Massenproteste in Spanien.

Ihre Meinung zu Widerstand gegen Sparkurs: Protest in Spanien ebbt nicht ab

Der Protest gegen die Sparmaßnahmen der Regierung hat erneut Zehntausende Spanier auf die Straße getrieben. Der Widerstand richtet sich vor allem gegen den Haushalt 2013, der neue Kürzungen vorsieht. Viele Spanier befürchten tiefe Einschnitte im Gesundheitssystem - die Gewerkschaften drohen mit Generalstreik.

...mehr ...weniger
Dieser Artikel auf tagesschau.de
Kommentieren beendet
20 Kommentare

Kommentare

Werner40

Kein Staat kann auf Dauer über seine Verhältnisse leben und ständig neue Schulden machen. Die spanische Regierung muss einen sozial ausgewogenen Haushalt vorlegen, der die Balance zwischen Steuer-Einnahmen und -Ausgaben herstellt.

Gast

Wie ich finde zu Recht! Gruss

fdik
Bürgerkrieg

In Spanien gibt es keine Sozialhilfe. Ein Viertel der Leute ist bereits arbeitslos, bei über 50% Jugendarbeitslosigkeit.

Die Leute müssen aber etwas essen.

In Katalonien waren 20% der Bevölkerung bei der Demo am 11.9. für die Unabhängigkeit in Barcelona auf der Strasse, über 1,5 Millionen Menschen.

Wenn Katalonien aus Spanien aussteigt, bricht das Land endgültig finanziell zusammen; Katalonien ist der reichste Teilstaat.

Gewerkschaften haben in Andalusien bereits die Requirierung von Lebensmitteln aus Supermärkten organisiert; 200'000 Familien haben dort nicht mehr genügend um ihre Kinder zu ernähren.

Und auf Merkels Druck hin beschloss die spanische Regierung erneut ein "Sparpaket". Die Austeritätspolitik a la Brüning wird vermutlich letztlich denselben Effekt haben wie in der Weimarer Republik.

So wie es der griechische Ministerpräsident auch gerade für sein Land vorhergesagt hat.

Ein Umdenken seitens der Neoliberalen ist nicht abzusehen. Das gibt Krieg.

Gast

Wieso sehen denn die spanischen Bürger nicht ein, dass alles nur zu ihrem Wohl ist und das Banken und Politiker halt besser mit ihrem Geld umgehen können.

Hat schon ein Reicher, ein Politiker und ein Banker sparen müssen? Natürlich nicht, weil sie sich eben besser in Geldangelegenheiten auskennen.

Spart und es geht auch Euch besser!

Gast
Sehr gut

Man sieht ja wie Griechenland kaputt gespart wird.

Gast

Ich würde mir persönlich, neben Informationen zu Reaktionen der Gewerkschaftsverbände CCOO und UGT, auch Informationen zu den Reaktionen der Gewerkschaft CGT wünschen. Immerhin hat diese auch um die 60.000 Mitglieder und vertritt weit mehr als eine Million Arbeiter.

Gast
Die Schulden

Wer Schulden macht muss Zins und Tilgung leisten können. Ok Tilgung kann man aussetzen. Wer seine Zinsen nicht mehr bedienen kann ist zahlungsunfähig. Bei der BRD war dies in 1962 der Fall. Die letzten 50 Jahre hat man einfach weiter Schulden gemacht. Wer denkt dass man jetzt mit Sparen alles wieder in Griff bekommt irrt. Es gibt nur 2 Möglichkeiten. Staatsbankrott wie Argentinien zuletzt oder Geld drucken. Im 2. Fall darf man dann aber nicht sparen sondern muß wie die Amis das Geld ins System geben. Griechenland gehts wie dem Taxifahrer der nicht mehr zum Tanken ging, weil er sparen musste.

Sparprogramme lassen den Konsum einbrechen - Arbeitslosigkeit steigt - Folge: weiterer Konsumeinbruch - noch mehr Arbeitslose usw. usw.. Wie beim Dominoday. Wenn man das lange genug durchhält sind die meisten (Binnen-) Arbeitsplätze vernichtet.

Das Span. Volk merkt dies hautnah. Bin gespannt wies bei uns mal läuft.

Als man das mal in Deu machte kam ein gewisser A...f.

Euro der Friedensgarant?

Gast
Für die Menschen gilt: Rückschritt statt Fortschritt!

Ich kann den Spaniern nur raten sich nicht aufzugeben und sich von der marktkonformen Demokratie nicht überrollen zu lassen!

Massive „Sparmaßnahmen“ lassen die Gesellschaft verarmen und bringen die Menschen um ihre Lebensleistung, damit das freigesetzte Kapital für das Casino zur Verfügung steht.

Kein Volk hat über seine Verhältnisse gelebt, wer dies behauptet gesteht dem Souverän einen Einfluss zu, den dieser in keiner der europäischen Demokratien hatte und hat!

Ungewollt führt der Euro zur Systemfrage und zum Bekenntnis, wem das Kapital zu dienen hat und welchen Stellenwert der Souverän in einem Europa der Märkte zugestanden wird.

Für mich läutet das Totenglöckchen für den Euro immer lauter, weil er keinen Fortschritt sondern einen Rückschritt für die Gesellschaften darstellt.
Eine Kultur des Scheiterns hätte uns alle vor diesen Entwicklungen bewahren können, aber es ist von den Märkten nicht erwünscht und daher von der Politik auch nicht gewollt!

Sternenkind
warum kein generalstreik

Ewas demonstrieren bringt nichts! Da lachen euch die eurogangster aus! Generalstreik und den unbegrenzt!

Gast
Oh oh Oiro

Sind das die von den Politikern bekannten Vorteile des Euros, die wir in immer mehr Ländern erleben?

Gast

Zwar könnte sich das Spielgeld Euro noch als höchst nützlich erweisen, sofern sich durch es das Dichterwort über dem EU-Moloch erfüllen sollte: „was die Befestigung ihres Bundes scheint, wird die unmittelbare Veranlassung ihrer Entzweiung werden.“ Denn die Vollendung von dessen Usurpation, beschönigend die Vereinigten Staaten von Europa genannt, sollte ja durch das Spielgeld Euro präjudiziert werden, aber der Preis dafür ist dennoch sehr hoch: Der Verlust der deutschen Ersparnisse und vor allem die Aufopferung der deutschen Mark, welche als Währung beliebt und hoch angesehen war und der Verlust daher erst zu ermessen ist, wenn die Mark wieder eingeführt wird.
Schlimm ist auch, daß nun Deutschland, mit seinem Bestreben nach einer stabilen Währung, mit Ländern wie Spanien und Griechenland in Streit gerät: Denn gäbe es das Spielgeld Euro nicht, so könnten diese munter Gelddrucken, Steuern senken oder erhöhen und nach Lust und Laune in Rente gehen, ohne daß dies Deutschland etwas anginge.

Gast
Tax it like Beckham

Die Proteste verstehe ich. Ein Staat, der sich ein "Beckham Law" (Attraktivitätssteigerungsgesetz für gut verdienende Ausländer) in seinem Steuerrecht leistet, muss nicht als erstes bei den Ärmeren sparen.

Von Klassenkampf- und Generalstreikparolen halte ich dennoch wenig. Davon wird nix besser, sondern nur zuviel kaputt gemacht. Diverse Rädelsführer igendwelcher "sozialer" Revolutionen würden in kurzer Zeit wieder gleicher als die anderen sein. Da ist der böse Kapitalismus ehrlicher, denn er ist ein Haifisch, dessen Zähne wir sehen können.

b_m
Generalstreik? Für was? Wenn

Generalstreik? Für was?

Wenn nichts zu verteilen da ist, macht ein Streik keinen Sinn.

Die Gewerkschaften würden am liebsten noch mehr Schulden machen. Immer schön auf Kosten anderer leben.

Konstruktive Vorschläge kann man von den Gewerkschaften nicht erwarten. Mit ihren überzogenen Forderungen in den letzten 10 Jahren haben die Gewerkschaften die Kriese in hohem Maße mit verschuldet. Aber das will man nicht zur Kenntnis nehmen.

Ich hätte Verständnis, wenn die Gewerkschaften gegen Steuerverschwenkung und den Subventionswahnsinn demonstrieren würden, aber das tun sie nicht. Ganz im Gegenteil fordern sie immer neue Subventionen.

Ich kann kaum glauben, in was für einem Europa wir gelandet sind. Nur noch Verteilungskampf anstatt das die Menschen in fairem Wettbewerb miteinander wetteifern. Traurig.

Gast
Immer weiter so!

Solange das Militär im Zweifelsfall auf Seiten der Demonstranten steht, haben die Spanier nichts zu verlieren.

Es sollen endlich die ewig geretteten unproduktiven Finanzmarktakteure zur Kasse gebeten werden, um den Schaden, den sie verursachten wenigstens teilweise wieder auszugleichen.

webü
arabischer Frühling

Endlich ist der arabische Frühling auch in Europa angekommen. Auch wir müssen die Diktatur der Reichen abschütteln.

b_m

Jeder Tag, da dem Gestreikt wird, verschlimmert die Situation.

Ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, bleibt kein anderer Weg, als die Ausgaben zu senken. Der heutige Lebensstandard wurde mit fremdem Geld bezahlt. Das darf nicht so weitergehen.

Was die Arbeitslosen anbelangt: Warum fordern die Gewerkschaften nicht eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Damit könnte man vielen Menschen helfen.

Wenn man Schulden macht, konsumiert man mehr, als man erwirtschaftet.
Wie wird man nun die Schulden wieder los? Indem man mehr erwirtschaftet, als man konsumiert. Und das geht nur durch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Wie soll sich sonst was ändern.

Sasquatch
@ Rosa L.

"Auf diese Weise nimmt vielleicht die Entsolidarisierung der europäischen Gesellschaft ein Ende und zum Schluss kann wieder von einer europäischen Gemeinschaft die Rede sein..."

Da gebe ich Ihnen absolut recht!

Gast
@b_m

Na klar, wir brauchen eine Wettbewerbsfähigkeit, globalisiert auf deutschem Niveau?

Oder aber, wie Sie zynisch vorschlagen, "ohne Lohnsausgleich", ein Abstieg des spanischen Lebensniveaus auf Drittweltstandard?

Wissen Sie da, was sie fordern?

Im ersteren Fall wäre die Welt mit ihren begrenzten Ressourcen noch weit schneller am Ende.

Letztern Fall würde ich Ihnen, mir und somit auch den spanischen EU-Mitbürgern nicht wünschen!

Vergessen Sie bitte nicht: Unbegrenzter Hang zur Kapitalkonzentration wird vor niemandem Halt machen; auch nicht vor uns hier in Deutschland.

Snoopy
Trotzdem können wir nicht dafür aufkommen

Ich habe auch Verständnis dafür, wenn die Masse der Spanier oder Griechen auf die Straße gehen. Die normalen Bürgern werden auf den Kopf gestellt um ihnen das Geld aus den Hosentaschen zu schütteln während die Wohlhabenden ungeschoren davon kommen oder gar von der Krise profitieren.

Dennoch: Auch in Deutschland leben hauptsächlich normale Leute. Wir können nicht Griechenland und andere plus Zockerbanken retten, das ist einfach zwei Nummern zu groß. Ich fühle mich von unseren sogenannten Volksvertretern langsam über die Klippe gestoßen.

Shantuma
@b_m

"Und das geht nur durch eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Wie soll sich sonst was ändern."

Und wie steigert man als Staat die Wettbewerbsfähigkeit?

Na? Durch mehr Bildungsausgaben, eine vorbeugende Krankenversorgung, wie wäre es mit genug Geld damit die Menschen in Ruhe leben können.
Und die Wettbewerbssteigerung bringt nichts, wenn das "Bundesland" sich noch mehr steigern will, in dem es Löhne senkt.

Ihre Logik mag zwar richtig sein, aber wenn die Euro-Zone innerhalb schon im Wettbewerb steht, dann kann das nur nach hinten losgehen.
Stellen sie sich mal vor wenn alle Nehmerländer vom Länderfinanzausgleich sparen müssten und immer mehr soziale Infrastruktur zusammenbrechen würde. Dann wäre hier der Teufel los.
Und so ist momentan die Euro-Zone.

Btw:
"Wenn man Schulden macht, konsumiert man mehr, als man erwirtschaftet."
Das gilt für Einzelpersonen, nicht für Staaten.