Der Eingang zum Vernichtungslager Auschwitz.

Ihre Meinung zu Vor 50 Jahren begann der Auschwitz-Prozess in Frankfurt

Mehr als eine Million Menschen ermordeten die Nationalsozialisten im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Vor 50 Jahren begann in Frankfurt am Main der Prozess gegen 22 ehemalige Mitglieder der Lagermannschaft.

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21 Kommentare

Kommentare

Gast
Oh Bitte,

Ich kann es nicht mehr hören oder sehen, langsam reicht es!
Dieses anhaltende aufwärmen dieser alten Geschichten und die Verunglimpfung neuer, nachwachsender Generationen muss aufhören!

Sasquatch
@ Clue

Was Sie "aufwärmen" nennen, nenne ich erinnern und was sie "Verunglimpfung" nennen, nenne ich Verantwortung.

Ich jedenfalls kann mir ein verantwortungsbewusstes deutsches Gewissen ohne diese Erinnerungen nicht vorstellen.

Natürliche tragen nachwachsende Generationen keine Schuld an den Verbrechen, aber das macht die Verbrechen nicht ungeschehen. Und wenn ein Bundeskanzler (Willy Brandt) der wegen seines Kampfes gegen diese Verbrechen von seinem eigenen Volk ausgebürgert wurde, trotzdem so viel Verantwortung fühlt, dass er in Warschau auf die Knie ging, sollten wir das auch können.

Als Person habe ich erst dann etwas aufgearbeitet und bewältigt, wenn ich mir nicht mehr die Ohren zuhalten muss, wenn darüber gesprochen wird. Für Völker gilt das Gleiche. Und solange es noch immer "Ich kann es nicht mehr hören" Aufschreie gibt, sobald im Geschichtsunterricht die Jahre 1933 bis 1945 dran sind, ist die Vergangenheitsbewältigung noch nicht fertig. Also muss weiterhin aufgewärmt werden.

dito
@no clue

Ja klar, alles alte Kamellen. Kann doch jedem mal passieren. Also Schwamm drüber, sollen die Juden sich mal nich' so haben. Wir haben uns doch entschuldigt. Nicht?

Gast
@Clue

"Verunglimpfung"? An welcher Stelle bitte finden Sie diesen Vorwurf begründet?

Hier geht es um das Erinnern zum Zwecke des Lernens - wenn das Verunglimpfung ist, dann will ich darauf bestehen! Oder bin ich als 23jähriger ihrer Meinung nach schon verunglimpft worden, weil ich mit Blick auf die jüngere Vergangenheit humanitäres Denken und Menschenwürde für wichtig halte?

Ihr Ausruf lässt bei mir die Frage wachsen, warum Sie mit solcher Heftigkeit darauf reagieren.

Machen Sie es am Ende wie ich: Identifizieren Sie sich nicht mit den Konstrukten "Nation" oder "Volk". Also keine Schuld, denn Sie haben es nicht getan. Aber konsequenterweise auch kein Stolz auf Deutschland, denn daran haben Sie auch keinen oder wenig Anteil. Seien Sie stolz auf diejenigen ihrer Taten, die sie dafür würdig halten und schämen Sie sich der anderen. Dann gibts auch kein Problem, denn die Vergangenheit zeigt Ihnen lediglich, was Sie und ihre Gesellschaft definitiv vermeiden sollten...

Liane8151
Vor 50 Jahren

begannen die Ausschwitz-Prozesse in Frankfurt/a.M.
Es wurden einige Urteile über Beteiligte in dem KZ Ausschwitz gefällt, die durchaus zu damaliger Zeit gerecht waren. Es gab damals noch einige Zeitzeugen, die wirklich noch über die Geschehnisse in dem KZ bezeugen konnten. Dann kam "etwas Ruhe in diese Angelegenheiten", weil einige Leute, die damals auch in den KZ's beteiligt waren, wieder in den deutschen Behörden, Ermittlungsbehörden und Staatsanwaltschaften beschäftigt wurden und die dann auch "ihre schützenden Hände" über die Täter, die ermittelt wurden, hielten. Jetzt, wo einige dieser "schützenden" Leute auch wegsterben, kommen jüngere Leute in diese Behörden und es kommt wieder Leben in die damaligen Ermittlungen.
Ich finde es gut, wenn Täter von damals wieder ermittelt werden und ihnen der Spiegel vorgehalten und ihnen bewusst gemacht wird, welchen Schaden sie den einzelnen Menschen und der Menschheit an sich angetan haben !
Das hat nichts damit zu tun, dass es den Deutschen

Gast
@Clue ...nachwachsender Generationen

Solange es noch Ideologen der alten "Garde" gibt, die den nachwachsenden Generationen ihre alten menschenverachtenden Ideologien versuchen einzutrichtern, darf das Grauen nicht vergessen werden. Als Nachkriegsgeborener fühle ich mich nicht schuldig an den Gräueltaten unserer Väter. Sie haben sich verleiten lassen. Fanatismus ist immer ein schlechter Lehrer. Wer nicht ohne Scheuklappen herumläuft erkennt radikale und fundamentalistische Denkweisen genug.

Gast
Es ist...

ein Teil unserer Geschichte, der niemals in Vergessenheit geraten wird und darf.
Damit sollten wir uns bescheiden.

fileunderwater

Sie brauchen sich historische Beiträge ja nicht anschauen, wenn Sie diese persönlich als Zumutung empfinden. Ich für meinen Teil finde Ihre Kritik verstörend: "Verunglimpfung nachwachsender Generationen" - das wird dem Beitrag überhaupt nicht gerecht und klingt, als ob Sie den Boten bestrafen wollen, der die Nachricht der schwärzesten Phase der Deutschen Geschichte überbringt. Und natürlich nicht zum ersten Mal, denn diese Nachricht muss wieder und wieder überbracht werden, um alle nachwachsenden Generationen zu erreichen, damit sich der Schrecken nie wiederholt.

Gast
Es geht nicht um "aufwärmen alter Geschichten"

...es geht um Massenmord an Millionen von Menschen begangen von Deutschen. Wer will, daß sich das nie mehr wiederholt, kämpft heute gegen Rassismus und Nationalismus, gegen jeden Versuch, sich über einen einzelnen Menschen oder Menschengruppen zu stellen....und er/sie sollte immer wieder mahnen, denn die Anhänger der NSU-Mörderbande leben unter uns ! Ein Drittel aller Deutschen ist bereits rassistisch eingestellt, davor gilt es zu warnen. Eine "Verunglimpfung" nachfolgender Generationen gibt es garnicht.Niemand sagt, das die heutige Generation für den Nazi-Terror verantwortlich ist, daß ginge ja schon rein biologisch nicht. Aber eine Verantwortung dafür, daß sich die Nazi-Verbrechen nicht wiederholen, hat jede der nachfolgenden Generationen. Doch dieser Veranwortung wollen sich einige Bürger nicht stellen und verharmlosen ihr Verhalten mit angeblicher Diskriminierung der jungen Generation.......Clue hat sich selbst entlarvt....

Gast
Nicht vergessen

Sowas muss nie in Vergessenheit geraten.Um nie wieder das gleiche zu erleben oder wieder passiert .

Wolfes74
@Clue

Oh Danke.
Ich habe mir gerade das zum Beitrag gehörende Video angeschaut.
Die Verunglimpfung neuer, nachwachsender Generationen muß ziemlich klein oder nur für spezielle Leute sichtbar/hörbar, in diesem Beitrag enthalten sein.
Ich trage keine Brille und mein Gehör ist auch fit - was hab ich falsch gemacht?
Da man aufgrund des Umfangs des Beitrages, eher von einem Lückenauffüller sprechen kann ist auch der andere Anlaß ihrer "Aufregung" schwer nachzuvollziehen.

Austriaco
Das Erinnern und Gedenken, im Widerspruch zu Multikulti

Erinnern und Gedenken haben 2 Seiten. Die eine Seite sind die Verbrechen an den Juden Europas die andere Seite ist der Stolz auf hervorrragende Leistungen in der Geschichte. Wenn man im einem Fall den Begriff "Im Namen Deutschlands" verwendet, so gilt dies auch auf der Haben Seite. Die Doktrin der BRD aber lautet. "Die Schaffung eines multikulturellen Gemeinwesens, allein beruhend auf einer Verfassung , ohne Bezug zu Geschichte, Tradition und Brauchtum. Hier liegt der Widerspruch. Wie kann man einer historischen nationalen Schuld gedenken, wenn es die Nation der Schuldner nicht mehr gibt, wenn der Begriff "Volk" für die Deutschen nicht mehr gelten darf? Wie soll eine ethnisch, religiös und von der Herkunft her vielfältige Bevölkerung , ohne Bezug zur ehemaligen deutschen Nation Erinnerungskultur betreiben. Fazit: Erinnerungs Kultur bedingt so oder so "nationales Bewußtsein".
Ohne die deutsche Nation wird Erinnerungskultur erlöschen

Austriaco
@cloe Interessant, interessant

Ich zitiere: "Machen Sie es am Ende wie ich: Identifizieren Sie sich nicht mit den Konstrukten "Nation" oder "Volk".
Nun denn, da hat Ihnen die Politik aber eine sehr goldene Brücke gebaut, über die Sie sich der Verantwortung entziehen können. Gibt es keine Nation mehr und kein Volk, dann haben Sie recht, dann geht sie das nix mehr an. Pflegen Sie nationales Bewusstsein und und identifizieren Sie sich mit dem deutschen Volk, dann sind sie sehr wohl in der Verantwortung. Wie definieren das etliche jüdische Intellektuelle. Der Holocaust braucht die Deutsche Nation.
Ich sage es mal so: Entnationalisierung ist die Feigheit, sich den historischen Fakten zu stellen. Mann sollte eigentlich sagen können: " Ich bin stolz ein Deutscher zu sein, denn ich stehe zu dem, was dies bedeutet, im Guten aber auch im Bösen. Also mogelt euch nicht heraus ohne Identität nach Europa.

naihemmergsait
"Aufwärmen"?

Als Nachkriegsgeborene tragen wir kei
ne Verantwortung für die Greueltaten
von Tätern vorangegangener Generati
onen. Wir haben aber unsere Lehren
zu ziehen, wie es dazu kommen konn-
te, dass sich ein derart verbrecheri-
sches Regime des Denkens u.Han-
delns eines zivilisierten Volkes be-
mächtigen konnte.
Das Wort "Aufwärmen"zeigt schon
den Unwillen des Benutzers aus, da-
ran erinnert zu werden.
"In Erinnerung behalten"u. sein eige- nes Verhalten danach ausrichten,
dass so etwas niemals wieder pas-
siert, liegt in der Verantwortung eines jeden Demokraten.
Das den Opfern des NS-Terrors ange-
tane Leid wirkt auch heute noch auf
deren Nachkommen und daher ist das
"Leid" der Nachkriegsgeborenen,"im-
mer wieder mit der Vergangenheit be-
lästigt zu werden", mE schon als Be-
leidigung u.Verunglimpfung der Opfer
anzusehen, denn diese können sich
nicht einfach davon lösen.

Austriaco
@stavrosaek

das ist, sorry, reichlich blauäugig , man kann nichts verhindern bei der Spezies Mensch, aber man kann dagegen kämpfen, die BRD, besser noch, Knopp, allerdings machts mit der Schrotflinte oder dem Prügel. Das verschreckt, macht hinterlistig und so sind wir umgeben von weit mehr Heuchlern, die spätestens nach dem dritten Bier die Sau durchs Dorf treiben. Gelassenheit ist angesagt, ständige Gespensterjagd nach Rechten verschleisst die Kraft für ausgewogene Aufmerksamkeit. Hysterische Autonome auf Abruf der Geheimdienste, sind nicht das geeignete Mittel.
Teufelsaustreibung mit Kolateralschaden, die wird sich hoffentlich mal zugunsten der Vernunft totlaufen.

Gast
@Sasquatch

hätte nie geglaubt mit ihnen mal einer meinung zu sein ....ein guter kommentar

Gast
@Austriaco

Nein, nicht die Politik - ein eigenständiges Studium der Geschichte. Der Staat verlangt im Gegenteil in den Lehrplänen des Geschichtsunterrichtes oft eine Ausbildung der "nationalen Identität" der Schüler.
Ich habe während meiner Studien gelernt, wie sich Nationalismen entwickelten und welche Eliten sie zu eigenen Zwecken voranbrachten. Ich habe beim Quellensichten (falls Sie mir vorwerfen wollen, staatshörige Hochschulen hätten mich beeinflusst) nachvollziehen können, wie einheitliche Sprachen, Kultur und auch Geschichte teilweise gewaltreich geschaffen wurden, um danach als Begründing für Nationen her zu halten, die angeblich auf diesen Grundlagen "natürlich" wuchsen. Daher der Begriff "Konstrukte". Die Geschichte ist immer Deutungsfrage und sie bedarf keiner "Nation", um sich würdig mit ihr auseinanderzusetzen.

Gast
Verantwortung - @Clue

Ich bin Teil dieser "neuen, nachwachsenden Generationen", selbst meine Eltern waren zum Kriegsende noch kleine Kinder.
Ich fühle mich nicht verantwortlich für das, was zu Zeiten des Nationalsozialismus geschehen ist. Aber ich fühle mich dafür verantwortlich, dass so etwas nie wieder geschieht. Und dazu gehört für mich auch das "anhaltende Aufwärmen dieser alten Geschichten", denn wenn diese vergessen - oder, wie Sie es anscheinend bevorzugen, verdrängt - werden, besteht immer die Gefahr, Fehler zu wiederholen.

Brecht schrieb Arturu Ui 1941, dort aus dem Epilog stammt der von User Knusper angeführte Satz "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.", und ja, der Satz ist auch heute, mehr als 70 Jahre später, noch brandaktuell!

Sasquatch
@ exwessi

Danke für die Zustimmung! So verbissen würde ich das Ganze gar nicht sehen. Im großen Ganzen sind wir beide oft der gleichen Meinung, nur im Detail gibt es (manchmal gewaltige) Unterschiede. Und meistens streiten wir uns eben um Details.

Vor 30 Jahren wäre ich übrigens in fast allen Punkten Ihrer Meinung gewesen. Inzwischen ist mein einstiger revolutionärer Enthusiasmus etwas abgekühlt, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob das etwas mit Realitätssinn oder mehr mit Resignation zu tun hat.

Wie auch immer: Ich streite mich gerne, nur so kommen wir vorwärts. In der DDR hatten wir ein Sprichwort: "Den Helm eines guten Revolutionärs zieren viele Beulen. Einige davon sind auch vom Gegner."

wat_wat_wat
noch 'n gedenktag

@clue hat recht. die anderen mögen sich von mir aus jeden tag daran erinnern, wenn es ihnen gefällt. ich frage mich nur, an was sie sich sich erinnern? ich denke nicht, dass auch nur einer diese zeit aus eigener anschauung kennen gelernt hat.
aber irgendwann wird diese ungute zeit trotzdem vergessen sein und niemand wird es verhindern.

Liane8151
@wat_wat_wat

Ich bin auch aus der Nachkriegsgeneration und habe trotzdem einen sehr guten Geschichtsunterricht in der Schule genossen. Ich bin keineswegs der Meinung, dass man/frau diese dumpfe Nazizeit vergessen sollte/darf. Nur wenn man/frau vergisst, werden solche Fehler, wie die Ernennung von Hitler zum Reichskanzler, die Wahl der Bevölkerung zum Reichstag, das Wegsehen und Nichthören der Bevölkerung usw. usf.
wiederholt.
Ich hoffe inständig, dass wir alle NICHT vergessen und solchen Unfrieden NIE wieder zulassen !!!