EZB-Chef Draghi in Davos

Ihre Meinung zu Davos: Draghi freut sich über "Euro-Relaunch"

Stabilere EU-Wirtschaft, weniger Schulden, mehr Wettbewerbsfähigkeit: EZB-Chef Draghi hat sich in Davos optimistisch gezeigt. Die EU profitiere von den Reformen, die Regierungen müssten aber stärker in übernationalen Institutionen zusammenarbeiten, forderte er - und nannte die EZB als Vorbild.

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22 Kommentare

Kommentare

Gast
Zitat: "Die Schulden und die...

...Wettbewerbsfähigkeit hätten sich im Lauf des vergangenen Jahres verbessert..."

Die Schulden haben sich "verbessert", sind also gestiegen?

Und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber wen denn? Unsere Haupthandelspartner sitzen alle in der Nachbarschaft.

"Um zu verstehen, wie viel sich im letzten Jahr getan hat, muss man nur ein Jahr auf die gleichen Dinge zurückblicken:..."

Ja tun wir das doch mal !

Portugal: reale Einzelhandelsumsätze -5,2% zum Vorjahresmonat
Italien: niedrigste PKW-Neuzulassungen seit 1979!
Portugal: Industrieproduktion mit -4,1% zum Vorjahresmonat
Portugal: schwächste PKW-Neuzulassungen seit 27 Jahren
Deutschland: PKW-Neuzulassungen mit -16,4%
Irland: Industrieproduktion mit -6,6% zum Vorjahresmonat
Griechenland: Industrieproduktion auf dem Level von 1978
Griechenland: Allzeithoch bei der Arbeitslosenquote mit 26,8%
Spanien: Industrieproduktion mit -7,3% zum Vorjahresmonat
EU27: PKW-Neuzulassungen mit -16,3% zum Vorjahresmonat

Gast
Optimismus

Das ist genau das was wir in Europa brauchen, wenn ich einige Kommentare zu Europa und der EU hier manchmal sehe kommt mir immer die "Self-Fullfilling-Prophecy" in den Sinn, solange alles zerreden und zermürben bis man wirklich an dem Abgrund steht den man herbei geredet hat.

Gast
@kalresache

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ja sie haben recht, ich wünsche mir von herzen das die EU uerfällt! Ich denke nicht das wir dadurch den Frieden in Europa gefährden, mir ist klar das die Einbußen für unseren Lebensstandart drastisch wären, aber neben den Annehmlichkeiten für die Industriestaaten ist die EU ein Teil der Globalisierung, und diese schadet den Menschen ausserhalb der Industrieländer in erschreckendem Maße.

Weiterhin halte ich die aktuelle Meldung für eine Psycho Ente, bischen beruhigen solange der nächste Abgrund noch nicht in Sichtweite ist.

Remebert the Target2! ;o) Der Abgrund ist immernoch da!

beat126
Herr Draghi verschweigt...

...die wichtigste Aufgabe einer Notenbank, wie der EZB, nämlich heimlich und still das auf den Markt geworfene Geld wieder einzuziehen.

Wird das Geld so eingezogen, dass die Märkte es bemerken, bricht der Aufschwung zusammen. Tut er es zu spät oder gar nicht, ist Inflation unausweichlich.

Die EZB als Vorbild darzustellen, nur weil sie Geld auf den Markt wirft gleicht eher einer Selbstbeweihräucherung.

odoaker
Goldman Draghi

Draghi hat durch seine verbale "Bazooka", alles zur Rettung des Euro zu tun, wesentlich zur "Beruhigung der Märkte" beigetragen. Aber deshalb muss man ihn noch lange nicht für den Retter der EU-Völker halten, sondern allenfalls für den Retter der "Goldmänner".

Und deshalb sollte niemand ihm Altruismus unterstellen, wenn er die Politiker jetzt auffordert, "Supranationales" zu schaffen, "wo ihre Herrschaft staatsübergreifend wirkt und jeder Mitgliedsstaat diese Souveränität mit anderen teilt - so wie wir das in der Europäischen Zentralbank machen."

Die EZB, die nie ein Wähler gewählt hat, als Vorbild für die Steuerung demokratischer Staaten? Das ist schon dreist ...

Da bleibt nur zu hoffen, dass Draghi für seine Rede ausschließlich von den anwesenden Bankern Applaus erhalten hat. Und dass alle Versuche neoliberaler Machtübernahme weiterhin abgewehrt werden können - selbst wenn mit der sogenannten "Schuldenbremse" schon ein wesentlicher Teil der bisherigen Verteidigungslinien fällt.

bertell-me
Ich freu mich mit ihm

und ebenso seine Freunde bei Goldman-Sachs dessen Vizepräsident er von 2004 bis 2005 war.

Wenn ich solche Artikel lese, warum habe ich nur das Gefühl, dass ich mich mit den Großteil meiner Mitbürgern auf einer Reise zum Schlachthof befinde. Aber nur wenigen schreien Anhalten - die meisten sagen sich, ist doch 'ne schöne Reise.

Gast
Im Auge des Wirbelsturms

Die EU-Propagandamaschine läuft und jubelt uns vor, alles sei auf dem Weg der Besserung. In Wirklichkeit hat in der Tat der momentane Druck auf die Finanzmärkte abgenommen. Manch Krisenstaat kann sich in diesen Monaten wieder selbst finanzieren. Mit Solidität oder Genesung der Todkranken hat das aber wenig zu tun. Die wirtsch. Lage in den meisten Euroländern ist weiterhin verheerend und verschlechtert sich im Monatstakt. Lassen Sie sich nichts vormachen - lesen sie die Statistiken zum Arbeitsmarkt, zur Industrieproduktion, zu den Einzelhandelsumsätzen usw. und machen sich ein eigenes Bild! Es lohnt sich, besonders mit Blick auf Ihre eigene finanzielle Zukunftsplanung. Ein Scheinboom gab es auch in der Krise der Weimarer Republik. Danach folgte jedoch der Totalabsturz. Solande der Euro weiterhin unser Zahlungsmittel ist, werden die Krisenl. nicht gesunden, sondern weiter an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die Zeichen stehen auf Sturm!

tomcat
@klaresache: Optimismus und Pessimismus...

...sind in der Politik fehl am Platz. Hier bringt nur Realismus etwas, davon sind unsere Europa-Politiker leider meilenweit entfernt. Und die Realitäten sehen nun einmal leider alles andere als rosig aus.

Das Phänomen der Self-fulfilling prophecy existiert natürlich, aber ich denke, dass es in dieser Situation überhaupt nicht greift. Auf der sinkenden Titanic zu beklagen, dass die Party nicht weitergeht, bringt niemanden weiter. Berechtigte Kritik an völlig verfehlten Lösungsversuchen hat mit Kaputtreden nicht viel zu tun.

Gast
Goldman-Sachs

Was soll eigentlich ständig das ganze Rumgereite auf Draghis ehemaligen Posten bei Goldman-Sachs?

Anscheinend wäre es wohl besser, jemanden zum Chef der EZB zu machen, der keinerlei Berufserfahrung im Bankwesen hat...

Keine Ahnung, aber dafür keine Kontakte und verdachtsfrei.

Gast

In welcher Welt lebt ER? Welchen Euro-Relaunch???

schaunwamal
Beruhigen, Optimismus verbreiten,und den europäischen..

Steuerzahler,die immer weniger werden die Rechnung präsentieren.
Der innereuropäische Handel bringt nur den Exportstarken ländern etwas und die müssen dann über rettungsschirme bürgen.Das heisst Unternehmensgewinne privatisieren verluste Solidarisieren.
Des einen Handelsüberschuss in EU ist des anderen leid.
Dadurch wird immer mehr gespart und die Dumpinglohnspirale dreht sich immer schneller.
Man muss zuerst einen europäischen mindestlohn einführen ,der sich an den reichen ländern orientiert,anschliessend gleiche standards steuer,ect. einführen damit alle die gleichen Handelsvoraussetzungen haben.
wirtschaflich kann europa nur wachsen wenn mehr nach ausserhalb der EU exportiert.
Der Export wird ohne eine starke kaufkraft für den Binnenmarkt nicht reichen.
Solange gen süden korruption regiert wirds nicht.
Wenn dass was Draghi möchte gemacht wird wird Europa nach und nach seine demokratien die jetzt schon abgebaut werden verlieren.Es wird einen rat geben der dann alles beschliessen wir

Reality Today
@ 15:23 — klaresache; @ 16:28 — schaunwamal

@ klaresache:
Ach! Und mit vor Euphorie verklebten Augen solange blind herunlaufen um dann festzustellen, dass man schon eine Meile über den Abgrund hinaus ist soll besser sein? Autsch-der Fall wird tief und schmerzhaft, weil unerwartet. Bereite ich mich auf ein Fallen vor kann ich diesen evtl. noch abmildern. Schön Reden ist fataler als schlecht Reden. Das eine ist Wunschdenken, dass andere ist gesunder Pessimismus über die Entscheidungen unserer sog. Führungselite.

@ schaunwamal:
Stimme ihrem letzten Absatz voll und ganz zu!

Die EU ist eine gute Idee wird aber von den Politikern und der Finanzlobby leider nur extrem pervertiert. Wenn das so weiter geht steuern wir wirklich in eine Räte-Diktatur nach Sovjet-Vorbild.
So gesehen hat Cameron schon recht in dem er den Nationen an sich ihre Unabhängigkeit bewahren will.

@ All: Nationalismus hat nicht unbedingt was mit Rassismus oder mit absoluter Isolierung zu tun. Nationen sind identitätsstiftend. Durch sie deffiniert sich ein Volk.

Gast
Habe ich das wirklich gelesen? oO

"Schaffen Sie etwas Supranationales, wo ihre Herrschaft staatsübergreifend wirkt und jeder Mitgliedsstaat diese Souveränität mit anderen teilt - so wie wir das in der Europäischen Zentralbank machen."

Das meint der auch noch ernst, oder?

Klartext:

Schaffen Sie etwas bei dem sicher gestellt ist das die Bevölkerung möglichst wenig Einfluss hat, und wir in Ruhe unser Süppchen kochen können, ohne die störenden Menschen die in Selbstbestimmt leben wollen.", das ist was ich lese.

Mit anderen Worten, Demokratie ad Acta, rein in die Diktatur.

Ebenso, mehr Souveränität durch weniger Souveränität, und was der da von sich gibt, ja ne is kla.

Wenn ich mir anschaue was man in der EZB aus der Deutschen Bank gemacht hat, und das als Paradebeispiel hinstellt, dann ist das für mich ein Grund richtiggehend Angst zu bekommen ...

Für ein Europa der Bürger, gegen ein Europa der Lobbyisten und Hintertürdiktatoren!

ladycat
Darauf braucht sich Draghi gar nichts einbilden,

wenn er mit den Milliarden rumschmeißt und ankündigt, den ganzen Schrott aufzukaufen. Außer dass die Zinsen in den Krisenländern gesunken sind, ist nichts Positives passiert. Dadurch ist die Krise noch lange nicht gelöst, sondern nur verschoben. Die Wirtschaft in den Südländern ist schlecht und die Arbeitslosenzahlen steigen.
-Schaunwamal-
Sie sagen es! Die Exportstarken machen Gewinne und müssen dann für die Schwachen mit Rettungsschirmen bürgen. So werden Unternehmensgewinne privatisiert und Verlust sozialisiert. Die Umverteilungsmaschine geht ungehindert weiter.

wega
Hab ich das richtig gelesen????

Die Worte klingen ja sowas von optimismus,man könnte fast lachen wenn es nicht so erbärmlich wer. "EU-Wirtschaft sei dabei,sich auf einem niedrigen Niveau zu stabilisieren."Ja das kommt ja wohl noch so einiges auf uns zu,bis wir das Niveau der Krisenländer erreicht haben.

habu
Bedauerlicherweise ist dieses Forum hier "verkommen"

.
und zwar zu einem Tummelplatz von undifferenzierten EU-Gegnern, Euro-Feinden, Verschwörungstheoretikern und schon-immer-gewusst-Habern.

Genauso, wie sich bei sozialen Themen nahezu ausschließlich HartzIVler und Linke-Wähler zu Wort melden. Fast alle mit einer etwas differenzierteren Weltsicht haben sich schon längst davon gemacht.

Ich selbst finde auch vieles falsch, was Herr Draghi treibt und wie die Euro-Rettung läuft, finde auch, dass dies vor allem eine Banken-Rettung ist. Allerdings habe ich kein Patentrezept, wie man es besser machen könnte und sicherlich gibt es auch keins. Es bleibt ein Herumstochern im Nebel.

Diese immer gleiche Plattte mit Sprung jedoch, die hier aufgelegt wird, kann ich nicht mehr hören.

Gast
@habu

Was sie davon sich geben ist schon starker Tobak. Vergessen Sie bitte nicht das Europa fast ohne Zustimmung der Völker geschaffen wurde. Dort wo es gemacht wurde ist es gründlich schief gegangen bzw. man hat die Abstimmung so lange wiederholt bis es klappte bei geringer Wahlbeteiligung. Der Traum eines Historikers aus den achtziger Jahren trifft nicht unbedingt des Volkes Meinung.

Zwicke
Haste Töne...?!

Hallo @19:26 — habu, Sie schreiben u.a.: "Bedauerlicherweise ist dieses Forum hier 'verkommen' (...) Diese immer gleiche Plattte mit Sprung jedoch, die hier aufgelegt wird, kann ich nicht mehr hören."

Um Ihre Diktion aufzunehmen: Ich meine, wer selbst kein Instrument spielt, muß sich eben mit der Musik anderer begnügen.

bertell-me
@habu

Bitte schauen sie sich die Arte-doku "Goldman Sachs - Eine Bank lenkt die Welt" - ist im Internet zu finden. Dann werden sie nicht mehr über so genannte "Verschwörungstheretiker" hier meckern (zumindest wenn es ums Bankenwesen geht). Bitte seinen sie informiert und bilden sich ihre eigene Meinung, dass ist heute wichtiger denn je (Hat mein Prof. früher an der Uni immer gesagt).

Ich finde es gut dass es Leute gibt, welche die Regierenden kritisieren, sonst kommen wir nicht weiter. Und ich bin froh in einen Land zu leben, in dem meine Kritik nicht von einen Zensor unterdrückt wird.

Gast
Weisheiten eines politisierten Zentralbanksters

"Die Schulden .... hätten sich im Lauf des vergangenen Jahres verbessert"

Oh, habe ich da etwas verpasst?
Hat etwa ein (es reichte ja schon eines) €-Land seine Schulden gesenkt?
Oder hat Herr Draghi gerade etwas Tolles erfunden? Gibt es plötzlich "bessere" und "schlechtere" Schulden.

Und dann noch:
"hat Europa die vergangenen 15 Jahre deutlich besser überstanden als jeder andere Teil der Welt"

Ach so, weil "Europa" der Top-Performer ist, verliert es politisch, militärisch und wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung, wie z.B. Barroso nicht müde wird uns vorzuhalten, weshalb die "Vertiefung der Union" weitergehen müsse.

Ich glaube ich muss muss mir eingestehen, den Weisheiten eines politisierten Zentralbanksters nicht mehr folgen zu können.

Gast
Euro - "Relounch"

Da hat mir Herr Draghi was voraus.
Gedanklich ist er wohl schon beim "Euro - II".
Dem mit der verbesserten Wirkformel
für noch mehr Volumen. ;-)))

Gast

Viele fragen sich ja, was die berühmt-berüchtigte Goldmann-Sachsbank wohl damit bezwecken mag, daß sie eines ihrer Geschöpfe an die Spitze der Spielgeldeurozentralbank EZB gesetzt hat; die Antwort ist denkbar einfach: Mit Hilfe ihrer Bewertungsgesellschaften treiben die Bankenübeltäter die Zinsen der ohnehin schon längst zahlungsunfähigen Staaten Europas nach oben und sobald dann deren Staatsbankrott droht, kauft die EZB deren Staatsanleihen auf, womit dann die Zinsen und Darlehen an die Bankenübeltäter in Übersee und ihre europäischen Lakaien bezahlt werden. Geschähe dies nicht, so würden die Bankenübeltäter mit den wertlosen Staatsanleihen ganz gehörig Schiffbruch erleiden und daher ist es eben so wichtig, daß botmäßige Leute an den Schaltstellen der Macht sitzen und dies ist in hohem Maße gelungen. Damit befinden sich nun Europas Völker in einer wahren Zinsknechtschaft, welche die Früchte ihrer Arbeit verzehrt, aber auch dafür sorgt, daß es nicht zum völligen Bankrott kommt.