Ein Arbeiter vor einem Wassertank in Fukushima

Ihre Meinung zu Atomkatastrophe in Fukushima: Große Demos gibt es nicht mehr

Mehr als zwei Jahre nach der Katastrophe ist die Lage in Fukushima außer Kontrolle. Viele Probleme sind technisch bisher nicht lösbar. ARD-Korrespondent Philipp Abresch spricht mit tagesschau.de über das Leben der Japaner mit der Atomruine.

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14 Kommentare

Kommentare

Gast
Vereisung des Erdreiches

Bedeutet diese Variante etwa, dass über die nächsten 10.000 ( ? ) Jahre das Erdreich vereist werden muss um das eindringen von Grundwasser zu verhindern? Dann müsste man sich weitere Gedanken um die Wirtschaftlichkeit von AKW´s machen

zopf
Danke Herr Abresch

Ein sehr guter Kommentar.

Gruß, zopf.

Thomas Wohlzufrieden
Atomruin(e)

Natürlich sind viele Probleme nicht lösbar. Man hat, nicht nur in Japan, von Seiten der Politik und der Atomwirtschaft die Völker jahrzehntelang für dumm verkauft. Und die Rechnung dafür, wird wieder den betroffenen Völkern, eiskalt serviert.

Gast
@elektrotip: Unwichtig

Im Falle von Fukushima ist Wirtschaftlichkeit nicht mehr entscheidend. Hier muss noch Schlimmeres verhindert werden. Eine Übertragung auf andere mögliche Havariefälle halte ich nicht für sinnvoll.

zopf
@ 17:26 von elektrotip

Nein, nur so lange bis die Reaktoren zurückgebaut wurden und alles belastete Wasser enfernt wurde.

Für den Rückbau veranschlagt Tepco sehr optimistisch 40 Jahre.

In den letzten 2,5 Jahren wurden täglich etwa 300 t Wasser abgepumpt und der größte Teil davon angeblich gespeichert, das geht solange, bis kein Grundwasser mehr in die Reaktoren eindringen kann und wieder geschlossene Kühlkreisläufe installiert werden konnten.
Wie lange das dauern wird, weiß in Wirklichkeit kein Mensch.

Gruß, zopf.

diego711
Wirtschaftlichkeit von Atomkraft?

Wirtschaftlich ist Atomkraft nur, wenn man die Folgekosten nicht berücksichtigt. Das ist auch Frau Merkel bekannt - sie ist vom Fach.
Endlagerung - Umlagerung an andere sichere Orte - Umverpackung korrodierter Lagerbehälter - Grundstückskosten für die Läger für tausende von Jahren - Sicherungskosten für tausende von Jahren - Weiterverarbeitung wenn man endlich ein Verfahren hat: alles ist in der Kostenrechnung nicht berücksichtigt.
Das muss die Öffentlichkeit aber nciht wissen.

ricosi64
Passt ja zum Jahrestag von Hiroshima

Passt ja fast zum gestrigen Jahrestags des Atombomben-Abwurfs auf Hiroshima und weinige Tage später in Nagasaki. Auch da wurde Unmengen radioaktiven Materials freigesetzt - bei der Explosion selbst wird ja nur ein winziger Bruchteil umgesetzt. Unmittelbar in die Gegend verstreut! Auch dieses Material hat die Gegend für zehntausende von Jahren unbewohnbar gemacht, wie man weiss...

Ich will die Katastrophe nicht kleinreden, aber die Japaner sehen das ganze wohl weniger kritisch als die Deutschen. In D wird für den Atomausstieg demonstriert obwohl dieser längst über alle Fraktionen hinweg beschlossen ist (naja, einige Grüne waren natürlich dagegen) und in Japan geht man sich angeblich sonnen am Strand von Fukushima.

Sind die Japaner so blöd oder reagieren die Deutschen einfach über?

Liane8151
Fukushima

OMG - Sind die Japaner eigentlich nicht mehr bei Sinnen ?
Wie können sie eine Regierung wieder wählen, die die AKW's und die Fa. Tepco noch unterstützt und fördert ?
Tepco hat die Öffentlichkeit von Anfang an belogen und getäuscht - unterstützt immer noch von der Regierung.
Hier muss doch schnellstens etwas geschehen. Die können doch nicht allen ernstes täglich soooooviel radioaktives Wasser in das Meer laufen lassen!
Warum tut die Weltöffentlichkeit nichts ?
Es geht doch um unsere Weltmeere !

ofarrill
@ricosi64

"Sind die Japaner so blöd oder reagieren die Deutschen einfach über?"
300.000(!) Liter verseuchte Brühe pro Tag(!) dürfte Ihre Zweifel beseitigen.
Spätestens jedoch, wenn der Geigerzähler auch am heimischen Wasserhahn heftiger tickt als sonst, können Sie sich ja mal Gedanken um die Gesundheit ihrer Familie machen. Ob sich dann der "billige" Atomstrom noch rechnet, dürfte fraglich werden.

ricosi64
ofarrill

Sie haben die Frage nicht verstanden. Lesen sie das Interview und dann werden sie erfahren, dass angeblich in der Nähe von Fukushima schon wieder im Meer gebadet wird. Da darf man sich doch diese Frage stellen.

Der heimische Geigerzähler (derzeit in Mexico, vor einigen Monaten noch Südkorea) tickt wegen 300m3/Tag nicht heftiger. Jedenfalls nicht solange ich noch lebe, und das würde für meine Kinder und deren Kinder genauso gelten.

Solche Aeusserungen sind nun wirklich Panikmache.

Versuchen Sie mal zu recherchieren, wieviele m3 Wasser allein der Bodensee hat. Dann rechnen sie das hoch auf den Pazifik und den Atlantik zusammen.

Dabei ist der Grad und die Art der Verseuchung gar nicht angegeben.

Wenn die Japaner nebenan baden gehen und nicht sofort an der Strahlenkrankheit erkranken, kann die Verseuchung nicht so gross sein. Wo doch so ungeheure Wassermengen eingeleitet werden.

Zum "billigen" Atomstrom hab ich mich übrigens gar nicht geäussert, da müssen sie mich verwechseln.

Gast
Einschaetzung

Die "Einschaetzung" der Deutschen Medien ist wohl auch die Erklaerung fuer die oeffentliche Meinung in Deutschland. Nach der Katastrophe wurden "Experten" interviewt die hunderttausende von Toten vorhersagten.

Im Moment ist das Fazit wohl eher: Der schlimmst moegliche Fall (d.h. GAU) ist eingetreten, und es ist niemand ums Leben gekommen. Hier mal zur Abwechslung die internationale "Einschaetzung" der Folgeschaeden von der Englischen Wikipedia seite:

"There were no deaths caused by radiation exposure [...]. Future cancer deaths from accumulated radiation exposures in the population living near Fukushima are predicted to be extremely low to none."

Die pessimistischsten fundierten Schaetzungen gehen von bis zu 130 Todesfaellen als Spaetfolge aus. Die vielbeschworene Apokalypse Super GAU waere damit weniger folgenreich als das Deutsche EHEC Debakel.

Mit der Glaubwuerdigkeit der Atomkraftgegner sieht es daher aus internationaler Sicht nicht viel besser aus als mit der von TEPCO.

Gast
@zargorn

Sie müssen ja einiges an Insider-Informationen haben, wenn Sie von Null Todesfällen sprechen. Was ist eigentlich aus den Helfern der ersten Stunde geworden, die dort im hoch radioaktiven Wasser rumgewatet sind. Sind sie sicher daß die alle noch leben? Glauben Sie, daß sie es erfahren würden wenn nicht?

Das mit den Spätfolge-Todesfällen ist auch so ein schöner Gummifaktor, nicht wahr? Wer sagt denn daß der Krebs durch's Baden im Nuklearmeer kam... wäre ja vielleicht auch ohne gekommen....

ricosi64
Lesen bildet, liebe(r) forsbach.

Es wurde die englische Wikipedia-Seite zitiert, es ist keine persönliche Einschätzung oder gar Insider-Wissen.

Wenn Sie es besser wissen, korrigieren Sie einfach die entsprechende Seite.

Ich halte Null Tote auch nicht für glaubhaft. Die zig- wenn nicht hunderttausende von Toten, die die Grünen im BW-Wahlkampf so wirkungsvoll unterstützt haben, warens aber wohl auch nicht, denn die würden mittlerweile in Statistiken auftauchen.

Es ist naiv zu glauben, dass die verschiedenen nationalen und internationalen Umweltschutzverbände nicht genau dies bereits versuchen nachzuweisen. Wir würden es erfahren, ganz sicher. Japan ist nicht Nordkorea. Und selbst von dort erfährt die Welt von tausenden Katastrophentoten.
Wenn dann noch hohe finanzielle Interessen hinter einer solchen Meldung stecken sowieso. Und das tut es im vorliegenden Fall. In beide Richtungen übrigens.

Wenn Sie wissen was ich meine.

Nachtrag: Der Bodensee enthält ca. 50 Milliarden m3 Wasser. Oder 50 Billionen Liter.

karwandler
re zargorn

"Future cancer deaths from accumulated radiation exposures in the population living near Fukushima are predicted to be extremely low to none."
Und wer hat diese Predictions erstellt und auf welcher Datenbasis?
Wohl auch wieder die Tepco-Pressestelle ...
"Die pessimistischsten fundierten Schaetzungen gehen von bis zu 130 Todesfaellen als Spaetfolge aus."
Was macht diese Schätzungen fundiert? Es sind doch reine Spekulationen Ins Blaue hinein.