Container im Hamburger Hafen am Containerterminal "Burchardkai" der HHLA

Ihre Meinung zu Euro-Länder verlieren für Exporteure an Bedeutung

Der deutsche Exporthandel verzeichnet Rekordwerte. 2012 werden 1103 Milliarden Euro Umsatz erwartet. Die Euro-Länder spielen für die Exporteure eine immer geringere Rolle, während der Anteil der großen Schwellenländer am deutschen Ausfuhrgeschäft schnell wächst.

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10 Kommentare

Kommentare

marc2010

Komisch, warum wundert das niemanden?

2010 schrieben wir hier bereits im Meta-Bereich, dass durch den Euro die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Länder kaputt geht. Das Problem der Wettbewerbsfähigkeit unter dem Euro und Reformen zu ihrer Verbesserung werden von der Regierung ja erst seit Kurzem angesprochen.

Dass für Griechenland ein halbes Jahr nach der letzten Aufstockung schon wieder eine Aufstockung der bisherigen Rettungspakete nötig würde, schrieb ich vor einem halben Jahr.

Die SPD fordert ja ganz offen, dass wir die europäischen Schulden ganz vergemeinschaften sollen, wodurch sich dann wieder kein Land ernsthaften Druck antut, zu sparen, denn die Deutschen haften ja für ihre Schulden.

Also nichts Neues an der Euro-"Rettungsfront". Wir haben dank des tollen Euros mehr in die anderen EU-Länder exportiert, als diese sich leisten können und jetzt müssen wir mit den Problemen fertig werden.

Gast
Außenhandelsgewinne

Im großen Spiel des Außenhandels kann man ökonomisch nachweisen, dass die Länder mit höherer Produktivität und/oder geringeren Lohnstückkosten die anderen Länder in die Arbeitslosigkeit zwingen und deren Sozialproduktion verringern. Sind die dadurch als Absatzmarkt irgendwann untauglich geworden, muss man gezwungenermaßen neue Länder "aussaugen". Das Spiel geht so lange gut, bis ein anderes Land produktiver oder kostengünstiger, oder im schlimmsten Falle, beides ist. China könnte also den Spieß irgendwann umdrehen.
Oder es endet, wenn keiner mehr da ist, den man aussaugen kann.

Dass das nicht ewig gut geht, sollte jedem klar sein. Die Rückkehr zu regional geschützter Produktion, also weg von der Globalisierung, wäre eine Möglichkeit. Ein neues Wirtschaftssystem, das weltweit ressourcenorientiert Bedürfnisse befriedigt, wäre eine andere Möglichkeit.

Gast
@. marc2010

"2010 schrieben wir hier bereits im Meta-Bereich, dass durch den Euro die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Länder kaputt geht."

Die Wettbewerbsfähigkeit anderer Staaten geht keinesfalls durch den EURO als Währung kaputt, sondern aufgrund der internationalen Finanzkrise und weil viele Staaten nicht oder nicht rechtzeitig ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands haben letztendlich die Gewerkschaften, Arbeitnehmer und Rentner gesorgt, die Einkommenskürzungen hingenommen haben.

Sehr zum Wohle der Reichen in Deutschland, die dadurch noch reicher wurden. Die Letzteren sind kein Deut besser als Ihresgleichen in Griechenland, Portugal, Irland oder Spanien.

Don-Corleone
Euro-Länder für Exporteuere an Bed.

Wieder ein NEUER Rekord ,
Überschuß = 174 mrd. , Wahnsinn .

Frage: wer stoppt die deutschen Malocher ,

die bisher alle Weltmeister-Pokale abgeräumt haben , die es
zu vergeben gibt .

Einzigste Alternative =

Mindestlohn 15 Euro , brutto

Mindestrente 1000 Euro netto ,

sonst sehe ich schwarz f.d.Rest europas .

Und, man sieht wieder, die These, daß d.Euro f.D.
Wirtschaft nötig ist , ist hiermit zum wiederholten
Male wiederlegt .

Wann wachen d. Politiker auf ?

Die sieger stehen fest: Die BOSSE u. d. Kapital ..

Gast
Euro nicht schuld?

Ihre Analyse ist ja größtenteils richtig, aber der Euro trägt dennoch dazu bei, dass diese Unterschiede noch verstärkt werden. Zu jedem Exportüberschuss gibt es normalerweise auch Geldströmungen, die eine Währung dann aufwerten und damit den Exportüberschuss wieder begrenzen. Das ist ein ökonomisch gesunder Prozess, der Ungleichgewichte wieder ausgleicht. Da wir aber im Euroraum diesen Ausgleichsmechanismus zerstört haben, wird die Ungleichheit der Länder in rasant hohem Tempo erhöht. Der Euro wird für uns immer schwächer und für die Südländer immer stärker, verglichen mit ihrer Produktivität. Wenn dann auch noch die Lohnstückkosten in der von Ihnen beschriebenen Weise pervers reagieren und in den schwachen Ländern schneller steigen als in dem produktivsten Land, dann muss es zusätzlich noch zu Schieflagen kommen.

Produktivität und Lohnstückkosten müssen gleichzeitig betrachtet werden. Wir könnten uns nämlich höhere Löhne leisten.

Gast

Gerne erzählen ja die Gecken, welche dem Spielgeldeuro zugetan sind, daß dieses für Deutschland von Nutzem sei, weil doch Deutschland so viele Waren in die anderen Spielgeldeuroländer ausführen würde; doch dies ist ein Trugschluß, da besagte Länder seit geraumer Zeit ihre Waren nicht mehr bezahlen und so die deutsche Bundesbank auf deren Verbindlichkeiten sitzen bleibt und so hat Deutschland bereits Forderungen in Höhe von 750 Mrd. Mark angesammelt (die so genannten Ziel2Salden); und es dürfte wohl niemand mehr ernsthaft glauben, daß Länder wie Spanien, Italien oder Griechenland jemals ihre Schulden zurückzahlen können oder überhaupt wollen, sofern diese nicht Geld drucken dürfen. Folglich bezahlt Deutschland seine Ausfuhren selbst und dies ist wohl mit Abstand die unsinnigste Wirtschaftsweise, welche es bisher auf Erden gegeben hat. Daher muß das Spielgeld Euro umgehend wieder abgeschafft und bei den Ausfuhren zukünftig streng auf die Zahlungsfähigkeit und Willigkeit geachtet werden.

Gast
@trecker

ausgezeichnete erklärungen. ich hoffe nur, dass mehr leute nun endlich verstehen, dass ein so hoher über eine längere zeit bestehender handelsüberschuss ein irrweg ist.
der vorteil aus dem handel ist nicht, anderen ländern mehr zu verkaufen, als man von ihen kauft, sondern beide seiten müssen einen vorteil haben in einer ausgeglichenen bilanz, bei der manche dinge in jenem land günstiger herstellbar sind und wieder andere dinge in einem anderen land und der saldo bewegt sich am ende um die null.

stattdessen wird uns eingeredet wir sind eine exportnation und geben anderen ländern den schlechten rat, es uns gleich zu tun. leider sind aber die handelsüberschüsse von deutschland zwingend die handelsdefizite anderer staaten.

Gast
@jk70: Handelsgewinne bei Globalisierung

Ja, das ist richtig, was Sie da schreiben. Es gibt dazu z.B. das Modell komparativer Kostenvorteile von Ricardo, das zeigen soll, dass Freihandel Vorteile für alle beteiligten Länder schafft, wenn es unterschiedliche Produktivitäten in den Ländern gibt.

Aber ich habe das mal für einen gesättigten Markt nachgerechnet und man kommt dann zu dem Ergebnis, dass nur noch Arbeitslosigkeit entsteht und das Sozialprodukt sinkt.

Globalisierung ist also im Endstadium, also in gesättigten Märkten eher schädlich als nützlich, denn die Überproduktion durch die neue Gesamteffizienz findet keine Abnehmer mehr. Es werden also nur noch Leute von der Arbeit frei gestellt.

Hier kommt also der Punkt, wo man sehr ernsthaft über soziale Transfers nachdenken muss.

Schlussendlich kann es der Menschheit im Optimum in der Zukunft besser gehen, aber Deutschland müsste langfristig verzichten lernen. Unsere besten Tage sind vermutlich vorbei. Stichwort: Bevölkerungspyramide.

Einfach Unglaublich
Konsequenz

Wenn der Euro Raum für die deutsche Wirtschaft immer mehr an Bedeutung verliert, gibt es auch keine Begründung mehr für die Hunderte von Milliarden, die der deutsche Steuerzahler in die Euro Rettung stecken soll.

Gast
Gerechte Löhne schaffen!

Dann kauft man auch wieder in Deutschland.

Nur Sparen überall bringt nichts.

Überproduktion schafft vielleicht Arbeitsplätze kurzfristig, aber wer soll es beim Sparen noch kaufen?