Siedlungsbau der Moderne in Berlin

Ihre Meinung zu Interview zum Alleinleben: Soziologe fordert neue Wohnformen

Immer mehr Menschen in Deutschland sind Single und leben alleine. Der Soziologe Stephan Baas erklärt im tagesschau.de-Interview, woher dieser Trend zum Alleinsein kommt und zu welchen Problemen er führt. Er fordert völlig neue Lebens- und Wohnformen gerade für die ältere Generation.

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11 Kommentare

Kommentare

Gast
Wohngemeinschaften im Alter

Dieser Gedanke kam mir auch bereits, als ich durch die Strassen meiner Heimatstadt lief und mir auffiel, wieviele aeltere verwitwete Damen und Herren alleine in ihren z.T. grossen Haeusern leben.

Es ist natuerlich sehr schwer, seine Unabhaenigigkeit und die Freiheit, die man alleine hat, aufzugeben. Allerdings sollte man sich gerade in dieser Zeit, wo alles noch "gut geht" Gedanken ueber die Zukunft machen.

Eine Alternative waere eine Wohngemeinschaft, in der jeder einzelne sich an Haushaltshilfe, Pflegedienst etc. beteiligen wuerde.

Als grosses Plus waere ausserdem der Kontakt mit den anderen Bewohnern und die gegenseitige moralische Unterstuetzung.

Selbstaendigkeit und Wuerde behalten soll das Ziel sein.

Abydos
wo ist eigentlich die gruppe der singles,

die keinen partner findet, aus welchen gruenden auch immer.

ist das eine zu vernachlaessigende groessenordnung in unserer gesellschaft?

Gast
Soziodemographie wird sich ändern...

man (Mensch) flüchtet sich in die Einsamkeit ,das ist auch einfacher als mit einem Partner bestimmte rollenmuster annehmen zu "müssen" . Es lebt sich ja als Single nicht schlecht !! warum sich dann binden ?? Nur im Ganzen betrachtet erkennt man das eine Soziale- Gessellschaft hier der verlierer bleibt.....

zopf
In den Niederlanden

gibt es dafür das "Hofje", schon seit dem Mittelalter.

Es funktioniert auch heute noch.

Gruß, zopf.

Gast
Wir brauchen völlig neue Lebens- und Wohnformen

Das stimmt, aber ich meine das völlig anders...
Die Single Gesellschaft ist an die Wand gefahren. Die Großen Städte voller Menschen, aber meist völlig alleine. Auf die Dauer kommt es dann zu einem Psychologischen "Kurzschluss".

Menschen sind Rudelwesen, brauchen Kontakt, brauchen auch schon mal einen Partner/in. Damit die Stromrechnung Kommod bedient werden kann.

Als Ban Ki-moon Generalsekretär der Vereinten Nationen wurde, hatte er schon dann darauf hinwiesen, das die Single Gesellschaft eine der größten Energie Verschwendung sei.

Es kam, wie es kommen mußte.

Gast

Zitat: "Das ist ein wichtiger Grund dafür, dass immer mehr Menschen die Lebensform "Single" wählen."

Ob das aber wirklich alle freiwillig wählen?

Gast
Abydos

Ich glaube diese Gruppe will sich nicht outen deswegen werden scheinbegründungen bei statistischen Befragungen gemacht. Ich persönlich kenne einige unfreiwillige singles. Das ist ein Thema über das man gerne schweigt. Diese Menschen sind sehr unglücklich und einsam. Unterdurchschnittliches Aussehen gepaart mit Minderwertigkeitskomplexen kombiniert mit hohen Ansprüchen=unfreiwilliger single.

Thomas Anderson
Die Wohngemeinschaften im Alter sind ein frommer Wunsch!

Wenn schon der Altruismus einer Liebensbeziehung keinen Bestand mehr hat, warum sollen dann Zweckbeziehungen auf altruistischer Basis funktionieren? Ein Generationenvertrag funktioniert nur dann, wenn der Geber Vertrauen haben kann, dass er im Alter als Nehmer entsprechende Geber vorfindet. Dieses Vertrauen ist in einer glaubensfreien Ich-Gesellschaft schlicht auf Sand gebaut.

Ich denke vielmehr, dass zwei Phänomene erheblich häufiger werden. Die vollkommene Isolation in den eigenen vier Wänden mit zunehmender Verwahrlosung und schließlich Tod, der oft genug Monate unentdeckt bleibt. Und der Bilanzsuizid, der oft praktiziert wird, wenn die Kräfte zur gesellschaftlichen Teilhabe altersentsprechend spürbar schwinden, wie bei Gunther Sachs.

Die Vereinzelung der Menschen kann nur für physisch und psychisch gesunde und vitale Menschen von Vorteil sein. Für alle anderen ist sie eine Katastrophe. Doch der Vitale bleibt es nicht...

Gast
Statistikwelten

Da kommt raus das Single ein besonderes Armutsrisiko haben oder sind arme Menschen besonders häufig Single?

Leben immer mehr Menschen allein oder ist körperliche Anwesenheit zur Kommunikation nicht mehr unabdingbar?

Sind in den neuen Ländern besonders viele Single weil sie ärmer sind oder begünstig die ALGII Leistungskürzung für in Partnerschaft lebende die schaffung von Doppelstrukturen?

Viele gründe viel Interpretationspielraum wie immer Statistiken kann man nicht lesen nur interpretieren :D

Gast
@Thomas Anderson

...guter Kommentar.

Und das Problem wird nicht kleiner werden. Durch den radikalen Umbau der Gesellschaft von einer mehr oder weniger funktionierenden Familienstruktur mit entsprechender sozialer Kontrolle auf eine Welt individualistischer Egoisten mit knallharter Ellebogenmentalität, die ohne Rücksicht auf Verluste IHREN Traum einer Zukunft auf Kosten anderer realisieren, wird es sicher eine Zeit lang brauchen, ehe das Pendel wieder in die andere Richtung schlägt.

Wer im knochenharten Wettbewerb des täglichen Existenzkampfes bestehen will, hat wenig Zeit, Kraft und Interesse, seine eigenen, nicht unendlichen, Ressourcen mit anderen zu Teilen - ob dies als sinnvollen Weg in die Zukunft bestand hat, wage ich zu bezweifeln...

Gast
Statistik

@Abydos. Das ist wie bei den Arbeitslosenzahlen. Beide Gruppen, die Suchenden sowie diejenigen, die nicht aktiv suchen, werden statistisch nicht differenziert. Kann man auch nicht so gut, weil es schwer ist, zu sagen ob die Angabe denn ehrlich ist in der Umfrage.