Stadtentwicklung

Ihre Meinung zu Interview: "Die Stadt wird grüner, leiser und sauberer sein"

Die Menschen werden älter und weniger, die Städte voller und teurer - große Herausforderungen für die Entwicklung der Städte. In Berlin wurden Projekte prämiert, die diese Probleme anpacken. Wie die Stadt der Zukunft aussehen wird, erklärt Staatssekretär Rainer Bomba im Interview mit tagesschau.de.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
18 Kommentare

Kommentare

Gast

Den Verkehr unterirdisch verlegen? Hört sich toll und gut an, aber wer soll das bitte schön bezahlen?! Seit den 70er ist in Bremen immer wieder das Thema U-Bahn aufgegriffen worden, weil die Straßen hier sehr eng sind. Aber aus geldtechnischen Gründen worden diese Pläne immer wieder verworfen. In Zukunft sollen jetzt ganze Straßen unter die Erde verschwinden? Das wird leider niemals passieren, weil schlichtweg das Geld dafür fehlt!

7saturn

Das Problem ist also zu viel Verkehr. Ich konkretisiere das mal auf motorisierter Individualverkehr. Wenn jedes Mammataxi wegen 2 km Weg weg fiele, oder die Fahrt zum Supermarkt nicht ausschließlich mit dem PKW zurück gelegt würde, oder allgemein, nicht jeder lumpige Kilometer mit dem Auto gefahren würde, hätte man dieses Problem erst gar nicht. Dann muss man auch keine Tunnel bauen, oder andere Baukosten verursachen. ÖPNV stärken, Radverkehr stärken, und nötigenfalls an den entsprechenden Stellen Tempo 30 einführen. Dazu muss man nicht Millionen und Milliarden in Tunnel stecken. Nicht nur die Stadt der Zukunft ist eine andere, auch der Verkehr muss ein anderer sein. Auch wenn die autofreie Stadt vielleicht ein Extrem ist, welches nicht erreicht werden kann, wird spätestens das Ende der Ölreserven dafür sorgen, dass sich viele ihre Dose nicht mehr leisten können. Wenn man um zu arbeiten nicht gerade in eine andere Stadt muss, *braucht* man Autos im Alltag tatsächlich eh relativ selten.

MrEnigma
Genau alles unter die Erde

Erst CO2 in die Erde pumpen und nun den Verkehr unter die Erde verlegen.

So ein quatsch.

Die Lösung kann doch nicht sein den Verkehr woanders hin zu verlagern, sondern ihn insgesamt effizienter und besser zu steuern.

Wenn man sieht wie viele Menschen morgens mit dem Auto alleine zur Arbeit fahren - dann ist vieles in Köpfen noch gar nicht angekommen. 1,70 für einen Liter Benzin reicht offenbar noch nicht aus, um über das eigene Verhalten nachzudenken.

Zwischen all den Autos mit 80 Kilo Mensch dann der Bus oder die Bahn. Radfahrer bekommen ihre tägliche Dosis Abgase ab.

ES gibt viel zu tun - denn noch mehr Autos - auch Elektroautos - lösen das Problem auf keinen Fall.

Lärm und Dreck - das bedeutet ein Auto heute. Daran kann auch die Hochglanz-Autowerbung nichts ändern.

Die meisten Menschen leben in den Städten und legen kurze Wege zurück. Noch sind viele zu bequem - vielleicht ändert sich das bei einem Benzinpreis von 2,80.

Gast
@ifuknewmeuwould

"Das wird leider niemals passieren"

"niemals" ist eine lange zeit. ich würde mich da nicht soweit aus dem fenster lehnen.

xordinary

Irgendwie vertrollt tagesschau.de auch immer mehr!

Anstatt kurzsichtig und egoistisch, weil man selbst vielleicht zu arm für ein Auto ist oder tatsächlich keines braucht, zu fabulieren, dass Autos aus den Städten raus müssten, heißt die Aufgabe viel mehr, den Individualverkehr suberer und ökonomischer zu machen.

Dass der Inividualverkehr auch in Zukunft die Hauptrolle in der Mobilität spiele wird, liegt einfach dran, dass Öffis unangnehm und zu unflexibel sind, als dass ich dafür auf mein eigenes Auto verzichten würde, das mich JEDERZEIT von der Garage zum Zielort bringt.

Und dazu muss ich nicht einmal im norddeutschen Nirgendwo leben, wo man ohne Auto sowieso nicht leben kann. Das habe ich auch in Stuttgart niemals in Erwägung gezogen. (Mein Bruder hat Car Shaing ernsthaft einige Monate praktiziert, in Stuttgart, und ist dann doch wieder auf's Auto zurückgekmmen. Kein Auto ist infach nervig!)

Fritz Cola
@7saturn

Völlig korrekt. Elektroautos sind Augenwischerei. Untertunnelung von Straßen ist im Einzelnen ganz nett für die Anwohner, aber im ganz großen Stil viel zu teuer.

Die Lösung kann für einen vernünftig denkenden Menschen nur sein: Motorisierten Individualverkehr begrenzen/ganz abschaffen und ÖPNV, Fußgänger und Fahrradverkehr stärken.

An den Blechkisten hängen so viele große Probleme unserer Gesellschaft: Platzmangel (dadurch steigende Mieten), Klimawandel, Tote und Verletzte, Krankheiten, Bewegungsmangel, Verödung ganzer Stadtteile, ... ich würde sogar behaupten, dass die Deutschen wieder mehr Kinder kriegen würden, wenn sie selbige bedenkenlos auf die Straße zum spielen, oder auch an die Ecke zum Brötchen holen schicken könnten.

rudibee

"Wenn die Menschen immer älter werden und dazu auch noch weniger Menschen geboren werden, sinkt das Durchschnittsalter der Bevölkerung...."
Hallo? Habe ich da ein Verständnisproblem, rieselt bei mir schon der Kalk?
"Verkehr unter die Erde legen" Was sowas kostet wissen wir nicht erst seit Stuttgart 21 - wer soll das bezahlen, wenn keiner mehr da ist der Geld verdient. Diese Phantasien erinnern mich an die Worte meiner Lehrerin 1963: Kein Glatteis mehr, weil in Zukunft die Straßen mit billigem Atomstrom beheizt werden - schon damals habe ich sie ausgelacht, da war ich zarte acht Jahre alt.

Gast

Nunja, auch mir gefällt der Plan. Dennoch arbeitet meine Phantasie (und davon habe ich nicht wenig) noch daran, wie Dächer aussehen, die Solarzellen haben und begrünt sind.

Süden Solar, Norden Pflanze?

Gast
Flachwindturbine?

Weiß jemand was eine Flachwindturbine ist? Google weiß es nicht.
Vermutlich eine Turbine für geringe Windgeschwindigkeiten? Oder für Winde in geringer Höhe?

moped-camerlengo
@Flachwindturbine

Der Architekt meint wohl die technische Einrichtung mit dem Namen "Savonius-Rotor", erfunden vom finnischen Architekten Sigurd Johannes Savonius (1884-1931). Das ist ein Windrad mit vertikaler Achse, welches aufgrund seiner technischen Parameter bisher nur zum Antrieb von Kleinanlagen verwendet wurde. Manchmal sieht man die Dinger noch auf alten Wohn- oder Bauwagen bzw. Eisenbahnwaggons. Siehe hxxp://de.wikipedia.org/wiki/Savonius-Rotor.

Gast
Aber klar kennt Google eine Flachwindturbine...

irgendein Typ vom Bund hat gesagt, man soll die Dinger aufs Dach packen. Und irgendein anderer Typ (namens Flachwindturbine) hat gefragt, was das ist ;)

Wenn wir schon bei alternativen Energieformen wären, dann frage ich mich immer noch, warum eigentlich das Nebelkraftwerk sich hartnäckigerweise nicht durchsetzen will? In Städten wie z.B. Ulm ist das doch d i e Energieform der Zukunft LOL

Gast
Flachwindturbine

ist ein Darrieus-Rotor, d.h die Drehachse ist senkrecht und kann direkt auf dem Dach montiert werden, ein hoher Turm wie bei anderen Windkraftanlagen ist nicht nötig

Gast

in der Tat - die Stadt der Zukunft wird grüner, leiser und sauberer sein... wenn die Pflanzen unsere Skelette, die zerbröselnden Bauwerke und die rostenden Benzinkutschen überwuchern und die Natur sich alles zurück holt. Hoffentlich bald.

cbecker

Das es zuviel Verkehr in Zukunft gibt glaube ich nicht. Da es ja immer weiniger Deutsche gibt wird auch die Zahl der Verkehrsteilnehmer abnehmen. In den Städten könnte es aber zuviel Verkehr geben. Ich glaube das die meistenMenschen sich die immer höher werdenden Unterhaltskosten für ein Auto bei immer niedrigern Löhnen nicht mehr leisten können. Es wirde also (der Prozess hat vor allem im Osten aber auch im Western Deutschland schon begonnen) eine Landflucht geben wie zur Zeit der Industriealiesierung was dazu führt die Städte teurer und voller werden. Das Land aber ausdünnt.

Gast
Flachwindturbine

könnt aber auch eine Savonius-Turbine gemeint sein

Gast

Zitat: "Diese Phantasien erinnern mich an die Worte meiner Lehrerin 1963: Kein Glatteis mehr, weil in Zukunft die Straßen mit billigem Atomstrom beheizt werden - schon damals habe ich sie ausgelacht, da war ich zarte acht Jahre alt."

Geil, absolut! :D

Die Zukunft hat den Vorteil, dass niemand weiß, wie sie aussieht. Und den Nachteil, dass manche Menschen sich für so schlau halten, sie vorhersagen zu können.

b-hh1980
Was mich hieran besonders betroffen macht,...

...ist die Tatsache, dass viele Politiker und Wissenschaftler den ländlichen Raum offenbar zu großen Teilen bereits abgeschrieben haben. Anstatt hier mal regulierend oder unterstützend einzugreifen, fördert Vater Staat auch weiterhin urbane "Leuchtturm"-Projekte und nimmt hin, dass - wie Kollege Bomba (Passender Name!) hier einwirft - ganze Ortschaften verschwinden werden. Da sollte man sich natürlich kaum wundern, wenn die Städte früher oder später aus allen Nähten platzen, während im Umland wieder die Wölfe heulen. Mehr als ein Jahrtausend Siedlungs- und somit Kulturgeschichte wird hier in den Orkus der Geschichte getreten!
Frohlocken dürften bei den städteplanerischen Phantasien von Bomba & Co. hingegen insbesondere die Bündnisgrünen, da sich das Gesagte ja vielfach mit ihren eigenen Visionen und Forderungen deckt. Sollte mich nicht wundern, wenn Vertreter von Union und SPD insgeheim Muffensausen bekommen. Von wegen Stammwählerschaft, Neuer Mitte, Volksparteistatus und dergleichen.

Gast
Danke b-hh1980

sehr gute Aussage. Da muss ich voll zustimmen.

Was mich bei dem Interview allerdings sehr stört, ist wenn ein Maschinenbauer der fast seine ganze Laufbahn in der Verwaltung verbracht hat (hatte nix mit Maschinenbau zu tun), jetzt als Städteplaner auftritt und uns "blühende Städte" in der Zukunft vorhersagt. Liegt wohl daran das die Regierung und besonders sein Chef in der Gegenwart nichts zustande bringen. Und wenn dann die Zukunft da ist müssen andere diese gestalten und der Herr hat sein Schäfchen schon ins trockene gebracht....
Vielleicht sogar auf der grünen Wiese, das Grundstück hat ja nur'n Appel und Ei gekostet...