Papiere, das ist ganz normal.

Genaugenommen sind AGs sogar verpflichtet Dividenden zu zahlen, denn sie sind gleich nach dem Überleben des Unternehmens hauptsächlich den Aktionären verpflichtet.

Worüber ich mich freuen würde, wenn z.B. unsere Bundesregierung die Commerzbank komplett verstaatlicht hätte, statt stille Einlagen zur Verfügung zu stellen und sich für den Preis von 100% mit 25% Besitz zufrieden zu geben.

Gast
Seit der Gründung der VS-Privatnotenbank lebt man wie die Made i

So eine private Zentralbank ist doch schon etwas Feines, besonders in VS-Amerika, da dort nämlich sowohl Steuererhöhungen als auch Zölle sowie Staatsbesitz und -Betriebe verpönt sind, so hat der VS-amerikanische Staat nur eine Möglichkeit: Er muß sich Geld leihen und da ihm dieses irgendwann keiner mehr leihen wird, so ist er auf das liebe Gelddrucken angewiesen; doch da die närrische VS-Regierung die Geldhoheit im Jahre 1913 an die besagte Privatzentralbank abgetreten hat, so sind die VSA nun dieser auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Entsprechend willfährig und unterwürfig verhalten sich seitdem die VS-Regierungen auch gegenüber den Bankenkartellen, weshalb die Spötter VS-Amerika nur noch als Inkasso Waschschicken zu bezeichnen pflegen. Dies war auch zwingend geboten, nachdem die bisherigen Inkassobeauftragten, die englischen Watschelenten und die Welschen, in Mexiko gegen Juarez eine ziemliche Schlappe erlitten, als dieser sich weigerte weiterhin die Staatsschulden abzubezahlen.

Gast

Diese Nachricht sollte man auf dem nächsten Liberalen Parteitag verteilen. Ein Staatsunternehmen, das Gewinne einfährt. Da brechen sicher einige Weltbilder zusammen.

Gast
@Demeteru Was machen nun all die...

...sie machen das, was sie immer tun, eine der folgenden Optionen wählen:

1. man schweigt und hofft, auf die nächste Hiobsbotschaft aufsteigen zu können, irgendwann wird man ja Recht haben...

2. man vermutet eine Verschwörung der bösen Finanzwelt und zweifelt alle anderslautenden Presseberichte an, allein man selbst weiß es ja eh besser...

3. sie überlegen für einen Sekundenbruchteil, den eigenen Irrtum zuzugeben, entscheiden sich dann aber doch für Variante 1 oder 2.

Gast
Die naechste Watsche fuer die Tea Party

Gerade rechtzeitig zum Wahljahr demontiert diese Nachricht einen weiteren Pfeiler der Anti-Obama-Kritik. Das Anprangern der angeblichen Verschwendung von Staatsgeldern zur Rettung maroder Unternehmen war ja jahrelang eines der Hauptklischees der rechten Attacke. Und die Klischees gehen ja eins nach dem anderen den Bach hinunter. Die Autoindustrie hat sich praechtig erholt und fast alles zurueckgezahlt, und dabei Millionen Arbeitsplaetze gerettet, das Haushaltsdefizit ist im stetigen Sinkflug, Obamacare funktioniert jeden Tag besser, und jetzt beginnt auch noch die vielgeschmaehte Fannie Mae-Verstaatlichung, fuer die Steuerzahler Riesengewinne einzufahren. Die republikanischen Wahlkampfstrategen duerften dieser Tage ziemliche Bauchschmerzen haben.

Gast
Details wären interessant

"... sondern auch steuerliche Effekte aufgrund der vorangegangenen Verluste sowie die Einigung mit Großbanken auf Entschädigungen im Zusammenhang mit Betrugsvorwürfen bei Hypothekengeschäften."
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Ich denke mal hier stecken die wichtigen Details drin.
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In Griechenland hat man auch notwendige und wirtschaftlich einwandfreie Investitionen gekürzt um eine Jubelmeldung vom Primärüberschuss loszutreten. Ich denke hier wurde ähnlich verfahren. Die Bank ist in Staatshänden und das hat schon ein Geschmäckle. Ich denke bis spätestens Montag wird man im nächstbesten Wald und Wiesen Blog mit den notwendigen Infos versorgt.
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Diejenigen die uns bis 2008 was von den "Selbstheilungskräften freier Märkte" und von unglaublich schlauen Bankern erzählt haben, haben ihren blinden Glauben längst wieder gefunden. Sie werden ihn beim nächsten Mal genau so rasch verlieren. Damals schon ein Schock für mich, auf was für tönernen Füßen der blinde Glaube der Massen stand.

Sasquatch
@ Absalom & Kommissar

@ Kommissar: Ich habe Variante drei gewählt, einen Moment nachgedacht und gebe meinen Irrtum zu.

@ Absalom: "Die nächste Watsche für die Tea Party"

Das ist das, was mich an dieser Nachricht am allermeisten freut. Ich gebe zu, ich war einer der Skeptiker.

Ich hatte mir damals eine andere - von den Teebeutlern (grrr...) unterstützte - Rettungsmethode gewünscht: Die Banken waren zahlungsunfähig, weil Ihre Kunden - also die Bürger - zahlungsunfähig waren. Hätte man nun das Geld nicht den Banken, sondern den Bankkunden (also unter anderem mir) gegeben, mit der Beauflagung, die Bankschulden abzuzahlen, hätten zwei unserer Kinder ihre Häuser und ihre privaten Geschäfte behalten können, statt in Insolvenz zu gehen. Allerdings muss ich jetzt zugeben, dass wir wahrscheinlich 20 Jahre gebraucht hätten, das Geld an den Staat zurückzuzahlen, und nicht fünf, wie Fannie Mae.

Wie es aussieht, hat der Präsident da eine äußert monetäre, fast republikanische Lösung gefunden - und es hat funktioniert!

odoaker
Amerika mal als Vorbild

Im Beitrag heißt es zur amerikanischen Art der Finanzmarktkrisen-Bewältigung:
"Damit hätte sich die Verstaatlichung vollends zu einer ertragreichen Investition entwickelt. Auch nach der vollständigen Rückzahlung bleibt der Konzern - genauso wie das ebenfalls mit Staatsgeldern gerettete Schwesterunternehmen Freddie Mac - unter Kontrolle des Staates."

So machten es die Amerikaner, die gewiss nicht als Sozis oder Kommunisten verschrieen sind: Nicht einfach nur retten, sondern verstaatlichen und dann retten.
Erfolgreich, wie man sehen kann.

Und was haben die "Bankenretter" Merkel (und damals Steinbrück) an Erfolgen (wohlgemerkt: für ihr Volk) aufzuweisen?

Die durch die Steuerzahler geretteten Banken schütten ihre neuerlichen Gewinne an ihre Aktionäre aus (soweit sie diese nicht schon vorab als Boni an ihre supertüchtigen Manager verschenkt haben und für verlorene Prozesse / Vergleiche aufwenden mussten). Und die Steuerzahler sind die Dummen.

Deutschland geht es gut ...