Eine mit AGM-114 Hellfire-Raketen bewaffnete US-amerikanische MQ-1-Predator-Drohne in Afghanistan.

Ihre Meinung zu Interview: "Drohnen sind weder gut noch schlecht"

Deutschland diskutiert über die "Euro Hawk"-Pleite, die USA mussten eingestehen, auch schon eigene Bürger mit Kampfdrohnen getötet zu haben: Wie die völkerrechtliche Situation beim Einsatz von Drohnen aussieht - darüber sprach tagesschau.de mit dem Juristen Thilo Marauhn.

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Kommentare

karwandler
Wünschenswert wäre

wenn entlang an diesem Satz
"Drohnen an sich sind weder gut noch schlecht, das geht meines Erachtens nach in der aktuellen Debatte unter. Es kommt immer darauf an, wie sie eingesetzt werden und ob ihr Einsatz die Einhaltung des geltenden Völkerrechts erleichtert oder erschwert."
Kommentare zum Thema künftig formuliert würden.

Gast
Lücke im Völkerrecht

Letztlich ist entscheidend, dass die gezielte Tötung von Terrorverdächtigen außerhalb bewaffneter Konflikte regelmäßig völkerrechtswidrig ist.

Na, dann ist das "Völkerrecht" aber mangelhaft.

Gezielte Liquidation von Terroristen, gerade auch in Gegenden der Welt, die Brutnester islamischer Terroristen sind, und wo keine staatliche Kontrolle (Jemen, Somalia, Afghanistan, Pakistan..) herrscht, muss aus Gründen des Eigenschutzes möglich sein.

Fairfax
Es geht nicht um die rechtliche Frage

Das schlimme an Dronen ist nicht das sie halbautomatsiert oder nicht töten können sondern das es das Risko für den Angreifer menschliches Leben zu verlieren so gering ist.

Es mag vielleicht blöd klingen aber es ist gut wenn in einem Krieg Soldaten sterben... Weil dieser Schrecken hält Politiker davon ab Kriege zu führen. Wenn man Krieg, wie z.B. mit Dronen, führen kann ohne menschliches Leben zu risikieren wird man dies viel häufiger tun.

Dana
"Drohnen sind weder gut noch schlecht"

+
Eine tolle Argumentation ist das.
+
"Chemiewaffen sind weder gut noch schlecht."
+
"Atombomben sind weder gut noch schlecht"
+
"Landminen sind weder gut noch schlecht"
+
...
+
Was für ein Unsinn.

karwandler
re fairfax

"Wenn man Krieg, wie z.B. mit Dronen, führen kann ohne menschliches Leben zu risikieren"
Das ist leider deshalb Unsinn, weil man keinen Krieg nur mit UAVs führen kann - nicht mal einen reinen Luftkrieg.

Gast
@ HartAberWahr

"Gezielte Liquidation von Terroristen [...] muss aus Gründen des Eigenschutzes möglich sein."

Dann hoffe ich, dass Sie nicht als Terrorist eines Staates gelistet werden. Wenn z.B. Somalia Sie als Terrorist einstuft, dürfen die Sie dann ohne Prozess liquidieren?
Nein. Das ist das rechtsstaatliche Prinzip! Und darum ist das auch zurecht völkerrechtlich verboten.

Gast
Nein. Das problem ist, dass

Nein.
Das problem ist, dass die gezielten Tötungen von "Terroristen" über Bewegungsmuster, Persönliche Kontakte und sonstige (mehr oder weniger alltägliche) Handlungen gerechtfertigt wird.
Hierbei ist das RPV (die "Drohne")meist das einzige Aufklärungsmittel das genutzt wird und daran liegt das Problem.
Da ja fast keine "menschlichen Aufklärunskräfte" in den Kriesenregionen unterwegs sind, bzw überhaupt nicht von den "lokalen Einwohnern" akzeptiert werden, wird das kleinste Indiz, dass über Fernaufklärung gewonnen wird als "Wahrheit" und "Begründung" verkauft.
Und da man ja bei den meisten taktischen RPV die Bewaffnung direkt am Aufklärungssysem hat, ist der schnelle Feuerbefehl von den gehobenen Stellen schnell gegeben...

Gast
@22:43 von janosch

Ich weiß nicht, ob mich Somalia als Terrorist führt; ich weiß nicht einmal ob es Somalia gibt.

Von Nordkorea oder Iran als Terrorist geführt zu werden, sollte aber für jeden von uns eine Ehre sein.

demokraut
Völkerrecht

Einsätze völkerrechtlich zu legitimieren ist zu Recht schwierig. Die Welt ist komplex.

Gast
Eine Frage von Ethik und Zivilschutz

Eine "NGO" oder Terrororganisation erklärt einem Land den "Krieg". - Das erste das wir tun, ist die Debatte, ob das juristisch geht. Dass es faktisch geht, sieht man ja.
Nun standen in diesem asymetrischen Konflikt dem extrem dezentral und über Landesgrenzen hinweg agierenden Gegner bisher nur Armeen gegenüber, die darauf ausgelegt sind, kampfstarke Invasoren abzuwehren oder selbst Invasor zu sein. Der neue Feind ist aber kein feindliches Land. Er ist eine Gruppe von international agierenden, gut vernetzten Einzelpersonen - quasi imun gegen Panzer und Atombombe. Welche Mittel darf ein Land einsetzen, um sich gegen diesen Feind zur Wehr zu setzen? Wenn Sie z.B. in Europa oder Afrika mitregieren würden, wie würden Sie Ihr Land vor internationalen Teroristen schützen wollen? Die in ihrem Land können Sie verhaften. Aber die außerhalb? In einem Land, in dem sie durch Korruption geschützt sind? Welche Mittel sind erlaubt?
Schimpfen kann jeder. Wie könnte eine Alternative aussehen?

Gast

"Von Nordkorea oder Iran als Terrorist geführt zu werden, sollte aber für jeden von uns eine Ehre sein."

Ihnen ist klar, dass Sie damit Mord gutheißen?

Denken Sie das nächste Mal bitte nach, bevor Sie solchen gefährlichen Schwachsinn verbreiten.

Gast
leider unsachlich, wie ich finde

Hallo Dana,
Ihre Argumentation verstehe ich. Allerdings finde ich sie unsachlich. Grundsätzlich halte auch ich jede Waffe, die der Tötung von Menschen dient, für schlecht. Aber leider gibt es Menschen, die anderen schaden wollen. Dieses zu vereiteln ist die Aufgabe des Staates, der dazu auf Polizei mit Gummiknüppel und Pistole zurück greift, und auf das Militär. Die von Ihnen genannten Waffen sind Massen- bzw. Volksvernichtungswaffen. Anders bei den Drohnen, die als Präzisionswaffe gedacht sind. Ich schlage vor, sie mit einem Scharfschützengewehr zu vergleichen, das gegen Geiselnehmer eingesetzt wird. Was denken Sie darüber?

Gast
@23:17 von TomAto

"Von Nordkorea oder Iran als Terrorist geführt zu werden, sollte aber für jeden von uns eine Ehre sein."

Ihnen ist klar, dass Sie damit Mord gutheißen?
Die Intention meines Beitrages war es nicht Liquidation von Terroristen gut zu heißen, sondern an die vergessene Banalität, dass Freiheit, Demokratie und Sicherheit verteidigt werden müssen, in Erinnerung zu rufen.
Auf den nächsten 9/11 in Demut zu warten ist m.E. keine weise Strategie.

Gast
Zwei mal lesen, ein mal schreiben...

Irgendwie gehen hier immer wieder ein paar Argumente aneinander vorbei.
.
Zum einen ist im Interview von "Terrorverdächtigen" die Rede, die nicht getötet werden dürfen. Das Pendant ist im deutschen Recht: niemand kommt ins Gefängnis, ohne das ein gesetzliches Gericht rechtskräftig die Schuld festgestellt hat. Der feine Unterschied zwischen "Terrorverdächtig" und "Terrorist" ist durchaus relevant, sonst ist "Verdacht" = "Schuld".
.
Zum zweiten sind mit "Drohnen" im Allgemeinene "unbemannte, ferngesteuerte Flugobjekte" gemeint. Etwas höher fliegend sind sie "Satelliten". Fraglich ist vor allem: sind sie bewaffnet oder nicht. Waffen im All sind völkerrechtlich verboten. Spionage-Satelliten und sonstige Satelliten haben viele. Daher die Aussage: "Drohnen sind weder gut noch schlecht". Fraglich ist auch wie oben unter anderem: Töte ich - ohne Krieg - einen "Verdächtigen" gezielt (verboten), oder töte ich in einem Krieg einen bewaffneten Gegner gezielt (erlaubt).

karwandler
re hart aber wahr

"Gezielte Liquidation von Terroristen, gerade auch in Gegenden der Welt, die Brutnester islamischer Terroristen sind, und wo keine staatliche Kontrolle (Jemen, Somalia, Afghanistan, Pakistan..) herrscht, muss aus Gründen des Eigenschutzes möglich sein."
Und wer bestimmt, wer ein Terrorist und damit zu liquidieren ist ?
Unsere notorisch unfehlbaren Geheimdienste etwa?

Gast

Für alles hat man sogenannte Rechts-Abteilungen, für das Gewissen, das Krieg unnötig ist und man deren Formen so weit wie möglich auch begrenzen sollte, braucht man kein Expertenwissen, nur einen klaren Durchblick.
>
Zuweilen scheint man, hat man viel studiert und gelernt, sich in der Sphäre des Status Quo aufgehalten und spricht dann eine Sprache, die nur noch ein Abstellgleis für das Gewissen bedeutet. Das heisst, man kann dann für alles eine "solide Grundlage" finden, auch wenn es diese nicht real gibt.
Meine Meinung.

Gast
@23:43 von HartAberWahr

1. Was fällt Ihnen blos ein, Terrorismus, also den Mord an Unschuldigen, völlig Unbeteiligten als Freiheitskampf, Sicherheit, Demokratie, ja sogar als "Ehre" zu verklären?
.
2. "Liquidation von [tatsächlichen oder mutmaßlichen] Terroristen" (im Krieg oder Frieden) ist ein ganz anderes Thema, habe ich nie angesprochen, weiß daher nicht, wieso sie meinen Post willkürlich in diesen Zusammenhang drängen. Aber damit es Sie beruhigt: Auch das ist äußerst gefährlicher Irrsinn und aus gutem Grund in einem Rechtsstaat normalerweise gesetzlich nicht erlaubt. Was die US-Amerikaner mit der Drohnenlynchjustiz bezwecken, ich weiß es nicht. Es hat weder einen positiven Effekt, noch helfen unzählige unschuldige Opfer irgendetwas wieder gut zu machen.

Gast
Küchenmesser

von fanatischen Islamisten geführt sind ein Terroranschlag.
Drohnen sind da rechtlich eher kein juristisches Problem. Genau diese Denke erschafft Terroristen.

c4--
Wenn ich das richtig verstehe...

... (was einige hier schreiben) dann sollen die USA die Terroristen einfach in Frieden lassen, während sie Scharenweise neue Attentate planen und ausführen.
Man kann Terroristen nicht wie normale Verbrecher behandeln, sie sind in besonderer Weise Staatsfeinde und wie Gegner in einem Krieg zu betrachten.
Es gibt nun mal keinen Staat der "Terroristan" heißt, eine eigene uniformierte Armee besitzt und einen offenen Krieg gegen den Westen/ die USA führt.
Man hat in diesem Konflikt mit konventionellen Mittel keine Chance.
Wenn man diesen Menschen Freiheit und Sicherheit lässt, dann verlieren wir sie bald bei uns im Westen.
Die USA sollen jeden Terroristen töten, bevor er Unheil anrichten kann.
Mitglieder von Terror-Organisationen sind, solange sie nicht aktiv wurden nur "Terrorverdächtig", in diesem Fall sind sie nach meinem dafürhalten Schuldig.
Der hier angesprochene "Verdacht" unterscheidet sich von dem im deutschen Strafrecht.

Gast
Unsere Drohnen im Hindukush sind gut,Iranische Drohnen in Israe

würden die westliche Mobilmachung bedeuten.
Wenn in den usa,anstatt im Iran reihenweise Atomwissenschaftler umgebracht würden
und die Täter, nicht im Westen, sondern in Iran zu verorten wären,
hätte entweder dort ein westaffiner Regierungswechsel bereits stattgefunden, oder der
WK3

Handeln wir nach unseren eigenen moralischen Standarts müssen wir allen Nationen das gleiche Recht auf völkerrechtswidrige Interessenwahrnehmung
einräumen.
Da der Westen dazu nicht bereit ist, sollten wir mit der Heuchelei aufhören und
schlicht kundtun,dass es bei den globalen Freiheitsmissionen des Westens nur um das Recht der Macht geht. Nie umgekehrt.
Was das Recht ist,darüber übt der Westen die Definitionsmacht aus,inklusiver der Begrifflichkeit ,wie im Irakkrieg die S&A militärische Taktik des "Furcht und Schrecken"Verbreitens, wo die Menschen durch Flammenwerfereinsatz in Angststarre versetzt wurden..

Gast
Wunschdenken oder glatte Lüge?

"Die Bundesregierung hat, wo immer sie dazu befragt wurde, klargestellt, dass die Beschaffung von solchen Drohnen nur für den Einsatz im bewaffneten Konflikt erfolgt. Und nicht für andere Zwecke."

Schöne Worte, allein mir fehlt der Glaube. Sind solche Systeme erst einmal vorhanden, werden sie für alles eingesetzt werden, wofür sie aus Sicht der Entscheidungsträger nützlich und vorteilhaft sein könnten.
Alles andere ist Wunschdenken oder bewusste Vorspiegelung falscher Tatsachen, denn diese Technik verspricht zuviele Möglichkeiten und lädt zum "Missbrauch" geradezu ein...

Gast
Skynet wird kommen

Zitat: "Aber entsteht nicht ein neues Ungleichgewicht, wenn in militärischen Konflikten Maschinen gegen Menschen kämpfen?
Marauhn: Menschen haben schon immer versucht, sich mit technischen Hilfsmitteln in eine Situation der Überlegenheit zu bringen. Das ist nichts Neues. "
--> genau - und deshalb wird Skynet eines Tages wahr werden. Wundert Euch nicht - wir werden am Ende als Menschheit gegen eine voellig autonome Militaermaschinerie um unser nacktes Ueberleben als Spezies kaempfen. Wehret diesen Anfaengen - aber das ist der Ruf in den Wind - verschallt und ungehoert.

Lim2010
Braucht die Welt in Erster Linie Tötungsmaschinen

Ich glaube kaum, dass die Mehrheit eines Volkes wirklich Tötungsmaschinen braucht. Sollte die Kraft menschlichen Geistes nicht besser die Engergie dafür einsetzen die Engergieversorgung zu verbessern etc. Es gibt vieles zu tun aber wie seit Jahrhunderten ist eine Minderheit an Kriegsspielen interessiert. Warum Rohstoffe kaufen, wenn man diese auch rauben kann und dazu brauchen manche Machthaber Militär. Wenn wir alle fair und anständig miteinander umgehen würden gäbe es wohl kaum Terrorismus. Wenn der Westen arabische Staaten mit fadenscheinigen Gründen überfällt und der Bevölkerung die Infrastruktur zerstört braucht sich niemand zu wundern, dass es Terroristen gibt. Wenn also die Unanständigen die Lebensqualität in der Welt bestimmen, dann sollte dieser Zustand beendet werden. Wir haben seit Jahrhunderten genug Kriege erlebt. Drohnen kommen aus den Rüstungsschmieden derer, die schon immer an Kriegsgeschäfte interessiert waren. Demokraten, stoppt diese endlich.

das ding

Wenn man die Technik die Entscheidungen treffen laesst, bleibt kein Platz mehr fuer Weisheit und Menschlichkeit. Prinzipiell das gleiche, graduell unwesentlich weniger: Wenn man alle (eben nicht alle, sondern nur die, nach denen man - und Maschine - sucht!) Fakten automatisiert erfasst, aufbereitet, sortiert und filtert. Und Drohnen sind Teil dessen. Vorher gab es im Krieg noch Chance fuer Menschlichkeit: Doch nicht abdruecken, weil man die Augen gesehen hat, die Todesangst, die Traenen, das Flehen? Das war mal! Es geht doch bei Drohnen garnicht um die Ziele oder die islamistischen Terroristen. Es geht darum, das sich ein Instrument seine eigene Macht erarbeitet und den Menschen abloest!