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Ihre Meinung zu Interview: Der klassische Versandhandel ist tot

Neckermann, Quelle, Otto: Drei Versandhäuser, die für das deutsche Wirtschaftswunder standen. Mit der Insolvenz von Neckermann ist nur noch eins übrig. Der klassische Versandhandel ist tot, meint Handelsexperte Roeb im Gespräch mit tagesschau.de. Und er erklärt, warum Amazon so erfolgreich ist.

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41 Kommentare

Kommentare

Gast
Amazon

@Thomas Roeb: das ist aber ein ganz eklatanter Fehler.

"Für den größeren Teil, den man bei Amazon kaufen kann, wenn man die Webseite anklickt, ist Amazon aber praktisch nur eine Verkaufsplattform."

Es stimmt zwar, dass Amazon auch eine Händlerplattform ist, aber nicht im Sinne wie eBay. Amazon macht seinen größten Umsatz schon mit echter Ware die sie auch in riesigen Lagern halten. Da hat Herr Roeb Amazon und eBay verwechselt, denke ich.

lilli90
Subjektiver Eindruck: auch Amazon schwächelt...

Seit vielen Jahren bin ich dort Kundin und Amazon setzte Maßstäbe im Onlinehandel hinsichtlich Schnelligkeit und Service.

Meine letzten Bestellungen allerdings brauchten um die 10 Tage bis zur Lieferung trotz "auf Lager", die letzte habe ich nach 10 Tagen dann storniert, weil die Zeit zu lang wurde und ich mich auf den Einzelhandel besonnen habe, was ich wohl nun wieder öfter tun werde.

Kurt von Hammerstein
@Morpheus_2001

Stimmt teils, teils. Amazon macht auch Angebote von äußeren Anbietern.

Es ist m. E. nicht nur das Angebot. Der Kundenservice von Amazon (und bisher auch eBay, meiner Erfahrung nach) ist wirklich 1a. Dank Internet ist die Rückgabe eines magelhaften Produktes wirklich einfach und unbürokratisch (auch andere Probleme hat Amazon - muss ich sagen, ohne hier Werbung betreiben zu wollen - bisher stets zu meiner Zufriedenheit gelöst).

Hat hier irgendjemand mal was bei Neckermann zurückgegeben bzw. zurückgeben können? Keine Ahnung, wie gut das ging.

Gast

Ich verstehe nicht, warum deutsche Unternehmen größtenteils das Internetzeitalter verpennen. Wenn man sich mal die erfolgreichen Internet-Unternehmen anguckt, sind das so gut wie immer US-amerikansiche...
Vielleicht haben die's dort drüber strukturell ein wenig einfacher, aber eins sage ich voraus: Ohne das Internet wird man untergehen, wer guckt sich denn heutzutage noch dicke Versandkataloge an?!

Gast
Das Internet nicht verstanden

Zu den Punkten im Artikel - IMO noch viel wichtiger ist, dass die "alten" einfach versucht haben ihr Geschäftsmodell auf das Internet zu übertragen: Das läuft nicht.

Ich habe es einmal bei Otto probiert: Lange Lieferzeit, Kundenkontakt per Papier, und anschließend wöchentlich Werbung, in der ich grundsätzlich als super-guter Stammkunde bezeichnet werde. Die Angebote in der Werbung, wie auch die Preise im Allgemeinen, viel zu hoch, Angebote meist irrelevant für mich. Symptomatisch, dass eine Mail mit bitte um Löschung der Kundendaten gleich mehrmals von unterschiedlichen Mitarbeitern beantwortet wurde.

Auch bei Neckermann einmal etwas gefunden: Zahlung per Rechnung wurde mehrere Tage nach Bestellung per Brief(!) abgelehnt, ich könne aber per Nachname (zzgl. entsprechender Gebühr, versteht sich) bestellen . Kreditkarte, Lastschrift, alles nicht mehr möglich. Neubestellung ebenso nicht, da der Artikel nicht mehr lieferbar war. Einmal und nie wieder.

Insolvenz ist da nur konsequent.

Gast
Versandhandel ist nicht tot, aber N +O haben den notwendigen Wan

Versandhandel ist nicht tot, im Gegenteil. Man beachte, wie sehr Kauf via Internet zugenommen hat.

Nur, die großen klassischen Versandhändler haben den Wandel nicht begriffen, der mit dem Internet verbunden war/ist.

Wie ein Pferdekutscher, als das Auto raus kam.

Nightwind
Amazon

ich bin weitgehend auf Amazon umgestiegen weil der Kundenservice einfach sehr gut ist, was in Deutschland alles andere als selbstverständlich ist,
außerdem habe ich noch 2-3 weitere Versandhändler mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe und solange der Preis woanders nicht wesentlich niedriger ist nehme ich gerne einen Aufpreis für den Service im Kauf

HEK
@ Morpheus_2001 - nein, stimmt nicht

Nein, falsch. Amazon konzentriert sich was eigene Waren angeht neben seinem Kerngeschäft (Bücher - eBooks - CDs/DVDs) auf die Schnelldreher aus allen Bereichen. Damit wird geringes Risiko und hohe Lagerumschlagsgeschwindigkeit erreicht. Ganz nebenbei auch günstige Preise, der verkauften Menge wegen. Zunehmend tritt Amazon auch mit Eigenmarken auf den Plan, sie werden das - z.B. HDMI-Kabel - nicht selbst herstellen, sondern exklusiv für sich labeln lassen.
Aber mindestens 80% des Angebotes wird von Shopbetreibern gestellt. Die pflegen ihre Angebote sogar selbst ein, Amazon hat mit all dem nichts zu tun, bekommt aber üppige Provisionen bei den Verkäufen. Für Kunden liegt der Reiz darin, dass Amazon auch für die Shopbetreiber gewisse Standards garantiert.
Zum Thema klassischer Versandhandel: Letztes Jahr kaufte ich auf Amazon.de eine Lederjacke, geliefert wurde sie von Klingel, einem klassischen Versandhandelshaus ;-)

HEK
@ lilli90 - Liefergeschwindigkeit bei Amazon

Als Amazon-Premiumkunde kann ich das nicht bestätigen. Da kann es sich nur um Shopbetreiber handeln, die man dann auch durch schlechte Bewertungen brandmarken sollte.
Amazon selbst ist brutal schnell. Seit ein paar Monaten bin ich Amazon-"Prime"-Kunde. Dann bekommt man für einen beherrschbaren Jahresbeitrag die meisten Amazonprodukte (nicht die der Shopbetreiber) über Nacht und immer versandkostenfrei, ungeachtet des Bestellwertes.
Als ich kürzlich sontagabends gegen 20 Uhr einen Reiseführer im Wert von 9,90 € bestellte, erfolgte die Lieferung am nächsten Vormittag vor 9 Uhr per DHL-Kurier. Wahnsinn.

Luke8

Ich kaufe heute einfach anders ein. Suche ich z.B. eine spezielle Kamera, finde ich die besten Angebote mit einer Suchmaschine im Internet. In der Liste erscheint so gut wie nie die Firma Neckermann oder Otto, weil Sie einfach keine konkurrenzfähigen Preise haben. Ist Amazon auch ein gutes Angebot vorhanden, bevorzuge ich diese Firma, weil der Service, auch bei Rücksendungen, einfach unschlagbar ist. Dafür zahle ich auch gerne ein paar Euro mehr.

Was Neckermann und Otto allerdings anbieten, sind unkomplizierte Teil-/Ratenzahlungen für die kleine Geldbörse.

Ich habe ein wenig Mitleid mit älteren Menschen wie meine Mutter (80), bei der, wie schon seit 50 Jahren, immer noch die dicken Kataloge liegen, die es bald nicht mehr geben wird. Für sie ist das Internet einfach nicht Teil ihres Lebens.

lilli90
Ja, so war ich es auch gewohnt von Amazon, liebe(r) HEK,

...auch wenn ich kein Premiumkunde bin. Die Sachen waren nicht von Shopbetreibern, sondern von Amazon selbst. Aber vielleicht macht man dort jetzt tatsächlich einen Unterschied zwischen Prime- und Normalkunden in Sachen Liefergeschwindigkeit, bisher spielte der Status keine Rolle.

Corydoras
@ olmomp

Ich kann Ihre Erfahrung mit Otto so gar nicht nachvollziehen - wann haben Sie denn bei Otto bestellt - scheint wohl schon länger her zu sein?
Ich bin schon jahrelang Kunde bei Otto und muss sagen, dass der Service wirklich gut ist, die Mitarbeiter am Telefon sehr freundlich und hilfsbereit. Rücksendungen kein Problem und auch Reklamationen werden schnell und unkompliziert bearbeitet.

Normaler Versand dauert in der Regel 2 - 3 Tage - ist das heutzutage zu langsam??? Muss ich wirklich alles gleich am nächsten Tag haben?

Und auch werde ich nicht wöchendlich mit Werbung überschwemmt.

Ich kann nur hoffen, dass Otto überlebt.

Zu Amazon und anderen Versandhäuser kann ich nichts sagen, da ich dort noch nie bestellt habe - Amazon benutze ich aber gerne, um dort Kundenbewertungen über Produkte zu lesen.

Gast
Amazon

Vergessen sollte man aber hierbei auch nicht, zu welchen Dumpinglöhnen Amazon seine Mitarbeiter zum Teil beschäftigt. Nur so können die sich behaupten, auf kosten ihrer Angestellten. Diese werden dann auch noch vom Arbeitsamt geschickt und haben keine andere Wahl als den job zum Hungerlohn anzunehmen oder eine Sperre zu kassieren. Deutschland fördert doch solche Unternehmensstrukturen auch noch!

Chappi

Kein Wunder, daß die Pleite sind. Wenn ich zurück denke, so Ende der 90er, Anfang der 00er Jahre, da haben die Großen, N+O+Q, ihre Versandhauskataloge einfach ins Internet geklatscht per diesem unglaublich schlechtem Intershop-System. Und es über Jahre nicht geschafft, ihr Hauptaugenmerk auf das Internet zu legen. Der Versandhandel als teure Alternative wegen Ratenzahlungsmöglichkeit ist seit 10 Jahren tot. Und Lieschen Müller, die den dicken Katalog wälzt und per Postkarte bestellt, wird auch immer weniger. Jetzt ist der letzte Versand-Dinosaurier, der sich an die neue Zeit nicht anpassen wollte, tot. RIP!

denke
Wie sieht denn klassischer Handel aus?

Daß sich mittlerweile das Internet die jüngeren Leute an sich gezogen hat, war vorauszusehen.
Und daß der Katalogdruck verdammt teuer und naturschädigend ist, liest man auch in jeder Zeitung.

Aus diesem Grund und daß die älteren Generationen sich bereits ihre Schränke mit teils nicht einmal getragenen und genutzten Sachen vollgestopft haben, ist auch ein Grund und für den Rückgang des klassischen Versandhandels verantwortlich.

Natürlich hat nur diejenige Firma mit der ausgeklügelsten EDV, d.h. die tollste, sauberste und blitzschnellste Logistig jetzt die Nase vorne.

Es soll ja Software-Vertriebshäuser geben, die von den oft alteingesessenen Versandhäusern leben, den Inhabern nicht direkt erkennbaren oftmals nicht maßgerechter Software verkaufen, und diese Entscheider auch noch vertraglich für div. Soft- und auch Hardware fest an sich binden.
Keine Firma gibt öffentlich solche oder ähnliche „Reinfälle“ zu. Aber daran können Betriebe zerbrechen.

Taigabaer
Amazon...

...ist so preiwert wie "geizhals.at-Shops", hat entweder keine oder nur geringe Versandkosten, das umfangreichste Warenangebot, bietet Lastschrift und Rechnungszahlung, superschnelle Lieferung und bequeme Rücksendung (einfach nen Zettel ausdrucken, aufs Paket kleben und zur Post damit).

Die Zeiten wo man für Waren im Laden oder Otto-Versand 200 Euro mehr bezahlt hat weil man keinen Preisvergleich im Internet hatte sind glücklicherweise vorbei.

belo1953
mehr als 50%

werden von externen abgewickelt. z.B. Neckermann

Gast
Print ist tot, es lebe der gedruckte Spezialkatalog

der gedruckte Prospekt zu einem Thema wie etwa Frühling, Renovieren oder Badesaison wird immer seine Berechtigung haben. Die Leute blättern drin und sehen Kombinationen und Vorschläge auf die sie selbst kaum oder nie kommen würden. Die Bestellungen ob online oder per Telefon gehen nach solchen Medienstreuungen exorbitant in die Höhe. Das kann kein reiner Onlineshop bieten. Neckermann hatte genau die selbe Händlerplattform wie Amazon. 100 Bestellungen von Neckermann waren da für Händler drin, die sonst nur 10 pro Tag von Amazon bekommen. Die Provision war bei beiden gleich, bei Amazon kann man nachlesen wieviel der Händler abdrückt. Die geforderten Standards waren auch gleich. Nur Amazon hat halt nicht tausende langjährige Mitarbeiter.

Checker777
Ich muss sagen...

...das ich mich immer wieder dabei ertappe das ich erst Sachen ergoogle die mich interessieren und wenn ich sie dann gefunden habe schaue ich nach ob ich sie über Amazon auch bekommen kann.Warum das ganze? Ganz einfach,denn bei Amazon zahle ich fast immer das gleiche oder weniger habe aber keine Lieferkosten.
Keine Ahnung wie die das machen aber so kaufe ich halt meine Ware bei Amazon.

Ach und das der klassische Versandhandel tot ist wissen wir nicht erst seit heute^^...

Gast
Die Zeit verschlafen

Einen gedruckten Katalog, wie er vor dreißig Jahren bei Mutti und Oma rumlag, einfach mal schnell für das Internet digitalisieren, ohne auch Service und Verkaufsphilosophie zu ändern, reicht eben nicht aus. Genausowenig kann sich der klassische Handel auf das Jammern über den bösen Onlinehandel beschränken. Und wenn's richtig gemacht wird, gibt's auch durchaus Alternativen zu "Riesen" wie Amazon, den ich aufgrund diverser Berichte über die dortigen Arbeitsbedingungen wenn möglich meide. Ich bestelle lieber bei den "Zwergen" unter den Händlern.
Vor kurzem habe ich mittags ein paar "Kleinigkeiten" im Onlineshop einer Nürnberger Kondomerie bestellt, und schon am nächsten Morgen hat mich der Paketbote aus dem Bett geklingelt.

loethar
Alles richtig...

...aber es gibt noch einen ganz wichtigen Punkt: die Auswahl! In den dicken Katalogen der Versandhändler gab's vielleicht 5 Kaffeemaschinen, Sat-Receiver, Laptops oder Bügeleisen - am Amazonas gibt's hundert oder mehr zur Auswahl, teilweise von der Resterampe nochmals günstiger. Und da wir nicht das Erstbeste, sondern unser Wunschgerät wollen, ist doch klar, wo die Reise hingeht!

ex-lax
Amazon, Nachbarschaftshilfe und Herr Roeb

Ich kaufe schon seit Jahren bei Amazon ein und war froh wenn ein Nachbar mein Paket angenommen, dass das nicht jeder macht weiß man ja.
Heute bin ich in der Lage das für meine Nachbarn zu tun und ich mache es gerne sonst müssten die immer am nächsten Tag zur Post und das Paket dort abholen.
Amazon verschickt ab 20€ kostenfrei, Bücher, vom Gesetzgeber her so geregelt, auch.
Amazon verschickt mit DHL, da gibt es dann die "bei-Post-abhol-Prozedur", bei Hermes wird am nächsten Tag nochmals zugestellt, ansonsten findet man einen Zettel mit der Bitte um Terminabsprache.
Ich mag meine Nachbarn und helfe gerne.
Ich denke nicht das Herr Roeb Amazon mir Ebay verwechselt hat, ich denke eher das er nicht so viele Informationen über Amazon hat, berät er doch sonst Drogeriemarktketten.

Gast
Mit dem liefern hab ich das anders gelöst

Wenn der Postbote mich zu Hause nicht antrifft, liefert er das an ein Postamt, wo ich umständlich hinkomme - entweder 30min zu Fuss, oder erst mit dem Bus in die Stadt, und von dort den anderen Bus zum Postamt.

Hab ich einmal durch.

Seitdem als Lieferadresse die Büroadresse angegeben. Der Empfang ist zur Arbeitszeit immer besetzt, und nach einem Anruf kann ich das Paket persönlich entgegen nehmen.

Funktioniert in China, funktioniert in England, sollte auch in Deutschland funktionieren.

Gast
@olmomp

Ihre Erfahrungen mit Neckermann kann ich zu 100% teilen. Fast 1 Stunde Warenkorb zusammengeklickt, beim Bestellabschluss wurde dann keine Kreditkartenzahlung (meine Präferenz) dafür aber Kauf auf Rechnung angeboten. Die Bestellung wurde erfolgreich abgeschlossen aber nach einer halben Stunde kam eine E-Mail rein, in der man mir mitteilte, Rechnungskauf wäre für mich leider nicht möglich und ich soll meinen Warenkorb neu befüllen & bestellen. Nein, Danke, ab auf die rote Liste.

Wie es mit Otto weiter geht, wird man sehen. Zuerst muss der Katalog weg. Sonst haben sie keine Flexibilität bei den Preisen und es wird unnötig Geld verbrannt. Otto versucht derzeit, mit Pseudo-Brands im Internet Geschäft abzugreifen aber das ist unklug. Noch haben sie einen (guten) Ruf und den sollten sie nutzen, so lange er nicht verbrannt ist. Ich habe bisher gute Erfahrungen mit dem Otto Service gemacht aber bei den Preisen kommen sie an Amazon & Co. nicht ran.

minime

Gast
Hallo dampfwalze,

in Deutschland hat man das Internet Shopping verpasst, weil es nicht in der Deutschen Mentalität liegt Risiken einzugehen.

Es muß immer Bodenständig sein, mit minimalsten Risiko.
Das ist Unflexibel und auf langer sicht birgt das ein größeres Risiko.

Aber ich denke, das auch Deutschland immer mehr "Gezwungen" wird, flexibler auf das Kaufverhalten der Kunden in Deutschland zu Reagieren.

Demnähst hoffe ich, Lebensmittel Deutschlandweit per Internet einkaufen zu können, und nicht immer in den Supermarkt fahren, durch die Regale Latschen, und an der Kasse schlange Stehen zu müssen.

Aber zur Zeit wird ja das schnelle und Berührungslose Bezahlen per Geldkarte diskutiert. Bezahlen per Handy ist hierzulande noch Zukunftsmusik.

Ja Deutschland ist langsam.....

Gast
Otto? Neckermann?

Die Klamotten passen mir nicht.

Der Rest spricht mich nicht an.

Meine letzte Pauschalreise hatte ich vor 30 Jahren mit Jugendtourist. Heute buche ich Flug und Mietwagen im Internet.

prof
@ex-lax

Das stimmt so nicht ganz. Je nachdem welche Ware man bestellt und von wo sie verschickt wird verwendet Amazon die Deutsche Post, DHL Express oder auch Hermes als Transportunternehmen. Das macht bei uns einen gewaltigen Unterschied: 90% aller hier tätigen Briefzusteller kennt man persönlich; die wissen wo man die Ware abliefern kann, wenn keiner anzutreffen ist. Die Qualität von den Hermes Zustellern variiert sehr stark, aber da haben wir zur Zeit auch relativ fähige Fahrer hier. Bei allen anderen Unternehmen, auch DHL Express, wird es grausig; die verpasst man durchaus schon mal selbst wenn man sich zuhause im falschen Stockwerk aufhält so schnell sind die wieder weg, wenn sie denn überhaupt läuten... da werden auch zum Teil Signaturen gefälscht und die Ware einfach im Regen vor die Tür gestellt oder einfach dem nächstbesten Passanten auf der Straße in die Hand gedrückt...

Gast

Ob ich per Post, Telefon oder Mausklick bestelle ist im Prinzip doch Hupe.

Wichtig ist ein stets aktuelles Angebot, bei dem man auch kurzfristig reagieren kann. Im Katalog sehe ich immer das gleiche, im Internetshop ist immer alles aktuell. Wie in einem Laden, nur dass man wie beim Bestellen per Katalog nicht aus dem Haus muss.

Früher, als es kein Internet gab hab ich per Telefon bestellt, Anzeigen von Versandhändlern gab es z.B. in monatlich erscheinenden Computerzeitschriften. Das war schon aktueller und letztlich auch preiswerter als im Neckermannkatalog, etc.

Gast
Nicht nur Bücher

Dass Amazon das Internet verstanden hat, sieht man nicht mehr nur am klassischen Versandhandel oder dem eigenen "Marketplace", sondern auch den Web Services (AWS). Heutzutage laufen große Teile meiner IT-Infrastruktur über diese Rechner (EC2) und Services (S3).

Ich find's gut, dass diese ganzen Internetverweigerer den Weg Schleckers gehen und endlich an die Wand fahren. Überraschenderweise ruft noch niemand nach Rettungsschirmen - oder doch?

Corydoras

Tja - Geiz ist Geil - bloss keine Versandkosten zahlen wollen und was das aber für die bedeutet, die die Paket ausliefern, dass ist mal wieder egal:( Sollen die Paketboten doch für einen Hungerlohn 12 - 14 Std/Tag arbeiten - hauptsache ich spare am Versand - sorry - das ist einfach widerlich!

Ralph
Gefährliches Halbwissen

Bei Neckermann war nicht mangelnder Umsatz das Problem.

Sondern der Ballast der über die Jahre gewachsenen Strukturen (z.B. Katalog trotz Internet, Mitarbeiter mit im Schnitt 20 Jahren Betriebszugehörigkeit, funktionierende aber investitionsbedürftige Logistiktechnik, Standort).

Wer mittels Niedrigstlöhnen mit Steuersitz in Luxemburg Bücher und Tonträger versendet hat kaum Rücklaufquote und dank Buchpreisbindung trotz Mitbewerbern verlässliche Margen. Den Rest verkauft man gegen Provision mit. Das ist natürlich recht bequem.

Amazon ist längst nicht über den Berg und wächst derzeit, zum Missfallen der Investoren, auf Kosten der Umsatzrendite. Je breiter sie ihr Sortiment ziehen, desto dünner wird die Luft werden.

Auch Marktführer geraten bisweilen ins Hintertreffen. Erinnert sich noch jemand an Altavista oder Nokia?

Übrigens musste man bei Neckermann den Retourenzettel nicht erst drucken, der lag schon fertig im Paket.

Finde es sehr schade um Neckermann.

ex-lax
@prof - 16:22

Da kann ich Ihnen zustimmen, das alles gibt es auch, aber das kann man einfach nicht Amazon anlasten sondern der Firmen.
Ich hab Probleme mit dem Briefträger, ist noch ein Lebzeitbeamter, der schmeißt oft und viel Post weg und macht sich nen schönen Tag.... - ist bekannt und wird auch verfolgt, musste aber ein halbes Jahr drum kämpfen.

Amazon macht sein Sache sehr gut !!! Das wollte ich eigentlich nur gesagt haben :-)

Schönen Tag

ex-lax
@Ralph - 17:12

"Bei Neckermann war nicht mangelnder Umsatz das Problem.

Sondern der Ballast der über die Jahre gewachsenen Strukturen (z.B. Katalog trotz Internet, Mitarbeiter mit im Schnitt 20 Jahren Betriebszugehörigkeit, funktionierende aber investitionsbedürftige Logistiktechnik, Standort)."

Hier herausgehoben:

""""Mitarbeiter mit im Schnitt 20 Jahren Betriebszugehörigkeit"""

Können sie bitte erklären wieso langjährige Mitarbeiter ihrer Meinung nach "Ballast" sind?

Danke für Ihre Aufklärung.

Ralph
@ex-lax - 17:35

Können sie bitte erklären wieso langjährige Mitarbeiter ihrer Meinung nach "Ballast" sind?

Das war keine persönliche Wertung. Es ist im Gegenteil etwas, was ich an Unternehmen schätze, das Gefühl einer "Familie" von Mitarbeitern.

Mitbewerber wie Amazon hingegen heuern und feuern Menschen frei nach Bedarf, haben praktisch keine Überkapazitäten und können flexibler kalkulieren.

Das wollte ich damit herausstellen.

Gast
Beim Kauf einer Heizdecke gibt's eine zweite gratis!

Auch wenn das hier mittlerweile ne amazon-Verkaufsveranstaltung ist und ich das fast ein bißchen beschämend finde, kann ich die positive Ansicht aus Verbrauchersicht nur teilen. So unkompliziert, auch in Sachen Lieferung, Umtausch, Rücksendung und Rückerstattung. Wobei man sagen muss, dass das zweiwöchige Umtauschrecht gesetzlich geregelt ist und für alle Internethändler gleich ist. Egal, ich habe schon ein 200 Euro-Produkt nach einem halben Jahr zurückschicken können, weil es nicht mehr funktionierte, ohne mich großartig rechtfertigen zu müssen.Am Anfang habe ich nur kleine Käufe gemacht, mittlerweile kaufe ich regelmäßig größere Dinge. So läuft halt Kundenbindung. Oft sind die Preise auch die vergleichsweise günstigsten, wenn man mal ein bestimmte Produkt über google sucht und mit anderen Händlern . Es lebe der Konsum...

Gast
Nicht informiert

Es stimmt nicht, dass Amazon so erfolgreich ist, weil es auch eine Vermarktungsplattform ist. Es stimmt auch nicht, wie Herr Roeb sagt, dass Amazon wenige Dinge auf Lager hat. In fact, Amazons Erfolg kommt daher, dass sie sie das meiste auf Lager haben. Selbst viele Market Place Teilnehmer nutzen Amazon Fullfillment, aka ihre Lagerhäuser. Im Herz des Geschaeftsmodells steht die Distribution, derzeit next-day und in Kürze in den USA same-day. Herr Roeb ist da wohl nicht richtig informiert. @TechStefan

HEK
@ Ralph - Hire & Fire

"Mitbewerber wie Amazon hingegen heuern und feuern Menschen frei nach Bedarf, haben praktisch keine Überkapazitäten und können flexibler kalkulieren."
Völlig falsch. (Langsam erscheine ich wie die Amazon-PR-Abteilung, aber ich habe definitiv nichts mit denen zu tun)
Das größte Amazon-Logistikzentrum in Deutschland ist gerade mal weniger als 30km entfernt von mir. Und ich habe - was nichts mit meiner Einstellung zu tun hat - beruflichen Kontakt mit deren Personalabteilung (Werbung, Stellenanzeigen). Amazon zahlt die Kernmannschaft nicht nur gut, es ist als Arbeitgeber auch sehr beliebt. Das Problem von Amazon ist aber die personelle Flexibilität. In der Vorweihnachtszeit z.B. ist eine massive, aber temporäre Personalaufstockung nötig, letztes Jahr rund 4000 Leute. Das gibt die Region nicht her (bei 3% Arbeitslosigkeit hier). Amazon holte die Leute aus dem Ostblock (nicht aus Geldgründen!) und baute Containersiedlungen für deren Unterkunft. Ein gigantisches Projekt.

Ralph

In fact, Amazons Erfolg kommt daher, dass sie sie das meiste auf Lager haben. Selbst viele Market Place Teilnehmer nutzen Amazon Fullfillment, aka ihre Lagerhäuser. Im Herz des Geschaeftsmodells steht die Distribution

Stimmt, Amazon pickt sich die Rosinen raus und verkauft selbst, was entsprechend Marge bringt.

Den Rest überlassen sie einer Heerschar Kleinstelbständiger, die sich vom Wohnzimmer aus gegenseitig kaputtbieten, und kassieren Provision dafür.

Ralph
@HEK Kostenloses Probearbeiten

Völlig falsch. […] Das Problem von Amazon ist aber die personelle Flexibilität. In der Vorweihnachtszeit z.B. ist eine massive, aber temporäre Personalaufstockung nötig, letztes Jahr rund 4000 Leute.

Ja, eben: temporär! Danach sind diese Menschen wieder weg, oder auf dem Amt. Dazu kommen Berichte über wochenlanges kostenloses Probearbeiten.

Gast
@Corydoras

Ist etwa ein Jahr her. Klar, jeder hat seine eigenen Erfahrungen. Ich fand es aber symptomatisch, zumal ich mich auch beruflich mit Webshops beschäftige.

Ansonsten - bitte, wenn ihr neue Bücher bestellt, kauft im Buchladen um die Ecke (nicht: Buchladenkette) - geht dort stöbern und freut euch über Besitzer, die wissen was sie verkaufen und wo welche Schätze versteckt sind.

Ich kaufe viel online, gerade gebrauchte Bücher - weil ich nicht 5 Läden abklappern will in der Hoffnung, dass es einer hat, mal abgesehen von der Zeit, die ja auch immer weniger wird;) Aber zum Stöbern oder wenn ich ein Buch ohnehin neu zum Festpreis kaufen will unterstütze ich aus Prinzip den lokalen Handel. Den kann man übrigens auch anrufen, kurz die ISBN durchgeben und am nächsten Tag aufm Nachhauseweg das Buch abholen.

Gast
@Ralph

Nein, das ist nicht Amazon Fulfillment. Fulfillment bedeutet, dass der Händler seine Produkte zu (Amazon) schickt, dort für relativ wenig Geld lagern lässt und Aufträge mehr oder weniger automatisiert übermittelt. Die Bestellung wird dann von Amazon verpackt und verschickt, Kunde und Händler über Versanddienstleister und Trackingnummern informiert. Die Handling- und Versandkosten liegen für den Händler oft unter dem DHL-Porto - und deutlich darunter wenn man bedenkt, dass sich die Pakete im eigenen Lager ja auch nicht von allein packen. Der Artikel muss dazu noch nicht einmal bei Amazon gelistet sein.

Klar, es gibt auch andere Fulfillment-Anbieter. Man kann den Riesen hassen oder lieben, aber die Qualität und Zuverlässigkeit von Amazon ist schon faszinierend ...