Eine vom Hochwasser der Elbe eingeschlossene Ortschaft am 05.06.2013 nahe Riesa in Sachsen

Ihre Meinung zu Hochwasserschutz - nicht nur Deiche sind wichtig

Starkregen, zugebaute Landschaften und begradigte Flüsse - die Ursachen für Hochwasser sind vielfältig. Doch höhere Deiche allein können das Problem nicht lösen.

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21 Kommentare

Kommentare

Gast
Abstand vom Wasser halten

1900 kamen in Deutschland auf den km² 104 Menschen.
Heute sind es 225 .

Und die Städte die jetzt mit den Wassermassen zu kämpfen haben sind alles Städte mit einer Jahrtausend alten Geschichte.

Also Ökos ,wohin mit den Menschen ?
Nicht die Regenfälle haben zugenommen ,wir haben mächtig zugelegt.

Gast
Zurück zu den Wurzeln?

Mutter Natur war vor den Menschen da. Was regen wir uns also auf?

Oder sollten wir tatsächlich den Flüssen wieder mehr Freiraum geben? Dann müßten die Schiffe jedoch Slalom fahren, sofern in Normalpegel-Zeiten überhaupt Schiffe fahren können...

Skywalker
Nicht alles ist möglich

Man kann nicht die gleiche versiegelte Fläche haben wie vor 400 Jahren- es leben nunmal heute nicht mehr nur 500 mio Menschen auf der Erde und alle haben ein Recht auf ein Haus- also auf versiegelte Flächen...

Und den Bauern zu sagen, sie sollten auf den Einsatz von Pflügen verzichten ist etwas weltfremd. Vielleicht sollte sich einfach jeder mal fragen wo und warum er/sie dort wohnt.

Hochwassergefährdete Gebiete fallen nicht vom Himmel wie der Regen. Und es wird immer mal extreme Wetterlagen geben. Der bisherige Rekord in ähnlicher Größenordnung (Pegel) ist über 400 Jahre alt- damals lag es wohl nicht am Menschen, also hätten die gleichen Umstände heute wohl noch viel verheerendere Wirkungen. Noch höhere Hochwasser sind also theoretisch denkbar, ohne irgendeinen Einfluß des Menschen auf das Klima zu postulieren.

Gast
Was ist konventionell?

Natuerlich oder mit Chemie und Mechanik?

Monokultur oder Mischkultur?

Gast
Hochwasser - alle Jahre wieder dasselbe Szenario

Dieser Artikel könnte von 2002 stammen oder vom Hochwasser davor. Immer wieder wurde auf die (menschengemachten) Ursachen der Hochwasser-Schäden hingewiesen. Es ändert sich leider nichts - prinzipiell. Allenfalls im Kleinen. Politiker gefallen sich in TV-Auftritten bei solchen Desastern, zeigen Bürgernähe und Anteilnahme. Sie tun viel, aber sie ändern nichts. Eben Politiker!

Gast

Hier rum klagen und kluge Sprüche bringen nichts. In Halle Saale packen tausende Menschen gerade in diesem Moment an. Jede Bürgerinitiative die blockiert hat sollte verklagt werden.

Gast
Risikomanagement ist immer vielseitig und vielschichtig

Da gibt es keine Loesung aus dem Baumarkt.

Wenn der Schwamm trocken ist, braucht man mehr Saugfaehigkeit. Wenn er vollgesogen ist, muss zusaetzliches Wasser abfliessen koennen.

Gebirgsgemeinden taeten gut daran, ihre Sportplaetze zu unterkellern, um Regenwasser auffangen und kurzzeitig zwischenspeichern zu koennen.
Sie selbst werden aber eher weniger davon profitieren, sondern eher die flussabwaerts gelegenen, und wenn die dann im anderen Kreis, Bundesland oder gar Staat liegen, ist das ein "guter Grund", gegen eine solche Investition.
Aber Bundes- und EU-Mittel sind dort gut angelegt.

Mittels Satellitenaufnahmen und Computern sollte es auch kein Problem sein, aus Niederschlagsmengen zukuenftige Wasserstaende zu berechnen.
Damit kann man auch Simulationen betreiben, und Hochwasserschutzmassnahmen planen.

Gast
in Zukunft häufiger und noch schlimmer

wir müssen endlich erkennen, daß in Zukunft - mit sehr raschem Tempo - sowohl zu viel Wasser, als auch zu viel Dürre, in immer rascherer Abfolge auftreten und immer stärker werden.

Man schaue z.B. nur nach Texas: ein Jahr die größte Dürre, dann Überschwemmungen.

Alle Planungen, die jetzt in Arbeit sind, berücksichtigen dies nicht, sind also wiederum unzureichend.

Das bedeutet auch, daß z.B. alle Bebauungspläne überarbeitet / revidiert werden müssten.

Aber bei uns wird alles von Geld, Kleinreden, Hoffnung bestimmt. Vernunft hat schon lange keinen Platz mehr.

symphonie
@wikienergy

um flüssen wieder mehr freiraum zu geben, muss man sie ja nicht unbedingt wieder stark mäandrieren lassen - die im artikel angesprochenen polder und überflutungsflächen sind genau das mittel zum zweck, fluss bleibt gut schifffahrtstauglich, hat aber überflutungsflächen mit auenwäldern, die im falle eines falles geflutet werden können. damit wurde die hochwassergefahr am rhein sehr effektiv zurückgeschraubt.

ich finde es sehr gut, dass auch mal darauf hingewiesen wird, dass der mensch letztendlich selbst verantwortlich und ursächlich für dieses problem ist und es eben keine unkalkulierbare naturgewalt ist, die über unschuldige opfer hereinbricht. ökologisch nachhaltiges denken ist halt nicht nur "öko" und grün, sondern bringt ganz konkret viele - auch ökonomische - vorteile.

Nadelspiel
Auf den Pflug verzichten...???!!!

Was ist das für eine Aussage, der Pflug lockert die Erde,den Acker,Unkraut wird beseitigt.Gerade,wenn Böden locker gehalten werden,kann mehr Wasser aufgenommen werden.Auf den Wechsel des Anbaus kommt es an,das leider kaum noch vorhanden.Mais,Mais,Mais für "Biosprit"???!!!Wir schaufeln uns unser Grab selbst.Die Ackerflächen gehen zurück,die Wälder werden dem Holzabbau preisgegeben.Sogenannte Naturschützer verhindern wichtige,richtige Hochwasserschutzanlagen.Unsere Politiker lassen eine Schutzwand lieber 20 cm niedriger bauen wegen den Kosten,sie denken nur in ihrer Wahlperiode,sie denken nicht Jahrhunderte weiter.Ich verbinde mit diesem Hochwasser nicht die Klimaveränderung,es kommt vor,so wie vor Jahrhunderten.Der Name"Jahrhunderthochwasser2002"hat dazu geführt,das dies wohl einmalig wäre.Erst wieder nach Jahrhunderten.Falscher Name,falsche Einstellung,Pegelstände mit dem Mittelalter zu vergleichen,führt nicht zur Verhinderung in der heutigen Zeit.Mit dem Wasser leben,nicht betonieren!

Koslowski
Lokalpolitiker boykottieren Hochwasserprävention

Ich kann Ihren Vorschlag „Regenwasser in Neubaugebieten nicht mehr in den Kanal zu leiten, sondern in Zisternen, oder es versickern lassen.“ nur unterstützen. Dies müsste durch Bundesgesetz im Regelfall vorgeschrieben werden.
Leider sieht es in der Realität so aus, dass Kommunen bei privater Versickerung kein Geld in ihre Kassen bekommen. Daher werden oft Hochwasser fördernde Ortssatzungen erlassen, die Versickerung oder Zisternen verbieten oder praktisch unmöglich machen. Ein Beispiel ist Wuppertal. Hier werden seit Jahren immer mehr Hausbesitzer gezwungen, bewährte Versickerungsanlagen still zu legen und das Regenwasser der Kommune zu übergeben. Dafür wird kassiert. Neue private Versickerungsanlagen werden durch absurde bürokratische Auflagen überhaupt nicht mehr gebaut. Versiegelte Kleinstflächen (Gartenwege, Gartenhäuser, Terrassen etc.), die bisher umweltfreundlich problemlos in den umgebenden Boden entwässerten, müssen aufwendig mit Gullis versehen werden.

guckloch212
Wettlauf mit dem Hochwasserpegel ist mit Dämmen nicht

zu gewinnen.
Je länger ich ein Hochwasser daran hindere, sich auszubreiten in der Fläche, um so höher steigt der Pegel. Und zwar über Umgebungsniveau, so dass ein Loch im Damm gleich mal mehrere Etagen der nächsten Orte überfluten lässt. Solche Investitionen sind also direkte Bedrohungen für flussab gelegene Orte und zugleich höchst unsichere Eigensicherung. Man braucht für Hochwasser ein Vielfaches des Flussquerschnittes daneben als Ausbreitungsfläche. Bauverbot ist mir zu diktatorisch. Aber warum nicht Auflagen, dass dieses Gebäude schadfrei Hochwasser bis 1 m über letztem Hoch übersteht? Also wasserdichte Leitungen über Max. Pegel endend, von da aus Hausnetz etagenweise abschaltbar. Und Gift und Müll, Produktion, Wohnen, Produktion, Ölheizungen gehören nicht in solche Keller, sondern eher aufs Dach! Ingenieure können wasserfest planen.

Devora
Schöner Bericht

Das böse Wasser, etc. pp.
Die Städte bräuchten eigentlich nur minimale Dämme, wenn das Wasser ausreichend Platz zum Ausweichen hätte. Nur wenn die Flüsse immer weiter begradigt werden, Auen fast komplett verschwinden, dann darf man sich nicht wundern.

Letztlich sollten unsere schlauen Politiker mal durchrechnen, ob es billiger ist jedes Mal für Schäden und neue Schutzmaßnahmen zu bezahlen oder doch besser die Ausweichräume mit einem kompletten Nutzungsverbot zu belegen und bestehende Flächen zu renaturieren.

Gast
Kombination aus allem

Bei Wittenberge in der Prignitz ist die Elbe im normal Fall ca. 150 Meter breit. Die Deiche auf beiden Seiten liegen mehr als einen Kilometer außeinader und sind ca. 8,45 m hoch. Dazu gibt es noch eine Vielzahl von Überschwemmungsflächen im Flussdelta von Katharn, Speneitz und Elbe und und ein paar km Flussab wurden 420 Hektar, das sind 4.200.000 m², Überschwemmungsfläche durch Deichverlegung hinzu gewonnen. Gut man muss Fair sein, die Prignitz ist Quasi nicht besiedelt, wenn man sich an EU-Standards orientiert, trotzdem ist dort die Umsetzung von solchen und anderen Hochwasserschutzmassnahmen seit 2002 gut voran geschritten. Trotz Wiederstand von Anwohnern und Naturschutzverbänden konnten kompromisse gefunden werden, mit denen alle Leben können. Und damit ist noch lange nicht Schluss. Die nächsten Projekte sind in Planung. Und ich gehe davon aus, dass auch von denen die meisten umgestzt werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Prignitzer wieder überwiegend trocken bleiben so wie in 2002

pauline_8
Es wird nicht wahr, auch wenn man es immer wiederholt

Bei einem derartigen Hochwasser haben die Versiegelung und Begradigung keinen meßbaren Einfluß mehr auf die Höhe des Hochwassers.

Nur bei einem kleinen Hochwasser gibt es einen Einfluß.

Da Wasser nicht nenneswert zusammendrückbar ist, nutzen auch immer höhere Dämme nur beschränkt

Die Flüße brauchen einen Auslauf, auch wenn immer wieder Bürgerinitiativen es für unnötig halten.

Hugomauser
falsche Baugebiete

Leider ist es so, dass einige Gemeinden keine größere Flächen an Bauland mehr haben, aber dennoch ein großer Zuzug stattfindet. Diese Gemeinden wollen natürlich auch diesen Zuzug der Bedeutungsaufwertung und höherer Steuereinnahmen wegen.
Da werden dann eben Feuchtwiesen (die seit Jahrhunderten im Frühjahr und Herbst überschwemmt waren) trockengelegt und als Bauland ausgewiesen. (So wie z.B. hier geschehen.)
Wohin soll also jetzt das viele Wasser? Fließt über die Kanalisation in den Fluss. Wir müssen von dieser Kleinstaaterei ("Kleingemeinderei") weg. Zusätzlich muss in solchen Gebieten und auch in überschwemmungsgefährdete Gebiete in der Nähe von Flüssen ein absolutes Bauverbot gelten.
Es kann nicht sein, dass jemand seine Feuchtwiesen teuer als Bauland verkauft und anschließend die Allgemeinheit für einen großen Teil der durch Überflutung entstandenen Kosten zahlt!

pauline_8
Falsche Baugebiete 2

"Leider ist es so, dass einige Gemeinden keine größere Flächen an Bauland mehr haben, aber dennoch ein großer Zuzug stattfindet."

Es ist nicht unbedingt das geringe Angebot an Bauland sondern der Geldbedarf des neuen Bürgermeisters.

Weist er ein neues Baugebiet aus, wird der Planungsgewinn "abgeschöpft", d. h. vom Staat kassiert. Die Neubürger zahlen das über höhere Grundstückspreise.

Über den Anteil den die Vorbesitzer kostenfrei an die Gemeinde abtreten müssen, so bei 25%, werden nicht nur die erforderlichen Straßen gebaut. Da bleibt auch noch etwas zum Verkauf übrig.

So hat jeder neue Bürgermeister ein Interesse an einem Neubaugebiet. Egal ob das dann unter Wasser steht.

eberlems
Zwischenfrage

Letzte Woche haben sich doch alle über die Kälte aufgeregt.

Müssen wir halt doch ein Wetterkontrollsystem entwickeln und umsetzen, aber ob dann alle Glücklich sind?

Gast
unvorstellbar

Wieviele Menschen jetzt vor dem nichts stehen!! :((

netmars
Hochwasser und Landwirtschaft

"Wie hoch der Anteil für die Bauern aus dem Hilfspaket sein soll, ist aber noch unklar. Das Ausmaß des Schadens für die Landwirtschaft sei noch nicht abzusehen, sagte Aigner." Das Ausmaß des durch die Landwirtschaft verursachten Schadens für Siedlungen und Infrastruktur ist auch nicht zu verachten. Die Landwirtschaft kämpft nämlich wie ein Tiger dafür, dass jeder Acker eingedeicht bleibt und nicht für die Wiederherstellung von Rückhalte-/Überflutungsflächen genutzt wird.

Gast

Früher wurde noch höhere Pegel gemessen und das obwohl die Flüsse noch nicht begradigt waren. Was sagt uns das?Vllt. sollten wir den Klimawandel und die angeblichen Wetterextreme mal in der Schublade lassen. Wir verbauen und zerstören fast alle natürlichen Flächen, in jedem Lebenwesen, egal in welch abgelegener Gegend es lebt, finden sich Kunststoffpartikel und halogenierte HC´s, wir kippen tausende Tonnen Atommüll in die Nordsee, aber sitzen vorm PC und machen uns sorgen über CO2. Wie schizophren !
Aber es ist einfach hipper, an einer Einweg-Kunstoffflasche nuckelnd, in "Outdoorkleidung" gehüllt, einen "CO2-neutralen" Flug zu buchen, als sich mit einer Mehrwegglasflasche an den Schreibtisch zu setzen und sich mit Chemie zu beschäftigen. Es gibt in Frankreich große Versuche mit ungepflügten Äckern, welche sehr vielversprechend sind.