Salman Rushdie

Ihre Meinung zu Rushdie veröffentlicht Autobiographie

Das Telefon läutete und dann war im Leben von Salman Rushdie alles anders. "Wie fühlt es sich an, zum Tode verurteilt worden zu sein?", fragte die BBC. So erfuhr der Autor, dass wegen seiner "Satanischen Verse" ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden war. 23 Jahre lebte er im Untergrund. Nun erscheint seine Autobiographie.

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17 Kommentare

Kommentare

Gast
Veröffentlichung jetzt ?

Vielleicht wäre es besser, mit der Veröffentlichung des Buches noch abzuwarten.
Man will doch kein Öl ins Feuer gießen, oder ?

Gast
Das lässt tief blicken

... unabhänig der derzeitigen Proteste, lässt es tief blicken wenn Herr Rushdie recht hat das ein Verlag sein Buch heute nicht mehr veröffentlichen würde.
Das ist die schon vielfach benannte Selbstzensur!

Ich muss zugeben ich habe das Buch selbst nie gelesen, ich weis nicht was genau drin steht, aber allein die Reaktion einer Staatsführung jemanden aufgrund seiner eigenen Meinung zum Tode zu verurteilen sagt schon alles.

Gast
Mehr Satire über den Islam!

Ich finde es wichtig, das man sich mehr über den Islam lustig macht. Aber: Nicht aus Hass sondern eher aus Freiheitsliebe. Die Aufarbeitung einer Diktatur oder Ungerechtigkeit ist erst vollständig, wenn man darüber Witze machen kann.

Leider befindet sich jede freie Gesellschaft in einem Kampf gegen den Islam. Zum Glück ist es meistens ein gewaltloser Kampf. Muslimische Frauen werden in Frauenhäuser aufgenommen, zum Tode verurteilte in Dänemark oder Köln von der Polizei geschützt. Vor ein paar Wochen aber wurde dieser Kampf gewaltsam, da sich Polizisten (mit Recht) gegen Salafisten verteidigen mussten.

Die Muslime können noch nicht zwischen spirituellem Islam und nicht-spirituellem Islam, also der Rechtsprechung und kultureller Gewohnheiten und Einstellungen unterscheiden. Solange sie das nicht können, sind sie keine Freunde der Demokratie.

claireannelage
Eine Meinung für die zu kämpfen lohnt

Im Gegensatz zu dem sog. 'Filmemacher' hat Rushdie das Buch unter eigenem Namen veröffentlich, es hat eine Meinung vertreten und steht auch dazu, die Folgen treffen primär ihn.

Die Tatsache dass auch heute das Todesurteil nicht aufgehoben wurde sollte niemals aktzeptiert werden, es sollte uns auch heute noch mehr empören als ein billiges Hassfilmchen dass aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht öffentlich aufgeführt wird.

DerPhi
@ AK

"Die Aufarbeitung einer Diktatur oder Ungerechtigkeit ist erst vollständig, wenn man darüber Witze machen kann."

Das gilt nur für die jeweils Betroffenen, d.h. die Muslime müssten damit beginnen, Witze zu reißen. Aber soweit sind nicht mal wir Christen, oder ist ihnen der Protest gegen das Titanic-Cover mit einem eingepinkelten Papst Benedikt entgangen?

Und sich aus Freiheitsliebe über jemanden lustig zu machen ist - mit Verlaub - genauso lächerlich wie der Spruch: "Wir lachen mit dir, nicht über dich".
Wer sich über eine Religion lustig macht, muss mit den Konsequenzen zurecht kommen.

Man kann ja auch nicht gegen ein Hornissennest treten und sich dann darüber beschweren, dass man gestochen wird, weil die Hornissen ja keinerlei Toleranz kennen.

MyNung
Gelesen?

Hat das Buch denn jemand hier gelesen? - Ich hatte es mal, fand den Inhalt aber reichlich unverständlich. Sofern ich mich erinnern kann, stand da alles mögliche über Indien, teuflische Engel, Onanie und sonstwas drin. Die ganze Aufregung darüber konnte ich aber nicht nachvollziehen. Geschweige denn, warum man jemanden dafür umbringen soll.

Gast

die taschenbuch ausgabe wurde wohl nie gedruckt weil "die satanischen verse" ein schwachsinniges buch war von dem sich jeder distanzierte. rushdie profiliert sich jetzt und hat den zeitpunkt gar nicht schlecht gewählt. zufall? vielleicht. aber er war damals opfer nachdem er täter war. so wie viele andere islam"kritiker" die eigentlich bloß intelligente islamhasser sind. wie broder zb, der gibt sich auch gemäßigt obwohl er geradezu hasserfüllt scheint.

Gast
Falsche Freunde.

Salman Rushdie inszeniert sich als Opfer und lebt von dieser Rolle. Auch ohne "Fatwas" haben die Angriffskriege des "friedliebenden" Westens hunderttausende Todesopfer gefordert. Da können die islamischen Länder nicht mithalten.

Gast
Urteil

Zur Klarstellung: das "Todesurteil" war kein rechtskräftiges Urteil, sondern die gutachterliche Meinung (Fatwa) des Rechtsgelehrten Khomeini, auch wenn Khomeini zu dem Zeitpunkt Oberster Führer des Irans war. Das ist ungefähr so, als hätte Roman Herzog, der ja auch Richter war, in seiner Zeit als Bundespräsident einen Artikel geschrieben, in dem er zu dem Schluss kommt, Helmut Kohl sollte ins Gefängnis wegen Geldwäsche. Da macht es wenig Sinn, ein deutsches Gericht anzurufen, um Herzogs Meinung aufzuheben.

Ausserdem gilt für Zwölfer-Schia (der iranischen Staatsreligion), dass eine gutachterliche Meinung nur gültig ist, so lange der Gutachter lebt, denn Lebende neigen dazu, ihre Meinung zu ändern. Da Khomeini nicht mehr lebt, gilt der Fall für Zwölfer-Schia als erledigt. Ausser natürlich, es findet sich ein noch lebender Rechtsexperte, der zu demselben Schluss kommt.

Gast
@gremlin: Ist das jetzt Satire,...

...oder erst gemeint? Wenn die Veröffentlichung aus Angst vor Racheakten muslimischer Fanatiker unterbleibt, haben wir das Faustrecht eingeführt.
Ohne Gewaltausbrüche und Morddrohungen würden wir vielleicht nicht auf die Idee kommen, etwas Veröffentlichtes für inakzeptabel und beleidigend zu halten => derjenige, der am lautesten schreit und am agressivsten auftritt, bestimmt, was veröffentlicht werden darf und was nicht.

Gast
Ist dieses Todesurteil ....

... nicht wieder ein sehr schönes Beispiel für die unglaubliche "Toleranz" einer Religion und ihrer Vertreter gegenüber Andersdenkenden ?

Nun denn ... die Katholiken waren im Mittelalter auch nicht viel besser, aber immerhin sind die mittlerweile mal im 21. Jahrhundert angekommen.... die meisten zumindest,

Gast
@James Cook: Keine Rechtfertignug für die Billigung von Morden

Salman Rushdie inszeniert sich als Opfer und lebt von dieser Rolle.

Er inszeniert sich nicht als Opfer, er ist eines. Sein Leben war tatsächlich ernsthaft in Gefahr und dadurch sehr eingeschränkt, und teilweise gilt das heute noch.

Auch ohne "Fatwas" haben die Angriffskriege des "friedliebenden" Westens hunderttausende Todesopfer gefordert.

Es stimmt ja leider, dass "der Westen" in Entwicklungs- und Schwellenländern, von denen viele muslimisch sind, eine Menge Mist gebaut hat, oft mit tödlichen Folgen für die Leute vor Ort. Vermutlich wäre die islamische Revolution auch nicht so vonstatten gegangen, wie sie es ist, wenn der Shah nicht zuvor jede Unterstützung bekommen hätte, jede säkulare, aber eben linke und daher im Kalten Krieg den USA nicht genehme Opposition auszuschalten.
Trotzdem klingt das mit den "westlichen Angriffskriegen" ein kleines Bisschen arg formelhaft.
Vor allem kann es keine Rechtfertigung dafür liefern, Morddrohungen gegen Einzelne zu billigen.

Gast
@jgos

die taschenbuch ausgabe wurde wohl nie gedruckt weil "die satanischen verse" ein schwachsinniges buch war...

Haben Sie das Buch oder wenigstens Auszüge davon gelesen?

...von dem sich jeder distanzierte.

Das kann angesichts von Todesdrohungen durchaus auch aus Angst geschehen sein.

...aber er war damals opfer nachdem er täter war.

Ohne Worte!

...so wie viele andere islam"kritiker" die eigentlich bloß intelligente islamhasser sind.

Dasselbe kann man über so manchen Israel"kritiker" sagen. Fängt ja auch beides mit "Is-" an. ;)

wie broder zb, der gibt sich auch gemäßigt obwohl er geradezu hasserfüllt scheint.

Broder ist ein bekannter Polemiker und hat mit Religion per se wenig am Hut. Probleme mit (aufgeschlossenen) Muslimen hat er offenbar nicht.
Natürlich "hasst" er z.B. Judenhasser und sonstige Extremisten, aber noch längst nicht so glühend, wie diese hassen können. Umgebracht hat er jedenfalls noch keinen, und auch nicht zusammengeschlagen.

mediawatch911

Salman Rushdie soll sich hier bloß nicht als Opfer darstellen!
Vor dem Buch kannte ihn keiner, danach erst wurde er zum Popstar und lebte auch wie einer, wenn man sich nur die junge Frauen ansieht mit der er zusammen war ... .

Und heute könne man keine "islamkritischen" Bücher mehr herausgeben????
In der Zeit nach 911 sind genügend Bücher für 100 Jahre veröffentlicht worden. Von zweifelhaften Autoren wie:
Ulfkotte, Fallaci,Hirsli Ali und von den Neocons.
Verglichen zu denen erscheint Rushdie geradezu wie ein Islam-Apologet.

Gast
@curoli : da sind wir aber beruhigt...

das das alles gar nicht so ernst gemeint war.

Dummerweise verstehen genügend bornierte Irre so etwas weltweit als Aufforderung. So ganz zu Unrecht musste Herr Rushdie wohl nicht um sein Leben fürchten.

Schreiben Sie doch mal als westlich aufgeklärter Mensch in einem Internetforum, dass irgendjemand aus irgendwelchen Gründen "weg muss". Sie würden sich wundern, wie schnell ein freundlicher Kommissar an Ihre Türe klopft und fragt, was Sie sich dabei gedacht haben.

Nur religiöser Irrsinn findet immer irgendwo eine Entschuldigung.

Um es noch einmal ganz klarzustellen. Das war ein Aufruf zum Mord. Um so schlimmer, wenn er durch irgendwelche "Autoritäten" erfolgt.

Gast
ein großer Roman, ein großer Schriftsteller und die Borniertheit

Ich bin sicher nicht der einzige, der die Satanischen Verse gelesen hat, dazu wurde das Buch zu oft verkauft. Es ist (ich kenne die meisten Romane Rushdies) ein großartiges Stück moderner fernöstlicher Literatur und überaus lesenswert.
Wenn jemand versucht, dieses Buch und den Autor herabzuwürdigen ist der billige Diffamierungsversuch leicht durchschaubar.
Im Übrigen darf eine freie Meinungsäußerung oder das Anfertigen von Kunst niemals dazu führen, dafür verfolgt und gar zum Tode verurteilt zu werden. Ob die Fatwa erloschen ist oder nicht, ist sekundär, denn es gibt immer noch genug aufgehetzte Islamisten, die sich berufen fühlen, den Mord an Rushdie zu vollstrecken.
Alleine die Tatsache, dass ein religiöser Führer aus religiösen Gründen zum Mord aufruft, ist eine Schande.

Unsere Demokratie darf sich von solchen Extremisten nicht einschüchtern lassen. Zum Leid, dass die westlichen Staaten verursachen, müssen wir stehen - es lässt sich aber nicht gegen Mord- und Totschlag aufrechnen.

Gast
himmelweiter unterschied

rushdies durchbruch waren wohl eher die "mitternachtskinder" als die (späteren) "verse" oder gar chomeinis fatwa. ich mag sehr seinen melancholischen, aber menschenfreundlichen humor angesichts der immer neuen kriege und gewalttätigkeiten, die sich da aneinanderreihen.

die verse sind bei mir bis letztes jahr ungelesen im regal verstaubt. aber auch mit 20 jahren abstand wurde mir deutlich, warum chomeini so wütend (auf die böse karrikatur seiner person?) reagierte: getroffener hund bellt (aber wenn es einen gott gleich welchen namens geben sollte, könnte den doch eine literarische reflektion nicht beleidigen!?). ebenso eindringlich beschreibt r. aber den üblen rassismus z.b. des eingeborenen london gegenüber seiner zugewanderten bevölkerung. diese "white power" wären m.e. hier & heute die pro's und ihr rechtes umfeld.

das aktuelle kalifornische machwerk hingegen hat ja wohl erkennbar nur die absicht zu provozieren - bis zu dem krieg und den gewalttätigkeiten, die rushdie betrauert!