Ihre Meinung zu Euroschau: 23 Worte, die die Welt veränderten

Vor einem Jahr beruhigte EZB-Chef Draghi die Finanzwelt: Der Euro wird gerettet, versprach er - zur Not durch den Ankauf von Staatsanleihen. Heute fühlt er sich bestätigt. Doch die Krise ist noch lange nicht vorbei, meint Klaus-Rainer Jackisch.

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27 Kommentare

Kommentare

Gast
Stimmt . . .

das Ende ist auf ungestimmte Zeit verschoben.
Etwas Zeit zum Geld verdienen. Viel Geld.
Am Schluss wird wieder die Allgemeinheit zahlen.
Es wurden wenige grosse Kreditinstitute sofort
und einige Länder vielleicht kurzfristig gerettet,
aber um den Preis aller. Ist das noch weise ?

wega
Und wie

sieht das Ende für alle aus,bei diesen Rettungsaktionen?

Bernd1
Herr Jackisch und seine fortlaufende EZB-Schelte?

Es ist erstaunlich dass Rainer Jackisch weiterhin seinen strikten Kurs gegen Herrn Draghi fährt obwohl er eigentlich erkennen müsste dass seine Aussagen von vor einem Jahr absolut falsch waren.
In dem obigen Kommentar gibt Herr Jackisch ja zu dass alleine die Androhung Draghis genügt hat um den Euro zu stabilisieren ohne dass die EZB Anleihen aufkaufen musste!
Also hat Draghi damals das richtige getan.
Dass dann eventuell einige Regierungen nicht so gehandelt haben wie Herr Jackisch es für richtig hält ist nicht die Schuld von Draghi!
Herr Jackisch haben Sie doch bitte so viel Rückrat zuzugeben dass Sie sich vor einem Jahr total getäuscht haben! Ihre negativen Vorhersagen für die Folgen der Draghi-Ankündigung sind absolut NICHT eingetroffen!

Großer Plauschangriff
Draghis Stärke

Die Krise ist noch lange nicht vorbei. Würde man das behaupten, wäre man naiv. Insgesamt sehe ich die Chancen des Euro allerdings wesentlich günstiger, als Euro-Pessimist Jackisch, der mir immer ein bisschen zu zögerlich ist. So sicher ist sich Herr Jackisch eben auch nicht bei seiner eigenen Einschätzung.

Entscheidend bei der EZB ist aus meiner Sicht die Tatsache, dass Mario Draghi im richtigen Punkt der Geschichte eine wichtige Sache verstanden hat und dafür eingestanden ist. Draghis Aussage über den Euro ist seither der Fels in der Brandung der internationalen Spekulation. Auf dieser Basis kann der Euro mit entschlossenen Reformen aufbauen. Die Krise ist vergänglich, der Euro jetzt nicht mehr.

Gast
@ErichErpel

Ich muss Ihnen widersprechen: Wenn der Euro die Bach runter geht, werden wir nicht dafür bezahlen. Dann können wir nämlich nicht mehr zahlen.

ladycat
@ Bernd 1

Draghi soll nicht Angst vor den Spekulanten haben und vor ihnen davonlaufen und sich hinter hohen Mauern und hohen Hebeln verstecken, sondern soll sie an die Leine legen. So sieht für mich Erfolg aus.
Natürlich weiß ich, dass ohne Draghis Worte der Euro in der jetzigen Form Geschichte wäre. Dann wären die Politiker endlich gezwungen, den Euro neu zu gestalten und das ist es ja, was ich für richtig halte. So hanteln wir uns von Rettungspaket in das nächste, ohne dass die Lage in den Krisenländern besser wird. Ich halte nichts von kurzfristigen Lösungen, ich handle grundsätzlich nur langfristig. Damit habe ich beste Erfahrungen gemacht. Das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für die Politik.

Gast
Zahmer als sonst

"Doch die Krise ist noch lange nicht vorbei."
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Richtig Herr Jakisch, mit einer Hochzinspolitik gebe es auch keine Euroschau mehr, weil es keinen Euro mehr gebe. Draghi hat nur Zeit erkauft.
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"Sie steht jetzt allerdings auf der Gehaltsliste der Schweizer Großbank UBS, welche wiederum trefflich an der Politik des billigen Geldes verdient."
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Achso und auf die Spekulations des Staatsbankrotts hat niemand was verdient, oder woher wurden die Märkte so aufgepumpt? Fakt ist doch, dass die sogenannten "Reformen" in den Krisenländern keine Zinssenkung bewirkten. Das nagt natürlich an den Monetaristen, die jetzt eigentlich mit runter gelassenen Hosen da stehen.
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"Der Widerstand gegen Draghi wächst"
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Der Wundschtraum ,dass der Euro mit großen Knall endlich explodieren darf, ist noch nicht ausgeträumt. Die Frage ist, wie sie in dieser kommenden historischen den kleinen Sparer und Steuerzahler (um den geht es ja eigentlich immer) seine Situation erklären wollen.
Aber immerhin: Zahmer als sonst.

MaWo
@ Bernd1

Der Umkehrschluss wäre auch die Drohung:
Schwarzgeldsünder werden enteignet und zahlen den 50-fachen Schwarzgeldbetrag als Strafe.
So wäre das Problem "Steuerhinterziehung" ebenfalls gelöst, was sie dann ebenfalls befürworten müssten.

Gast
@ladycat

"Draghi soll nicht Angst vor den Spekulanten haben und vor ihnen davonlaufen und sich hinter hohen Mauern und hohen Hebeln verstecken, sondern soll sie an die Leine legen. So sieht für mich Erfolg aus."

Dann soll doch Euro reformiert werden! Draghi läuft nicht weg, sondern liegt gefesselt hinter hohen Mauern. Natürlich könnte die Zentralbank weit mehr tun, aber dazu müssen die Statuten geändert werden. Und dazu sind auch wir hier in Deutschland gefragt. Aber Deutschland will auf Teufel komm raus sich nicht darauf einlassen, weil sie mehr Angst für einer Inflation von über 2% haben als vor einer Depression.

Gast
@ mach kenso zores - 16:12

Macht nix. Wo der eine am Geld hängt, hängt der andere an seinem Job. Dem nächsten ist
nur wichtig dass der Kühlschrank voll ist. Jedes und alles hat einen Preis und das ist (nicht zwangsläufig, sondern) nur ersatzweise Geld.
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Alles aber hängt irgendwie zusammen. Und wenn die Währung, die Wirtschaft oder beides, egal warum, kollabiert hängen wir erst einmal alle am Fliegenfänger. Und deshalb bezahlen wir auch alle. Jeder seinen ganz individuellen Preis.
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Zumindest bis die ersten wieder Muscheln als Zahlungsversprechen akzeptieren. Aber bitte keine aus dem Mittelmeer. ;-))

Gast

Es ist unsinnig, dass überhaupt Staatsanleihen ausgegeben werden. Die Länder könnten auch, wie von Richard Werner vorgeschlagen, einen ganz normalen Kreditvertrag mit der Bank eingehen.
Selbst Staaten wie Griechenland, Spanien etc. müssten dann "nur" 2-3% Zinsen zahlen, also weitaus weniger als für ihre Staatsanleihen!
Warum? Weil reguläre Bankkreditverträge im Gegensatz zu Staatsanleihen NICHT HANDELBAR sind, somit auch nicht das Ziel von Spekulanten sein können.
Den Banken wäre das sogar recht, die hätten ein gutes, sicheres Geschäft.

Positiver Nebeneffekt: Beim Kreditvertrag findet im Gegensatz zum Kauf von Staatsanleihen Kreditschöpfung (Geldschöpfung) statt, die aufgrund der schwachen Kreditvergabe in den Ländern einen belebenden Effekt auf ihre Wirtschaft hätte.

Gast
@ wega

"Und wie sieht das Ende für alle aus,bei diesen Rettungsaktionen?"
 
Düster.

larusso

Kredite koennen doch abgetreten werden oder erst gebuendelt und dann abgetreten werden oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Wenn ja bitte ich um Aufklaehrung.Das war doch die Geschichte mit den Heuschrecken oder?

Bernd1
@ 16:17 von Bernd das Brot

Sie schreiben:
"Sehr geehrter Herr Forenregierungssprecher, auf Ihren "Kommentar" haben wir schon gewartet. Natuerlich ist alles beim besten, natuerlich ist der Euro toll und vor allem die Merkel Regierung leistet brilliante Arbeit. Das kennen wir nun schon."
*
Vielen Dank für das Lob !!
Allerdings bin ich der falsche Ansprechpartner da ich mit der Politik der Merkel Regierung definitiv nichts zu tun habe!
Ich habe auch nie behauptet dass mit dem Euro alles toll ist, vielleicht machen Sie sich mal die Mühe tatsächlich zu lesen was in den Beiträgen steht!
Aber ich wiederhole gerne meine Kritik an den Kommentaren des Herrn Jackisch weil er sich selbst häufig widerspricht. Immer dann wenn er nach Monaten feststellt dass seine früheren Aussagen nicht gestimmt haben!
Es gibt bei ihm nur eine Linie:
Immer gegen Herrn Draghi.
Auch wenn 90% aller Experten etwas anderes aussagen und sogar hier im Forum Draghi-Gegner jetzt zugeben dass seine Ankündigung vor einem Jahr für den Euro richtig war!

ladycat
@ Nana

" Natürlich könnte die EZB weit mehr tun..."

Was meinen Sie damit genau. Das würde mich jetzt wirklich interessieren.

Gast
@ladycat

Das korrekte Zitat:
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"Natürlich könnte die Zentralbank weit mehr tun, aber dazu müssen die Statuten geändert werden."
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Solange die Staatsfinanzierung nur wackeligen Privatbanken anvertraut wird (Dogma "Der Markt kann alles besser") wird die Spekulation auf den Staatsbankrott immer ein Damoklesschwert sein.

Gast
Recht hat er

Natürlich hat Herr Jackisch Recht, wenn er schreibt, dass Draghi mit dieser Ankündigung nur Zeit gekauft hat, welche die Politik ohne ernsthafte Reformen vergeudet hat. Währenddessen ist das Geld in Aktien- und Immobilienmarkt geflossen, die beide spürbar aufgebläht wurden. Da bleibt es bekanntlich nicht ewig und die Gefahr besteht eben immer noch, dass neue verbriefte Produkte am Markt erscheinen, die keiner versteht und die wieder ganze Länder in den Absturz treiben, die rechnergesteuerten Transaktionen im Millisekundentakt wurden ebenfalls nicht beseitigt, es gibt noch immer kein Trennbankensystem und die Eigenkapitalquoten sind nach wie vor zu klein.
Also ist es nicht die Frage, ob es wieder "krachen" wird, sondern nur wann. Das zu behaupten bedarf es keines Pessimisten, denn bei dem Thema sollten Gefühle außen vor bleiben, dazu braucht es nur etwas Wissen über Geschichte und Funktion des Geldsystems.

Gast
Draghi und EZB

Wie so häufig wird hier mal wieder die Rolle von Draghi und der EZB überschätzt. Im Grunde setzt sie Rahmenbedingungen und gibt Impulse an die Finanzwelt. Da der Zins aber schon dramatisch tief ist, kann man nun kaum noch steuern, kleiner als nahezu Null geht nicht mehr. Und auch das Aufkaufen von Wertpapieren hat seine Grenzen.
In unserem aktuellen System wird Geld nun mal von Banken durch Kredite geschöpft (siehe Dokumentation der Bundesbank, der FED oder Wikipedia). Den Schöpfungsmultiplikator könnte die Zentralbank zwar beeinflussen, aber auch der ist bereits durch die kaum noch vorhandene Mindestreserve so klein, das im Grunde fast völlig frei Geld geschöpft werden kann, solange sich ein Kreditnehmer findet.
Dennoch will so eine Behörde bestehen bleiben, weil man da gut Geld verdienen kann. Deswegen wird natürlich ordentlich laut Politik gemacht. Die Ansage von Draghi war da kurzfristig richtig, aber das hätten die meisten anderen in der Position genauso gemacht.

Gast
@ Trecker

"Also ist es nicht die Frage, ob es wieder "krachen" wird, sondern nur wann. "
 
Das wissen die dafür Verantwortlichen natürlich längst und die Herrschaften sind gut darauf vorbereitet, wenn es "kracht". Ich würde auch nicht ausschliessen, dass man genau dies auch provoziert.

Gast
Nana und Ladycat: Stärkere Zentralbank

Solange die Staatsfinanzierung nur wackeligen Privatbanken anvertraut wird (Dogma "Der Markt kann alles besser") ...
Das ist ein interessanter Gedanke und viele Geldtheoretiker haben das bereits weiter gedacht. Eine mächtigere Zentralbank, die selber Geld schöpfen könnte, ohne den Geldschöpfungsgewinn in die Hände der privaten Banken zu legen, wäre eine interessante Alternative, wenn sie trotzdem unabhängig bleibt, demokratisch kontrolliert wird und nicht durch Lobbyisten übernommen werden kann.
Sie darf dann aber auch nicht beliebig Staaten finanzieren, sondern muss nach wie vor "Lender of Last Resort" sein. Aber dann eben ohne die hohen Zwischenmargen, die dann wieder die Zinsen in die Höhe treiben. Und diese "Last Resort"-Kredite sollten nicht dauerhaft sein. Ein Banken- oder Staatsbankrott sollte trotzdem möglich bleiben, um das System nicht auszunutzen.
Banken wären dann wieder das, für das sie viele halten: Institute, die Geld einsammeln und weiter verleihen.

Gast
@electrohippie:

Das wissen die dafür Verantwortlichen natürlich längst und die Herrschaften sind gut darauf vorbereitet, wenn es "kracht". Ich würde auch nicht ausschliessen, dass man genau dies auch provoziert.
Aber genau das ist doch das Problem. Natürlich wissen Fachleute das. Aber warum wird dann nicht endlich das System so reformiert, dass es weniger gegen solche Schocks anfällig ist. Mir ist klar, dass die Betroffenen das nicht wollen, aber warum ist die Politik so schwach? Ist sie denn nicht mehr souverän?

Gast
mal philosophisch gesehen...

wann kapiert die Weltgemeinschaft eigentlich endlich, dass Geld nur Theorie ist?
Lasst doch alles zusammenbrechen, wir werden schon wieder neues Spielgeld bekommen...

Gast
@Trecker

"Ein Banken- oder Staatsbankrott sollte trotzdem möglich bleiben, um das System nicht auszunutzen."
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Genau das meinte ich mit dem Irrglauben "der Markt kann alles besser". Was haben Sie denn von einem Bankrott? Dann kommt der Insolvenzverwalter der dann den Staat an Interessenten verkauft, oder wie? Eine Art Marktbereinigung?
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Die Schutzmechanismen, ob theoretisch erdacht, oder aus anderen Ländern kopiert, haben nur einen Zweck: Die Staatsfinanzierung nicht auf Kosten der Währungsstabilität geschehen zu lassen. In anderen Ländern funktioniert das ganz gut bzw die Währung ist sehr stabil. Das am höchsten Verschuldete Industrieland hat sogar ein Problem mit einer Deflation.
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Wir haben mit solchen Systemen nur ein Problem: Sie funktionieren nicht so wie sie es in unserer Ideologie tun sollten. Wir fahren einen anderen Weg, und das Ergebnis ist ein Europa im freien Fall. An Draghi sieht man, dass in der Ökonomenzunft die Debatte schon längst Bewegung ist.

Gast
@ mmausmoelln

Wird die "Weltgemeinschaft"(ha!) genau dann verstehen, wenn das Kartenhaus(EC, Master...) eingestürzt ist.

Gast
Nana: Bankrott

Was haben Sie denn von einem Bankrott? Dann kommt der Insolvenzverwalter der dann den Staat an Interessenten verkauft, oder wie? Eine Art Marktbereinigung?
Das ist ein interessantes Gedankenmodell, das Sie da aufbringen. Ein Staatsbankrott sollte natürlich nicht wie Sie es beschreiben ablaufen. Aber passiert nicht genau das, wenn der IWF Kredite gibt? Da wird doch alles verkauft, privatisiert und zerlegt, wie in der Privatwirtschaft. Das ist definitiv falsch.
Der Bankrott führt schlicht dazu, dass der Staat nicht mehr seinen Zahlungen nachkommen kann. Dann muss man endlich gezwungener Maßen Schulden streichen. Es kann auch dazu führen, dass der Staat seine Rüstungsausgaben einfrieren muss usw.
Dieser Mechanismus ist richtig und wichtig, sonst blähen sich Apparate immer weiter auf, das haben solche Institutionen nun einmal an sich. Es muss eine natürliche Grenze geben und die ist der Bankrott. Wie man damit umgeht, ist eine andere Sache und da stimme ich Ihnen zu.

Pontifex Maximus
Retten, was nicht zu retten ist

Unser Geldsystem, Euro oder Dollar, ist ein ego-zentriertes Konstrukt und damit zum scheitern verurteilt. Eine Lösung im System ist nicht möglich.
Für alle Beteiligten gilt auch hier: Hochmut kommt vor dem Fall.
Da werden sich unsere Staaten und Gesellschaften noch kräftig umschauen, wenn es zum Crash kommt.

Gast
@ Pontifex Maximus

"Da werden sich unsere Staaten und Gesellschaften noch kräftig umschauen, wenn es zum Crash kommt."
 
Die es in dem Sinn dann nicht mehr geben dürfte, wenn ich nicht völlig falsch liege.