Ariel Sharon gestorben

Ihre Meinung zu Zum Tod von Scharon: Kriegsverbrecher oder Nationalheld?

Für die leisen Töne war Ariel Scharon nicht bekannt. Vielmehr eilte ihm der Spitzname "Bulldozer" voraus. Ob er nach seinem Tod als Kriegsverbrecher oder Nationalheld in Erinnerung bleibt, hängt von der Perspektive ab.

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41 Kommentare

Kommentare

flodian
Kriegsverbrecher oder Nationalheld?

das eine schließt das andere offenbar nicht aus.

tick tack tick tack

"1998 fordert er als Außenminister die Siedler zum zivilen Ungehorsam gegen die Regierung auf, deren Mitglied er doch ist.
"Jeder soll rennen und laufen und weitere Hügel besetzen und das Gebiet ausdehnen. Alles, was wir uns jetzt schnappen wird in unserer Hand sein. Alles, was wir uns nicht schnappen, wird in der Hand der Palästinenser sein.""
-
Diese Worte Sharons, eines "exzellenten Generals" und Strategen, sollten sich alle hinter die Ohren schreiben, für das nächste mal, wenn wieder in einem der einschlägigen Threads hier wild über die Motivationen und Auswirkungen des Vorantreibens des Siedlungsbaus diskutiert wird.

GeMe
Damit prägte er einen Leitsatz der israelischen Politik:

"Jeder soll rennen und laufen und weitere Hügel besetzen und das Gebiet ausdehnen. Alles, was wir uns jetzt schnappen wird in unserer Hand sein. Alles, was wir uns nicht schnappen, wird in der Hand der Palästinenser sein."

...und die Welt sieht seit Jahrzehnten zu und unterstützt diese Politik.

Ich habe nie etwas von Sharons Politik gehalten, denn er war das Musterbeispiel eines kompromisslosen Hardliners.

Als Mensch wünsche ich ihm, dass er nach der langen Zeit im Koma nun endlich in Frieden ruhen möge.

Jordanien
Ariel R.I.P.

Ariel ist mein Held, da er die einizige Demokratie im Nahen Osten gegen die arabischen Angriffe schützte.

Gruss aus Jordanien.

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Gast
Scharon bei ARD und bei Qualitätsmedien

Dieser, zweite Beitrag über Scharon hier und heute, ist etwas gemäßigter als derjenige des Herrn Kühntopp heute früh.

Dennoch können die ÖR-Obermoralapostel es nicht lassen ihre Weltsicht einfließen zu lassen, damit des Lesers Gedanken ja auch in die politisch korrekte Richtung geleitet werden.

Wer Qualitätsjournalismus sucht wird wieder einmal bei n-tv fündig:
www.n-tv.de/politik/Die-letzte-Schlacht-des-Ariel-Scharon-article120572…

Dem dortigen Autor fiel es im Traum nicht ein, Scharon in die Nähe von "Kriegsverbrecher" zu rücken oder "Kaum Diplomatie, dafür Gewalt" zu titeln.

Scharon war der General, der durch seine geniale Strategie im Jom-Kippur-Krieg, der einzigen Demokratie im Nahen Osten das Überleben sicherte.
Das ist seine historische Leistung und sein Platz in der Geschichte.

sehr dagegen
demokratie?

pah! die gleichen kriegstreiber wie die amis. weder auf der einen noch auf der anderen seite gibt es "helden". nur den gegenpart!

Gast
Er ist ein Provokteur,

denn er hat mit seinem völlig unnötigen Auftritt auf dem Tempelberg die zweite Intifada ausglöst. Und das er die Siedlungen im Ga-Streigen geräumt hat ist nur unter dem Umstand zu bewerten, dass im Westjordanland munter weitere israelische Siedlungen gebaut wurden.

karwandler
Bemerkenswert ist am Tagesschau-Nachruf

dass noch einmal mit der Legende aufgeräumt wird, der Rückzug aus Gaza wäre eine Friedensgeste gewesen.

Tatsächlich war es Teil einer Eroberungsstrategie. Dass Rückzug und Eroberungsstrategie sich nicht ausschließen, dazu brauchte es jemanden, der militärisch denkt.

adagiobarber
Er hat in seinem Leben zwei Gesichter getragen.

Welchem er -in Altersweisheit- den Vorrang gegeben hätte, bleibt unbekannt.

karwandler
re hartaberunwahr

"Scharon war der General, der durch seine geniale Strategie im Jom-Kippur-Krieg, der einzigen Demokratie im Nahen Osten das Überleben sicherte."

Weder die ägyptische noch die syrische Armee war in der Lage (und hatte es daher auch gar nicht vor), auf israelisches Territorium vorzustoßen.

Das Pathos vom Überlebenskampf ist schon lange abgedroschen.

Sarah Kreisler

Es ist ja nicht verwunderlich, dass noch mal ordentlich nachgetreten wird. Ob von "Israelkritikern" oder "Palästinafreunden". Vielleicht kann die ARD nochmal in ihrem Archiv stöbern, ob es beim Tod von Jassir Arafat einen ähnlichen Nachruf nach dem Motto "Antisemitischer Terrorvater oder würdiger Friedensnobelpreisträger?" gegeben hat. Man könnte auch nach so vielen Jahren endlich mal feststellen, dass auch ein Jude den Tempelberg besuchen darf, ohne dass ein Aufstand ausbricht. Und man darf auch mal Ariel Sharon dafür danken, durch die Errichtung von Sperranlagen (im Jargon der Israelkritiker "Apartheidsmauer") die Selbstmordanschläge mit zuvor hunderten von Toten endlich reduziert zu haben. Dagegen hagelte es zum Dank für den Abzug aus dem Gaza-Streifen Raketen!
Ps: Sollte sich herausstellen, dass Ariel Sharon vergiftet wurde, wünsche ich mir eine ebenso umfangreiche Berichterstattung der ARD:)

Gast
Hat Scharon persönlich getötet oder Beihilfe geleistet?

Die UNTÄTIGKEIT beim Abschlachten der Palästinenser im Libanon durch "christliche" Milizen würde ich moralisch verwerflich halten aber nicht als Kriegsverbrechen. Das israelische Gericht hat Scharon eine "indirekte Mitschuld" attestiert aber ihn nicht als Kriegsverbrecher bezeichnet. Waffenlieferanten, die dafür sorgen, dass andere mit diesen Waffen getötet werden würde ich den gleichen Status "verleihen" - nebenbei bemerkt.

Ariel Scharon war ein Mann, den Israel in den ersten Jahrzehnten ebenso dringend gebraucht hat wie etwa Ytzhak Rabin oder Moshe Dajan. Mag sein, dass seine Methoden umstritten waren. Aber es ist gut auszudenken, was mit dem Staat Israel passiert wäre, wenn Leute wie Merkel, Westerwelle oder gar Gauck das Sagen dort gehabt hätten und auf Figuren gestossen wären wie Yassin, Arafat, Haniyya oder Nasralla….!

Wenn ich die nächste Scharon-Frucht esse werden ich an Ariel S. denken.....

Gast

Vielleicht war er von beidem etwas. Wobei es immer etwas bigottes an sich hat, Krieg und Verbrecher in einem Wort zu nennen. Krieg ist immer ein schmutziges Geschäft, und er hat getan was zu tun ist, aus seiner Sicht der Dinge. Und machen wir uns nichts vor, der Erfolg gab ihm auf seinem Lebensweg recht. Er war ohne Zweifel ein großer und für Israel wichtiger Politiker. Es tut mir auf jeden Fall leid um den Mann, das er so schrecklich über Jahre sterben musste. Das hat niemand verdient, möge er jetzt in Frieden ruhen, und das sollte auch die Presse beherzigen...

Gast
Kriegsverbrecher oder Nationalheld?

Die Anwort wird sicher ja nach der Perspektive anders ausfallen?
Aus militärischer Sicht, sicher ein sehr guter Stratege. Aus israelischer Sicht, bestimmt ein Nationalheld. Aus diplomatischer Sicht, gewiß eine Fehlbesetzung.
Jeder wird das anders beurteilen und dabei auch ein bisschen Recht haben.

Gast
"Kriegsverbrecher oder Nationalheld?"

Man wende diese Frage auf viele Persönlichkeiten der Menschheitsgeschichte an. Es kommt wohl auf die Zugehörigkeit an.

Ein führender Kriegsverbrecher muss Nationalheld sein. Denn ohne "Ausführende" würde er ja nicht so weit kommen. Es kommt drauf aus welcher Seite man es sieht. Die Entschuldigung Sharons ohne die Erwähnung seiner 'Geste gen Osten' (ich nenne es mal so) ist dann doch sehr sinnfrei. Ich spucke niemanden ins Gesicht um ihn den Ölzweig zu reichen. Sharons Politik fußte auf einem aggressiven palästinensischen Volk. Und wenn keines verfügbar ist dann muss man es schaffen. Zum Glück braucht es nach Jahrzehnten des Konflikts dazu nicht viel.
.
Überhaupt sei zu erwähnen, dass die Geisteshaltung der Menschen in Nahost kaum noch nachzuvollziehen ist. Sharon wurde von Israelis gewählt die nichts anderes als Konflikt und Bedrohung kennen. Politiker wie Sharon konnten wären nie so weit ohne dieses Bewusstsein gekommen.

peter04
@sehr dagegen

naja, wenn ein Land mehrmals überfallen wird und jemand maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass der hinterhältigste dieser Überfälle abgewehrt wurde...dann sieht die Bevölkerung diesen Jemand schonmal als Helden...

Gast

@GeMe: Mit dieser Haltung stand er jedoch unter den israelischen Politikern nicht alleine da.

fathaland slim
17:12, HartAberWahr

Weder Ihre Glorifizierung noch die Verdammnis anderer Foristen wird der überaus komplexen Rolle Ariel Sharons im Nahen Osten gerecht.

Sharon hat so einige Konflikte, die er dann "heldenhaft" und überaus blutig löste, durchaus mit provoziert.

Die Geschichte des Nahostkonfliktes war immer eine Geschichte von Actio und Reactio.
Da gab es nicht hier die Guten und da die Bösen.

Deeskalation war auf jeden Fall nicht die Sache Sharons, und der Nahostkonflikt ist weiter von einer Lösung entfernt denn je.

Auch das ist sein Vermächtnis.

altmatzi
hartaberwahr

Wenn Demokratie so aussieht...
Isreaelische Politik sollte kein Beispiel fuer die arabische Welt sein.

Gast
Tod von Ariel Sharon

Gott sei seiner Seele Gnädig. Er war ein Politiker der seine Knie vor keinem Beugte und sehr viel Karakter und weit Blick besaß. Als Soldat ein genialer Stratege und als Politiker hatte er den nötigen Überblick. Ohne sein mutiges zu tun, JAHW( Gott) gab ihm die Kraft und Weisheit, währe Israel heute nicht mehr.
Shalom Ariel

Thomas Wohlzufrieden
Kriegsheld oder Nationalverbrecher?

Die Frage ob Kriegsverbrecher oder Nationalheld ist genau so Ansichtssache wie die Frage Terrorist oder Freiheitskämpfer. Eines war er jedoch mit Sicherheit nicht: unschuldig.

Izmi
Zukunft

"...Zum Tod von Scharon: Kriegsverbrecher oder Nationalheld?"...
Es ist die Einordnung eines Scharon ganz bestimmt eng verknüpft mit dem weiteren Schicksal Israels. Sollte dieser kleine Staat sich soweit bewegen und mit den Palästinensern und anderen Nachbarstaaten einen für alle gerechten Frieden finden, mag man die Leistungen Scharons eher wohl gutmütig und mit Toleranz allgemein als "Nationalhelden" sehen. Geht Israel aber durch die ständigen kleinen und großen Besetzungen und Kriegshandlungen auf lange Sicht unter, werden all jene Recht behalten, die einen Kriegsverbrecher aus ihm machen. Im Grunde hat Israel die Wahl was aus einem seiner Söhne wird...

Gast
@ karwandler

..........Weder die ägyptische noch die syrische Armee war in der Lage (und hatte es daher auch gar nicht vor), auf israelisches Territorium vorzustoßen...........

Sie glauben also, als die ägypt. Armee den Suez-Kanal überquerte hatte sie lediglich den Auftrag, den Sinai nach seltenen Tierarten zu durchsuchen....?

Und wann hat den der Überlebenskampf der Israelis Ihrer werten Meinung nach aufgehört? Hatte Scharon bereits die Paranoia einer völlig unbegründeten Bedrohung im Kopf oder wollte er lediglich den Helden spielen?
Was wollen Sie uns denn hier schon wieder verkaufen??

tomtomtoy
Für mich ein Nationalheld !

MEIN BEILEID DEN ANGEHÖRIGEN !

Gundel Gaukeley
Bewertung

Es ist wohl so, dass jemand für seine Anhänger als Held dasteht, für seine Gegner als Verbrecher. Ariel Sharon hat den Menschen außerhalb seiner Anhängerschaft nichts Gutes getan; er ist verantwortlich für Angriffskriege und Leid. Die Geschichte wird urteilen, ob er ein Verbrecher ist. Ein Held war er ganz gewiss nicht. Es erleichtert mein Gewissen, dass ich ihm nie persönlich begegnet bin.

karwandler
re sarah kreisler

" Und man darf auch mal Ariel Sharon dafür danken, durch die Errichtung von Sperranlagen (im Jargon der Israelkritiker "Apartheidsmauer") die Selbstmordanschläge mit zuvor hunderten von Toten endlich reduziert zu haben."

Nie hat jemand Herrn Sharon persönlich oder Israel generell dafür kritisiert, DASS eine Sperranlage errichtet wurde. Die Kritik richte sich darauf, WO sie errichtet wurde, nämlich AUSSERHALB des israelischen Staatsgebiets.

Nur deshalb wird der Dank dafür immer sehr spärlich ausfallen.

DiePositiveBratwurst
Die Frage läßt sich ziemlich einfach beantworten.....

Kriegsverbrecher!

Gast
Weder noch

Typisch Sensationspresse ARD = BILD
Er war ein Politiker der nichts großes vollbracht hat.
Nationalhelden sind Leute wie Snowden die ihr Leben auf Spiel setzten. War schon immer so.
Kriegsverbrecher sind Leute die andere ohne Grund und nur auf Machstreben töten.
Ist er auch nicht. Als Israelischer Politiker hat man einen schweren Job. Das Israelische Volk hat es selbst in der Hand.
Armee dramatisch abrüsten und den Palestinensern gleichberechtigten Lebensraum geben und auch Wasser.
Ansonsten ist es Israel selbst Schuld wenn es angefeindet wird. Wer frieden will der verhält sich anders als HR. Sharon.
Und der Politiker an der Spitze eines Landes verkörpert nunmal die Gesinnung der Mehrheit im Land.
Und diese Mehrheit will keinen Frieden wie man an Sharons provokativen Handeln sehen konnte...

Sarah Kreisler
Falsche Perspektive

Israel hat eben keine "Wahl, was aus einem seiner Söhne wird...". Der Handlungsspielraum von israelischen Politikern im Konflikt mit den (Pro-)Palästinensern wird meines Erachtens überschätzt. Sie können machen was sie wollen, denn es gibt keine Anerkennung. Verteidigung gilt als Kriegsverbrechen, Zugeständnis gilt als Schwäche. Egal ob Rabin oder Sharon: die Lösung liegt in der Demokratisierung der arabischen Staaten und des Iran sowie der Bekämpfung des Antisemitismus in allen seinen Formen.

Die Beschäftigung mit Sharon ist Teil eines manischen "kritischen" Interesses an Israel. Der "Aggressor Israel/ Sharon" steht im Fokus und eben nicht diktatorische, antisemitische, frauenfeindliche und homophobe Regime umliegender Nachbarstaaten. Bei Verteidigung ist Israel zu höchster Moral verpflichtet (wegen der Geschichte!?) und gerade die Deutschen wollen ihre Lehrer sein. Ob ARD, Süddeutsche Zeitung oder Junge Welt: Wenn es um Israel geht, geht´s um Kriegsverbrechen. Warum?

sapere aude
So wird das Völkerrecht relativiert

Hallo Herr Teichmann,

ob ein Kriegsverbrechen vorliegt, entscheidet sich nicht nach dem subjektiven Erinnerungsvermögen einzelner, sondern nach dem objektiven Völkerrecht. Man kann also nicht Kriegsverbrecher "für die einen" sein. Nur der, der wegen Kriegsverbrechen rechtskräftig verurteilt ist, ist ein Kriegsverbrecher - für alle!

Wenn es der Weltgemeinschaft nicht gelingt, Kriegsverbrechen zu ahnden, dann muss man fragen warum das so ist und wie wir das ändern können.
Ob jemand Nationalheld ist, das ist Geschmackssache. Ich halte es jedoch für falsch, einen subjektiven Verbrechensbegiff einzuführen. Dadurch wird das Völkerrecht relativiert und letzten Endes ausgehöhlt.

Bas Dost
Kriegsverbrecher

Man sollte die Berichte der UNO zu Begins Feldzug im Libanon 1982 lesen. Da lässt sich die Frage schnell und leicht beantworten.

Izmi
18:43 von Sarah Kreisler

"...Der 'Aggressor Israel/ Sharon' steht im Fokus und eben nicht diktatorische, antisemitische, frauenfeindliche und homophobe Regime umliegender Nachbarstaaten."...
Das ist es eben: Man sollte sehr überlegt und vorsichtig argumentieren, wenn es um die Palästina/Isreal-Problematik geht. Denn ob besonders das ultrajüdische Siedlervolk nun unbedingt demokratisch, pro-(nachbarlich), frauenfreundlich und sogar homophil ist und handelt, wage ich denn doch zu bezweifeln.
Diese Menschen sind den Ultras unter den Muslimen nicht unähnlich. Von daher ist es richtig, wenn der Einfluss dieser Gruppierungen auf die Regierungspolitik nicht unterschätzt werden sollte. Aber mal ganz nebenbei: Hat Israel eine andere Möglichkeit zu einer gesicherten und dauerhaften Existenz mit all seinen Nachbarn, als einen gerechten Frieden zu schaffen? Es ist wohl unmöglich, diese Frage zu bejahen. Und darum ging es mir - mehr nicht.

Gast
@17:46 von fathaland slim

der Nahostkonflikt ist weiter von einer Lösung entfernt denn je.

Das sehe ich nicht so.
Nüchtern betrachtet gibt es für den Nahostkonflikt keine Lösung, bestenfalls temporäre Arrangements.

Gast
@17:29 von karwandler

Nichts gegen Ihren militärischen Sachverstand.

Mal kurz bei Wikipedia nachgeschaut. Demnach waren die Kräfteverhältnisse vor Angriff der Ägypter/Araber in etwa so:

Israel:
320.000 Soldaten
1.700 Panzer
488 Flugzeuge

Arabische Föderation:
800.000 Soldaten
4800 Panzer
1.140 Flugzeuge

Das sind Verhältnisse, die es einem mittelmäßig begabten General auf arabischer Seite eigentlich unmöglich gemacht hätte, den Krieg zu verlieren.

Dass Sadat und Assad tatsächlich (zuerst einmal) nur im 6-Tage Krieg verlorenes Terrain zurückerobern wollten, liegt/lag wohl daran begründet, dass Israel als Lebensversicherung die Bombe hat.

Da die Israelis aber wohl nicht wissen konnten, was die Araber vorhatten, ist Scharon vielleicht auch nicht zu verdanken, dass die Bombe nicht zum Einsatz kam.

Gerhard Raden

Auch wenn er sich später vom großen Saulus zum kleinen Paulus gewandelt hat.
Für mich überwiegt die Erinnerung an den Saulus.
Sabra und Schatila bleiben für mich in schrecklicher und unauslöschlicher Erinnerung und prägen mein Bild von ihm.

Sarah Kreisler
Sharons-Sperranlage

Das haben sie richtig erkannt: Die Sperranlage befindet sich auch jenseits der Grünen Linie auf sogenanntem palästinensischem Gebiet. Denken Sie, dass israelische Siedlungen nach Gründung eines souveränen palästinensischen Staates existieren könnten. Nein. Diese Menschen würden als "Juden" vertrieben wie nach 1948. Genau deshalb werden diese Siedlung auch von den Anlagen umschlossen. Zudem gab es Ausgleichsangebote. Und es wäre auch gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass nicht wenige Menschen der einverleibten sog. palästinensischen Gebiete die israelische Staatsbürgerschaft der palästinensischen vorziehen würden. Ob Sharon soweit dachte, weiss ich nicht, jedoch dienen die kritisierten Sperranlagen eben der Sicherheit dieser Siedlungen wie des ganzen Landes. Strenggenommen ist es eine Annexion vormals jordanisch besetzter Gebiete, von denen aus Krieg gegen Israel geführt wurde. Das Selbstverständnis als "Palästinenser" und daraus abgeleitete Ansprüche kamen erst später dazu.

Sarah Kreisler
@izmi / Sharon ist Projektionsfläche

Die Palästinenser und beschriebene Regime machen da aber keinen Unterschied. Ob atheistische Israelis und die von Ihnen charakterisierten Siedler. Es sind Juden und damit Todfeind.
Es ging mir jedoch um die Nachricht der ARD. Der andauernde Beschuss mit antiisraelichen Nachrichten. Es gibt soviele, und weniger freiheitsliebende Akteure in diesem Konflikt als nur Israel. Jedoch geht der Blick immer auf Israel. So schreiben Sie ja selbst: "Hat Israel eine andere Möglichkeit zu einer gesicherten und dauerhaften Existenz mit all seinen Nachbarn, als einen gerechten Frieden zu schaffen?" Andersherum hört man die Frage nie! Das Abarbeiten an Israel ist schon ein Indiz für, ich sage mal vorsichtig, Voreingenommenheit. Beschäftigen Sie sich doch mal mit Herrn Arafat oder mit der Hisbollah, oder der menschenunwürdigen Lage der "Palästinenser" in den umliegenden Staaten. Ist natürlich auch Israels Schuld? Sharon ist für Israelis nur einer von vielen, für alle anderen eben Projektionsfläche.

facepalm
mutmaßlicher Kriegsverbrecher wegen Massaker in Sabra u Schatila

Liebe TS-Redaktion, die Palästinenser halten Sharon wegen seiner Rolle als Verteidigungsminister in Israel während der Massaker in den Flüchtlingslagern Sabra und Schatila für einen Kriegsverbrecher.

Diese waren von israelischem Militär umstellt, und vor deren Augen und wahrscheinlich mit Wissen Sharons haben phalangistische Milizen über 2 Tage hinweg Zivilisten ermordet, gefoltert, verstümmelt und vergewaltigt. Dies geschah in voller Sicht israelischer Beobachtungsposten aus umliegenden Gebäuden, welche die Lagerausgänge abriegelten und die Lager während der Nacht mit Leuchtraketen erhellten, um die phalangistischen Milizen zu unterstützen.

Einer Verfolgung als Kriegsverbrecher durch ein Gericht in Belgien entkam Scharon nur durch "internationalen Druck", und eine daraus folgende Gesetzesänderung in Belgien.

TheGlobal
Ariel Scharon - Frieden durch Macht?

Er gehörte zu jenen, die nicht begriffen haben, dass Gewalt noch nie zu lange anhaltendem friedlichen Zusammenleben geführt hat und zählt mit zu jenen, die das Erbe der Friedensbewegung von Rabin, Peres u. Arafat zu Nichte machten. Der Mord an Rabin war sicherlich in seinem Sinne und über eine Verstrickung in diesen wäre ich nicht überrascht.
Auf einem "Schlachtfeld" lernt man eher nicht wie man Völker miteinander versöhnt, dort entsteht ggf. blind machender Hass anstelle von Versöhnung. Eine positive Entwicklung seit den Hoffnungen von 1995 sehe ich nicht, denn bis heute - fast 20 Jahre danach - ist Frieden dort nicht so greifbar nah wie damals - leider!

fathaland slim
20:00, Sarah Kreisler

" Die Sperranlage befindet sich auch jenseits der Grünen Linie auf sogenanntem palästinensischem Gebiet. Denken Sie, dass israelische Siedlungen nach Gründung eines souveränen palästinensischen Staates existieren könnten. "

Natürlich nicht. Und deswegen ist die Zwei-Staaten-Lösung durch die verstärkte Siedlungstätigkeit nahezu unmöglich geworden. Oder meinen Sie, ein palästinensischer Staat mit wehrburgähnlichen Siedlungen und einem Straßennetz, das den palästinensischen Behörden entzogen ist, wäre realistisch.

Deswegen wird es keinen palästinensischen Staat geben und auch Israel als jüdischer Staat wird aufhören zu existieren und sich zu einem arabischen Staat mit starker jüdischer Minderheit wandeln. Der einzige Weg, um das zu verhindern, wäre eine ethnische Säuberung. Entweder alle Juden raus aus dem Westjordanland oder aber alle Palästinenser.

Beides geht nicht, um es vorsichtig auszudrücken.

So aber sind Juden und Araber langfristig zu Koexistenz im selben Staat verdammt.